[Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages] Die Geschichte von den zwei Testamenten

(Minghui.org) Ende Juni 2018 verstarb mein Schwiegervater im Alter von 90 Jahren. Meine Schwiegermutter ist 89 Jahre alt.

Mein Schwiegervater verfasste zwei Testamente. Im ersten Testament, das er vor vielen Jahren schrieb, überließ er die Wohnung seinen beiden Töchtern. Im zweiten gab er sie seinem jüngeren Sohn, meinem Mann.

Mein Schwiegervater war bis zum Ende klar im Kopf. Warum änderte er dann sein Testament? 

Das ist eine lange Geschichte.

Meine Ehe

Mein Mann und ich lernten uns auf der Universität kennen. Er war einer meiner Verehrer. Ich weiß nicht, warum ich mich für ihn entschied, er hatte sich in keiner Weise hervorgetan. Eine meiner Studienkolleginnen bezeichnete mich in dieser Beziehung in einem Brief als „eine Blume, die auf Kuhmist wächst“.

Schon vor seinem Abschluss wurde mein Mann nicht für ein Postgraduiertenstudium empfohlen. Er hatte den erforderlichen Notendurchschnitt knapp verpasst. Da er das nicht akzeptieren konnte, wechselte er mehrmals die Universität.

Meine Familie war gegen unsere Beziehung, besonders mein Vater lehnte sie ab. Er sagte damals über meinen Mann: „Er ist so engstirnig. Ich kann meine Tochter doch nicht einem brodelnden Vulkan überlassen.“

Mein Schwiegervater war zwölf Jahre älter als mein Vater. Um seinen Sohn in Sachen Heirat zu unterstützen, kam er zu uns nach Hause und bat meinen Vater, der Beziehung zuzustimmen. Mein Vater stand nicht auf, um ihn zu begrüßen und sah ihn auch nicht an. Er saß einfach auf dem Sofa mit gefalteten Armen und gekreuzten Beinen. Mein Schwiegervater saß auf dem Rand des Sofas und sagte alles Mögliche, um ihm zu schmeicheln. Es war wirklich peinlich.

In der Tat verstand ich allerdings auch das Verhalten meines Mannes zu dieser Zeit nicht. Das belastete mich sehr. Ich wusste nicht einmal, warum ich immer noch mit ihm zusammen sein wollte. War es vielleicht meine gütige Natur, die mich daran hinderte, ihn zu verlassen?

Erst Jahre später, nachdem ich angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, erkannte ich die Arrangements der Gottheiten. Weil ich meine Meinung nicht änderte, gab mein Vater widerwillig seine Zustimmung zu unserer Ehe.

Umgang mit Widrigkeiten

Nach unserem Abschluss erhielten wir in einer anderen Stadt einen Arbeitsplatz. Um uns zu helfen, begann mein Vater mit der Hochzeitsplanung; mein Mann und ich hatten zu diesem Zeitpunkt bereits unsere Heiratsurkunde erhalten.

Mein Vater lud meinen Schwiegervater zu sich ein, um mit ihm gemeinsam unsere Hochzeitszeremonie zu besprechen. Mein Schwiegervater tauchte mit einem Krocketschläger auf. Nachdem mein Schwiegervater sich den Plan angehört hatte, sagte er: „Die Kinder haben bereits die Heiratsurkunde, also sind sie bereits verheiratet; es braucht also keine Zeremonie mehr.“

Mein Vater war schockiert. Er war ein sehr guter Schriftsteller und bekannt dafür, redegewandt zu sein. Aber diesmal war er sprachlos. Nach einer Minute des Schweigens schlug er vor: „Wenn Sie es nicht organisieren wollen, können Sie einfach ein Auto mieten, um meine Tochter abzuholen. Sie müssen meine Verwandten nicht zum Essen einladen, darum können wir uns selbst kümmern. Zünden Sie einfach ein paar Knallkörper vor Ihrem Haus an. Das reicht schon.“

„Nein, das ist zu viel Aufwand“, weigerte sich mein Schwiegervater. Mein Vater war wirklich wütend, aber er zeigte es nicht. Er sagte nur: „Okay, wir mieten ein Auto und bringen unsere Tochter zu Ihnen nach Hause. Sie müssen nur ein paar Knallkörper organisieren.“ – „Nein, Sie können alles selbst organisieren; wir können das nicht.“ Mein Schwiegervater weigerte sich immer noch, etwas zu tun.

