72-Jährige bleibt im Gefängnis unerschütterlich standhaft

(Minghui.org) Ich bin eine 72-jährige Falun-Dafa-Praktizierende, die in einer kleinen Stadt im Nordosten Chinas lebt. Früher litt ich unter Bandscheibenvorfällen, Schmerzen in Rücken und Beinen sowie Müdigkeit. Wenn es mir sehr schlecht ging, war ich sogar bettlägerig. Ich hatte auch eine bakterielle Infektion der Luftröhre, Brustschmerzen und Herzerkrankungen. Im Mai 1997 begann ich, Falun Dafa [1] zu praktizieren. Innerhalb weniger Monate war ich ganz ohne Medikamente wieder völlig gesund. Meine gesamte Familie erlebte meinen Heilungsprozess und auch andere Veränderungen an mir. Sie unterstützte und bestärkte mich in meiner Entscheidung, mich zu kultivieren.

Als ich mir die Vorträge des Meisters Li Hongzhi anschaute, sah ich einen lächelnden Buddha, der den Vortrag hielt. Zuerst dachte ich, dass ich mir das nur einbilden würde. Dann sah ich den Meister in seinem Anzug. Ich erkannte, dass dies kein normales Fa [2] war. Ich bedauerte zutiefst, dass ich Falun Dafa nicht schon früher begegnet war.

Ich hatte nur eine geringe Schulbildung. Daher konnte ich nur wenige Worte im Zhuan Falun, dem Hauptwerk im Falun Dafa, lesen. So verbrachte ich mehr Zeit als andere damit, das Fa zu lernen. Doch schon bald konnte ich das Buch vollständig lesen. Nach einer Weile lernte ich es auswendig.

Zwei Jahre später – im Jahr 1999 – begann die Verfolgung. Die Kommunistische Partei Chinas verbot Falun Dafa. Ich fragte mich, warum wir ein so wunderbares Fa nicht lernen durften. Daher beschloss ich, mit anderen Praktizierenden nach Peking zu fahren. Wir wollten uns für Falun Dafa einsetzen. Als wir Tianjin erreichten, verhaftete uns jedoch die Polizei. 13 Tage lang wurden wir in einer Haftanstalt festgehalten. Selbst als ich wieder zuhause angekommen war, belästigte mich die Polizei weiterhin.

Über die wahren Umstände von Dafa aufklären

Als der Appell an die Regierung nichts an der Situation änderte, begann ich mit der Herstellung von Informationsmaterialien über Dafa. Gemeinsam mit anderen Praktizierenden hing ich die Transparente auf. Wir verteilten Informationen in jedem Dorf in unserer Region.

Wir gingen an jede Tür und erzählten den Menschen über Falun Dafa. Vor der Polizei hatten wir keine Angst. Wir konnten Dutzende von Menschen davon überzeugen, aus der Kommunistische Partei und den ihr zugehörigen Unterorganisationen auszutreten. Wir kamen jeden Tag sicher nach Hause und verstanden, dass der Meister uns beschützt.

Während dieser Tage lernte ich das Fa fleißig. Bei schlechtem Wetter blieb ich daheim und lernte das Fa. Ich lernte das Zhuan Falun und die Gedichte des Meisters aus den Hong Yin und Hong Yin II.

Wir klärten die Menschen in 28 Dörfern über die wahren Umstände von Falun Dafa und die Verfolgung auf. Einmal klopften wir an die Tür einer Familie. Eine Frau öffnete, ihr Ehemann war Parteimitglied. Als wir mit ihnen vom Untergang der Partei sprachen, protestierte der Mann lautstark. Selbst wenn er nicht aus der Partei ausgetreten ist, öffnete er sich doch noch für unsere Botschaft.

Wenn wir in den Nächten Transparente aufhängten, sahen wir manchmal rote Lichter und goldene Streifen am Himmel. Wir wussten, dass uns der Meister damit ermutigen wollte.

Einmal verteilten wir in einem Dorf die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei. Obwohl wir nicht viele Exemplare mitgenommen hatten, schien in unseren Taschen ein endloser Bestand an Broschüren zu sein. Schließlich konnten wir jedem im Dorf ein Exemplar überreichen.

Wie ich mit der Kraft von Dafa meine Fesseln löste

Eines Tages wurden sechs der elf Praktizierenden, die Transparente aufhängen wollten, verhaftet. Ich war auch dabei. Wir wurden in eine Haftanstalt gebracht. Es war ein schrecklicher Ort. Viele von uns bekamen dort Krätze. Das Essen war schlechter als Schweinefraß.

