Todesmeldung. Praktizierende musste vier Jahre fern von zuhause leben, um einer Verhaftung zu entgehen – ein persönlicher Brief

(Minghui.org) Vier Jahre lang wanderte Tan Yinzhen von Ort zu Ort, um nicht wegen ihres Glaubens verfolgt zu werden. 2017 kehrte die Falun-Dafa-Praktizierende nach einem Schlaganfall nach Hause in die Stadt Yingkou, Provinz Liaoning zurück, da sie Unterstützung benötigte und nicht mehr allein leben konnte. Kurz danach verlor sie ihre Mobilität und war auf die Pflege ihres Mann angewiesen.

Trotz ihrer körperlichen Verfassung belästigten die Behörden Tan weiter. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich immer weiter, bis sie am 11. April 2019 im Alter von 67 Jahren starb.

Tan Yinzhen

Nachfolgend ein Auszug aus einem Brief, den Tan 2013 geschrieben hat, um die erlittene Verfolgung zu dokumentieren.

Verfolgt, weil ich Falun Dafa praktiziere

Im August 1996 begann ich, Falun Dafa zu praktizieren. Viele Beschwerden, deretwegen ich nicht arbeiten konnte, verschwanden bald danach und ich war wieder in der Lage, Arbeiten zu verrichten. Dies erfüllte unsere Familie mit Glück und Frieden.

Aber als das kommunistische Regime am 20. Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa in Gang setzte, wurde ich von der lokalen Polizei verfolgt.

Drei Mal nahmen mich Beamte der Polizeiwache Xishi fest. Jedes Mal brachten sie mich zur Wache und verhörten mich von 15:00 Uhr bis 1:30 Uhr.

Auch die Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees schikanierten mich abwechselnd.

Am Abend des 24. August 2011 wurde ich dann erneut bei einem Freund verhaftet. Nach 15 Tagen auf der Polizeiwache brachte man mich in die Gehirnwäsche-Einrichtung Fushun. Nach 17 Tagen intensiver Gehirnwäsche entließen sie mich. Die Polizei weigerte sich jedoch, all die Gegenstände, die sie aus meinem Haus beschlagnahmt hatte, zurückzugeben.

Gezwungen, von zu Hause wegzubleiben

Am 28. September 2012 klopfte eine Frau gegen 10:00 Uhr und bat mich, die Tür zu öffnen. Ich ignorierte sie, woraufhin mehrere Leute hart gegen die Tür schlugen. Sie riefen, dass sie Polizisten seien und meine Tür aufbrechen würden, wenn ich sie nicht öffnete.

Als sie versuchten einzubrechen, öffnete ich die Tür. Etwa acht Beamte kamen herein. Einer von ihnen hielt einen Metallstab in der Hand. Zwei andere fesselten mich.

Ich fragte sie, was sie hier machen würden. Sie erklärten, es sei ein Befehl der Polizei, mich an diesem Tag zu verhaften. Sie holten die Durchsuchungs- und Haftbefehle heraus und forderten mich auf, sie zu unterschreiben.

Ich weigerte mich und erklärte, dass ich Falun Dafa praktizieren würde, um meine Gesundheit zu verbessern. Ich würde in meinem täglichen Leben den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen und gegen kein Gesetz verstoßen.

Sie weigerten sich zuzuhören und durchsuchten meine privaten Räumlichkeiten. Meine Falun-Dafa-Bücher, Computer und Drucker wurden beschlagnahmt. Ich wurde in Hausschuhen zur Polizeiwache Wutaizi gebracht, ohne dass ich mich umziehen durfte.

Ich weigerte mich, irgendwelche Formulare zu unterschreiben. Ich betonte immer wieder, dass ich gegen kein Gesetz verstoßen hätte und meine Glaubensfreiheit durch das Gesetz geschützt werden sollte.

Gegen 16:00 Uhr brachte mich Jiang Mingfu, der Leiter der Staatssicherheit des Bezirks Xishi, zusammen mit Polizisten in ein Untersuchungsgefängnis. Weil sie mich wegen des hohen Bluthochdrucks nicht aufnahmen, ließ man mich nach Hause gehen.

Am 8. Januar 2013 rief die Staatsanwaltschaft Xishi meinen Mann an und forderte ihn auf, mich dazu zu bringen, am nächsten Tag dort zu erscheinen, um eine Anklageschrift zu unterschreiben. Von da an riefen uns immer wieder Polizisten und Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft und der Staatssicherheit an und schikanierten uns. Sie drohten meinem Mann, mich auf die Fahndungsliste zu setzen und mich zu verhaften, sollte ich mich weiterhin weigern, das Formular zu unterschreiben.

Sie arrangierten Leute, die unser tägliches Leben, unsere Telefonleitung und das Handy meines Mannes überwachten. Wir hatten keinerlei Freiheit.

Die ständige Belästigung meiner Familie verursachte einen enormen mentalen Druck auf sie. Ich wollte nicht, dass sie in die Verfolgung verwickelt werden, also beschloss ich, mein Zuhause zu verlassen und mich vor der Polizei zu verstecken. Ich lebte allein und hatte gegen viele Schwierigkeiten zu kämpfen.“

Früherer Bericht:

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