78-jährige Falun-Dafa-Praktizierende erneut wegen ihres Glaubens festgenommen

(Minghui.org) Eine 78-jährige Einwohnerin aus Tianjin ist am 24. April 2019 festgenommen worden, weil sie Falun Dafa [1] praktiziert. Sie muss nun mit einer Anklage rechnen.

Das ist bereits das zweite Mal, dass Zhou Junling verhaftet wurde. 2008 war sie schon einmal festgenommen und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden.

1994, als sie Falun Dafa kennenlernte

Zhou war schwer krank, bevor sie anfing, Falun Dafa zu praktizieren. Sie hatte wenig weiße Blutkörperchen und einen niedrigen Blutdruck. Sie hatte jeden Tag Fieber und schon mittags ab 14:00 Uhr erschöpft. Sie wog nur 77 Pfund. Da sie eine wichtige Position an ihrem Arbeitsplatz innehatte, erlaubte ihr Vorgesetzter ihr, sich auf dem Bett in ihrem Büro auszuruhen. Er versprach ihr auch, ihr die Arztrechnungen zu erstatten. Zhou suchte viele Blutforschungsinstitute und Krankenhäuser in Tianjin auf, erhielt aber keine wirksame Behandlung.

Im März 1994 besuchten Zhou und ihr Mann Li Jingmei eine Vortragsreihe des Begründers von Falun Dafa, Li Hongzhi. Beide begannen anschließend, Falun Dafa zu praktizieren und nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben. Bald darauf wurde Zhou gesund und fühlte sich selbst nach einem langen Spaziergang nicht mehr müde.

Auch ihr Mann wurde gesund, als er anfing, Falun Dafa zu praktizieren. Als er das gesetzliche Rentenalter erreicht hatte, stellte sein Unternehmen ihn als Vertragspartner wieder ein. Er arbeitete in dieser Position noch weitere sechs Jahre.

Frühere Festnahme

Die Kommunistische Partei Chinas begann 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa. Seit diesem Zeitpunkt bekamen viele Menschen durch die verleumderische Propaganda der staatlich kontrollierten Medien einen negativen Eindruck von Falun Dafa. Um all den falschen Informationen entgegenzuwirken, druckten und verteilten Falun-Dafa-Praktizierende Informationsbroschüren und -flyer, um die Menschen über die wahren Begebenheiten aufzuklären. Und das tun sie bis heute.

So auch Zhou und Li, sie verteilten am 27. August 2008 in einem Wohngebiet Informationsmaterialien über Falun Dafa, als plötzlich die Polizei auftauchte und sie festnahm.

Noch in derselben Nacht durchsuchte die Polizei ihre Wohnung und beschlagnahmte einen Computer und Falun-Dafa-Bücher. Die 5.000 Yuan [2], die das Ehepaar in ihrem Bettkasten versteckt gehalten hatte, wurden von der Polizei einkassiert.

Die Polizei versuchte, das Paar am nächsten Tag im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Nankai festzuhalten. Doch das Gefängnis weigerte sich, Li aufzunehmen, da er in einer schlechten körperlichen Verfassung war. Während er schließlich gegen Kaution freikam, blieb Zhou ein Jahr lang eingesperrt.

Am 7. August 2009 verurteilte der Vorsitzende Richter des Bezirksgerichts Nankai Li zu sieben Jahren Gefängnis. Wegen Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit und Hirninfarkt kam Li nicht in Haft sondern wurde unter Hausarrest gestellt. Zhou dagegen verurteilte man zu drei Jahren Gefängnis.

Das Paar legte gegen die Urteile Berufung ein, aber das Mittlere Gericht in Tianjin bestätigte das ursprüngliche Urteil am 24. September 2009.

Zwangsarbeit und Folter

Während Zhou im Gefängnis war, musste sie chinesische transdermale Pflaster (medizinische selbstklebende Pflaster) herstellen. Um die engen Fristen einzuhalten, musste sie oft bis Mitternacht arbeiten. Schon bald zeigte sich bei ihr eine starke allergische Reaktion auf das Talkum-Puder, das sie verwenden musste. Alle ihre Körperteile, die nicht mit Stoff bedeckt waren, wurden rot und schwollen an. 

Unterernährt wurde Zhou im Dezember 2009 dann in das Frauengefängnis von Tianjin verlegt. Zwei Häftlinge wurden beauftragt, sie rund um die Uhr zu überwachen. Sie durfte mit niemandem reden. Die Wärter zwangen sie, sich Videoprogramme und Materialien anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten. Außerdem musste sie lange Zeit auf einem kleinen Hocker sitzen. Man setzte sie auch der Kälte aus, weil die Wärter sich weigerten, ihren Raum  während des kalten Winters zu heizen. Es war so kalt, dass selbst ihre beiden Überwacher nachts nicht schlafen konnten.

Auch in diesem Gefängnis musste Zhou Sklavenarbeit leisten. Ihre Aufgabe war es, Beutel für Lebensmittelverpackungen herzustellen. Einige der Rohstoffe waren giftig. Ihr rechter Fuß schwoll deshalb so stark an, dass sie Schuhe tragen musste, die vier Mal größer waren als ihre normale Schuhgröße.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet ca. 650 Euro.