Nach elf Jahren Folter im Gefängnis und nur neun Monaten in Freiheit jetzt erneut verurteilt

(Minghui.org) Der Familie der inhaftierten Praktizierenden Yang Jie wird der Besuch im Gefängnis verweigert. Die Begründung ist, dass Yang ihren Glauben an Falun Dafa [1] nicht aufgeben will. Dabei leidet die Frau unter Bluthochdruck. 

Im März 2019 wurde Yang in das Frauengefängnis Zhejiang überführt, um ihre Haftstrafe von zwei Jahren und acht Monaten anzutreten. Zuvor war sie elf Jahre im Gefängnis und zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager einsperrt gewesen, nur weil sie an ihrem Glauben an Falun Dafa festhielt.

Ihre letzte Verhaftung am 30. Juli 2018 erfolgte nur neun Monate, nachdem sie von einem fünfjährigen Gefängnisaufenthalt freigelassen worden war. Die Polizei hatte versucht, sie daran zu hindern, eine Beschwerde wegen ihrer früheren Haftstrafen und der erlittenen Folter einzureichen.

Nach Yangs Verurteilung war ihr 88-jähriger kranker Vater – ein ehemaliger Professor für Materialwissenschaften an der Zhejiang Universität – allein auf sich gestellt. Niemand konnte sich um ihn kümmern, da Yangs Mutter bereits Jahre zuvor verstorben war.

Mutter stirbt während Verfolgung

Yangs Mutter war die leitende Bauingenieurin Tang Kai gewesen. Früher litt sie an Brustkrebs und Nierenversagen. Ärzte hatten ihr gesagt, dass sie nur noch wenige Monate zu leben hätte. Doch dann lernte sie Falun Dafa kennen. Bald darauf war ihre Krebserkrankung geheilt.

Nachdem das kommunistische Regime im Jahr 1999 die Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, fuhr Tang nach Peking. Sie wollte für ihren Glauben eintreten, wurde aber verhaftet. Für 30 Tage sperrten die Beamten Tang ein, bevor sie wegen Haftverschonung aus medizinischen Gründen auf Kaution freigelassen wurde. In der Folgezeit wurde sie wiederholt belästigt und verhaftet. Schließlich sah sie sich gezwungen, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Daraufhin kehrte ihre Krebserkrankung zurück. Im Jahr 2012 starb sie.

Yangs zwei früheren Haftstrafen

Yang wohnt in der Stadt Zhejiang, Provinz Hangzhou. Früher arbeitete sie in der Zhejiang Province Medicine and Health Products Import and Export Company. Am 1. April 2005 wurde sie erstmals wegen der Verteilung von Informationsmaterialien für Falun Dafa gemeldet. Die Polizei beschlagnahmte diese Materialien bei einer Hausdurchsuchung und verwendete es als Beweis gegen Tang. Das Gericht verurteilte sie dann zu sechs Jahren Haft; sie wurde ins Frauengefängnis Zhejiang gebracht.

Dort schlugen die Gefängniswärter Tang mit elektrischen Schlagstöcken. Sie erlaubten ihr nicht, während ihrer Menstruation die Toilette zu benutzen. Und sie stopften ihr Putzlappen in den Mund. Als Yang sich weigerte zu sagen, dass sie eine Kriminelle sei, zwangen die Wärter sie, für eine lange Zeit zu stehen – eine Foltermethode. Sie entzogen ihr den Schlaf und ließen sie Sklavenarbeit verrichten.

Rund um die Uhr bewachten die Häftlinge Yang. Sie zwangen sie, sich Propagandavideos über Falun Dafa anzusehen. Als sie sich weigerte, die Gefängnisvorschriften zu befolgen, mit denen Falun-Dafa-Praktizierende erniedrigt wurden, verhängten die Wärter gegen alle anderen Häftlinge ein Verbot: Sie durften nicht schlafen und nicht die Toilette benutzen. Daraufhin begannen viele Häftlinge Yang die Schuld an diesen Maßnahmen zu geben und sie zu hassen.

Kurz nach ihrer Entlassung wurde Yang im November 2012 erneut verhaftet, weil sie Materialien über Falun Dafa verteilt hatte. Diesmal verurteilte man sie zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren.

Einmal entzogen ihr die Gefängniswärter für die Dauer von zehn Tagen den Schlaf und zwangen sie, sich Verleumdungsvideos über Falun Dafa anzusehen.

Ein Jahr lang erlaubten die Wärter Yang nicht, zu duschen oder die Kleidung zu wechseln. Als sie dadurch bedingt sehr stark zu riechen begann, wiesen die Wächter Häftlinge an, sie zu beschimpfen. Als einige Mitgefangenen aus Mitgefühl Yangs Kleidung für sie wuschen, wurden sie dafür bestraft. Danach unterließen sie es, ihr zu helfen.

Einmal sperrten die Wärter Yang für mehr als zwei Monate in Isolationshaft – von Anfang November bis Mitte Januar. Sie bekam dort nur eine dünne Bettdecke und mehrere dünne Kleidungsstücke und war den eisigen Temperaturen im kältesten Winter, den die Stadt Hangzhou je erlebt hatte, ohne Heizung ausgesetzt.

Ein anderes Mal mischten die Wärter nervenschädigende Drogen in Yangs Essen. Ihr wurde schwindelig und ihr Urin verfärbte sich anormal. Als sie den Grund dafür herausfand, trat sie in einen Hungerstreik. Ihr Blutdruck sank auf einen gefährlichen Wert, so dass man sie in das örtliche Qinchun Krankenhaus brachte. Die Gefängnisbehörden versuchten, Yang in eine Nervenklinik einweisen zu lassen. Aber der Arzt des Qinchun Krankenhauses widersetzte sich dem Befehl. Yang hatte zuvor mit dem Arzt über die Hintergründe von Falun Dafa gesprochen.

Da Yang verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, war ihr 88-jähriger kranker Vater – ein ehemaliger Professor für Materialwissenschaften an der Zhejiang Universität – allein auf sich gestellt. Niemand kümmerte sich um ihn.

Frühere Berichte:

Praktizierende erneut verhaftet, weil sie Gerechtigkeit für ihre falsche frühere Verurteilung erwirken wollteMs. Yang Jie Held in Solitary Confinement at Zhejiang Women’s Prison


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.