Mein Vater hatte das Gefühl, betrogen und beleidigt worden zu sein. Er bereute, die Zustimmung zu unserer Ehe gegeben zu haben. Mein Mann und ich hatten bereits unsere Heiratsurkunde bekommen und so war er machtlos.

Mein Schwiegervater sagte: „Ich will keine Zeit verschwenden. Ich gehe jetzt zum Krocket.“

In den nächsten zehn Jahren war mein Vater deswegen wütend auf meinen Schwiegervater. Ich stritt mit meinem Mann, weil wir keinen Hochzeitstag feiern konnten. Das änderte sich erst 1999, als ich mit dem Praktizieren von Falun Dafa begann.

Da wir auswärts arbeiteten, erwartete mein Schwiegervater nie, dass wir uns, wenn er alt ist, um ihn kümmern würden. Er sagte sogar zu meinem Mann: „Je erfolgreicher du wirst, desto nutzloser wirst du.“

Unangenehme Familienbeziehungen

Meine Schwiegereltern lebten früher in einem einstöckigen Haus. Später kauften sie eine Wohnung wie viele andere Menschen auch. Sie verkauften ihr altes Haus und gaben das ganze Geld ihrem älteren Sohn. Meine Schwiegermutter betreute untertags die Tochter des älteren Sohnes. Sie sagte oft: „Wenn ich alt bin und mich nicht mehr bewegen kann, dann kümmert sich meine Enkelin um mich.“

Um unseren Sohn kümmerten sie sich nicht in dieser Weise. Nur meine Familie unterstützte uns immer.

Als mein Sohn noch klein war, holte mein Mann seine Eltern zu uns nach Hause, damit sie uns helfen konnten. Denn damals war er oft geschäftlich unterwegs und ich war sehr mit dem Lernen für meine Doktorprüfung beschäftigt.

Sie blieben jedoch nur ein paar Tage. Dann fuhren sie mit dem Zug nach Hause, einfach weil mein Schwiegervater jemanden beleidigt hatte, den er morgens beim Sport kennengelernt hatte. Er glaubte, man würde auf ihn herabsehen, nur weil er kein Bürger unserer Stadt war.

Bis unser Sohn alt genug war, um einen Kindergarten zu besuchen, hatten wir keine andere Wahl, als ihn an einem Tag bei dieser und an einem anderen Tag bei jener Familie unterzubringen. Ich glaubte, mein Schwiegervater würde sein Ansehen für wichtiger halten als die Schwierigkeiten, mit denen wir damals konfrontiert waren.

Als mein Schwiegervater die Wohnung kaufte, bat er uns um 10.000 Yuan [1]. Das Geld hatten wir damals nicht. Tatsächlich waren wir verschuldet, da wir 40.000 Yuan aufnehmen mussten, um die Kosten für unsere eigene Wohnung zu decken. Mein Schwiegervater war sehr wütend auf meinen Mann. Er rief viele Male an und stritt mit ihm. Das ärgerte mich sehr; ich gab meinem Schwiegervater die Schuld dafür, ich hielt ihn für unvernünftig.

Das erste Testament

Meine Schwiegereltern hatten immer damit gerechnet, dass sich ihr älterer Sohn um sie kümmern würde, wenn sie alt sein würden. Sie hatten ein Haus für ihn gebaut, bei seiner Heirat geholfen und sich um seine Tochter gekümmert. Für meinen Mann, ihren jüngeren Sohn, hatten sie nichts dergleichen getan. Das Unerwartete kann jedoch jederzeit geschehen. Plötzlich war ihr älterer Sohn halbseitig gelähmt und konnte sich deshalb nicht um sie kümmern.

