Ehemalige Geschäftsfrau durch Schläge im Arbeitslager bereits erblindet – jetzt erneute Misshandlung im Gefängnis

(Minghui.org) Eine ehemalige Geschäftsfrau aus der Stadt Acheng, Provinz Heilongjiang wurde vor einem Jahr erneut wegen ihres Glaubens zu 4,5 Jahren Haft verurteilt. Seit dem 18. April 2018 ist die 64-jährige Falun-Dafa-Praktizierende Zhang Chunyu im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang im Nordosten Chinas (an der Grenze zu Russland) eingesperrt, wo sie körperlich und psychisch misshandelt wird.

Seit die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 begonnen hat, Falun Dafa zu verfolgen, wurde Zhang bereits mehrmals festgenommen. Immer wieder wollte man sie zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Aber sie weigerte sich standhaft. Während ihrer zweiten Haft in einem Zwangsarbeitslager im Jahr 2002 schlug ihr ein Wachmann auf das linke Auge; seitdem ist sie auf diesem Auge blind.

Zhang Chunyu ist seit einer Misshandlung im Zwangsarbeitslager Wanja auf dem linken Auge blind.

Zhangs letzte Verhaftung erfolgte am 25. Februar 2017, neun Tage nach dem Tod ihres Mannes. Drei Jahre zuvor hatte sie ihren Sohn durch eine Erkrankung verloren. Im November 2017 erschien die Witwe vor Gericht; Monate später verurteilte man sie zu Gefängnis.

Von einer Abteilung zur anderen geschickt und überall misshandelt

Nachdem Zhang im April 2018 in das Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang überführt worden war, versuchten die Wärter ständig mit verschiedenen Methoden, sie zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Mit Anreizen wie einer vorzeitigen Entlassung brachten sie die Gefängnisinsassinnen dazu, die Misshandlungen, seelischen Folterungen und Demütigung von Zhang immer weiter zu steigern. Den Häftlinge wurde befohlen, Zhang rund um die Uhr zu überwachen.

Die Misshandlungen haben dazu geführt, dass Zhang an losen Zähnen und Zahnfleischschäden leidet.

Als Zhang eines Tages sah, dass eine andere Praktizierende Toilettenpapier brauchte, versuchte sie, ihr etwas zu geben. Die Gefangene, die Zhang beobachtete, schnappte sich das Papier und beschimpfte sie dafür.

Die Gefängnisbeamten sperrten Zhang in verschiedene Gefängnisabteilungen. Jedes Mal, wenn sie in eine neue Abteilung versetzt wird, werden die Insassinnen unter Druck gesetzt, sie körperlich und seelisch zu misshandeln. Die Angst, sich einer neuen Gruppe von Häftlingen nach der anderen stellen zu müssen und eine weitere Runde des Missbrauchs zu erleiden, ist unbeschreiblich. Bis auf eine Ausnahme ist Zhang bisher in allen Gefängnisabteilungen gewesen.

Zweimal Haft im Arbeitslager

Zhang Chunyu hatte im Juni 1996 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Indem sie sich an Falun Dafas Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht“ orientierte, veränderte sie sich zum Positiven. „Wenn ich in der Vergangenheit Geschäfte machte, war ich wie meine Kollegen nicht ehrlich. Ich verkaufte minderwertige Waren und gab sie als hochwertige aus, um noch mehr Gewinn zu erzielen. Das tat ich nicht mehr, als ich anfing, Falun Dafa zu praktizieren“, berichtete sie. Doch nicht nur das, durch das Praktizieren verschwanden auch ihre Hautkrankheiten, Bronchitis und Lymphknotenprobleme.

Wegen ihres Glaubens und ihrer Bemühungen, anderen von diesem Kultivierungsweg zu erzählen, wurde Zhang mehrmals festgenommen. Im Februar 2000 schlugen die Aufseher eines Untersuchungsgefängnisses sie heftig und gossen im eisigen Winter kaltes Wasser auf sie.

Am 5. März 2001 wurde Zhang für ein Jahr ins Arbeitslager Wanjia gebracht. Über 20 Tage lang hielt man sie dort  in Isolationshaft. Feuchtigkeit und Schimmel führten zu Krätze am ganzen Körper. Um die inhaftierten Praktizierenden im Arbeitslager besuchen zu dürfen, mussten die Familienmitglieder auf ein Porträt des Gründers von Falun Dafa treten und Verleumdungen unterschreiben. Weigerten sie sich, konnten sie die inhaftierten  Praktizierenden oft nicht mehr zu sehen oder Informationen darüber erhalten, wie sie misshandelt wurden.

So ging es auch Zhangs Familie, die nichts von ihrem Leiden erfuhr, bis sie im Oktober 2001 entlassen wurde.

Im Februar 2002 wurde sie erneut verhaftet und Wochen später, am 8. März, ins Arbeitslager Wanjia überführt, um dort eine dreijährige Haftstrafe zu verbüßen.

Zhang erinnert sich an ihr Leiden im Arbeitslager: „Jeden Tag luden die Wärter Zhao Yuqing und Yao Changfu ihre Elektrostöcke voll auf. Sie befahlen den Insassen, mir meine Kleider bis zur Unterwäsche auszuziehen. Dann schockten sie meinen Rücken mit Elektroschlagstöcken Zentimeter um Zentimeter. Als ob das nicht genug wäre, schlug mir Zhao eines Tages hart ins Gesicht und auf das linke Auge. Ich fühlte extreme Schmerzen. Danach wurde mein linkes Auge blind.“ Das Auge war lange Zeit angeschwollen und geprellt. Die Verletzung führte schließlich zum Verlust ihres Sehvermögens.

Am 3. Juli 2015 erstattete Zhang Strafanzeige gegen Jiang Zemin beim Obersten Staatsanwalt Chinas und Obersten Volksgericht. Jiang Zemin ist der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas. Er hatte 1999 die Kampagne gegen Falun Dafa in Gang gesetzt. Zhang schrieb als Begründung für die Strafanzeige: „Die Verfolgung betraf nicht nur mich, sondern auch meine Familie. Sowohl mein Sohn als auch mein Mann waren so traumatisiert, dass sie Herzprobleme hatten. Mein Sohn starb im September 2014 im Alter von 33 Jahren an seiner Erkrankung. Auch mein Vater war ständig unter Druck und starb früh. All dies wurde durch Jiangs Verfolgungspolitik verursacht, und er soll dafür verantwortlich gemacht werden.“

Frühere Berichte:

Fünf Praktizierende zu Gefängnis von anderthalb bis neun Jahren verurteilt (Stadt Harbin)

Falun-Dafa-Praktizierende erblindet durch Folter und Misshandlung (Achtung! Schockierende Fotos)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungswegs werden seit 1999 in China verfolgt.