Als die Beamten ein Fahndungsfoto von mir aufnehmen wollten, weigerte ich mich. Daraufhin legten sie mir Handschellen und schwere Fußfesseln an. Ich hatte extreme Schmerzen und konnte mich kaum bewegen. Deshalb sendete ich aufrichtige Gedanken aus. Ich sagte zu den Handschellen: „Ihr seid es gewohnt, mich einzuschränken und mir das Essen und den Gang zur Toilette zu verbieten. Das wird euch Karma bringen. Ich weiß, dass in euch Leben fließt. Lasst mich bitte gehen und ihr werdet nach dem Tod ein gutes Leben führen. Wählt eine gute Zukunft für euch und gebt mich bitte frei.“ Die Handschellen öffneten sich.

Die Wächter fesselten mich wieder, diesmal so fest, dass meine Handgelenke bluteten. In diesem Moment erschien ein Kind mit Zöpfen vor mir. Ich sprach: „Was für ein bezauberndes Kind du bist, das um mich herumspringt. Aber ich bin gefesselt und kann dich nicht umarmen.“ Es lächelte nur und sprang weiter herum. Ich war mir sicher, dass ich mir das nicht eingebildet hatte.

Ich ertrug schreckliche Schmerzen in den Handschellen und Fußfesseln. Als ich es nicht mehr ertragen konnte, sagte ich in Gedanken: „Meister, ich kann es wirklich nicht länger ertragen. Bitte helfen Sie mir und sorgen dafür, dass mich diese bösen Leute befreien.“ Sofort fiel ich bewusstlos zu Boden.

Die Praktizierenden in meiner Zelle riefen die Wärter. Sie nahmen mir die Handschellen ab und brachten mich zu einem Arzt. Dieser sagte: „Wie können Sie eine alte Dame nur so behandeln? Das ist grausam!“ Es gab noch eine andere Praktizierende, die ebenfalls gefesselt war. Auch sie wurde befreit.

Die Wärterin, die mir die Handschellen angelegt hatte, war einige Tage lang krank. Ihr Gesicht hatte einen kränklich-grüne Färbung. Sie erzählte: „Ihre Familie war besorgt und sagte mir, dass ich Sie gut behandeln soll.“ Ich antwortete: „Sie haben noch nicht verstanden, warum ich die Transparente aufgehängt habe. Sie haben mich gequält. Sie sollten mich freilassen.“ Daraufhin wurden das Wachpersonal versetzt. Ich erklärte vielen Wachleuten die wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung. Viele von ihnen traten aus der Partei aus. Ich betonte: „Nehmt nicht mehr an der Verfolgung teil. Falun-Dafa-Praktizierende sind gute Menschen; wie könnt ihr uns noch verfolgen?“ Einige von ihnen akzeptierten die Wahrheit und behandelten mich gut.

Während meiner Zeit im Gefängnis lernte ich das Zhuan Falun, Hong Yin und Hong Yin II auswendig. Eine weitere Praktizierende brachte uns 30 Schriften des Meisters mit. Wir lernten das Fa gemeinsam und kultivierten uns noch fleißiger.

Kultivierung im Gefängnis

Sechs Monate waren wir in der Haftanstalt, bevor wir in ein anderes Gefängnis verlegt wurden. Dort wurde ich auf die Station zur Umerziehung gebracht.

Das Personal dort war so böse. Sie verstanden, dass wir gute Menschen waren und wir unseren Glauben nicht aufgeben würden. Nachdem sie mich etwa fünf Tage lang gefoltert hatten und ich halb bewusstlos war, setzten sie meine Fingerabdrücke unter das Umerziehungsformular. Dann kamen mir die Worte des Meisters in den Sinn.

Der Meister sagt:

„Sich in diesem Berg befindenMit göttlichen Gedanken das Märchenland besichtigtWer ist altes Reich der MitteGroße Tang-Sitte nicht erkannt“(Li Hongzhi, Tang-Sitte, in: Hong Yin II)

Ich war plötzlich hellwach und begann zu weinen. Ich entschuldigte mich beim Meister und versprach, dass ich sofort eine Ernsthafte Erklärung [3] schreiben würde. Die Praktizierenden sendeten aufrichtige Gedanken von Zuhause für mich aus und ich tat hier lächerliche Dinge.

Am nächsten Morgen wurde ich mit einer anderen Praktizierenden in einem Raum allein gelassen. Ich sagte ihr, dass ich eine Ernsthafte Erklärung schreiben wolle. Es stellte sich heraus, dass sie das auch tun wollte.

