Wiederholt auftretende Schwierigkeiten – meine Erkenntnisse über das Ablegen von Gefühlen
(Minghui.org) Wahrscheinlich weil ich die Schicksalsverbindung dazu hatte, wurde ich ein Falun-Dafa-Praktizierender. Weder litt ich an schweren Krankheiten noch war ich auf der Suche nach etwas. Dennoch fing ich an, den wahren Sinn des Lebens zu erkennen, als ich das Buch „Falun Gong“ von Li Hongzhi las und mir die Audiovorträge des Meisters anhörte. So veränderte ich meine Einstellung und wurde glücklicher und zufriedener. Mit den strenger werdenden Anforderungen an die Kultivierung der Praktizierenden erlebte ich in den vergangenen Jahren allerdings schwierige Zeiten. Ich litt sehr und war extrem erschöpft. Schon vor meiner Kultivierung hatte ich mich so gefühlt. Das erneute Auftauchen dieser negativen Gefühle beunruhigte und verwirrte mich.
Erst viel später erkannte ich, dass die Gefühle der wahre Grund für meinen schlechten Zustand waren. Ich erlebte eine Reihe von Schwierigkeiten, die auf meine menschlichen Gefühle zurückzuführen waren. Doch durch die vielen unterschiedlichen Situationen konnte ich das wahre Hindernis für meine Kultivierung kaum erkennen.
Der Meister sagt:
„Alles hat seinen schicksalhaften Zusammenhang. Warum kann ein Mensch Mensch sein? Eben weil es unter den Menschen Gefühle gibt. Die Menschen leben eben für Gefühle: Bindungen zwischen den Verwandten, Bindungen zwischen Mann und Frau, Bindungen zu den Eltern, leidenschaftliche Gefühle, Bindungen zu Freunden, beim Tun wird von Gefühlen geredet, nirgendwo kann man sich von Gefühlen trennen; etwas machen wollen oder nicht, sich freuen oder nicht, Liebe und Hass, alles in der gesamten menschlichen Gesellschaft entspringt den Gefühlen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 242)
Ich wuchs unter dem Einfluss der sozialistischen Bildungsbewegung der Kommunistischen Partei Chinas, der Kulturrevolution, der Anti-Rechts-Kampagne und der Kampagne zur Verurteilung der Lehre des Konfuzius auf. Zudem zählten meine Familie und die meines Mannes zu den „Fünf schwarzen Kategorien“ [1]. Als Opfer von Verfolgung und Demütigung waren mir Enttäuschung, Not und Trostlosigkeit vertraut. So hatte ich kaum eine Gelegenheit, andere Gefühlszustände kennenzulernen oder sie selbst zu erleben.
Menschliche Gefühle sind die größte Hürde in der Kultivierung
Als ich das Fa erhielt, bemühte ich mich, die Anforderungen zu erfüllen, die an die Praktizierenden gestellt werden. Doch meine unbewusste Anhaftung an Gefühle untergrub meinen unerschütterlichen Glauben und meine harte Arbeit. Sie wirkte sich negativ auf meine Kultivierung aus und brachte der lokalen Kultivierungsumgebung Schwierigkeiten.
Ein Mitpraktizierender unterstützte mich sehr, als ich aufgrund der Verfolgung mein Zuhause verlassen musste. Als er vorzeitig aus dem Arbeitslager entlassen wurde, wollte ich nicht wahrhaben, dass die KP Chinas ihn mithilfe von Gehirnwäsche umerzogen hatte. Andere Praktizierende warnten mich sogar und meinten, dass er mit den Beamten im Arbeitslager zusammenarbeiten würde, um mich festzunehmen. Aber meine Erinnerung an seine frühere Freundlichkeit und Freundschaft überwogen, und so erzählte ich ihm, wo ich gerade wohnte. Daraufhin führte er persönlich eine Gruppe von Polizisten zu mir nach Hause, die mich und einen weiteren Praktizierenden, mit dem ich zusammenwohnte, entführte. Doch trotz dieses Vorfalls konnte ich meine Lücken noch immer nicht erkennen.
