Kultivierungserfahrungen beim Aufhängen der Shen-Yun-Plakate in Geschäften in den USA

(Minghui.org)

Der Entschluss

Zu Beginn des Jahres bekam ich eine SMS von dem Koordinator einer US-amerikanischen Stadt. Er fragte, ob ich mit dem Team für Shen-Yun-Plakate nach Madison in Staat Wisconsin in den USA kommen könne, um dort beim Aufhängen der Plakate zu helfen. In der Zeit waren wir alle sehr beschäftigt mit dem Ticketverkauf für Shen Yun in Toronto. Ich hatte nicht einmal die Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Deshalb antwortete ich, dass ich mich melden würde, sobald Shen Yun in Toronto beendet wäre. Die Aufführung in Toronto war Ende März und die in Madison würde erst im Mai stattfinden. Es gab also noch Zeit.

Nachdem wir die Plakataktionen für Toronto erledigt hatten und Shen Yun bald kommen würde, nahm ich mir Zeit, über die Anfrage nachzudenken. Ich war sehr hin und her gerissen. Erstens hatten wir im letzten halben Jahr fast ununterbrochen Plakate in Geschäften aufgehängt und waren körperlich und geistig alle ziemlich erschöpft. Eigentlich wollte ich daher lieber eine Pause einlegen, um Fa zu lernen und mich zu regenerieren. Zweitens war Madison weit entfernt – die Fahrtzeit beträgt mehr als zehn Stunden. Außerdem hatte diese kleine Stadt nur 250.000 Einwohner und die Aufführungen würden an einem Dienstag und Mittwoch sein. Das würde den Ticketverkauf erschweren. Ich wollte mich nur ungern dieser Herausforderung stellen.

Als ich nach innen schaute, entdeckte ich meinen Eigensinn, dass ich nach guten Ergebnissen strebte und durch meinen Einsatz für Shen Yun für mich selbst Vorteile erzielen wollte. Wenn die Aufführungen ausverkauft würden, hätten sich alle an der Promotion Beteiligten große Verdienste erworben. Theoretisch wusste ich zwar, dass ich dieses strebende Herz nicht haben und mich davon befreien sollte. Dennoch konnte ich mich nicht aufraffen hinzufahren.

In jenen Tagen verbrachte ich viel Zeit damit, mich um meinen Umzug zu kümmern, was eigentlich zweitrangig war. Auch für die Inneneinrichtung interessierte ich mich sehr und wendete viel Zeit dafür auf. Aber der Meister gab mir Hinweise und ließ mich erkennen, dass ich das Plakatieren in Wisconsin übernehmen sollte, weil das eben auch meine Verantwortung war. Gleichzeitig war mir klar, dass die Fa-Berichtigung sehr schnell voranschritt und wir nicht lockerlassen durften, da die Zeit sehr knapp war. Also traf ich eine Entscheidung und antwortete dem Koordinator, dass ich die Aufgabe übernähme.

Der Aufenthalt in den USA würde einen Monat dauern und viele Mitpraktizierende waren bereits sehr beschäftigt. Es würde schwer werden, weitere Helfer zu finden. Auch wenn ich allein wäre, ich würde auf jeden Fall hinfahren. Glücklicherweise hatte ein Mitpraktizierender (ich nenne ihn F) aus Toronto Zeit mitzukommen und so bildeten wir beide ein Team.

Anschließend kontaktierte ich die Koordinatorin in Wisconsin. Ich nenne sie B. Sie sagte zu mir: „Die großen Plakate wurden bisher noch nicht gedruckt. Aber ich hoffe, dass wir sie zusätzlich drucken und zusammen mit allen anderen Plakaten in den Geschäften aufhängen können.“ Ich schlug ihr vor, zusätzlich 1000 große Plakate drucken zu lassen. Mein Mitstreiter wollte sogar 2000 Plakate drucken lassen. Es blieb dann aber doch nur bei 1000 Stück, weil nur eine Person, nämlich ich, die großen Plakate aufhängen konnte und wir auch nur einen Monat Zeit dafür hatten.

Nicht lange danach kam die Nachricht von B, dass die Plakate jetzt gedruckt seien. Es war schneller gegangen, als ich dachte. Mir war klar, dass dies das Signal zum Aufbrechen war. Mit B klärte ich noch einige Details ab, wie z.B. eine Liste der Städte, wo wir die Plakate aufhängen sollen. Zügig arbeitete ich eine Fahrtroute aus und druckte die Stadtpläne aus. Ich kaufte viele Fertignudeln und andere Lebensmittel und traf alle weiteren Vorbereitungen, um zu jeder Zeit abfahrtbereit zu sein.