Mein Mann hat noch zwei ältere Schwestern. Meine Schwiegereltern kümmerten sich auch um deren Kinder und glaubten, dass sie sich im Alter auf ihre Töchter verlassen könnten. Ihre Töchter hatten ihnen damals auch etwas Geld angeboten, als sie ihre Wohnung kauften. Deshalb verfügte mein Schwiegervater in seinem Testament, dass die Wohnung an die beiden Töchter gehen sollte. Die Wohnung hatte im Laufe der Jahre an Wert gewonnen.

Als mein Schwiegervater dieses Testament aufsetzen ließ, praktizierte ich bereits Falun Dafa. Da die Wohnung das Eigentum meiner Schwiegereltern war, konnten sie es auch demjenigen überlassen, den sie für richtig hielten. Der ältere Bruder meines Mannes war jedoch sehr wütend und mein Mann hielt das Ganze auch für ungerecht.

Den Groll auf meinen Schwiegervater loslassen

Im Jahr 1999 begann ich, Falun Dafa zu kultivieren und erkannte den wahren Sinn des Lebens. Ich lebte nach den Anforderungen an einen Praktizierenden. Deshalb nahm ich meinen Schwiegereltern nichts mehr übel und versuchte immer, alles aus ihrer Perspektive zu betrachten.

Ich kaufte öfter etwas für sie ein, mal für ein paar Yuan und mal für mehrere tausend Yuan. Ich war immer großzügig, wenn es darum ging, Geld für sie auszugeben. Sie schienen das allerdings nie zu schätzen. Wann immer ich etwas für sie kaufte, sagten sie: „Wofür ist das denn nützlich?“ oder: „Das ist schädlich.“ Oder: „Was für eine Geldverschwendung!“

Sie waren mir gegenüber misstrauisch. Sie konnten einfach nicht herausfinden, warum ich nicht mehr verärgert war. Sie dachten, dass ich allen Grund hätte, sie zu hassen. Sie wussten nicht, dass Dafa einen Menschen völlig verändern kann.

Ich erwähnte die banalen Dinge aus der Vergangenheit nicht mehr und meine Beziehung zu meinem Mann verbesserte sich. Heute können wir, wenn wir nicht einer Meinung sind, alles lösen, ohne uns zu streiten. Dafa hat die Verbitterung in meinem Herzen aufgelöst und wir sind zufrieden.

Der ältere Bruder meines Mannes wurde dreimal ins Krankenhaus eingeliefert, und jedes Mal boten wir zur Unterstützung Geld und Zeit an. Seine Familie führte einen kleinen Supermarkt und seine Frau musste den Laden weiter betreiben, um über die Runden zu kommen. So nahm sich mein Mann frei, damit er sich um seinen älteren Bruder kümmern konnte, und mir überließ er alle Hausarbeiten. Ich musste unseren Sohn jeden Morgen zur Schule bringen und abends abholen. Obwohl es anstrengend war, beschwerte ich mich nie. Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende, deshalb half ich gerne der Familie meines Schwagers und unterstützte meinen Mann in dieser schwierigen Zeit.

Ich verstehe mich gut mit jedem aus der Familie meines Mannes. Für meine Schwiegereltern bin ich eine tugendhafte und pflichtbewusste Schwiegertochter. Zu denen aus meiner Generation bin ich freundlich und vernünftig. Für die Jüngeren bin ich eine lockere Tante. Die Nichte meines Mannes sagte einmal zu mir: „Tantchen, du machst mir Angst. Wenn ich jemals heirate, muss ich dann für meine Schwiegereltern so hart arbeiten wie du?“ Mein Mann sagte, dass ich den Sonnenschein mitbringen würde, wohin ich auch gehe.

Vergebung

Im Jahr 2016 wurde mein Schwiegervater 88 und meine Schwiegermutter 87 Jahre alt. Er fiel hin und konnte sich nicht mehr selbst versorgen. Meine Schwiegermutter litt an Arthritis und war auf meinen Schwiegervater angewiesen. Sie brauchten dringend jemanden, der sich um sie kümmerte.

Nur mein Mann und ich kamen in Frage, denn sein älterer Bruder war halbseitig gelähmt; seine älteste Schwester hatte einen Bandscheibenvorfall; seine zweitälteste Schwester litt an Leberzysten und konnte keine Hausarbeiten erledigen. Die Enkelin, an die meine Schwiegermutter ihre Hoffnungen geknüpft hatte, lebt jetzt Tausende von Kilometern entfernt.

