Drei Jahre Folter und Misshandlung im Frauengefängnis von Chengdu – ein persönlicher Bericht

(Minghui.org) Guan Xuelin, 53, wurde im Frauengefängnis Chengdu in der Provinz Sichuan immer wieder gezwungen, unbekannte Medikamente einzunehmen. Sie litt unter den Nebenwirkungen der Medikamente, bis ihre Gesundheit schließlich so prekär wurde, dass sie ihr Bewusstsein verlor. Erst da hörte das Gefängnis auf, sie zu zwingen, die Pillen einzunehmen. Aber ihre Peiniger schlugen sie, schockten sie mit Elektrostäben, entzogen ihr den Schlaf, zwangen sie zu schwerer Arbeit und zum Stillstehen über lange Zeiten hinweg.

Hintergrund

Guan Xuelin, 53, stammt aus der Stadt Leshan in der Provinz Sichuan. Sie wurde am 20. September 2014 verhaftet, nachdem ein älterer Mann sie der Polizei gemeldet hatte. Sie hatte ihm von Falun Dafa berichtet.

Guan wurde in ihrer zweiten Gerichtsverhandlung am 13. März 2015 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Sie legte sofort Berufung ein, erhielt aber nie eine Antwort. Sechs Monate nach der Einreichung wurde sie am 21. September 2015 ins Frauengefängnis Chengdu in der Provinz Sichuan gebracht.

Alle Falun-Dafa-Praktizierenden dort, die sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben, wurden brutal gefoltert.

Das Folgende ist Guan Xuelins persönlicher Bericht über ihre Leiden im Frauengefängnis Chengdu.

Keine Antwort auf die Berufung

Mit Hilfe eines Anwalts habe ich beim Mittleren Volksgericht Berufung eingelegt, um gegen meine Verurteilung zu protestieren. Der Anwalt stimmte sogar zu, mich im Prozess zu verteidigen. Doch ich hätte genauso gut einen Stein ins Meer werfen können, da das Gericht nie antwortete.

Verabreichen unbekannter Medikamente

Bei meiner Ankunft im Gefängnis im September 2015 musste ich mich untersuchen lassen. Durch den Stress und die Müdigkeit der schwierigen Reise hatte ich Symptome von Bluthochdruck. Während meiner über zehnjährigen Berufstätigkeit war ich nie krank gewesen. Deshalb weigerte ich mich, die vom Gefängnisarzt verordneten Medikamente zu nehmen.

Der Direktor des Gefängniskrankenhauses und der Häftlingsführer, der die Gefangenen überwachte, drohten mir, bis ich so traumatisiert war, dass ich unfreiwillig rote und gelbe Pillen einnahm.

Die rote Pille machte mich schwindelig. Wenn ich sie einnahm, musste ich husten und es juckte überall. Es dauerte drei Monate, bis sie aufhörten, mir das Medikament zu geben.

Der Arzt wusste, dass ich keinen Bluthochdruck hatte, aber er zwang mich trotzdem, die gelbe Pille zu nehmen. Die Nebenwirkungen der gelben Pille belasteten meine Gesundheit, und ich wurde in der Werkstatt ohnmächtig. Mit der Intervention eines Wärters stimmte das Krankenhaus widerstrebend zu, das Medikament für sechs Monate abzusetzen. Aber sie zwangen mich jeden Tag, eine Vereinbarung zu unterzeichnen, dass die Medikamente eingestellt waren.

Nachdem die Medikamente abgesetzt waren, erholte ich mich rasch wieder. Überraschenderweise zeichnete das Krankenhaus in den sechs Monaten, in denen ich keine Medikamente nahm, weiterhin die Rezepte in den Akten auf; die unterzeichneten Vereinbarungen vernichtete es.

Die Häftlinge begannen, mich mental zu quälen. Ich sollte eine „Petitionserklärung“ schreiben, um mich über die unerträgliche Verfolgung zu beschweren. Stattdessen schrieb ich aus Angst und gegen mein Gewissen eine umstrittene „Umerziehungserklärung“. Für mich als Dafa-Praktizierende war das eine herzzerreißende Sache.

Ich bin bei der Kultivierung auf Abwege geraten und wurde ausgebeutet, was zu schrecklichen körperlichen und geistigen Schmerzen führte. Mit der Zeit tauchten wieder Symptome von Bluthochdruck auf. Ich sagte dem Krankenhaus und den Häftlingen wiederholt, dass es mir gut gehe und dass ich keine Medikamente benötigen würde, aber sie glaubten mir nicht.

Nachdem ich heftig protestiert hatte, stimmte das Gefängnis zu, dass ich von einem Anwalt eine Erklärung beglaubigen lassen durfte, worin stand, dass ich von selbst auf die Einnahme der Medikamente verzichten und alle möglichen Konsequenzen tragen würde. Das Gefängnis beschlagnahmte jedoch den Brief an meine Familie und bat sie, einen Anwalt zu engagieren. Danach ließen sie mich jedoch nicht mehr mit ihnen telefonieren.

Ich war verzweifelt und musste die Wärterin Yang Yonghong, die für inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende zuständig war, bitten, für mich auszusagen. Ich bat sie wiederholt zu bezeugen, dass ich bei meiner ersten Inhaftierung sehr gesund gewesen war. Sie sagte: „Ja, ich weiß, dass Sie gesund sind, aber ich befolge nur die Regeln des Krankenhauses und kann nichts anderes tun.“

Die Wärterin rief meine Familie an und log bewusst und sagte, dass ich schwer krank sei und dass ich mich weigern würde, die entsprechenden Medikamente zu nehmen. Als meine Familie um Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung bat, wurde das glattweg abgelehnt.

Yang drohte mir: „Wenn Sie die Medikamente nicht freiwillig schlucken, kann ich die anderen Insassen leicht dazu bringen, sie Ihnen intravenös zu spritzen.“

Der Leiter der Gefängnisausbildung bemerkte: „Wenn ein Gefangener mit hohem Blutdruck stirbt, verbrennen wir normalerweise den Leichnam einfach.“

Unerbittliche Schläge und Bedrohungen

Ich erklärte den Wärtern und Häftlingen die Fakten über Falun Dafa. Ich sagte: „Früher habe ich an Bronchitis, Magenprobleme, Cholezystitis und gynäkologische Probleme gelitten. Mein Rücken war angeschlagen und die moderne Medizin war keine Hilfe mehr. Aber alle meine Beschwerden verschwanden, als ich 1999 eine Falun-Dafa-Praktizierende wurde.

Da ich von Falun Dafa profitiert habe, möchte ich, dass auch andere Menschen davon gesegnet werden können und so zufrieden und krankheitsfrei sind wie ich. Ich wurde zu Unrecht verurteilt, weil ich den Menschen von Falun Dafa erzählt habe. Ich sollte das gesetzliche Recht auf Berufung haben.“

Die Wärterin Yang Yonghong sagte: „Das ist verständlich. Aber sie müssen sich an das Gefängnissystem halten und zuerst die Gefängnisregeln abschreiben.“

Als ich ablehnte, schlugen mich zwei Häftlinge, die die Gefangenen genau beobachteten. Sie traten mich so hart, dass ein anderer Häftling sich beschwerte, sie seien zu weit gegangen.

Wärterin Yang drohte dann: „Wenn Sie sich nicht an die Regeln halten, kann ich Sie jederzeit mit Elektrostäben schocken, und niemand wird davon erfahren. Meine Leute können jede Form von Folter anwenden, um die Ergebnisse zu erzielen, die ich will.“

Besondere Haft und strenge Überwachung

Im Mai 2016 befahl das Gefängnis allen Falun-Dafa-Praktizierenden, sich in ihren Berichten als Kriminelle zu bezeichnen. Ich weigerte mich, dem nachzukommen, und wurde unter ‚Sonderhaft‘ gestellt. Neben doppelter Routinearbeit durfte ich nicht vor 3 Uhr morgens ins Bett gehen, musste aber schon um 5:30 Uhr aufstehen und den ganzen Tag stillstehen.

Wegen Müdigkeit schlief ich in der Werkstatt oft ein. Ich wurde von zwei Häftlingen rund um die Uhr genau überwacht. Müdigkeit und strikte Überwachung sind verheerend und ich stand kurz vor dem Zusammenbruch. 

Außerdem zwangen mich die Wärter und Häftlinge zur Teilnahme an einem Qigong-Wettbewerb. Wärterin Yang drohte damit, dass meine ‚Sonderhaft‘ verlängert würde, sollte ich dies ablehnen.

Mehrere freundliche Wärter sympathisierten mit den Praktizierenden, aber sie wagten nicht, sich zu äußern. Im Geheimen sagten sie zu uns: „Diese Täter werden für ihre schlechten Taten bestraft. Menschen würden diese Verbrechen nicht begehen. Sie sind wirklich bösartig.“