Dem Fa zu folgen, half mir, wirklich barmherzig zu werden
(Minghui.org) Als ich vor 19 Jahren anfing, Falun Dafa zu praktizieren, erlebte ich viele positive Veränderungen: Ich wurde gütig und verständnisvoll und mein Leben verbesserte sich. Ich möchte einige meiner Kultivierungserfahrungen mitteilen und Meister Li Hongzhi (dem Begründer von Falun Dafa) dafür danken, dass er mir ein weites Herz gab.
„Das können nur Falun-Dafa-Praktizierende aushalten!“
Weil ich Falun Dafa praktizierte, wurde ich Anfang 2014 in ein Untersuchungsgefängnis eingewiesen. Ich dachte: „Wenn ich schon einmal hier bin, werde ich diese Gelegenheit nutzen, um Menschen zu erretten.“
Es hatte den Anschein, als würde ich mit einer Insassin namens Yan gut zurechtkommen. Sie hatte kein Geld, um sich Proviant zu kaufen, und so teilte ich meinen mit ihr. Immer wenn mir meine Familie Nahrungsmittel schickte, teilte ich diese mit ihr. Oft tröstete ich sie und half ihr. Sie erzählte allen, dass ich sehr freundlich zu ihr sei.
Dann kam es einmal zu der folgenden Situation: Sie stand während einer Besprechung auf, verhöhnte mich unfreundlich und beschuldigte mich vor mehr als 40 Leuten. Ich blieb ruhig und hörte sie schweigend an. Alle dachten, sie sei zu weit gegangen und die Vorwürfe seien fabriziert. Ich überdachte mein Verhalten und versuchte herauszufinden, ob ich etwas Falsches getan hatte. Ich dachte: „Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende. Der Meister sagt:
„‚… ein Praktizierender soll eben nicht zurückschlagen, wenn er geschlagen wird, nicht zurückschimpfen, wenn er beschimpft wird …‘“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 226)
Ich wusste, ich sollte keinen Groll mit mir herumtragen, sondern stattdessen nach innen schauen und ihr danken, dass sie mir diese Chance gegeben hatte.
Nach der Besprechung lobten mich viele Leute. Ich bat sie, Yan nicht zu tadeln, weil sie ein schweres Leben und Probleme habe, ihre Emotionen zu kontrollieren. Ich sagte, dass ich wahrscheinlich etwas besser machen sollte. Jedenfalls würde ich sie nicht hassen.
Meimei, die für unsere Abteilung zuständige Frau, sagte später zu mir: „Sie hat dich so schlimm schikaniert, aber du bist immer noch freundlich zu ihr. Das können nur Falun-Dafa-Praktizierende – so viel aushalten und dabei immer noch barmherzig sein.“
„Du bist so bramherzig – ich schäme mich für mein Verhalten“
Eine junge Insassin namens Xu bereitete mir immer Schwierigkeiten. Einmal spritzte sie mir Seifenblasen ins Gesicht, während sie ihre Unterwäsche wusch. Sie grinste dabei und sagte: „Entschuldigung.“ Ich lächelte und erwiderte: „Schon gut. Kein Problem.“
Ich dachte: „Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende, die Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgt. Wegen solch alltäglicher Dinge sollte ich keinen Wirbel machen. Vielleicht habe ich sie in einem früheren Leben schikaniert und sie hilft mir nun, meine Schuld zu begleichen.“
Bei der „Bettenrotation“ wurde arrangiert, dass sie sieben Nächte lang neben mir schlafen musste. Der Bettplatz war winzig klein, sie schlief aber auf dem Rücken, sodass ich eng an die Wand gepresst liegen musste. Die ganze Nacht durfte ich mich nicht bewegen, weil ich sie bei jeder Bewegung aufgeweckt hätte.
Mehrere Nächte lang schlief sie nicht nur auf dem Rücken, sondern bewegte sich auch noch auf meine Seite herüber. Kaum war ich eingedöst, stieß sie gegen mich, sodass ich aufwachte. Es war mir fast unmöglich, irgendwie Schlaf zu finden. Wäre ich keine Falun-Dafa-Praktizierende gewesen, hätte ich mit ihr gekämpft. Ich wusste aber, wir sollen dem Fa des Lehrers folgen und mit anderen nachsichtig und rücksichtsvoll sein.
Anlässlich einer Besprechung sagte ich ernsthaft zu allen: „Bitte verzeiht mir, wenn ich irgendetwas falsch gemacht habe. Ich schätze auch all die Dinge, die ihr für mich getan habt!“ Als ich das sagte, blickte ich Xu an und lächelte. Sie sagte: „Du bist so barmherzig – ich schäme mich richtig für mein Verhalten!“
Unsere Verfolger sind doch auch nur Opfer
Ich folgte dem Fa des Meisters, unsere Verfolger nicht zu hassen und unser Bestes zu versuchen, um sie zu erretten.
