Meine Anhaftung an Ginseng – meine Erkenntnisse

(Minghui.org) An einem Oktobermorgen vor zwei Jahren kam ein alter Freund zu mir. Er klopfte an meine Tür. Ich sah, dass er einen großen Sack dabei hatte. Er setzte den Sack ab, lächelte mich an und sagte: „Ich habe dir etwas Gutes mitgebracht.“

Ich öffnete den Sack und war überrascht, als ich Ginseng sah.

Man sagt, dass es im Nordosten Chinas drei Schätze gibt; Ginseng ist der erste Schatz und man betrachtet ihn als rar und wertvoll.

Wie war mein Freund zu so vielen Ginsengwurzeln gekommen? Er sagte mir, dass er einige Ginseng-Samen bekommen habe und die Anleitung, wie man sie kultiviert. Nach mehreren Jahren hatte er Erfolg. Er erklärte mir, wie man sie lagert und aufbewahrt.

Jeden Tag kochte ich Ginsengtee. Ich fühlte mich gut und dachte, dass Ginseng mich beleben würde. Da ich wusste, dass Ginseng wertvoll und schwer zu kultivieren war, wollte ich meinen Freund nicht mehr darum bitten. Ich dachte: „Wenn er ihn anbauen kann, kann ich es auch.“ So bat ich ihn um einige Samen.

Ich steckte eine Menge Energie und Mühe hinein. Nach drei oder vier Monaten schaffte ich es, ein Stück Land zu kultivieren. Als die Zeit reif war, säte ich die Samen, so wie es mein Freund vorgeschlagen hatte. Aber es war nicht so einfach. Viele Faktoren mussten beachtet werden, wie die Menge an Sonnenlicht, Wasser etc. Es benötigte viel Anstrengung und ich musste die Samen mehrmals neu aussäen. Am Ende der Saison war kein einziger Spross zu sehen.

Die restlichen Samen gab ich meinem Verwandten auf dem Land. Er schaffte es, sie großzuziehen. Nach der Ernte gab er mir einen halben Sack voll.

Meine Anhaftung sehen

Nun war der Ginseng noch wertvoller für mich. Ich schnitt die Ginsengwurzeln sorgfältig in Scheiben, trocknete sie und lagerte sie ein. 

Nach ein paar Tagen begannen die Probleme: Mitten in der Nacht verspürte ich mehrmals den Drang, Wasser zu lassen. Mein Unterleib schmerzte und ich hatte Schmerzen beim Wasserlassen. Der Schmerz wurde unerträglich.

Ich bin über 80 Jahre alt. Angesichts der plötzlichen Probleme geriet ich nicht in Panik, sondern blieb ruhig, lernte weiterhin das Fa, sandte aufrichtige Gedanken aus und praktizierte die Übungen. Nach drei Tagen waren die Schmerzen verschwunden und alles war wieder normal.

Nun möchte ich meine Erkenntnisse über diese Sache mit meinen Mitpraktizierenden teilen. Bitte korrigiert mich, wenn mein Verständnis nicht auf dem Fa basiert.

1. Die Probleme kamen von meiner Anhaftung: Ginseng kann den Menschen helfen, aber seine Funktion ist medizinischer Art und auf der Ebene der gewöhnlichen Menschen. Wenn ein Kultivierender zu eigensinnig ist, wird es eine ganz andere Funktion haben und der Kultivierende wird auf die Ebene der gewöhnlichen Menschen fallen. Ich bin keine Bäuerin, ich muss auch kein Ginseng anbauen, um zu überleben. Warum also hatte ich so viel Zeit und Mühe in den Anbau investiert?

Ich wollte unbedingt Ginseng heranziehen, war das nicht eine ernsthafte Anhaftung? Die Probleme tauchten auf, weil ich zu eigensinnig war. Nachdem ich diese Anhaftung gefunden hatte, beseitigte ich sie. Danach waren die Probleme vorbei.

2. Der Kultivierungsprozess ist ein Prozess, bei dem unaufhörlich menschliche Eigensinne aufgegeben und das Karma beseitigt wird. Darum werden wir auf Schwierigkeiten stoßen, sie werden sich auf unterschiedliche Weise zeigen. Zuerst war ich in Bezug auf meine Symptome besorgt. Aber je mehr Sorgen ich mir machte, umso dramatischer wurde die Situation.

Als die Grenze dessen, was ich ertragen konnte, erreicht war, erinnerte ich mich an diese Worte des Meisters:

„… wenn du deine Krankheiten nicht loslassen kannst, können wir nichts tun“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 4)

Mein Verständnis dazu ist: Wenn Praktizierende auf Schwierigkeiten stoßen, müssen sie das Problem vom Standpunkt der Kultivierung her betrachten. Ein Praktizierender hat keine Krankheiten. Wenn du aber die Schwierigkeit wie eine Krankheit behandelst, wird sie immer größer und umso kleiner wirst du. Dann kann dein Leben sogar enden!

3. Die Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung ist kein Kinderspiel; sie ist sehr ernsthaft. Es ist schwieriger als alles andere in der menschlichen Gesellschaft. Jeder Kultivierende ist voller Karma.

Der Meister sagt:

„Wenn ein Mensch ein orthodoxes Fa kultiviert, wird das Karma beseitigt. Die Beseitigung des Karmas bedeutet, dass das Karma vernichtet und umgewandelt wird. Natürlich macht das Karma da nicht mit, daher wird der Mensch Schwierigkeiten und Hindernisse haben.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 365)

Jeder Kultivierende wird im Prozess der Kultivierung auf Schwierigkeiten und Hindernisse stoßen. Jede Schwierigkeit ist eine Prüfung, um zu sehen, ob man nach oben kommt oder nach unten fällt. Mein Verständnis ist: Wenn wir solchen Situationen begegnen und sie vom Standpunkt des Fa betrachten können, kann das Problem gelöst werden.