Todesmeldung: Praktizierende stirbt 13 Tage nach Aufnahme ins Frauengefängnis Liaoning

(Minghui.org) Während viele Familien im Februar 2019 zusammen das chinesische Neujahrsfest feierten, wurde Li Yanqiu zu fünf Jahren Haft verurteilt, nachdem sie ihren Glauben an Falun Dafa [1] nicht aufgegeben hatte.

Am 19. Februar 2019, dem Laternenfest und dem letzten Tag der chinesischen Neujahrsferienzeit, brachte man Li ins Frauengefängnis Liaoning. Dort starb sie 13 Tage später.

Hungerstreik und Zwangsernährung im Gefängnis

Li wurde der 12. Station im Gefängnis zugeteilt. Diese ist speziell eingerichtet, um Falun-Dafa-Praktizierende zu verfolgen und sie dazu zu bringen, ihren Glauben aufzugeben.

Am Tag ihrer Ankunft war Li extrem schwach. Sie befand sich in einem Hungerstreik und wurde seit ihrer Verhaftung am 14. Dezember 2018 zwangsernährt.

Sie setzte ihren Hungerstreik im Gefängnis fort, also brachten die Wärter sie ins Gefängniskrankenhaus, wo sie weiter zwangsernährt wurde und zum ersten Mal seit ihrer Verhaftung ihre Familie sehen durfte. Zum Treffen kam sie mit einem Rollator.

Nach dem Besuch beantragten ihre Angehörigen Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung, aber ihr Antrag wurde abgelehnt und sie durften sie nie wieder besuchen.

Nach Angaben von Häftlingen, die Li kannten, brachten Wärter sie nach der Zwangsernährung zurück auf die 12. Station und hielten sie dort trotz ihres Zustandes in den letzten Tagen in Isolationshaft.

Die Wärter zogen ihr die Kleider aus und ließen sie auf dem kalten Betonboden sitzen. Die Temperatur lag zwischen minus 4 und 3 Grad plus und es gab keine Heizung im Raum. Nach ein paar Tagen hatte sie Blut im Urin und konnte nicht mehr alleine stehen. Dennoch gewährten die Gefängnisbeamten ihr keine medizinische Behandlung. Sie starb nur wenige Tage später, am 4. März 2019, mit 52 Jahren.

Ihr Tod ­– ein Schock für die Familie

Lis plötzlicher Tod erschütterte ihre Familie. Ihr über 80-jähriger Vater, der früher bei ihr lebte, musste nach ihrer Verhaftung bei ihrem älteren Bruder einziehen. Der einst sehr kontaktfreudige Mann zog sich zurück und hatte Schlafprobleme. Auch litt er unter häufigem Nasenbluten, Herzleiden und Schwindel, der durch hohen Blutdruck verursacht wurde. Aus Angst, dass die Nachricht zu viel für ihn sein könnte, hat ihm die Familie noch nichts von ihrem Tod erzählt.

Rückblick: Wegen ihres Glaubens wiederholt verfolgt

Li wohnte in der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning und arbeitete in einem Hotel. Sie war in ihrer Heimatstadt bekannt dafür, großherzig, charmant, kontaktfreudig und herzlich zu sein.

Nachdem das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, ging sie hinaus, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Sie wurde dafür wiederholt verhaftet und festgehalten.

Nach ihrer Verhaftung am 30. Oktober 2005 brachte man sie ohne ordentliches Verfahren für zwei Jahre ins Zwangsarbeitslager Masanjia. Sie hatte die Angehörigen zweier Praktizierender, die zuvor verhaftet worden waren, zur Polizeiwache begleitet, um ihre Freilassung zu fordern.

Aus Protest gegen die Inhaftierung trat sie in einen Hungerstreik. Sie wurde zwangsernährt und an ein Totenbett gefesselt, was dazu führte, dass sie psychische Probleme bekam. Ende 2005 wurde sie entlassen. Das Arbeitslager erpresste 3.000 Yuan [2] von ihrer Familie.

Am 14. September 2009 brachen Beamte in ihr Haus ein, belästigten ihren Vater und durchsuchten die Räumlichkeiten. Später kamen sie erneut, um Li zu schikanieren. Sie fühlte sich deshalb gezwungen, sechs Monate lang von zu Hause wegzubleiben.

Am 3. November 2013 und 21. Dezember 2017 nahm man Li erneut fest, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Beide Male wurde sie für etwa zehn Tage festgehalten.

Frühere Berichte:
Liaoning: Kalender verteilt – zu fünf Jahren Gefängnis verurteiltNeue 100-tägige Kampagne gegen Falun Dafa – Acht Praktizierende an einem Tag verhaftet (Provinz Hebei)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet ca. 390 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.