Mein Eigensinn zeigte sich noch deutlicher, als mich ein Praktizierender und seine zweite Frau um Hilfe baten, als sie aufgrund der Verfolgung obdachlos wurden. Dieser Praktizierende war illegal inhaftiert und gefoltert worden. Zudem hatte er seine Arbeit verloren. Seine erste Frau hatte sich von ihm scheiden lassen und ihren gemeinsamen Sohn mitgenommen. Wegen ihrer finanziellen Lage und ihrer Sicherheit nahm ich sie bei mir auf. Meine Freundlichkeit, einem Mitpraktizierenden zu helfen, war zunächst sicher richtig.
Doch in den folgenden Jahren schlich sich im Umgang mit diesen Praktizierenden unbewusst eine Zuneigung bei mir ein. Zuerst war ich für einige Aufgaben auf ihre besonderen Fähigkeiten angewiesen. So ließ ich sie im Gegenzug bei mir wohnen, essen und trinken. Es dauerte nicht lange und unsere Kultivierungsumgebung entwickelte sich zu einer Art Familienleben von gewöhnlichen Menschen. Wir vergaßen, uns an die Anforderungen an Praktizierende zu halten. Stattdessen behandelte ich sie wie enge Verwandte. Andere Praktizierende beobachteten unser Handeln und warnten mich: „Mische keine menschliche Zuneigung ins Dafa ein.“ Doch ich hörte nicht auf sie.
Eines Tages gab ein anderer Praktizierender eine Bemerkung wieder, die ich über den Praktizierenden gemacht hatte, der bei mir wohnte. Obwohl die Bemerkung aus dem Zusammenhang gerissen war, kam es zu einem Bruch zwischen uns. Das Paar beschloss schließlich, bei mir auszuziehen. Trotz dieses Vorfalls schaute ich nicht nach innen, um nach meinen Mängeln zu suchen. Ich bediente mich der Denkweise eines alltäglichen Menschen, um das Problem zu analysieren: „Meine jahrelangen Opfer und Bemühungen werden wegen ein paar belangloser Worte, die man aus dem Zusammenhang gerissen hat, einfach außer Acht gelassen?!“ Ich war immer noch nicht imstande, meine menschlichen Gefühle abzulegen. Dieser Vorfall beunruhigte viele lokale Praktizierende und hatte Auswirkungen auf unsere gesamte Kultivierungsumgebung.
Diese und viele weitere Vorfälle trafen mich sehr, woraufhin ich mich bitter und erschöpft fühlte. Doch der Meister gab mir weiterhin eine Chance nach der anderen. Als mir die Wichtigkeit des Nach-innen-Schauens klar wurde, erkannte ich endlich meine Lücke. Ich hatte mich an Mitpraktizierende gehalten, um meine Sehnsucht nach menschlicher Zuneigung zu stillen. Ich hatte Liebe für Barmherzigkeit gehalten und die Probleme auf meinem Kultivierungsweg mit menschlichen Gefühlen und menschlicher Logik betrachtet. Mein Handeln entsprach nicht dem Fa. Von da an war ich entschlossen, die Gefühle, die ich in meine Kultivierung eingemischt hatte, zu beseitigen.
Wie sich menschliche Gefühle verkörpern
Bei Kultivierenden, die Eigensinn hegen, kann er sich in Form von menschlichen Gefühlen manifestieren. Ich habe bei mir und anderen Praktizierenden starke Gefühle entdeckt, die zu Konflikten untereinander und zu Störung der gesamten Kultivierungsumgebung führten.
