Was wir sagen, was wir nicht sagen und wenn über uns geredet wird

(Minghui.org) Vor kurzem habe ich schweres Krankheitskarma erlebt. Einige Praktizierende boten Hilfe an. Doch manche verstärkten mein Leiden nur, als sie versuchten, mir zu helfen.

Am schlimmsten war die Koordinatorin einer anderen Fa-Lerngruppe. Mit überlegener und sich aufdrängender Haltung sagte sie: „Wir haben über deine Angelegenheit gesprochen. Das sind alles nur deine eigenen Probleme.“

Ich ärgerte mich über sie und konnte meine negativen Gefühle nicht loslassen. Also weigerte ich mich, mit ihr zu sprechen.

Meinungen zur Ursache von Krankheitskarma

Vor kurzem hatte ein älterer Praktizierender in unserer Gruppe ebenfalls Krankheitskarma erlebt. In seinem Fall hatte die andere Fa-Lerngruppe vorgeschlagen: „Jeder sollte nach innen schauen und sehen, ob das Problem einer anderen Person das Krankheitskarma dieses Praktizierenden verursacht hat.“

Ich sagte, dass diese unterschiedliche Meinung [über die Situation bei dem älteren Praktizierenden und mir] nicht fair sei, aber die anderen teilten meine Meinung nicht. Wie auch immer, ich ärgerte mich immer noch darüber, dass sie ähnliche Themen so unterschiedlich behandelten.

Als zu Hause meine Tochter und ich gemeinsam das Fa lernten, sprach ich darüber. Sie sagte: „Mutter, lass es los, wer in dieser Angelegenheit richtig oder falsch liegt. Du beschwerst dich über ihre Haltung, aber schau dich selbst an. Sprichst du nicht mit derselben aufdrängenden und überlegenen Haltung? Siehst du nicht auf andere herab und denkst, dass sie dir unterlegen sind?“

Ihre Worte weckten mich auf. Ja, ich hatte auch eine schlechte Einstellung gegenüber anderen.

Sie sagte weiter: „Du kannst einen Praktizierenden nicht nach dem beurteilen, was du auf der Oberfläche siehst. Du weißt nicht, wie gut sich ein Praktizierender kultiviert hat. Der Meister hat gesagt, dass der Teil, der die Anforderung erreicht, in eine andere Dimension verschoben wird und auf der menschlichen Seite nicht sichtbar ist.“

Da erkannte ich mein Problem und konnte mich beruhigen.

Später berichtete ich der Gruppe darüber in einem Artikel zum Thema „Bedenke, was du sagst“. Ein anderer Praktizierender antwortete mit einem Artikel, in dem es um „Was wir sagen“ und „Wenn über uns geredet wird“ ging.

Das alles enthielt viele nützliche Erkenntnisse. Daher reichte ich meinen Artikel auf der Minghui-Website ein, um sie an noch mehr Praktizierende mitzuteilen.

Persönliche Motivation beiseite stellen

Der Meister sagt:

„Für die Kultivierenden ist das Nach-innen-Schauen ein Wundermittel.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18.07.2009)

Wenn ich diejenige bin, die etwas „sagen“ soll, muss ich der Lehre des Meisters folgen.

Der Meister sagt:

„Ich sage häufig, wenn ein Mensch voll und ganz dem Wohl der anderen Menschen dient und nicht die geringsten eigenen Absichten und Einstellungen hat, die Worte, die aus ihm kommen, können den anderen Tränen in die Augen treiben. Ich habe euch nicht nur Dafa gelehrt. Meine Art überlasse ich euch auch. Der Sprachstil, Gutherzigkeit bei der Arbeit und dazu die Argumente können das Menschenherz ändern, aber niemals Befehle. Die Herzen der anderen sind nicht überzeugt, sondern nur gehorsam an der Oberfläche. Und dann, wenn ohne Aufsicht, wird die Sache wieder nach eigenem Willen durchgeführt.“ (Li Hongzhi, Klar und wach, 13.06.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I )

Wenn der andere deine Meinung nicht akzeptiert, verurteile diesen Menschen nicht. Du solltest immer noch nach innen schauen und dich fragen: Entsprechen mein Tonfall, meine Aufrichtigkeit und meine Argumente Falun Dafa oder habe ich hierbei eine persönliche Motivation oder ein persönliches Verständnis?

