Nach Massenverhaftung vor sechs Monaten: Wie die Familien unter der Verhaftung ihrer Angehörigen leiden

(Minghui.org) Vor sechs Monaten hat in Heilongjiang eine Massenverhaftung von Falun-Dafa-Praktizierenden [1] stattgefunden. Die meisten von ihnen sind noch inhaftiert, ihnen steht wegen ihres Glaubens weitere Verfolgung bevor.

Einige Praktizierende sind Alleinversorger. Ihre Familien sind auf sie angewiesen. Andere betreuten ihre betagten Eltern. Die willkürlichen Festnahmen haben ihre Angehörigen in tiefe Verzweiflung gestürzt.

Es wird berichtet, dass die Behörden die Handys und die sozialen Medien von 119 Praktizierenden überwachen ließen, bevor es zu den Verhaftungen am 9. November 2018 in den Städten Harbin und Daqing kam.

Du Yongtang und Luan Cuiliu

Du Yongtang und seine Frau Luan Cuiliu

Du Yongtang und seine Frau Luan Cuiliu – beide 40 Jahre alt – besitzen einen kleinen Reisvertrieb im Kreis Yanshou in der Provinz Heilongjiang. Bei der Durchsuchung ihres Hauses beschlagnahmte die Polizei 30.000 Yuan [2] in bar. Dadurch befinden sich die betagten Eltern und der kleine Sohn des Ehepaares in einer dramatischen finanziellen Lage. Sie haben jetzt kein Einkommen mehr.

Mit Beginn des Frühlings bewirtschaftet das Ehepaar normalerweise die 6,6 Hektar Fläche. In diesem Jahr liegen ihre Reisfelder brach.

Du bekam wegen der schlechten Hygiene im örtlichen Untersuchungsgefängnis Krätze, nachdem ihm für zwei Monate untersagt worden ist, seine Kleidung zu wechseln.

Ihr Anwalt bestätigte, dass die Akten des Paares am 13. April 2019 von der Staatsanwalt Acheng an das Gericht Acheng abgegeben worden sind.

Tan Guangmei

Tan Guangmei

Tan Guangmei ist 51 Jahre alt. Die Praktizierende wurde im vergangenen Jahr in Anwesenheit ihrer 75-jährigen Mutter und ihres fast 80-jährigen Vaters festgenommen. Seither wird sie in dem Untersuchungsgefängnis der Stadt Harbin festgehalten. Als sie gegen die Verfolgung protestierte und in einen Hungerstreik trat, wurde sie zwangsernährt.

Tan ist nicht gewillt, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Daher wurde ihre Familie in den letzten 20 Jahren immer wieder zur Zielscheibe der Behörden. Ihr 37-jähriger Bruder Tan Guangfeng verteilte am 2. Mai 2004 in der Nähe des Bahnhofs Harbin Informationsmaterialien über Falun Dafa. Seitdem fehlt jede Spur von ihm.

Im Jahr 2006 wurde bekannt, dass die Regierung den Organraub an Inhaftierten fördert. Eine erzwungene Organentnahme endet immer mit dem Tod des Opfers. Die Familie befürchtet seitdem, dass dem Sohn das Gleiche zugestoßen sein könnte.

Die Mutter von Tan Guangmei ist wegen ihrer letzten Verhaftung am Boden zerstört. Sie hat so viel geweint, dass sie auf dem linken Auge erblindet ist.

An Guoqiang und Qu Honghua

An Guoqiang

Qu Honghua

Im vergangenen November wurden im Bezirk Bin 25 Praktizierende verhaftet. Unter ihnen waren auch An Guoqiang und seine Frau Qu Honghua. An wird im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Bin festgehalten, während seine Frau Qu in Harbin eingesperrt ist.

Ihre Fälle wurden kürzlich von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Bin an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Yilan abgegeben. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Yilan gab den Fall des Paares wegen ungenügender Beweise an die Polizei zurück. Als die Polizei die Akten erneut dort einreichte, wurden sie angenommen.

Der Anwalt des Paares hat am 18. April 2019 seine Rechtsansicht bei der Staatsanwaltschaft eingereicht. Er fordert die sofortige Freilassung seiner Mandanten. Dabei stützt er sich auf die Tatsache, dass es keine Rechtsgrundlage für die Verfolgung von Falun Dafa gibt und seine Mandanten gegen kein Gesetz verstoßen haben. Sie halten lediglich an ihrem Glauben fest.

Der Staatsanwalt nahm den Brief entgegen, verweigerte jedoch ein Gespräch mit dem Anwalt.

Ans Mutter ist 89 Jahre alt. Sie leidet unter schweren gesundheitlichen Problemen. Mehrmals stand sie unter Schock. Die betagte Dame ist sehr besorgt und befürchtet, dass sie ihren Sohn vielleicht nie mehr wiedersieht.

Ans 89-jährige Mutter

An Qiuju, die Tochter des Paares, wurde mit einer Sehschwäche geboren. Später heiratete sie und führte mit ihrem Mann ein glückliches Leben. Vor einigen Jahren erblickte ihr erster Sohn das Licht der Welt.

An Qiuju ist verzweifelt. Sie weint oft wegen der Verhaftung ihrer Eltern und sehnt sich danach, sie wieder zuhause zu sehen.

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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet ca. 4.000 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro