(Minghui.org)

Seien Sie gegrüßt, verehrter Meister! Seid gegrüßt, liebe Mitpraktizierende!

Zwanzig Jahre sind vergangen, seit ich zu Minghui kam. Es fühlt sich einerseits an wie ein Wimpernschlag, andererseits auch unsagbar lang. Während dieser Zeit ereigneten sich unzählige bedeutende Ereignisse im Universum, in den drei Weltkreisen und in der menschlichen Welt. Wenn ich zurückblicke, ist mein Herz voller Eindrücke. Einige davon möchte ich hier mitteilen. 

1. Überwinden von menschlichen Vorstellungen, die tiefe Bedeutung der Minghui-Website verstehen

Am 20. Juli 1999 startete die kommunistische Partei eine umfassende Verfolgungskampagne gegen Falun-Dafa-Praktizierende in China. Die Minghui-Website erhielt jeden Tag eine große Anzahl von Verfolgungsberichten. In den ersten Jahren, in denen es am schlimmsten war, eskalierte die Verfolgung und die brutalen Folterungen täglich. Es war schrecklich. Unzählige Praktizierende wurden zu Tode gefoltert, einige wurden geisteskrank oder behindert. Eine glückliche sechsköpfige Familie hatte nur noch einen Überlebenden. Eine treue Praktizierende wurde vergewaltigt und sexuell missbraucht. Diese Liste geht unendlich weiter.

Die Verfolgung ging weit über die Vorstellungskraft derjenigen hinaus, die in den westlichen Ländern aufgewachsen sind. Wie können wir eine solche beispiellose Bösartigkeit ertragen? Diese tragischen Geschichten kamen eine nach der anderen zu uns. Jeden Tag weinte ich, während ich die Berichte bearbeitete und organisierte. Meine eigene Welt war von Dunkelheit erfüllt. Ich erstickte. Ich konnte keine Hoffnung sehen. In der schwierigsten Zeit dachte ich manchmal: „Warum mache ich nicht etwas anderes? Diese Arbeit ist für mich eine Qual. Es ist einfach zu schwer.“

Ich wusste, dass dieser Zustand nicht richtig war. Ich sollte davon nicht bewegt sein. Dieser Zustand musste berichtigt werden. Aber damals war mein Verständnis für das Fa begrenzt und meine aufrichtigen Gedanken waren nicht stark genug. Meistens beschäftigte ich mich mit konkreten Dingen, so dass ich nicht die Zeit hatte, diese negativen Emotionen zu spüren. Gleichzeitig verbesserte ich mein Fa-Lernen und füllte mich mit Fa an. Ich sagte mir, dass die Verfolgung eines Tages enden und die Dinge wieder gut werden.

Mit der Hilfe und Unterstützung des Meisters wurden meine aufrichtigen Gedanken allmählich stärker. Auf der anderen Seite wurde ich vielleicht abgestumpft, nachdem ich so viele Berichte gelesen hatte, sodass ich nicht mehr so stark betroffen war. Aber ich wusste, dass meine Trauer und Ratlosigkeit in mein tiefstes Inneres gedrückt wurde. Für eine lange Zeit verweilten diese Emotionen dort und zeigten sich von Zeit zu Zeit.

Diese Situation dauerte viele Jahre. Eines Tages stieß ich beim Fa-Lernen auf die folgende Stelle. Es fühlte sich an, als ob sie speziell für mich geschrieben wurde.

Der Meister sagt:

„Alles, was ihr als Dafa-Schüler gegenwärtig tut, dient dazu, der Unterdrückung des Dafa und der Schüler zu widerstehen. Die wahren Geschehnisse darzulegen dient dazu, das Böse zu entlarven, gleichzeitig es zu hemmen und die Verfolgung zu mindern. Während man das Böse entlarvt, wird zugleich das Gift im Kopf des Volkes beseitigt, das von Gerüchten, die das Böse verbreitet hat, und von den Verfälschungen eingetrichtert ist; das bedeutet Menschen zu erretten. Dies ist die größte Barmherzigkeit.“ (Li Hongzhi, Eine Botschaft, 19.03.2001: in Essentielles für weitere Fortschritte II)

Ich war erschüttert.

Ich verstand plötzlich die Bedeutung der Minghui-Website (mit meinem damaligen begrenzten Verständnis auf meiner Ebene). Mit der Website können wir die Verfolgung von Dafa-Praktizierenden in der internationalen Gesellschaft aufdecken, die Verfolgung unterdrücken und gleichzeitig die Praktizierenden in Festlandchina unterstützen. Das ist die Manifestation auf der menschlichen Ebene.

In anderen Dimensionen ist es die wahre Manifestation der grenzenlosen Kraft des Buddha Fa. Es gleicht einer Bühne, die aufzeigt, wie der Meister und rechtschaffene göttliche Wesen die Übel beseitigen und wie das Fa das Universum berichtigt.

Es ist mir eine große Ehre, Mitarbeiterin der Minghui-Website zu sein. Diese Plattform ist ein wichtiger Teil der Fa-Berichtigung und der Manifestation des Fa in der Menschenwelt. Warum hatte ich so viele negative Gedanken und Gefühle über die Verfolgung? Das lag daran, dass ich kein tiefgründiges Verständnis vom Fa hatte.

Gleichzeitig erretten wir Menschen mit der Aufdeckung der Verfolgung. Aber was wir hier aufzeigen, ist mehr als die Verfolgung. Aus den vielen Erfahrungsberichten können wir direkt miterleben, wie Dafa-Jünger in ihrem Glauben standhaft bleiben, wie sie sich im täglichen Leben nach den Werten „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ richten und wie sich ihre Gutherzigkeit und die Boshaftigkeit der Verfolgung darstellen.

Die persönlichen Geschichten der Falun-Dafa-Praktizierenden lassen die Menschen auf der Welt erkennen, was gut und was schlecht ist. Durch jeden einzelnen Verfolgungsbericht hoffen sie, das Gewissen der Menschen wachzurütteln; ihnen zu helfen, die Fakten zu erfahren und die Lügen-Propaganda der Partei offen zu legen und zu beseitigen. Dadurch können sie die richtige Position im historischen Kampf zwischen Gerechtem und Bösem wählen und eine strahlende Zukunft haben.

Wir decken diese grausame Verfolgung nicht deshalb auf, weil wir den Menschen unser Leid zeigen wollen; auch nicht, weil wir Gerechtigkeit für uns suchen oder die Sympathie der Menschen gewinnen wollen. Wir tun das nicht für uns selbst, sondern für alle Lebewesen.

Durch die Geschichten über unsere Leiden helfen wir den Menschen auf der Welt, sich vom Bösen abzuwenden und sich dem Guten zuzuwenden und dadurch gerettet zu werden. Wir zeigen ihnen die Güte und die Duldsamkeit eines Dafa-Schülers, damit bestätigen wir das Dafa.

Durch die Kultivierung im Falun Dafa wissen wir alle, dass unsere Leiden und Schwierigkeiten aus karmischen Gründen kommen. Als Kultivierender brauchen wir weder das Mitgefühl anderer, noch suchen wir Gerechtigkeit in dieser Welt. Nur durch Leiden können wir unser Karma [1] zurückzahlen und zur Vollendung kommen. Aber jetzt sind wir in einer besonderen Zeit der Fa-Berichtigung des Universums. Wir übernehmen die Verantwortung, den Meister bei der Berichtigung des Fa zu unterstützen. Die Trübsale werden uns von den alten Mächten aufgezwungen, sie sind nicht vom Meister arrangiert. Um Menschen zu erretten, decken wir die Verfolgung auf. Es basiert auf den Bedürfnissen der Fa-Berichtigung. Das dient dem Wohle anderer und ist die gerechteste und barmherzigste Sache für die zu errettenden Lebewesen.

Als ich das verstanden hatte, verschwanden die Schmerzen, die ich seit einem Jahrzehnt in mir trug. Als ich wieder Verfolgungsberichte las, fühlte ich mich nicht mehr so schwer und hilflos. Ich sah nur die Güte und die Widerstandsfähigkeit eines Dafa-Schülers. Und ich fühlte die Verantwortung auf meinen Schultern.

Ich denke, der Grund warum es so lange gedauert hat, bis ich das verstanden hatte, war dass ich von meiner Sentimentalität beeinflusst wurde. Ich hatte starke Emotionen für meine Mitpraktizierenden; Sympathie und Empörung hinderten mich, die Fa-Prinzipien klar zu verstehen.

Ich denke, dass viele Praktizierende in China denselben Prozess durchgemacht haben wie ich. Wenn wir in den menschlichen Gefühlen festsitzen, ist es für uns sehr leicht zu glauben, dass wir von einem bestimmten Volk oder einer Regierung verfolgt werden – ohne das Wesen der Sache zu erkennen.