Damals, als meine Schwiegereltern etwa 80 Jahre alt waren, hatten wir die beiden gebeten, bei uns einzuziehen, damit wir uns um sie kümmern konnten. Sie hatten sich aber jedes Mal geweigert, wenn wir ihnen einen solchen Vorschlag unterbreiteten. Besonders mein Schwiegervater sagte verärgert: „Erwähne das nicht noch einmal! Wir haben so etwas nie geplant.“

So kümmerten wir uns darum, dass meine Schwiegereltern in das weit und breit beste Senioren-Zentrum ziehen konnten. Sie waren anfangs auch ziemlich zufrieden mit den Fertiggerichten und der täglichen Hausreinigung. Allmählich wurden sie jedoch unzufrieden. Sie konnten nicht das essen, was sie wollten, und die Speisen waren auch nicht immer nach ihrem Geschmack. Außerdem waren die Mitarbeiter nicht immer fürsorglich und hilfsbereit.

Als mein Mann damals anbot, sie zu uns zu holen, lehnten sie seinen Vorschlag nicht mehr ab. Mein Schwiegervater war jedoch immer noch unsicher. Er sagte leise zu meinem Mann: „Wir haben uns nicht um deinen Sohn gekümmert, als er noch klein war.“

Als ich wusste, was sie bedrückte, sagte ich zu meinem Schwiegervater scherzhaft: „Das ist es also, was dich bedrückt? Keine Sorge, Großvater. Die Eltern müssen sich schon selbst um ihre Kinder kümmern, das ist nicht die Aufgabe der Großeltern. Wenn ich einen Enkel habe, werde ich mich auch nicht um ihn kümmern.“ Da lächelte mein Schwiegervater und zog bei uns ein.

Verantwortlich für die alten Schwiegereltern

Obwohl wir ein Dienstmädchen hatten, gab es immer noch viel zu tun. Wir konnten auch nicht sehr weit verreisen. Wir mussten jederzeit damit rechnen, schnell wieder daheim zu sein, da wir womöglich dringend gebraucht wurden. Täglich kümmerten wir uns um das Essen und die Medikamente für meine Schwiegereltern. Mein Schwiegervater war Diabetiker, also mussten wir seinen Blutzuckerspiegel regelmäßig überprüfen. Meine Schwiegermutter litt bereits an Demenz und ich war die ganze Zeit ihren lauten, nörgelnden und beleidigenden Bemerkungen ausgesetzt. Manchmal konnte sogar mein Mann es nicht mehr ertragen und hatte großes Mitleid mit mir. Ich beschwerte mich jedoch nicht, weil ich wusste, dass sie alterten und meine Schwiegermutter nicht mehr sie selbst war. Ich kümmerte mich einfach um sie, so als wäre sie ein Kind, ein altes Kind.

Mein Schwiegervater wurde ein paar Mal ins Krankenhaus eingeliefert und jedes Mal kümmerten wir uns sehr gut um ihn. Da mein Mann nicht lange aufbleiben konnte, übernahm ich alle Nachtschichten. Sehr oft konnte ich die Augen die ganze Nacht über kaum schließen. Wenn mein Schwiegervater Stuhlgang hatte oder urinierte, machte ich ihn sauber, was mich oft erschöpfte.

Ich erinnere mich, dass wir beim ersten Mal, als er ins Krankenhaus eingeliefert wurde, aus Mangel an Erfahrung keine Gummihandschuhe mitgebracht hatten. Als ich meinen Schwiegervater nach einem Stuhlgang mit bloßen Händen säuberte, konnte ich den Gestank beim Händewaschen nicht mehr loswerden. Eine Krankenschwester gab mir deshalb etwas Desinfektionsmittel. Sowohl die Ärzte, Krankenschwestern als auch die Patienten glaubten, dass ich die Tochter meines Schwiegervaters war.

