Nordkorea will Falun Gong „niederschlagen“ meldet Radio Free Asia

(Minghui.org) Radio Free Asia (RFA) veröffentlichte am 17. Mai 2019 einen Bericht mit dem Titel „Nordkorea beginnt, Falun Gong niederzuschlagen“. [1]

Darin heißt es, Quellen in Nordkorea hätten bekannt gegeben, dass die Behörden in Pjöngjang nun gegen Falun Gong vorgehen. Der Grund ist, dass die Zahl der Anhänger in der Stadt stark zugenommen hat.

Der Artikel liefert weitere Details über die Verfolgung in Nordkorea seit April. „Die Justizbehörden kämpfen, weil die Verbreitung von Falun Gong unter den Bürgern Pjöngjangs über ihre Erwartungen hinaus angestiegen ist“, so die Quelle aus Pjöngjang an den Koreanischen Dienst von RFA in einem Interview am 11. Mai.

„Anfang April veröffentlichte die Polizei eine Proklamation, in der sie die Bürger aufforderte, freiwillig ihren Status als Gläubige von Falun Gong zu melden. Sie drohten, harte Strafen gegen diejenigen zu verhängen, die sich nicht stellen, aber nach dem Berichtszeitraum gefunden werden.“

Weiterhin heißt es, außerhalb Chinas werde die Falun-Gong-Bewegung oft als Beispiel für religiöse Verfolgung in China angeführt, „wobei Praktizierende und verbündete Anhänger der Religionsfreiheit in Großstädten protestieren, um auf die Situation der Falun-Gong-Praktizierenden in China aufmerksam zu machen“.

Nordkoreas Vorgehen hat Falun Gong noch populärer gemacht

Die Aktion der Regierung in Nordkorea gegen Falun Gong sei fehlgeschlagen, da die negative Werbung für Falun Gong es offenbar sogar noch populärer gemacht habe.

Laut einer Quelle, auf die sich der Artikel bezieht: „Durch die Ankündigung und die anschließende Niederschlagung sind die Menschen plötzlich sehr an Falun Gong interessiert, da es sich bereits im Untergrund in Pjöngjang verbreitet hatte. Falun Gong ist hier bekannt als eine religiöse Praxis, die Meditation und körperliche Übungen kombiniert, so dass die Menschen sich ihr jetzt mit Neugier nähern.“

Falun Gong sei durch Handelsvertreter in Pjöngjang nach Nordkorea gelangt, so die Quelle.

„Die Zentralen der Handelsorganisationen sind in Pjöngjang konzentriert. Da die Handelsbeziehungen zwischen Nordkorea und China in letzter Zeit reger geworden sind, begann sich Falun Gong in Pjöngjang durch die im Handel Tätigen zu verbreiten.“

Die Quelle meldete, dass während der ersten Runde der Razzien 100 Falun-Gong-Praktizierende in Pjöngjang verhaftet wurden.

„Viele Falun-Gong-Praktizierende wurden in anderen Bezirken [von Pjöngjang] verhaftet und müssen – je nach Schwere ihrer Verbrechen – mit Zwangsarbeit oder Haft rechnen“, fügte die Quelle hinzu.

Religionen werden in Nordkorea als Bedrohung angesehen

Der Artikel zitiert auch eine weitere Quelle aus Pjöngjang, die die Niederschlagung von Falun Gong mit einem Krieg gegen die Religion vergleicht und die jetzige Situation mit der Situation, wie nordkoreanische Behörden in der Vergangenheit Anhänger anderer Religionen verfolgt haben.

Laut dieser zweiten Quelle heißt es: „Das Zentralkomitee [der Koreanischen Arbeiterpartei] behauptet, dass das Christentum wie Opium oder Drogen ist und hat [Christen] hart bestraft. Jetzt, da Falun Gong hier ist, beobachten die Menschen genau, wie die Behörden reagieren werden.“

Im Artikel heißt es weiter, dass die Verfassung Nordkoreas zwar Glaubensfreiheit gewähre, jedoch keine wahre Religionsfreiheit innerhalb Nordkoreas Grenzen existiere. Alle Kirchen und Tempel stünden unter staatlicher Aufsicht.

Dabei bezieht sich der Artikel auf die in Kalifornien ansässige Website Liberty in Nordkorea, auf der es heißt, dass organisierte Religionen vom Regime als Bedrohung wahrgenommen würden. Neben Vorzeige-Kirchen und -Tempeln, die gebaut worden seien, um den Anschein von Religionsfreiheit zu erwecken, müssten Nordkoreaner ihre Religionen im Verborgenen praktizieren. Sonst würden sie Gefängnis oder schlimmer noch Hinrichtung riskieren.

Die Website stellt auch fest, dass „Tausende von Buddhisten und Christen in der Geschichte Nordkoreas getötet und verfolgt wurden“.

Der Artikel schließt mit der Feststellung, dass ein Bericht der Vereinten Nationen von 2014 Zahlen der nordkoreanische Regierung zitiert habe, die zeigen würden, dass der Anteil der Religionsanhänger an der Bevölkerung von fast 24 Prozent im Jahr 1950 auf 0,016 Prozent im Jahr 2002 gesunken sei.


[1] berichtet von Jieun Kim für den Koreanischen Dienst von RFA, von Eugene Whong auf Englisch verfasst

[2] Falun Gong, auch bekannt als Falun Dafa, ist ein viele tausend Jahre alter ganzheitlicher Übungsweg für Körper und Geist, der tief in der traditionellen Kultur Chinas verwurzelt ist. Er gründet sich auf den Hauptprinzipien Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht. 13. Mai 1992 wurde er von seinem Begründer Li Hongzhi in Changchun, Provinz Jilin in China erstmals veröffentlicht. Mittlerweile hat sich die Praxis in über 100 Ländern verbreitet.

Jiang Zemin, der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, sah in der wachsenden Popularität der spirituellen Disziplin eine Bedrohung für die atheistische Ideologie der Partei und gab am 20. Juli 1999 den Befehl zum Verbot von Falun Gong.