Beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken und bei den Übungen muss das Hauptbewusstsein klar sein

(Minghui.org) Vor einigen Tagen fragte mich eine Mitpraktizierende, ob ich mich während des Aussendens der aufrichtigen Gedanken ausruhen würde, denn ich hätte gerade eben so schläfrig ausgesehen. Ich war zwar etwas müde, dachte aber, dass es so schlimm nicht gewesen sein konnte. Um mein Gesicht zu wahren, antwortete ich: „Ja, stimmt. Nach dem Üben heute Morgen habe ich den ganzen Tag gearbeitet. Die Zeit vergeht immer schneller. Auch wenn ich mal eine Pause machen möchte, komme ich nicht dazu.“ Sie meinte: „Ich habe aber bemerkt, dass du dich schon seit längerer Zeit in solch einem schläfrigen Zustand befindest.“ Da wurde ich wachsam. Wie konnte das denn sein? Ich fühlte mich doch ziemlich klar während des Aussendens. Die Mitpraktizierende, die bei mir wohnt, hatte mir auch schon gesagt, dass ich bei den Übungen einschlafen würde. Beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken würde ich, sobald ich die Augen zumachte, sogar sofort einschlafen. Damals stritt ich deswegen heftig mit ihr. Dabei kamen meine Anhaftungen zum Vorschein, nämlich Kampfgeist, Neid, Groll, Unausgeglichenheit, Ego, der Wunsch, das Gesicht wahren und das Streben nach Ruhm und Reichtum.

Danach bemühte ich mich herauszufinden, was ich nicht gut gemacht und welche Anhaftungen ich noch nicht losgelassen hatte. Aber das war wirkungslos. Die Mitpraktizierende sagte mir wieder das Gleiche: Ich würde bei den Übungen und beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken einschlafen. Natürlich wollte ich all das gut machen! Meine Anhaftungen fand ich jedoch nicht. Ich war verzweifelt und fragte mich sogar, ob die Mitpraktizierende nicht zu sehr auf meinen Zustand schaute. Wenn dem so war, dann würde sie mir vielleicht einfach nur Unsinn erzählen. Ich fragte mich, wie ich jeden Tag in solch einem Zustand sein konnte. Heute wies mich auch eine andere Mitpraktizierende darauf hin. Ich weiß, dass ich auf dieses Problem achten muss. Früher hatte keine Praktizierende so etwas zu mir gesagt; vielleicht hatten sie alle gewollt, dass ich gut dastand und mein Gesicht wahren konnte. Mittlerweile ist das Problem ernst geworden, daher musste sie mich heute unbedingt darauf hinweisen. Das war keine Kleinigkeit, ich musste es ernst nehmen.

Die Mitpraktizierende, die bei mir wohnt, war vor ein paar Tagen nicht zuhause. Ich wollte diesen schlechten Zustand unbedingt ändern und die Übungen praktizieren. Vorher stellte ich mein Handy auf Video, um mich selbst aufnehmen. Dann fing ich an, die fünf Übungen zu machen. Danach schaute ich die Aufzeichnung an. Du lieber Himmel! Wie praktizierte ich die Übungen! Manche Bewegungen waren sogar falsch. Nur einige Bewegungen der stehenden Übungen waren noch in Ordnung. Während der zweiten und der fünften Übung schlief ich fast die ganze Zeit über. Das fand ich sehr merkwürdig, denn ich wusste doch, dass ich die Übungen aufnahm, und hatte deshalb besonders darauf geachtet, wach zu bleiben. Diese Aufnahme konnte ich mir nicht weiter anschauen, geschweige denn der Mitpraktizierenden zeigen. Wie hätte die Mitpraktizierende solch einen Zustand bei mir ignorieren können? Dazu musste man sich äußern! Die Mitpraktizierende hatte mir gegenüber sogar sehr verantwortungsvoll gehandelt! Ich hatte es ja nicht erkennen können. Doch ich hatte schlecht über sie gedacht, statt dankbar zu sein. Ich schämte mich sehr dafür!

Am nächsten Tag praktizierte ich wieder die Übungen. Ich achtete besonders auf die Bewegungen, die ich nicht richtig gemacht hatte, und machte die Übungen mit offenen Augen. Danach fühlte ich mich sehr wohl und mein Körper wurde warm. Vor langer Zeit hatte ich das Gefühl schon einmal gehabt, später war ich sofort dösig geworden, wenn ich mit den Übungen anfing. Meine Bewegungen waren nicht exakt und mein Hauptbewusstsein war nicht stark. Wie konnte denn dann die Kultivierungsenergie wirken?

Dazu kam, dass ich seit langem schon keinen Doppel-Lotussitz mehr konnte. Dieser Zustand dauerte einige Jahre lang an. Manchmal schaffte ich es, doch dann ging es wieder nicht. Ich suchte nach meiner Lücke und meinen Anhaftungen, konnte aber keine deutliche Verbesserung bemerken. Dann gab mir die Mitpraktizierende noch einmal den Hinweis. Erst da gab ich mir Mühe, den dösigen Zustand während der Übungen und der aufrichtigen Gedanken zu durchbrechen. In den letzten Tagen konnte ich wieder im Doppel-Lotussitz sitzen, dabei achtete ich auf eine aufrechte Körperhaltung. So wurden meine aufrichtigen Gedanken sehr mächtig.