Man sollte nicht an den Anhaftungen anderer Menschen festhalten. Dann ist Güte angeraten. Wenn andere deine Ansichten nicht akzeptieren, brauchst du dich nicht zu ärgern, sie beschuldigen oder ihnen deine Meinung aufzwingen.

Wenn ich es vorziehe, „nichts zu sagen“, gibt es vier Gründe dafür. Der erste ist Neid: Ich erwähne die Verdienste anderer nicht. Nichts über eine Schwierigkeit zu sagen, kann auch Neid bedeuten: Ich schaue auf sie herab und denke, dass es nichts bringt.

Der zweite Grund ist, dass ich keine Verantwortung übernehme: Wenn es nichts mit mir zu tun hat, ist es mir also egal und ich spreche nicht darüber.

Der dritte ist Selbstschutz aus Egoismus: Wenn ich meine Meinung mitteile, kann sie jemanden beleidigen und seine Gefühle verletzen, also schweige ich, um mich zu schützen.

Der vierte Grund ist Selbstgefälligkeit: Das Problem größer werden lassen und zusehen, wie andere damit fertig werden.

„Nichts zu sagen“ ist nur dann weise, wenn ich verletzt bin oder falsch liege. Ein Praktizierender sollte jedoch die bösen Taten aufdecken, wenn jemand verfolgt wird.

Wenn ich diejenige bin, die das Problem hat, dass ihr „etwas gesagt wird“, sollte ich unbedingt nach innen schauen. Warum wurde mir das gesagt? Warum habe ich das Problem, aber sonst kein anderer? Habe ich wirklich das Problem, auf das sie hingewiesen haben? Wenn ja, sollte ich mich erhöhen, wenn nicht, es einfach als Hinweis annehmen und mich nicht um die Haltung des Redners kümmern.

Wenn ich aber das Problem habe, sollte ich keine Angst davor haben, dass darüber gesprochen wird. Ich sollte das Problem anschauen und loslassen.

Selbst wenn ich falsch liege, muss ich es nicht anfechten, dass „etwas über mich gesagt wird“.

Der Meister sagte:

„Warum sage ich das so? Ihr wisst, dass bei den Kultivierenden oft Folgendes gesagt wird: Wenn du jenen Eigensinn hast, wird dein Herz dadurch berührt; wenn du aber jenen Eigensinn nicht hast, wirst du es gar nicht wahrnehmen, die Worte anderer wehen wie ein Windhauch vorbei. Wenn jemand sagt, dass du andere töten oder einen Brand stiften willst, wirst du es sehr lustig finden. (Der Meister lacht.) Wie kann das möglich sein? Mit einem Lächeln ist es vorbei. Du wirst es gar nicht ernst nehmen, weil du jenen Eigensinn nicht hast und diese Worte dich nicht treffen können. Ohne jenen Eigensinn kann es dich nicht berühren. Wenn sich dein Herz aber bewegt, bedeutet es, dass du den Eigensinn doch hast! Wenn du dich in deinem Herzen wirklich unausgeglichen fühlst, bedeutet es, dass diese Sache bei dir doch nicht so klein ist. (Beifall.) Sollst du sie nicht wegkultivieren?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in San Francisco 2014 , Fragen und Antworten, 16.10.2014 )

Wenn es darum geht, „darüber zu sprechen“, sollte man nichts vertuschen, leugnen oder gar Ausreden benutzen. Vertuschen heißt, Kultivierung vorzutäuschen. Ablehnen bedeutet, nach außen zu schauen und auf einen dämonischen Weg zu geraten. Ausreden vorzubringen, führt zu einem unaufrichtigen Verständnis.