Am darauffolgenden Tag stand ich früh auf, um die Erklärung zu schreiben. Die Zellenleiterin kam herein, deutete auf die andere Praktizierende und sagte: „Schau, wie bedauernswert sie ist. Sie hat eine Erklärung geschrieben, um ihren Glaubensverzicht zu widerrufen.“ Ich erwiderte: „Sei nicht wütend auf sie. Wie könnten wir unseren Glauben aufgeben, nur weil uns jemand dazu zwingt? Auf was verzichten wir? Darauf, dass wir böse Menschen werden? Ich habe auch eine Erklärung geschrieben.“

Dann kam die befehlshabende Wärterin herein. Ich sagte ihr: „Ich habe mich wegen Falun Dafa von meinen Krankheiten erholt.“ Ich sprach mit ihr über Falun Dafa und die Verfolgung. Schließlich überreichte ich ihr meine Ernsthafte Erklärung. Sie antwortete: „Du wirst also den Erwartungen deines Meisters gerecht, aber was ist mit mir?“ Sie vermutete, dass sie ihren Bonus [4] verlieren würde. Ein Gefühl von Barmherzigkeit stieg in mir auf. Ich tröstete sie. Danach war sie freundlicher.

Ich sagte ihr, dass sie in einer gefährlichen Position arbeiten würde, und riet ihr, sich versetzen zu lassen. Tatsächlich wurde sie auf eine andere Station versetzt und war nicht mehr für die Verfolgung von Falun Dafa zuständig. Ich blieb weiter in der Zelle, aber niemand wagte, mir etwas anzutun.

Nach diesen Geschehnissen verlangte ich, von der Zwangsarbeit befreit zu werden. Mehrere Häftlinge versuchten, mich zu der Arbeit zu überreden. Daher sendete ich immer wieder aufrichtige Gedanken aus. Schließlich hörten die Wärter auf, mich unter Druck zu setzen. Sie verhielten sich voller Respekt mir gegenüber.

Ehemalige Praktizierende zur Rückkehr zum Dafa überzeugen

Ich begann, mit Praktizierenden zu sprechen, die ihren Glauben an Dafa widerrufen hatten. Bald entschlossen sich immer mehr Praktizierende, wieder zu Dafa zurückzukehren. Die Gefängniswärter wurden mit Ernsthaften Erklärungen regelrecht überflutet.

Eine Praktizierende sagte: „Selbst die alte Dame ist zum Dafa zurückgekehrt. Wovor haben wir also Angst?“ Mehr als 50 Praktizierende – also alle, bis auf eine – kehrten zu ihrem Glauben zurück. Ich ging zu der einen Praktizierenden, die noch fehlte, und sprach mit ihr. Ich ermutigte sie, sich uns anzuschließen. Nachdem ich bereits aus dem Gefängnis entlassen worden war, wurde auch sie entlassen. Später sagte sie mir: „Auch ich habe meinen Glauben an Dafa wiedergefunden.“

Während der drei Jahre im Gefängnis war ich von der Außenwelt isoliert. Ich vertraute darauf, das Fa auswendig zu lernen, um zu überleben.

Bevor ich freigelassen wurde, versuchten die Polizisten mich dazu zu bringen, drei Dinge zu tun.

Als erstes sollte ich eine Gefängnisprüfung ablegen. Ich weigerte mich. Darauf sagte man mir, ich müsse einen Bericht schreiben. Also schrieb ich: „Mein Name ist (Name) und ich werde wegen meines Glaubens an Falun Dafa nicht an den Gefängnisprüfungen und Aktivitäten teilnehmen.“ Dann unterschrieb ich den Zettel. Die Häftlinge in meiner Zelle waren schockiert über meine Worte. Aber ich hatte aus vollem Herzen geschrieben. Danach verlangte niemand mehr, dass ich irgendeine Prüfung absolviere.

Vor meiner Entlassung wollte das Wachpersonal mit mir sprechen. Zunächst lehnte ich ab, später änderte ich jedoch meine Meinung. Ich hatte bemerkt, wie andere Praktizierende verfolgt wurden, weil sie die harte Arbeit verweigert hatten. Ich war der Meinung, ich müsste mit den Gefängniswärtern über die wahren Umstände von Falun Dafa und die Verfolgung reden. Doch sie weigerten sich zuzuhören und nahmen mir Fingerabdrücke ab. Als ich wieder in meiner Zelle war, sendete ich aufrichtige Gedanken aus, um die Gültigkeit meiner Fingerabdrücke abzulehnen. Danach hörte ich, wie Leute vom Büro 610 den Wärtern sagten, dass sie meine Fingerabdrücke nicht nehmen sollten.