Während ich die Verfolgungsartikel überarbeitete, sah ich in vielen Berichten noch tiefe Ressentiments gegenüber dem kommunistischen Regime. Vielleicht können diese Berichte einen Teil der Leserschaft bewegen. Weil wir uns jedoch immer noch unter den Menschen kultivieren und diese Ebene nicht überschritten haben, ist es für die gewöhnlichen Menschen schwer, unser Mitgefühl zu spüren oder unsere kultivierte Seite zu sehen. Das kann verhindern, dass die Berichte mehr Erfolg beim Erkennen der wahren Umstände haben. Unsere Webseite würde reiner sein und eine noch bedeutendere Rolle spielen, wenn jeder Praktizierende, der einen Erfahrungsbericht schreibt, das verstehen und sein Verständnis für das Fa verbessern könnte.

Wenn jeder auf der Grundlage des Fa darüber berichtet, wie man mehr Menschen erretten kann, können Sentimentalität und Ressentiments losgelassen werden.

Im Juli 1999 trafen viele Praktizierende in Festlandchina die schwierige Wahl, auf den Platz des Himmlischen Friedens zu gehen, um den Menschen die wahren Umstände zu zeigen. Aber viele sind vielleicht einfach anderen gefolgt, ohne zu verstehen, warum sie selbst diesen Schritt gemacht haben. Jahre später litten viele von ihnen unter sehr starker Verfolgung. Manche hörten auf, sich zu kultivieren; einige kamen zurück und nahmen die Kultivierung wieder auf, und andere blieben im Laufe der Jahre stabil. Aber nach einem langen Kultivierungsweg haben die meisten von ihnen Fortschritte in der Kultivierung gemacht. Sie wurden wahre und herangereifte Dafa-Schüler in der Zeit der Fa-Berichtigung.

Manchmal denke ich, dass ich einen ähnlichen Weg gehe. Als ich anfing, für die Minghui-Website zu arbeiten, verstand ich nicht wirklich, was ich tat. Ich wusste nur, dass ich das tun musste. Dabei litt ich sowohl geistig als auch körperlich unter Schwierigkeiten und kultivierte mich dabei. Durch ständiges Fa-Lernen und das Loslassen meines menschlichen Denkens habe ich es endlich geschafft. Das Fa offenbarte sich mir und ließ mich die Bedeutung der Minghui-Website auf meiner Ebene verstehen.

Es war wie der Meister sagt:

„Weg der Kultivierung nicht gleich. Alle im Dafa …“ (Li Hongzhi, Ohne Hindernisse, 16.04.2001, in: Hong Yin II).

Danke, Meister! 

2. Bei der Zusammenarbeit Emotionen loslassen

Während ich für die Minghui-Website arbeite, habe ich die Möglichkeit, mit vielen chinesischen Praktizierenden zusammenzuarbeiten. Obwohl wir uns noch nie getroffen haben, hat es uns nicht in der Zusammenarbeit beeinflusst. Denn wir haben das gleiche Ziel – die wahren Umstände zu erklären und Lebewesen zu erretten. Es gibt jedoch einige Schwierigkeiten, wenn es nicht möglich ist, persönlich zusammenzuarbeiten.

In China gibt es zwei Praktizierende. Beide erlitten schwere Verfolgung, aber beide haben starke aufrichtige Gedanken und haben die Kultivierung nie aufgegeben. Als sie jedoch miteinander arbeiteten, stießen sie auf enorme Schwierigkeiten in der Kooperation, die noch schwieriger zu bewältigen waren, als die Grausamkeiten, die sie erlebt hatten.

Beide Praktizierende haben einen starken Willen. Sie werden niemals Kompromisse eingehen, wenn sie denken, dass ihre Haltung stimmt. Diese starke Persönlichkeit spielt eine positive Rolle, denn sie hilft ihnen, der Verfolgung entgegenzuwirken und an ihrem Glauben festzuhalten. Aber dieser starke Wille trägt auch Faktoren menschlicher Gefühle in sich. Wenn es für sie an der Zeit ist, diese Anhaftung bei der Kultivierung loszuwerden, werden für sie die Konflikte verstärkt.

Sie stritten meiner Meinung nach um sehr triviale Dinge. Am Ende kamen sie zu mir und baten mich um mein Urteil. Ich war wirklich verwirrt: Warum verhalten sich diese guten Mitpraktizierenden wie kleine, eigenwillige und irrationale Kinder. Ich konnte ein solches Verhalten nicht mit einem rechtschaffenen Dafa-Schüler assoziieren. Wenn ich das früher gewusst hätte, hätte ich vielleicht beschlossen, überhaupt nicht mit ihnen zusammenzuarbeiten.

Wie sollte ich damit umgehen? Allmählich verstand ich, dass diese Dinge mir sagen sollten, dass wir alles – egal wie gut es auf der menschlichen Ebene erscheint – bei unserer Kultivierung vollständig loslassen sollten. Gleichzeitig wurde mir auch klar, dass wir eine Person nicht mit menschlichen Gesinnungen oder Gefühlen beurteilen sollten.

Ich sollte nicht denken, dass ein Praktizierender gut darin ist, der Verfolgung zu widerstehen, wenn er in allem anderen auch gut ist; andererseits, wenn ich denke, dass ein Praktizierender schwach sei, nur weil er in einer kleinen Sache versagt hat, gehe ich ins Extrem. Es ist unvernünftig und wird von der menschlichen Emotion beeinflusst.

Der Meister sagt:

„Bei der Kultivierung geht es eigentlich darum, aus dem menschlichen Zustand herauszutreten, es müssen die Gesinnungen, die im Fluss die Gefühle mitreißen, abgelegt werden. Im Zuge der Kultivierung müssen sie Schritt für Schritt leicht genommen werden, damit wird man sich dann auch Schritt für Schritt erhöhen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung zur Gründungsfeier des Falun Dafa Vereins in Singapur, 28.07.1996)

Durch Mitpraktizierende wurde mir klar, dass die Anhaftung an Gefühlen irrational ist und unsere Augen daran hindert, die Wahrheit zu sehen. Erst wenn wir die menschlichen Gefühle wegkultivieren, können wir echte Vernunft und Barmherzigkeit erlangen und die Wahrheit des Universums sehen.

Selbstlose Menschen werden nicht von den Gefühlen beeinflusst. Sie werden bei allem, was sie tun, zuerst die anderen berücksichtigen. Apropos, ich erinnere mich an eine kürzlich gemachte Kultivierungserfahrung. Ich hatte ein Missverständnis mit einem Praktizierenden. Nachdem ich es realisiert hatte, dachte ich bei mir: „Ich muss es ihm erklären, sonst könnte er sich später über mich beschweren.“ So schickte ich ihm eine E-Mail und löste unser Missverständnis auf, danach war alles wieder normal. Aber irgendwie dachte ich immer wieder darüber nach. Ich merkte, dass etwas nicht stimmte. Was war schief gelaufen? Sollte ich mich etwa nicht erklären?

Der Meister sagt:

„Natürlich können wir es mit guter Absicht erklären und die Sache klarstellen, das ist in Ordnung“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 234)

Zwei Tage später hatte ich plötzlich einen Gedanken im Kopf: Wir sollten „ die Dinge mit guter Absicht erklären“. Plötzlich verstand ich es. Ich lag in der Tat falsch, denn meine Erklärung sollte dazu dienen, dass er mir keine Schuld gab. Das war keine gute Absicht ihm gegenüber. Ich dachte dabei an mich selbst: Die Leute sollen mich nicht missverstehen, ich will nicht beleidigt werden, und ich will nicht, dass er einen negativen Gedanken über mich hat. Schließlich ging es nur um mich selbst. Warum dachte ich nicht an ihn: Wenn ich ihm die E-Mail nicht geschrieben hätte, könnte er verärgert sein, und es könnte ihn beeinflussen, wenn er die „drei Dinge“ [2] tut oder das Fa studiert? Es war nicht falsch von mir, die Dinge zu erklären. Aber ich tat es von einem unaufrichtigen Ausgangspunkt aus, nämlich mir selbst zu helfen, deshalb lag ich immer noch falsch.

Dadurch spürte ich tief die starke Kraft des Fa und wie der Meister mit großer Barmherzigkeit für uns sorgt. Ich merke wirklich, dass jedes Wort im Zhuan Falun [3] Fa ist und eine sehr tiefe Bedeutung hat.

Ich hatte viele Erlebnisse in meiner Kultivierung. Das Obige sind einige meiner Erkenntnisse auf meiner momentanen Ebene. Ich begrüße es, wenn mich Mitpraktizierende auf Unangemessenes hinweisen.

[1] Karma bezeichnet ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung – physisch wie geistig – unweigerlich eine Folge hat.

[2] Die drei Dinge: 1. Die Lehre von Falun Dafa lernen, 2. aufrichtige Gedanken aussenden und 3. die Menschen auf der Welt über die wahren Umstände von Falun Dafa und die Verfolgung aufklären.