Unser Dienstmädchen hatte jeden Monat ihre freien Tage; auch an den Feiertagen. So wurden ihre freien Tage zu unseren Arbeitstagen. Nachdem meine Schwiegereltern eingezogen waren, konnte ich keinen einzigen Tag mit meiner eigenen Familie verbringen.

Um das chinesische Neujahr 2017 herum verbrachte ich fünf Tage mit der Betreuung meiner Schwiegereltern – vom Neujahrstag bis zum fünften des Monats. Am sechsten Tag kam ihre zweite Tochter zu ihnen. Also nutzten mein Mann und ich die Gelegenheit, um meine Eltern zu besuchen. Es war schon 23:30 Uhr, als wir dort ankamen; am nächsten Tag war die Familienfeier und wir mussten am darauffolgenden Tag bis 16:00 Uhr wieder zurück sein. Mein jüngerer Bruder sagte scherzhaft zu mir: „Hey, Schwester, wann bist du angekommen?“ Ich antwortete: „Gestern!“ und lächelte. Ja, es war tatsächlich gestern, auch wenn es nur eine halbe Stunde vor heute gewesen war.

Mein Schwiegervater erlitt im Juni 2017 einen Schlaganfall. Bis dahin konnte er sich noch mit etwas Hilfe bewegen. Jetzt war er auch noch inkontinent.

Als das Dienstmädchens ihren freien Tag hatte, übernahm ich ihre Aufgaben, und die Pflege meiner Schwiegereltern gehörte zu meinem Tagesablauf. Tagsüber war es nicht so schlimm, aber nachts war es sehr schwer, weil ich mehrmals aufstehen musste, um meine Schwiegermutter trocken zu halten oder die Urinbeutel für meinen Schwiegervater zu wechseln. Manchmal hatte mein Schwiegervater nachts Stuhlgang und ich musste ihn säubern und die schmutzigen Laken wechseln. Manchmal wurden auch die Bettdecken schmutzig und ich musste alle wechseln und meinen Schwiegervater sauber machen. Es war eine ziemliche Arbeit.

Um Neujahr 2018 herum war mein Mann geschäftlich unterwegs und das Dienstmädchen nahm ihren Jahresurlaub. Ich machte gerade einen Reinigungsprozess durch, hatte Tränen in den Augen und eine laufenden Nase. Ich war wirklich müde, aber sobald ich einschlafen wollte, rief mich entweder meine Schwiegermutter oder es war Zeit, meinem Schwiegervater zu helfen, den Urinbeutel zu wenden oder zu wechseln. Ich war total erschöpft. Doch jedes Mal, wenn ich zu meinen Schwiegereltern ging, lächelte ich und sprach sanft und ruhig mit ihnen.

Als das Dienstmädchen zurückkam, gab mir mein Schwiegervater mit der linken Hand einen Daumen nach oben. Ich sagte zu ihm: „Dad, ich bin keine professionelle Pflegekraft, ich habe mein Bestes gegeben.“ Mein Schwiegervater lächelte wie ein Kind.

Verbindung zum Dafa schaffen

Mein Schwiegervater war nie wirklich damit einverstanden, dass ich Falun Dafa praktizierte. Obwohl er meine Veränderung bereits in unserer Heimatstadt gesehen hatte, unterstützte er die Praktik nie wirklich. Er dachte, dass Falun Dafa politisch sei. Ich erklärte ihm oft die wahre Situation. Obwohl er angesichts der Tatsachen sprachlos war, verurteilte er Dafa immer noch mit der Kultur der Kommunistischen Partei, die tief in ihm verwurzelt war.

Nachdem meine Schwiegereltern bei uns eingezogen waren, besuchten Mitpraktizierende sie, um mit ihnen zu reden. Sie erzählten von den positiven Veränderungen, die sie durch das Praktizieren von Falun Dafa erlangt hatten. Allmählich begann sich mein Schwiegervater zu verändern. Und ein paar Monate später begann er zu rezitieren: „Falun Dafa ist gut. Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“

Er sagte mir auch, dass er all die negativen Dinge bedauere, die er über Falun Dafa gesagt hatte, und bat mich, das schriftlich festzuhalten. Dann unterschrieb er mit seinem Namen und wir schickten es an die Minghui-Website. Er gab darin eine feierliche Erklärung ab, dass alles, was er gegen Falun Dafa gesagt hatte, null und nichtig sei und dass er seine Fehler korrigieren werde.