So neigen Praktizierende, die sich gut verstehen, dazu, sich ununterbrochen miteinander zu unterhalten. Auch bieten sie sich gegenseitig schnell Hilfe an. Und diejenigen, die nicht so gut miteinander auskommen, zeigen Geringschätzung füreinander. Sie meiden sich und wollen sich nicht einbringen, wenn der Mitpraktizierende in Schwierigkeiten steckt. Bei der Gründung von Fa-Lerngruppen versuchen auch viele, sich mit denen zusammenzutun, deren Denkweise ihrer eigenen entspricht. Sie meiden diejenigen, die sie geringschätzen – eine Haltung, die die Doktrin der KP Chinas widerspiegelt. Ein solches Verhalten kann den Kultivierungsfortschritt eines Praktizierenden behindern. Es fördert die Feindseligkeit zwischen Praktizierenden und beeinträchtigt unsere Arbeit zur Errettung der Lebewesen.
Auch habe ich festgestellt, dass manche Praktizierende starke menschliche Gefühle hegen, die sich in der Liebe zu ihren Angehörigen, in der Liebe zwischen Ehepartnern und in der Liebe der Eltern zu ihren Kindern verkörpern. Sie können ihre Kultivierung nicht klar von ihren familiären Beziehungen abgrenzen. Für große Familientreffen am Wochenende geben sie sich viel Mühe bei der Zubereitung der Mahlzeiten. Obwohl sie schon über 20 Jahre lang Falun Dafa praktizieren, trauen sie sich zu Hause nicht, die Worte „Falun Gong“ auszusprechen. Und um an Aktivitäten der Praktizierenden teilzunehmen, schleichen sie umher.
Unter dem Vorwand, sich der Gesellschaft der alltäglichen Menschen anzupassen, gehen einige Praktizierende mit ihrer Familie oft auf Reisen, sowohl ins Ausland als auch innerhalb Chinas. Allerdings wagen sie es nicht, ihre Dafa-Bücher zu Hause offen liegenzulassen und ihren Verwandten und Freunden zu sagen, dass sie Falun Dafa praktizieren. Sie leben vorsichtig und kümmern sich untadelig um ihre Angehörigen. Ihre häusliche Kultivierungsumgebung stagniert jedoch seit mehr als 20 Jahren. Wieder andere bringen viel Zeit und Mühe auf, um sich um ihre Enkelkinder zu kümmern.
Diejenigen, die ihre starken menschlichen Gefühle nicht loslassen und sich nicht aufrichtig kultivieren, werden letztendlich sich selbst und ihrer Familie schaden.
Gefühle sind die Wurzel der Anhaftungen
Der Meister sagt:
„Denn die Menschen haben Gefühle: Den Ärger und die Freude, die Liebe und den Hass; wenn man etwas gern macht, geht es um die Gefühle; wenn man etwas ungern macht, geht es auch um die Gefühle; Zuneigung für jemanden, Abneigung gegen jemanden, etwas gerne tun, etwas nicht gerne tun, alles sind Gefühle. Alltägliche Menschen leben nun einmal für die Gefühle. Aber als ein Praktizierender, als ein außergewöhnlicher Mensch, kannst du nicht mehr nach diesen Grundsätzen beurteilt werden; du sollst sie durchbrechen. Daher sollen wir viele Arten von Eigensinn, die aus den Gefühlen abgeleitet sind, leichtnehmen, bis wir sie schließlich ganz loslassen können.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 345)
Menschliche Emotionen entspringen unseren egoistischen Begierden. Neid, Kampfgeist, Anerkennung, Ärger, Egoismus, Überheblichkeit – sie alle haben ihre Wurzel in den Gefühlen. Dafa-Praktizierende in der Zeit der Fa-Berichtigung sollten eine offene, barmherzige Denkweise haben. Barmherzigkeit unterscheidet sich von Liebe. Sie ist selbstlos und unbewegt angesichts aller Leiden und Störungen. Es ist wichtig, diesen Unterschied zu erkennen und die Wurzel der menschlichen Anhaftungen zu beseitigen.
[1] Fünf schwarze Kategorien: Ein Begriff während der chinesischen Kulturrevolution für Gruppen, die als „Feinde der Revolution“ betrachtet wurden, wie zum Beispiel Grundbesitzer, reiche Bauern und so weiter.
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