Schließlich wurde mir gesagt, dass ich mein Fahndungsfoto unterschreiben sollte. Auf diese Weise hätte ich meinen Haushalt neu anmelden müssen. Doch ich lehnte ab. Daraufhin schickten sie mich wieder in meine Zelle. Ich sagte mir selbst: „Ich bleibe ruhig, denn ich habe keine Angst. Mein Kultivierungsweg wird vom Meister arrangiert. Diese Wurzel kann auch das Böse nicht durchtrennen. Morgen werde ich entlassen.“ Tatsächlich kam ich am nächsten Tag aus dem Gefängnis frei.

Als ich meine Sachen zusammenpackte, verteilte ich alles an die anderen Praktizierenden und die Gefangenen. Eine von ihnen nahm meinen Kissenbezug. Sie sagte: „Sie haben einen Glauben und ich weiß, dass ihr Praktizierenden alle gute Menschen seid. Ich nehme Ihren Kissenbezug als Andenken.“ Ich ermutigte auch die übrigen Praktizierenden, sich weiter zu kultivieren und das Wachpersonal gütig zu behandeln.

Selbst am letzten Tag meines Aufenthalts im Gefängnis war ich damit beschäftigt, jedem die wahren Umstände über Falun Dafa zu erklären.

Vom Gefängnis befreit

Nachdem ich aus dem Gefängnis entlassen wurde, rezitierte ich weiterhin das Fa aus meinem Gedächtnis. Ich hatte mir 240 Seiten des Zhuan Falun während der Haft eingeprägt. Die restlichen 92 Seiten lernte ich nach meiner Entlassung auswendig. Auch die Gedichte aus Hong Yin III und Hong Yin IV konnte ich auswendig aufsagen.

Als mir nur noch 12 Gedichte des Hong Yin IV fehlten, war ich nicht mehr so fleißig. Ich ließ nach und war unschlüssig, ob ich weiterlernen sollte. Dann sagte ich mir jedoch, dass ich keine Zeit verschwenden dürfe, und fing an, mir auch die restlichen Gedichte einzuprägen.

Darüber hinaus beteiligte ich mich an der telefonischen Aktion zur Erklärung der wahren Umstände und ermutigte auf diesem Weg die Menschen, aus der Partei auszutreten. Da mein Verstand klar und konzentriert war, half mir der Meister. Schnell entschieden sich viele Menschen dafür, aus der Partei und den zugehörigen Unterorganisationen auszutreten.

Immer wenn ich die wahren Umstände erkläre, erinnere ich mich an einen Satz aus den Gedichten des Meisters.

Der Meister sagt:

„Menschen erretten vor Katastrophen, Kampf gegen die Zeit“(Li Hongzhi, Gelübde umsetzen, 16.08.10, in: Hong Yin III)

Ich spüre, dass mich nichts aufhalten kann. Das verdanke ich der Kraft des Dafa und der ständigen Unterstützung des Meisters.

Der Meister sagt:

„Dafa-Jünger sind die Hoffnung der Zukunft und tragen die historische Verantwortung für die Errettung der Lebewesen. Um diese schwerwiegende Mission gut zu erfüllen, müssen die Dafa-Jünger unbedingt das Fa gut lernen. Nur wenn ihr euch selbst gut kultiviert, seid ihr in der Lage, alle Aufgaben gut zu machen und eure Mission gut zu erfüllen. Dafa ist das Gesetz des Universums, deshalb ist Dafa-Jünger eine heilige Bezeichnung. Vollendet euch selbst, während ihr die Lebewesen errettet und das Dafa bestätigt!“ (Li Hongzhi, An die Fa-Konferenz in Japan, 02.09.17)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Fa: Schriften von Lehrer Li Hongzhi. Sie enthalten die Lehre des Falun Dafa, die auf den drei kosmischen Prinzipien "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht' basiert[3] Ernsthafte Erklärung: Darin bedauern die Falun-Dafa-Praktizierenden, dass sie unter körperlicher Folter oder Gehirnwäsche Erklärungen unterschrieben haben, die Falun Dafa verleugnen und mit denen sie schwören, Falun Dafa aufzugeben. Sie erklären diese Äußerungen für null und nichtig.[4] Bonus: Die Wärter oder Zellenaufseher erhalten Vergünstigungen oder Geld, wenn sie gegen die Praktizierenden arbeiten und ihre „Umerziehung“ – dem Widerruf ihres Glaubens an Falun Dafa – herbeiführen.