Er rezitierte immer wieder „Falun Dafa ist gut“, auch wenn er bettlägerig war.

Er litt an schwerer Diabetes, hatte aber keine Anzeichen von Prellungen und sein Blutdruck und sein Herzschlag waren auch ganz normal. Wenn man ihn fragte, ob er irgendwelche Schmerzen hätte, antwortete er, dass er keine habe, dass er einfach nur nicht die rechte Seite seines Körpers bewegen könne. Ich weiß im tiefsten Innern, dass viel von seinem schmerzhaften Karma entfernt wurde, weil er wirklich glaubte, dass Falun Dafa gut ist.

Er rief immer nach mir, egal ob er etwas brauchte oder nicht. Er genoss es einfach, meine Stimme zu hören und  mir zuzuhören, wie ich ihm Geschichten über die Kultivierung erzählte. Ich erzählte ihm von den Prinzipien der Rückzahlung karmischer Schulden und von der Ansicht, dass man Schwierigkeiten mit Dankbarkeit annehmen soll und so weiter. Wenn ich mit ihm sprach, sah er friedlich aus, als hätte er keine Schmerzen.

Das zweite Testament

Mein Schwiegervater starb friedlich im Schlaf, ich war bei ihm. Er zeigte keine Anzeichen von Schmerzen und sogar seine Atmung war normal. Für mich war es, als habe ihn jemand leise aus einer Tür herausgeführt und ihn den nächsten Raum betreten lassen, völlig freiwillig.

Als er starb, war ich die einzige an seiner Seite. Er schien sich zu niemandem hingezogen zu fühlen. Seine Enkelin kam ihn einmal besuchen. Ich war ein wenig besorgt und befürchtete, er würde emotional werden, da er seine geliebte Enkelin schon lange nicht mehr gesehen hatte. Aber als sie an sein Bett kam, war er sehr ruhig. Ich dachte, er würde sie vielleicht nicht erkennen, und fragte ihn, wer sie sei. Er sagte ihren Namen, ohne zu zögern. Auch seine Enkelin war sehr überrascht von seiner inneren Ruhe.

Bei der Beerdigung sagte der Schwager meines Mannes zu ihm und seinen Kollegen: „Die Schwiegertochter ist unglaublich. Sie hat Dinge getan, die selbst die eigenen Töchter nicht können. Eine bessere Schwiegertochter gibt es wirklich nirgendwo.“

Mein Mann erzählte mir nach dem Tod meines Schwiegervaters, dass er sechs Monate, nachdem er bei uns eingezogen war, ein neues Testament gemacht habe. Zwei seiner Nichten waren Zeugen. Im Testament betraute er meinen Mann mit der Betreuung seiner Wohnung.

Die Cousins meines Mannes erzählten meinem Mann, dass mein Schwiegervater anfangs etwas vorsichtig gewesen sei. Er war sich nicht sicher, ob ich wirklich nett zu ihm sein würde. Als er dann von meiner Freundlichkeit überzeugt war, bedauerte er, was er mir in der Vergangenheit angetan hatte.

Mein Mann und ich zeigten niemandem das zweite Testament. Wir erwähnten es weder seinem Bruder noch seinen Schwestern gegenüber. Wir wollen die Wohnung meines Schwiegervaters nicht nehmen, weil wir nichts für die Betreuung meiner Schwiegereltern wollen. Die Sorge um unsere Eltern ist unsere Pflicht.

Das zweite Testament spiegelt das Vertrauen meines Schwiegervaters in uns wider und dass er das Praktizieren von Falun Dafa unterstützt hat.

Ich weiß nicht, wie ich meine Geschichte beenden soll. Es gibt nur eine Sache, die ich noch sagen möchte: „Danke, Meister! Dafa hat allen Groll aufgelöst, der sich zehn Jahre lang bei mir angesammelt hatte, und hat mir neben einem gesunden Geist und Körper auch wahres Glück beschert.“


[1] Das sind umgerechnet ca. 1.300 Euro.