Nach zehn Jahren hinter Gittern wird ehemaliger Polizist erneut inhaftiert – und wieder gefoltert

(Minghui.org) Ein ehemaliger Polizeibeamter aus der Stadt Kaifeng, Provinz Henan ist heimlich zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, weil er Falun Dafa [1] praktiziert. Zu der erneuten Verurteilung kam es, kurz nachdem Pang Liang, 44, eine dreijährige Haftzeit wegen seines Glaubens abgesessen hatte.

Falun-Dafa-Praktizierende, die Ende 2018 aus dem Gefängnis Xinmi entlassen wurden, berichteten, dass Pang im Gefängnis schwer gefoltert wurde, nachdem er es abgelehnt hatte, seinen Glauben aufzugeben.

Nach Angaben von Personen, die mit seinem Fall vertraut sind, hatte Pang nach seiner Haftentlassung im Jahr 2016 eine Arbeit als Sicherheitsbeauftragter gefunden. Bald danach wurde er jedoch wieder verhaftet, als er von einem Kollegen wegen eines Gesprächs über Falun Dafa bei der Polizei angezeigt wurde. Die Behörden verurteilten ihn heimlich zu einer dritten Haftstrafe, deren Dauer noch untersucht werden muss.

Vor seiner letzten Haftstrafe war Pang vier Jahre in einem Arbeitslager und außerdem zwischen 2009 und 2016 zu zwei dreijährigen Haftstrafen verurteilt worden. Im Gefängnis wurde er gefoltert, wodurch einer seiner Arme beeinträchtigt ist.

Nachfolgend finden Sie Einzelheiten zu den bisherigen Folterungen, die Pang erleiden musste.

Vier Jahre im Zwangsarbeitslager Xuchang

Pang erhielt 2002 zunächst eine dreijährige Haftzeit im Zwangsarbeitslager Xuchang. Später verlängerten die Behörden diese um ein weiteres Jahr, nachdem er sich geweigert hatte, Falun Dafa aufzugeben.

Kurz nach seiner Ankunft im Arbeitslager schockten die Wärter Pang mit Elektrostäben und schlugen ihn heftig, wodurch sein rechter Arm behindert war.

Im Juni 2003, als die Wärter herausfanden, dass er einem anderen Praktizierenden Schriften von Falun Dafa gegeben hatte, banden sie Pang an einen Stuhl, setzten ihm Kopfhörer ins Ohr und einen Helm auf und spielten wochenlang Propaganda, in der Falun Dafa verleumdet wurde. Er durfte nicht schlafen und die Toilette nicht benutzen. Seine Beine waren danach zwei Monate lang geschwollen und die Verletzung an seinem rechten Arm verschlimmerte sich.

Da seine Frau die Folter seinem Arbeitgeber meldete und sein Vorgesetzter ihn im Arbeitslager besuchte, folterten die Wärter ihn, indem sie ihn „fesselten“.

Folternachstellung: gefesselt

Bei dieser Folter wickeln die Täter zunächst ein Seil mehrmals um die Arme des Opfers, bringen dann die Arme hinter den Rücken und ziehen das Seil schließlich zu den Schultern. Je mehr das Seil gespannt wird, desto höher werden die Arme hinter dem Körper nach oben gezogen.

Die Folter verursacht unerträgliche Schmerzen und es dauert nur wenige Minuten, um eine Person auf diese Weise außer Kraft zu setzen. Praktizierende, die diese Folterung erlebt haben, berichten, dass sie anschließend das Gefühl hatten, die Knochen in den Armen würden brechen. Die Arme bleiben danach für eine lange Zeit taub.

Die Wärter ließen Pang um 12 Uhr unter der prallen Sonne militärisch trainieren und befahlen ihm dann, „Gedankenberichte“ zu schreiben. Weil er den Gedankenbericht nicht wie gewünscht geschrieben hatte, befahlen die Wärter im Sommer 2006 einem Häftling, ihm kochendes Wasser auf die Beine zu gießen.

Als Pang 2006 aus dem Arbeitslager entlassen wurde, kündigte sein Arbeitgeber ihm die Stelle. Er musste danach von Ort zu Ort ziehen, um einer weiteren Verhaftung zu entkommen.

Erste Gefängnisstrafe

Nach langer Verfolgung und Überwachung wurde Pang am 11. September 2009 erneut von der Polizei festgenommen. Seine beiden kleinen Töchter, 6 und 2, wurden ebenfalls zur Polizeiwache gebracht und dort für mehrere Stunden festgehalten.

Das Gericht verurteilte ihn zu drei Jahren Gefängnis. Am 5. Mai 2010 brachten sie ihn ins Gefängnis Xinmi in der Stadt Zhengzhou.

Der Gefängnisarzt zwang ihn, unbekannte Medikamente einzunehmen. Weniger als ein Jahr danach entwickelte Pang eine Muskelatrophie in den Beinen und konnte nicht mehr gehen.

Zweite Gefängnisstrafe

Etwa 14 Monate nach seiner Entlassung wurde Pang am 18. November 2013 erneut verhaftet und zu weiteren drei Jahren im Gefängnis Xinmi verurteilt.

Dort bekam er eine Reihe körperlicher Probleme, wie einen instabilen Blutdruck, rheumatische Herzerkrankungen und einen Bandscheibenvorfall. Er war abgemagert und musste von drei Häftlingen gestützt werden, als seine Mutter und seine Schwägerin ihn im Gefängnis besuchten.

Frühere Berichte:

Court Hides Verdict in Secret Trial of a Veteran Officer

Gefängnis Zhengzhou versucht weiterhin, Falun Gong-Praktizierende zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen

The Four Stages of Persecution Implemented by the Number Three Forced Labor Camp, Henan Province

The Persecution of Dafa Practitioners in the Third Forced Labor Camp of Henan Province


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.