Pensionierter Arzt stirbt nach 20 Jahren Schikane durch die Polizei

(Minghui.org) Ein pensionierter Arzt des Autonomen Banners Morin Dawa Daur in der Inneren Mongolei starb am 17. Januar 2019. Wang Lishan wurde zwanzig Jahre lang von der Polizei wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] schikaniert. Zum Zeitpunkt seines Todes war er 84 Jahre alt.

Wang begann im August 1996, Falun Dafa zu praktizieren. Er war damals Leiter des Volkskrankenhauses im Autonomen Banner Morin Dawa Daur. Nach seiner Pensionierung eröffnete er seine eigene Klinik und bot oft kostenlose medizinische Versorgung für Patienten an, die es sich nicht leisten konnten, ins Krankenhaus zu gehen.

Im Winter 1997 richteten Wang und seine Frau Zhu Guilan in ihrem Haus einen Übungsplatz ein, wo sie gemeinsam mit anderen Praktizierenden die Übungen machten.

Zwei Monate, bevor das kommunistische Regime die nationale Kampagne gegen Falun Dafa in Gang setzte, durchsuchte die Polizei zwei Mal Wangs Haus und beschlagnahmte seine mit Falun Dafa in Verbindung stehenden Materialien. Auch schikanierte sie mehrfach die Praktizierenden in seinem Haus und verlangte, dass sie die Übungen einstellen sollten.

Am 23. Juli 1999 verhaftete die Polizei Wang zum ersten Mal und hielt ihn einen Tag lang gefangen. Sie befahl ihm, Informationen über alle Praktizierenden preiszugeben, die den Übungsplatz in seinem Haus besuchen würden. Die Polizei erklärte, dass ihm nicht mehr erlaubt sei, Falun Dafa zu praktizieren oder nach Peking zu gehen, um für seinen Glauben zu appellieren. 

Wang weigerte sich, der Anweisung nachzukommen.

Ständige Überwachung

Nach seiner Entlassung ließ die Polizei seinen Nachbarn Wangs tägliche Aktivitäten überwachen. Die Polizei hörte sein Telefon ab und schikanierte Wang fast jeden Monat zu Hause. Das einst normale, friedliche Leben des Rentners und seiner Frau war zerstört.

Einmal klopfte Zhang Shibin, der Leiter des örtlichen Büros 610, an Wangs Tür und behauptete, dass ihn jemand wegen einer Notfallbehandlung suche. Es war der 19. November 2000. Dann stürmte eine Gruppe von Beamten in die Wohnung ein und durchsuchte Wangs Haus. Sie nahmen nicht nur seine Falun-Dafa-Bücher mit, sondern auch viele wertvolle persönliche Gegenstände wie seinen goldenen Stift, Uhren und teure Kleidung.

Zwei Tage später kamen sie wieder und versuchten, Wang zu verhaften. Als seine Frau sie aufhielt, verhaftete die Polizei sie stattdessen. Die damals 63-Jährige musste den ganzen Abend auf der Polizeistation stehen und wurde am nächsten Morgen ins örtliche Untersuchungsgefängnis gebracht. Dort hielt man sie sieben Monate lang fest. Ihre Familie musste dem Büro 610 ganze 80.000 Yuan [2] bezahlen, bevor die Angehörigen sie nach Hause bringen durften.

In einer neuen Verfolgungsrunde im September 2005 wurde Wang dann nochmals festgenommen. Man hielt ihn 15 Tage lang im Untersuchungsgefängnis fest und einen Monat lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung. Für seine Freilassung musste sein früherer Arbeitsplatz 2.000 Yuan (ca. 260 Euro) an die Polizei entrichten.

Eine weitere Verhaftung erfolgte am 27. Juli 2017 . Damals wurden Wang und seine Frau zusammen mit drei Praktizierenden verhaftet, als sie in seinem Haus in Falun-Dafa-Büchern lasen.

Die drei Praktizierenden blieben inhaftiert, während der pensionierte Arzt, der damals 82 Jahre alt war, und seine Frau, 80 Jahre alt, Stunden später auf Kaution freigelassen wurden.

Am nächsten Tag kam die Polizei zurück und durchsuchte wieder Wangs Haus. Die Falun-Dafa-Bücher, ein Handy und ein Medienplayer, mit dem er die Übungsmusik von Falun Dafa spielte, wurden mitgenommen.

Am 24. November 2017 wurde Zhu erneut inhaftiert. Ihre beiden Söhne, Wang Dongdong und Wang Fei, wurden ebenfalls von der Polizei schikaniert.

Im Juli und August 2018 schikanierte die Polizei das ältere Paar zu Hause mitten in der Nacht.

Die wiederholten Verhaftungen und andauernden Schikanen erzeugten bei Wang tiefsitzende Angstzustände. Ende 2018 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand rapide. Er starb fünf Monate nach der letzten Schikane durch die Polizei.

Früherer Bericht:

181 Praktizierende aus Hulunbuir, Innere Mongolei erstatten von Ende Mai bis Ende Juli 2015 Anklage gegen Jiang Zemin


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet ca. 10.000 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.