Keine private Sache

Die Unwetterwarnung für ein aufkommendes Blitzeis in Toronto drängte uns zum Aufbruch. Am Nachmittag des 30. März erzählte mir F: „Heute Abend gibt es Blitzeis.“ Als ich das hörte, beschlossen wir, sofort aufzubrechen und bei Sarnia die Grenze zu überqueren.

Unterwegs ging alles gut, aber am Grenzübergang zu den USA traf ich auf die größte Prüfung dieser Reise. Zwischen dem Grenzbeamten und mir kam es zu folgendem Dialog, als er mich fragte: „Was ist der Grund dafür, dass Sie einen Monat in den USA bleiben möchten?“ – „Ich möchte Freunden in einer Angelegenheit helfen“, antwortet ich. „Um welche Angelegenheit handelt es sich?“ Meine Antwort: „In einer privaten Sache.“ Unerwartet sagte der Beamte: „Wenn Sie die Grenze überschreiten möchten, ist es keine private Sache mehr. Sie müssen mir schon den konkreten Anlass Ihrer Reise nennen.“

Plötzlich war die Atmosphäre angespannt. F sagte sofort, dass wir uns dort die Sehenswürdigkeiten ansehen und einkaufen wollten. Aber ich wollte nicht lügen. Der Blick, mit dem mich der Grenzbeamte anschaute und wie er mich befragte, waren alles Prüfungen für meine Kultivierung. Zuerst sortierte ich meine Gedanken und ließ keine negativen Gedanken zu. Dann fiel mir das Telefonat mit B. wieder ein, in dem sie gesagt hatte: „Du kannst einfach sagen, dass du hierherkommst, um Shen-Yun-Plakate in den Geschäften aufzuhängen.“ Jetzt merkte ich, dass mir der Meister bereits durch ihren Mund den Hinweis gegeben hatte.

Ruhig und gefasst fragte ich den Grenzbeamten: „Haben Sie schon Mal von Shen Yun gehört?“ Dann fing ich an zu erzählen, was Shen Yun ist, welche Beziehung zwischen Shen Yun und Falun Dafa besteht und dass der Falun-Dafa-Verein der Veranstalter für Shen Yun ist. Der Beamte fragte mich plötzlich: „Was ist Falun Dafa?“ Ich antworte: „Falun Dafa ist ein traditioneller Kultivierungsweg, der den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgt. Falun Dafa ist bereits in der ganzen Welt verbreitet, und nur in China wird Falun Dafa von der Kommunistischen Partei verfolgt. Shen Yun tourt auch schon weltweit, nur in China nicht.“ Weiterhin erzählte ich ihm: „In Madison Wisconsin gibt es nur vier Falun-Dafa-Praktizierende, aber sie veranstalten zwei Aufführungen von Shen Yun. Leider gibt es zu wenig Helfer, deshalb hat man uns eingeladen, dort Plakate in den Geschäften aufzuhängen.“

„Das ist aber keine private Sache“, wandte der Grenzbeamte ein und meinte dann: „Zwölf Dollar, bitte!“ Wir hatten die Situation gemeistert, weil wir offen und ehrlich die Wahrheit gesagt hatten. In diesem Moment war ich dem Meister sehr dankbar. Im Innern fühlte ich mich erleichtert und verstand sehr klar, dass der Meister alles bestimmt. Ich spürte die mächtige Kraft der Wahrheit und des Dafa. 

Dann erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:

„... oder man lässt alle Gesinnungen los und verhält sich wie ein aufrichtiger Dafa-Jünger, ohne Wunsch, ohne Eigensinn und überlässt alles dem Arrangement des Meisters, ob man bleibt oder geht. Wenn man das schaffen kann, dann ist man eben eine Gottheit.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Los Angeles City, 25.02.2006)

Während des Vorfalls war der Prozess in meinem Herzen genauso wie oben beschrieben.

