Millionenverluste für Falun-Dafa-Praktizierende: Wie Chinas Polizei ihr Eigentum während der Verfolgung beschlagnahmt - ein Rückblick

(Minghui.org) Eine schwere Flut war über die Region hereingebrochen. Am stärksten betroffenen waren die Einwohner von Nankou. Doch eine beherzte Praktizierende, die dort viele Jahre gelebt hatte, engagierte sich und half, wo sie konnte.

Huang Yuping lebt in Fushun in der Provinz Liaoning. Nachdem am 16. August 2013 der Stadtteil Nankou schwer überflutet wurde, ergriff sie die Initiative zu helfen. Eins der am stärksten betroffenen Gebiete war Nankow, eine Gemeinde, in der Huang einst viele Jahre gelebt hatte.

Die Einwohner standen vor dem Nichts. Ihnen mangelte es an Kleidung und Lebensmitteln. Huang stellte den fast nackten Dorfbewohnern Kleidung zur Verfügung und kaufte Lebensmittel und Vorräte. Sie brachte ihnen alles zu Fuß. Einige Orte waren vom Verkehr abgeschnitten und es fehlte an allem. „Ich danke Ihnen. Nur Freiwillige wie Sie kommen hierher, um uns so zu helfen“, sagte ein Anwohner.

Am 23. August 2013 ging Huang zum fünften Mal nach Nankou. Während Huang einem Bewohner beim Aufbau des Zeltes half, tauchte plötzlich ein Polizist auf. Er packte ihre Arme und drehte sie ihr hinter den Rücken. Weitere Beamte kamen hinzu und schoben Huong und zwei weitere Praktizierende in den Polizeiwagen. Sie nahmen Huang die Schlüssel zu ihrer Wohnung ab und durchsuchten die Räumlichkeiten. Dabei beschlagnahmte die Polizei Falun-Dafa-Bücher, Musik-Player, Handy, Kamera und ein Bankeinlagenzertifikat. Huang wurde für einen Monat festgehalten.

Seitdem das kommunistische Regime im Jahr 1999 die Verfolgung von Falun Dafa begonnen hat, wurden viele Praktizierende wie in diesem Beispiel verhaftet. Polizisten fielen in ihre Wohnungen und Häuser ein und beschlagnahmten persönliche Gegenstände.

Beamter des Büros 610 zu Polizeibeamten: „Es steht euch frei, diese Dinge mit nach Hause zu nehmen“

Unter der Leitung des Büros 610 in Huanggang in der Provinz Hubei kamen im März 2014 fast 20 Beamte zum örtlichen Chemiebetrieb nach Yuandong. Sie wollten den Chefingenieur des Betriebes Chen Song festnehmen.

Die Polizei durchsuchte im Anschluss daran mehrmals Chens Wohnung. Selbst seinen Mülleimer ließen sie nicht aus. Es wurden Laptop, Kamera, Handy, DVD-Player, GPS-Gerät, ein Bankeinzahlungszertifikat und Bargeld beschlagnahmt – etwa 20 Gegenstände in einem Gesamtwert von über 13.000 Yuan [2]. Die Beamten nahmen auch wichtige Dokumente der Firma mit.

Nach der Verhaftung und Durchsuchung setzten die Beamten die Bedrohungen und Befragungen bei Chens Kollegen fort. Einmal sagte ein Agent des Büros 610 zu den Polizisten in Anwesenheit der Beschäftigten: „Wir sind nur an den Computern und den Informationen auf ihnen interessiert, nicht an dem Rest. Diese Dinge könnt ihr ruhig mit nach Hause nehmen.“

Polizei beschlagnahmt Investmentfonds von Familienangehörigen

Neun Beamte des Polizeidezernates Tangshan in der Provinz Hebei brachen im Juli 2008 in das Haus von He Yixing und seiner Frau Zhang Yueqin ein. Sie kamen mit zwei Löschfahrzeugen und kletterten über deren Leitern in die Wohnung. Sie beschlagnahmten viele wertvolle Gegenstände, darunter ein Auto und 600.000 Yuan [etwa 78.000 Euro] Bargeld. Ein Teil des Geldes gehörte zum Investmentfond von Yixings Tochter He Dan. Der Rest war als Altersvorsorge des Paares gedacht.

Einen Tag nachdem die Tochter von der Razzia erfahren hatte, ging sie zur Polizei. Sie forderte ihr Geld zurück und erklärte, dass sie das Geld für ihre Geschäfte benötige. Aber die Polizei verweigerte die Herausgabe. Dan beauftragte einen Anwalt. Die Polizei beantwortete seine Anfrage nicht. Die Beamten stellten weder Unterlagen zur Verfügung noch waren sie zu einem Treffen bereit. Ohne das Geld war es Dan nicht möglich, wie geplant ihr neues Geschäft zu eröffnen. Auch ihr altes Geschäft geriet in finanzielle Schwierigkeiten.

Anstatt der Diebe verhaftet Polizei unschuldige Bürger

Am 5. März 2011 ging Li Shanshan aus Tangshan in der Provinz Hebei ihr Frühstück einkaufen. Vier Polizeibeamte überwältigten sie und schoben sie in das Polizeifahrzeug. Ein Mädchen, das ebenfalls in der Nähe Frühstück einkaufen war, klopfte gegen das Fahrzeug. Sie sagte, dass ihre Geldbörse gerade von einem Dieb gestohlen worden sei. Die Beamten beachteten sie nicht und kümmerten sich nur darum, Li festzuhalten.