Als sie mich 2014 verschleppten, schlug ein Mitglied der Streife mir mit der Faust ins Gesicht. Lange hatte ich ein geschwollenes, blaues Auge. Als mein Sohn mich auf der Polizeidienststelle besuchte, war er erbost, als er sah, dass ich so geschlagen worden war. Er machte Fotos von meinem Auge und sagte, er wolle gegen den Wärter, der mich geschlagen hatte, vorgehen. Ich sagte zu ihm: „Vergib ihm! Er ist auch nur ein Opfer der Verfolgung. Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende und du bist mein Sohn. Wir dürfen uns nicht rächen, wir müssen ein weites Herz bewahren.“
Danach sprach mein Sohn nie mehr von Vergeltung gegen den Wärter.
In den zweieinhalb Jahren meiner Haft wurde ich fürchterlich gequält, besonders während meiner inoffiziellen Haftzeit. Doch ich hegte keinerlei Groll gegen die Polizeibeamten, Gefängniswärter, Richter, Angestellten des Büros 610 oder die Insassinnen, die mich überwachten. Da ich mich kultivierte, eliminierte ich schließlich jegliche Anhaftung an Groll. Anstatt wütend zu sein, empfand ich tiefes Erbarmen für all diejenigen, die abscheulichen Verbrechen der Verfolgung von Dafa-Praktizierenden zu begehen. Manchmal weinte ich sogar.
Eine den Insassinnen, die mich überwachten, fragte mich, ob ich sie hassen würde. Sofort sagte ich, dass ich sie nicht hassen würde, weil sie doch auch nur Opfer seien. Der Meister hat uns Praktizierenden ein weites Herz gegeben. Das ist etwas, was alltägliche Menschen nicht verstehen können.
Die Kraft der Barmherzigkeit
Die Mutter meiner Schwiegertochter ist eine freundliche Frau, die in ihrem Leben eine Menge Schwierigkeiten durchgemacht hat. Als ich das erste Mal mit ihr über Falun Dafa sprach, war sie sehr unterstützend und gab mir ein Wollsitzkissen, als ich im Winter meditierte. Ihre Freundlichkeit berührte mich sehr.
Ihr Verhalten änderte sich aber völlig, nachdem ich wegen Praktizierens von Dafa eingesperrt worden war. 2017 lud mich einmal meine Schwiegertochter in die Wohnung ihrer Mutter ein. Nach meiner Ankunft gingen mein Sohn und meine Schwiegertochter einkaufen. Ich fing ein Gespräch mit ihrer Mutter an, holte eine Broschüre zur Erklärung der wahren Umstände heraus und gab sie ihr. Plötzlich war sie sehr aufgebracht und sagte viele respektlose Dinge über Dafa und den Meister. Sie drückte ihre Verachtung für mich aus und sagte, sie wolle nichts mehr mit mir zu tun haben.
Ich war verblüfft und traurig, wollte sie nicht weiter verärgern und diskutierte nicht mit ihr, sondern bat sie stattdessen, sich zu beruhigen. Ich beschuldigte mich selbst, mich nicht genügend kultiviert und ihr die wahren Umstände nicht ausreichend erklärt zu haben. Ich hatte das Gefühl, sie im Stich gelassen zu haben.
Schließlich beruhigte sie sich, noch bevor unsere Kinder zurückkamen, und alles schien wieder normal zu sein. Während wir zusammen das Essen zubereiteten, fragte sie: „Ich habe dich so schlimm verflucht. Es muss doch schwer für dich sein, überhaupt noch Appetit zu haben.“ Ich lächelte und erwiderte: „Nein, ich werde das Essen genießen!“ – „Na klar!“, sagte sie und wir schwatzten miteinander und lachten, als wäre gar nichts gewesen.
Als wir uns verabschiedeten, fragte sie mich, ob es mir gut gehe. Ich entgegnete, ich sei eine Praktizierende und mir gehe es gut. Wir brachen beide in Lachen aus.
Einige Monate später feierte die Mutter meiner Schwiegertochter ihren Geburtstag und lud mich zu ihrer Feier ein. Dort traf ich ihren Neffen das erste Mal. Ich wollte mit ihm über Falun Dafa reden, sorgte mich aber, er könnte sich ärgern. Als ich dann aber an das Fa des Meisters über die Errettung von Menschen dachte, beschloss ich, diese Gelegenheit nicht auszulassen.
Ich bat den Neffen, sein Mobiltelefon nach der „Generellen Anweisung für Presse und Publikation, Rechtsverordnung 50“ zu durchsuchen und zu den Ergänzungen 99 und 100 zu navigieren. Er war überrascht zu entdecken, dass das Verbot für Falun-Dafa-Bücher bereits am 01. März 2011 aufgehoben worden war. Er las die Anweisung immer wieder, doch seine Tante schnappte das Mobiltelefon und ließ ihn nicht mehr weiter lesen. Im Stillen sendete ich aufrichtige Gedanken aus, um die störenden Faktoren hinter ihr zu beseitigen, und unterhielt mich dann weiter mit ihnen.
Vielleicht war es die Kraft der Barmherzigkeit. Als wir uns voneinander verabschiedeten, lächelte sie und sagte: „Genieße deine Übungen!“
Ich möchte dem Meister dafür danken, dass er mir ein so weites Herz gab!
Vielen Dank, verehrter Meister!
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