Hinter der Grenze fuhren wir nach Westen, als plötzlich heftiges Schneetreiben einsetzte. Je näher wir dem Michigan See kamen, desto stärker wurde der Schneefall und es wurde schon dunkel. Im weißen Licht des Scheinwerfers sahen wir nur noch die uns entgegenfliegenden Schneeflocken und kaum noch die Straße oder Umgebung. Ununterbrochen bat ich innerlich den Meister um Hilfe und sendete aufrichtige Gedanken aus. Endlich fanden wir ein Hotel zum Übernachten. Am zweiten Tag war nichts mehr von dem stürmischen Schneetreiben zu sehen. Mit frischer Energie und unter dem goldenen Sonnenschein setzten wir unsere Reise fort.

Alle Kraft kommt von Dafa

Im Jahr 2014 kam ich nach Toronto. Im gleichen Jahr beteiligte ich mich an der Werbung für die kommenden Aufführungen von Shen Yun Performing Arts. Damals gingen wir von Tür zu Tür, um die Shen-Yun-Prospekte an die Türklinken zu hängen. Von Anfang bis Ende war ich daran beteiligt und das jeden Tag.

Seit 2015 hänge ich die Shen-Yun-Plakate in den Geschäften auf. Mit der barmherzigen Unterstützung des Meisters gab mir das Dafa viel Kraft und Weisheit. Allmählich fand ich meine eigene Methode und wurde zum Experten im Plakate-Aufhängen. Im Vergleich zur vorherigen Methode benötigt man bei dieser mehr analytische Fähigkeiten und mehr Einfühlungsvermögen. Wenn wir die Plakate, insbesondere die großen, selber in den Geschäfte aufhängen und nicht nur abgeben möchten, brauchen wir starke aufrichtige Gedanken. Es braucht außerdem Orientierungsfähigkeit vor Ort, gute Sprachkenntnisse und die Fähigkeit, gut mit den Zuständigen der Unternehmen und Geschäfte zu kommunizieren. All das hatte ich mir schon früher erworben, es war mir von Dafa gegeben worden. Heute war es mir nützlich, um diese Aufgabe erledigen zu können.

Noch eins war entscheidend: die Fähigkeit durchzuhalten. Ich war der Haupt-Koordinator für die Shen-Yun-Plakate in Toronto. Meine Aufgabe war nicht nur die Koordination, sondern auch, dafür zu sorgen, dass wir zusammen die Plakate in den Geschäften aufhängten. Das dauerte 150 Tagen ohne Unterbrechung. Deshalb mussten wir einen guten Kultivierungszustand bewahren und ausreichend Fa lernen und die Übungen machen.

Seit 2010 lerne ich das Fa auswendig – bis heute. In der Vergangenheit war meine Methode, Absatz für Absatz auswendig zu lernen. Während der Phase des Plakate-Aufhängens machte ich jeden Tag die fünf Übungen und lernte zwei bis drei Absätze des Fa auswendig. In der restlichen Zeit des Jahres versuchte ich, alle Fa-Erklärungen einmal durchzulesen.

In der Zeit der Shen-Yun-Promotion 2019 fing ich an, die Unterkapitel im „Zhuan Falun“ als Ganzes auswendig zu lernen. Erst wenn ich das gesamte Unterkapitel fließend aufsagen konnte, lernte ich weiter. Die Intensität des Fa-Lernens stieg dadurch enorm an. Ich nutzte jede erdenkliche Zeit für das Auswendiglernen. Ich rezitierte beispielsweise während des Essens in Gedanken oder wenn ich lange mit dem Auto unterwegs war.

Das Fa auswendig zu lernen, hat mir viel Kraft gegeben. Diese Kraft war nicht gleich zu merken, aber meine aufrichtigen Gedanken wurden dadurch verstärkt und meine menschlichen Anschauungen verändert. Meine Gedanken haben Kraft bekommen, sodass wahr wird, was ich denke. So wurde auch meine Fähigkeit, die Shen-Yun-Plakate an schwierigen Plätzen anzubringen, deutlich besser. Zum Beispiel schaffte ich bei Einkaufszentren, Banken und Kaufhäusern einen deutlichen Durchbruch. Letztes Jahr schafften wir es, in 30 Banken die großen Plakate aufzuhängen. Auch zwei weitere Praktizierende in meiner Arbeitsgruppe bemerkten, dass sie durch das Auswendiglernen des Fa ihre Fähigkeiten, die Plakate an guten Orten aufzuhängen, deutlich verbesserten.

In Wisconsin wohnten wir in einem von den dortigen Praktizierenden organisierten Hotel. Jeden Tag praktizierten wir alle fünf Übungen hintereinander. