Henan: Das dritte Todesopfer der Verfolgung in einer einzigen Familie

(Minghui.org) Chen Shaomin ist am 14. Mai 2019 gestorben – nicht einmal ein Jahr, nachdem er auf Bewährung aus dem Gefängnis freigelassen worden war. Chen stammt aus der Stadt Sanmenxia, Provinz Henan. Als er im Jahr 2018 endlich nach Hause durfte, war der einst gesunde Mann am Ende seiner Kräfte, so dass er sich nicht mehr selbst versorgen konnte. Laut Gerichtsmediziner waren seine beiden Lungenflügel völlig zerfallen.

Chen war die dritte Person in seiner Familie, die infolge der Verfolgung von Falun Dafa [1] ihr Leben verlor.

Chen und seine beiden Brüder waren seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wiederholt verhaftet worden, weigerten sich aber trotzdem standhaft, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben.

Während die über 70-jährige Mutter den Tod ihres mittleren Sohnes betrauert, macht sie sich gleichzeitig Sorgen um ihren jüngsten Sohn Xiaomin. Dieser wurde zur gleichen Zeit wie Shaomin verhaftet (2016) und ist immer noch inhaftiert, weil er seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgibt.

Familie zerbricht unter gnadenloser Verfolgung

Kurz nachdem die Verfolgung von Falun Dafa 1999 begonnen hatte, gingen Chen Shaomin und sein jüngerer Bruder, Chen Xiaomin, nach Peking, wo sie Gerechtigkeit für ihren Glauben forderten. Beide wurden daraufhin verhaftet.

Während die beiden Brüder inhaftiert waren, arbeitete ihr betagter Vater unermüdlich und unter großem Druck daran, ihre Freilassung zu erwirken. Dabei wurde er bedroht. Die Behörden schickten ihn von Pontius zu Pilatus. Zwei Jahre später, 2001, verstarb er.

Chens älterer Bruder, Chen Yuemin, wurde zweimal wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt. In der Haft folterte man ihn und injizierte ihm giftige Drogen. Er war dadurch sehr geschwächt und hatte nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis starke Rückenschmerzen. Er starb am 26. April 2011 im Alter von 48 Jahren.

Chen Yuemins Frau, Li Faying, ebenfalls eine Falun-Dafa-Praktizierende, wurde verhaftet und 2014 zu vier Jahren Haft verurteilt. Sie hatte Informationen über Falun Dafa weitergegeben. Während sie im Frauengefängnis von Xinxiang saß, musste sich ihre einzige Tochter durch Teilzeitarbeit selbst versorgen.

Die beiden Brüder erneut verhaftet und im Gefängnis gefoltert

Im Juni 2016 wurden Chen Shaomin und Chen Xiaomin erneut wegen ihres Glaubens verhaftet. Die Polizei plünderte ihre Häuser und beschlagnahmte ihre Computer, ihren Drucker und ihr Bargeld.

Im Juli 2017 erhielten die beiden Männer ihr Urteil und wurden gleich danach in das Gefängnis von Xinmi gebracht. (Das Strafmaß ist derzeit noch nicht bekannt und muss noch untersucht werden.) Laut einem Falun-Dafa-Praktizierenden, der im selben Gefängnis saß, wurden die Brüder dort schwer gefoltert, nachdem sie sich geweigert hatten, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben.

Rückblick: Zweimal in Zwangsarbeitslager geschickt – brutale Folter

Im Folgenden berichten wir über den kürzlich verstorbenen Chen Shaomin und über die Schikanen und Folterungen, die er vor seinem Tod erleiden musste.

Vor seiner letzten Haftstrafe war Chen zweimal ins Zwangsarbeitslager gesperrt worden.

Wie lange er im Arbeitslager Wugulu in der Stadt Luoyang, Provinz Henan war, ist nicht bekannt. Bekannt ist jedoch, dass vier Häftlinge ihn dort streng überwachten. Einmal zogen sie ihn aus und schlugen ihn mit einem dicken Bambusbrett. Das war eine Reaktion darauf, dass sie ihn dabei „ertappt“ hatten, wie er mit einem anderen Falun-Dafa-Praktizierenden gesprochen hatte. Nach dieser „Prügel-Orgie“ war sein Gesäß geschwollen und zerschunden.

Bevor Chen in das zweite Zwangsarbeitslager geschickt wurde, war er eine Zeit lang im Gefängnis des Bezirks Luoning. Der Wärter dort zwang ihn, mit gefesselten Händen und Füßen hin und her zu gehen.

Im September 2004 kam er in das Zwangsarbeitslager Nr. 3 der Provinz Henan. Dort schlugen ihn die Wärter und die Insassen oft mit Knüppeln und Ledergürteln. Manchmal schlugen sie ihm mit ihren Stiefeln ins Gesicht.

Der Wärter Nie Yong drückte einmal seinen Penis in Herrn Chens Mund und drohte, in seinen Mund zu urinieren, wenn er seinen Glauben nicht aufgab.

Zusätzlich zu den Schlägen fesselten die Wärter ihm oft die Hände hinter seinen Rücken oder fesselten ihn am ganzen Leib [s. untenstehende Folter-Nachstellung].Während sie ihn mit elektrischen Schlagstöcken schockten, beschimpften und beleidigten sie ihn. Auch verabreichten sie ihm unbekannte Medikamente. Sein linker Fuß war schwer verletzt und eiterte. Wegen der toxischen Wirkung der Medikamente eiterte auch sein linkes Ohr. Unter all diesen Folterungen magerte Chen ab und fühlte sich oft benommen.

Folter-Nachstellung: Gefesselt

Chen sollte im November 2005 freigelassen werden. Allerdings hielten die Behörden ihn für ein weiteres Jahr fest, weil er seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte.

Frühere Berichte:

Drei Brüder sind seit Jahren Zielscheibe der Verfolgung – ältester Bruder verstirbt an den Folgen jahrelanger Haft und FolterMr. Chen Shaomin's Release from a Henan Province Labor Camp Overdue by More Than 1 YearNach vielen Jahren Verfolgung starb Herr Chen Yuemin


[1] Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.