Schließlich fand ich meine Anhaftung: Mein Hauptbewusstsein war nicht stark. Die Ursache ist das Trachten nach Gemütlichkeit. Schon früher hatte ich aufrichtige Gedanken gegen diese menschliche Gesinnung ausgesendet, aber damals nahm ich es nicht sehr ernst. Als ich merkte, dass die aufrichtigen Gedanken Wirkung zeigten, hörte ich damit auf. Eigentlich wollte ich eine Abkürzung machen. Wenn ich den Doppel-Lotussitz nicht schaffte, setzte ich mich in den halben Lotussitz, dann tat es meinen Beinen nicht mehr weh. Allmählich wurde es zur Gewohnheit, je nach Bequemlichkeit im Doppel-Lotus oder im halben Lotussitz zu meditieren. Deshalb ließ das Hauptbewusstsein während der Meditationsübung komplett nach.

Mit den aufrichtigen Gedanken war es genauso. Sobald ich mich hinsetzte, wurde ich schläfrig. Es war mir nicht bewusst, dass ich einschlief. 

Der Meister erklärt:

„… beim Üben hat er sich daran gewöhnt, sein Hauptbewusstsein immer zu entspannen, so dass er nichts mehr weiß und seinen Körper anderen überlässt. Er ist ganz durchgedreht, sein Körper wird vom Nebenbewusstsein oder von Informationen von außen beherrscht und so tut er etwas Ungewöhnliches.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 321)

Meiner Erkenntnis nach ist der Meister sehr besorgt um die Praktizierenden, die nicht fleißig vorankommen, wenn sich die Fa-Berichtigung dem Ende nähert. Ich machte die drei Dinge, von denen der Meister spricht, nicht gut, dennoch war ich der Meinung, ich hätte es gut gemacht. Der Meister sah mein menschliches Herz: Ich war von mir selbst eingenommen, strebte nach Schnelligkeit und Abkürzungen, schluderte bei den drei Dingen und änderte mich selbst nur äußerst unwillig. All das war mir nicht bewusst, dann kam die Mitpraktizierende, um mir zu helfen. Das war ein Arrangement des Meisters. Der Meister will keinen einzigen Dafa-Jünger zurücklassen! Ich möchte dem barmherzigen Meister dafür danken, dass er zu jeder Zeit auf seine Jünger aufpasst. Seit vielen Jahren hatte ich bei den drei Dingen geschludert und die Kultivierung nicht als etwas Ernsthaftes betrachtet, sodass mein Körper nicht umgewandelt wurde. Somit beeinträchtigte ich die Errettung der Lebewesen.

Ich möchte alle Mitpraktizierende, die wie ich sind und die Übungen nicht fleißig machen, daran erinnern: Beseitigt möglichst schnell die Anhaftung an Gemütlichkeit! Stärkt das Hauptbewusstsein und macht jeden Tag die Übungen! Da es in China keine Möglichkeit gibt, die Übungen gemeinsam zu machen, sind die Bewegungen oft nicht exakt. Ich schlage vor, dass sich die Mitpraktizierenden beim gemeinsamen Fa-Lernen gegenseitig die Bewegungen anschauen und sie gegebenenfalls korrigieren. Man kann auch das Handy an einem Platz fixieren und sich beim Üben aufnehmen. Nach den Übungen kann man die eigenen Bewegungen sehen, dann kann man sich selbst korrigieren.

Ich merke, dass sich der Körper vieler Mitpraktizierenden kaum verändert hat. Manche Mitpraktizierenden färben sich die Haare und benutzen Make-up. Manche sehen nicht jünger aus als die gewöhnlichen Menschen. Die Tochter einer Mitpraktizierenden sagte: „Meine nicht praktizierende Schwiegermutter ist über 80 Jahre alt. Sie sieht aber jünger aus als meine über 70-jährige praktizierende Mutter.“ Ich denke, solche Phänomene sollten wir Praktizierenden beachten.

Seit so vielen Jahren verbreitet der Meister das Fa und sagt:

„Die Mädchen benutzen gerne Make-up und möchten, dass ihre Haut heller und schöner wird. Ich sage, praktiziere wirklich den Doppelkultivierungsweg von Körper und Geist und dies wird schon auf eine natürliche Weise erreicht, du brauchst garantiert nicht zur Kosmetikerin zu gehen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 298)

So viele Jahre sind vergangen, wie viele Praktizierende haben dies erreicht?

Ich schreibe diese Erkenntnis auf und hoffe, dass die Mitpraktizierenden besser mit dem Prozess der Fa-Berichtigung mithalten und gemeinsam fleißig vorankommen können. Auf keinen Fall dürfen wir die ewige Schicksalsgelegenheit verpassen.

Ich bedanke mich beim Meister!