Gnadenlos: Zweimal inhaftierte Frau erneut angeklagt

(Minghui.org) Shao Changhua steht wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] eine Gerichtsverhandlung bevor. Shao lebt in der Stadt Dandong, Provinz Liaoning.

In den Jahren 2005 und 2010 war Shao bereits zweimal für insgesamt neun Jahre verurteilt worden, weil sie Falun Dafa nicht aufgeben wollte. Damals wurde sie im Frauengefängnis von Liaoning gefoltert und verletzt. Später wurde ihr persönlicher Bericht darüber auf Minghui veröffentlicht. (Nachzulesen unter „Frühere Berichte“ am Ende dieses Artikels.)

Im Vorfeld der Gerichtsverhandlung

Der Richter am Kreisgericht Zhen'an schickte Anfang März 2019 die Anklage an Shao Changhua. Sie wurde angeklagt, Falun-Dafa-Bücher und damit in Zusammenhang stehende Materialien zu besitzen. Als sie den Richter fragte, welches Gesetz sie wegen der Ausübung von Falun Dafa verletzt habe, hatte der Richter keine Antwort darauf.

Shao weigerte sich, den vom Gericht bestellten Anwalt in Anspruch zu nehmen, dem befohlen wurde, ein Schuldgeständnis für sie einzureichen. Sie sagte, sie werde sich selbst verteidigen.

Shao war am 17. August 2018 verhaftet worden. Denn die Polizei vermutete, dass sie am Aufhängen von Transparenten mit Botschaften über Falun Dafa beteiligt gewesen sei. Für dieses „Delikt“ waren zwei andere Praktizierende bereits zu Gefängnisstrafen verurteilt worden.

Familie und Anwalt werden aktiv – Forderung nach Freilassung abgewiesen

Die Familie erfuhr vonseiten der Polizei zunächst, dass sie Shao nur für sieben Tage festhalten würde. Aber als die Angehörigen sie am fünften Tag nach ihrer Verhaftung besuchen wollten, war sie bereits in eine andere Einrichtung überführt und in Strafhaft genommen worden.

Als ihr Anwalt sie am 19. September 2018 im Untersuchungsgefängnis besuchte, war Shao aufgrund eines Hungerstreiks gegen die Verfolgung extrem schwach. Sie wurde von zwei Häftlingen zu dem Treffen mit dem Anwalt geführt.

Shaos Familie suchte Yang Shuo, den für ihren Fall zuständigen Beamten, mehrmals auf und forderte Shaos Freilassung. Yang wies sie jedoch zurück und sagte, er habe ihren Fall bereits dem Staatsanwalt vorgelegt.

Shaos Tochter, die im siebten Monat schwanger war, suchte am 15. Oktober 2018 den Staatsanwalt Zhao in der Bezirksstaatsanwaltschaft Yuanbao auf. Sie forderte ihn auf, den Fall ihrer Mutter einzustellen. Zhao sagte, dass er im Begriff sei, Shao anzuklagen, und dass der einzige Weg, den Fall fallen zu lassen, darin bestehe, dass sie eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa verfasse.

Staatsanwalt Zhao übertrug den Fall später an die Bezirksstaatsanwaltschaft Zhen'an, die ihn dann dem Bezirksgericht Zhen'an vorlegte.


Frühere Berichte:

Frauengefängnis Liaoning – für seine Folter berüchtigt. Ein persönlicher Bericht

Liaoning Woman's Health Quickly Declines after Hunger Strike in Protest of Arbitrary Arrest and Detention

Liaoning: Nach neun Jahren Haft und Folter erneute Festnahme

Staatsanwaltschaft der Stadt Shandong verfolgt die Shao-Schwestern

Die Verfolgung von Shao Changhua und Zhang Guilan aus der Stadt Dandong, Provinz Liaoning


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.