Erfolgreicher Shanghaier Ingenieur: Nach Zwangsernährung schwer erkrankt, jetzt zu Gefängnis verurteilt

(Minghui.org) Cao Hongru, ein 79-jähriger Bürger Shanghais, wurde am 6. Juni 2018 zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Außerdem musste er eine Geldstrafe von 2.000 Yuan [1] bezahlen. 

2017: Haftaussetzung wegen schwerer Erkrankung nach Zwangsernährung

Cao Hongru war zuvor Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung auf Kaution gewährt worden, nachdem er im Dezember 2017 nach einer Zwangsernährung in Untersuchungshaft schwer erkrankt war. Daher durfte er nach dem Prozess nach Hause zurückkehren.

Cao während einer Geschäftsreise in den USA im Jahr 1990

Cao, ein erfolgreicher Textilfertigungsingenieur, war am 4. Dezember 2017 verhaftet worden, weil er seinen Nachbarn Kalender mit Informationen über Falun Dafa [2] und die Verfolgung durch das kommunistische Regime gegeben hatte.

Als er in einen Hungerstreik trat, um gegen die willkürliche Inhaftierung zu protestieren, wurde er von Polizeibeamten zwangsernährt. Sie fesselten seine Hände und Füße an einen Stuhl. Dann hielten vier Beamte seine Gliedmaßen fest und ein fünfter seinen Kopf, während der Arzt des Untersuchungsgefängnisses die Zwangsernährung durchführte.

Die Gewalteinwirkung verursachte bei Cao Verletzungen und ein enormes mentales Trauma. Sein körperlicher Zustand verschlechterte sich nach der Zwangsernährung so rapide, dass ihm am 25. Dezember 2017 Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung (auf Kaution) gewährt wurde.

Nach seiner Heimkehr spürte er Steifheit in Kopf und Nacken und hatte häufige Kopfschmerzen und Schwindel. Er konnte sich nicht bewegen und musste jeden Tag für viele Stunden im Bett liegen.

Die Polizei übermittelte seinen Fall am 5. März 2018 an die Bezirksstaatsanwaltschaft Changning. Der Staatsanwalt klagte ihn am 20. April an und leitete seine Akte an das Bezirksgericht Fengxian weiter.

In der Zeit vor dem Prozess musste sich Cao ab dem 31. Mai 2018 ständig übergeben und hatte Durchfall. Er konnte vier Tage lang weder essen noch trinken. Er wurde inkontinent und sein Gewicht fiel von 72 auf 65 Kilo.

Als seine Familie ihn am 5. Juni 2018 ins Krankenhaus brachte, wurde bei ihm Gehirnatrophie, zerebrale Verkalkung und Nierenversagen diagnostiziert.

Trotz seines Zustandes ordnete der Richter an, dass er am nächsten Tag vor Gericht erscheinen sollte.

Cao sagte zu seiner eigenen Verteidigung aus. Er berichtete, wie sich im Alter von zirka 50 Jahren durch das Praktizieren von Falun Dafa seine Gesundheit verbessert habe. Es gebe auch kein Gesetz in China, das Falun Dafa kriminalisiere.

Am Ende der Verhandlung verkündete der Richter die einjährige Haftstrafe. Cao hat beim Mittleren Gerichtshof 1 der Stadt Shanghai Berufung eingelegt.

Frühere Haftstrafen

Weil er seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgegeben hat, war Cao nach dem Beginn der Verfolgung durch das kommunistische Regime wiederholt verhaftet und zweimal für insgesamt sieben Jahre inhaftiert worden.

In der Haft wurde er geschlagen; gezwungen, unbekannte Drogen einzunehmen; man entzog ihm den Schlaf und zwang ihn, stundenlang auf kleinen Gegenständen mit unebener Oberfläche zu stehen oder zu sitzen.

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[1] Das sind umgerechnet ca. 260 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.

[2] Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.