Nachdem sie Lis Schlüssel in ihren Taschen gefunden hatten, fuhren die Polizisten zu ihrer Wohnung. Dort verhafteten sie auch ihren Mann Zhou Xiangyang. Während der Wohnungsdurchsuchung beschlagnahmten sie 13.000 Yuan [etwa 1.700 Euro] in bar, die für das kleine Geschäft des Paares gedacht waren. Die Beamten nahmen vier Bankeinzahlungszertifikate, zwei Computer, einen Drucker, mehrere Handys, einen Laserpointer und eine Schere mit.

Zhou Xiangyang und Li Shanshan

Zhou war einer der 60 staatlich geprüften Ingenieure für betriebliches Kostenwesen in China. Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 waren er und seine Frau mehrmals festgenommen und inhaftiert worden. Ihre letzte Verhaftung war im März 2015. Im Jahr 2016 wurde Zhou zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, seine Frau Li zu sechs Jahren. Beide sind noch inhaftiert.

Praktizierender wird trotz Behinderung nicht verschont

Seit seiner Jugend war Kou Qiang aus der Stadt Muling in der Provinz Heilongjiang behindert. Als er Falun Dafa zu praktizieren begann, verbesserte sich sein Gesundheitszustand deutlich und er nahm an Gewicht zu: Statt 40 Kilogramm brachte er 65 Kilogramm auf die Waage. Er schöpfte Hoffnung für sein Leben, wurde energiegeladener und veränderte sich zum Positiven. Viele Menschen wurden durch ihn angeregt, auch Falun Dafa zu praktizieren.

Am Abend des 18. Januar 2001 kletterten mehr als 20 Beamte über einen Zaun und brachen in Kous Wohnung ein. Sie zerrten ihn aus dem Bett und verhafteten ihn, seine Eltern und einen weiteren Praktizierenden. Er wurde vier Monate lang festgehalten.

Fünf Monate nach seiner Freilassung kamen die Beamten erneut in seine Wohnung. Sie beschlagnahmten Bargeld im Wert von 10.000 Yuan [ca. 1.300 Euro], eine Kamera, ein Diktiergerät, eine Taschenlampe und Falun-Dafa-Bücher.

Nach mehrfacher Verhaftung, Erniedrigungen und der psychischen Anspannung, weil seine Angehörigen verhaftet waren, starb Kou am 2. April 2009 im Alter von 47 Jahren.

Zwangsweise Betriebsschließung und Raub im Wert von zwei Millionen Yuan

Im September 2002 schloss die Polizei Jinniu in der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan zwei Fabriken und eine Baustofffirma, die sich im Besitz von Zhu Junxiu und ihrem Mann befanden. Die Beamten beschlagnahmten Waren, Bürobedarf und zwei Firmenfahrzeuge, über 200.000 Yuan [etwa 26.000 Euro] Bargeld und andere Wertsachen, die sich im Haus befanden. Insgesamt hatte das beschlagnahmte Vermögen einen Wert von zwei Millionen Yuan [etwa 260.000 Euro].

Durch die Schließung der Betriebe konnte das Ehepaar seine vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Auftraggebern nicht erfüllen. Sie erlitten einen Verlust von fast 10 Millionen Yuan [etwa 1,3 Millionen Euro]. Als Zhu im September 2005 Geld brauchte, fragte sie bei der Polizei nach dem beschlagnahmten Geld. Sie wurde verhaftet und eingesperrt. Am 6. März 2006 verurteilte das Gericht sie zu acht Jahren Haft.

Verwandte um 100.000 Yuan erpresst

Liu Jinfu wohnt in der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning. Am 19. Juli 2012 gegen vier Uhr morgens kletterte ein Polizist über den Zaun und öffnete das Hoftor. Sechs Beamte kamen herein. Sie durchsuchten sein Haus und beschlagnahmten Computer, Drucker, ein Auto und weitere persönliche Gegenstände.

Seit Jahren war Lius Frau wegen ihrer Lähmung bettlägerig und auf Hilfe angewiesen. Ihre Verwandten beantragten bei der Polizei Lius Freilassung. Sie wurden aufgefordert 100.000 Yuan [13.000 Euro] zu zahlen. Sie bekamen kaum 20.000 Yuan [2.600 Euro] zusammen. Zu dieser Zeit hatte Lius Schwager ein altes Haus verkauft. Dadurch verfügte er über 100.000 Yuan Bargeld. Da es keine anderen Möglichkeiten gab, musste die Familie dieses Geld der Polizei geben. Im Gegenzug wurde Liu freigelassen.

Ein weiterer Überfall in einem Dorf in Hebei

Am 25. Mai 2006 fuhren Beamte des Polizeidezernates Xinjin in der Provinz Hebei mit vier Polizeifahrzeugen nach Chenzhuang. Dort brachen sie in die Wohnungen von vier Praktizierenden ein. Unter den Praktizierenden waren Cai Zengci, Cai Mangen und Cai Shengzhu. Als die Beamten 2.000 Yuan [ca. 260 Euro] Bargeld in einer Schublade bei Cai Zengai fanden, steckten sie es ein. Sie beschlagnahmten einen Safe mit noch mehr Geld, drei Videoplayer und einen Fernseher.

Frühere Berichte:

Provinz Liaoning: Falun Gong-Praktizierende verhaftet, als sie Katastrophenopfern halfen (Fotos)

Hubei Province: Mother Demands Her Son's Release in Front of Brainwashing Center

Leidtragende Familienangehörige verklagen die Polizei wegen Diebstahl von 600.000 Yuan


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern.Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Das sind umgerechnet etwa 1.700 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro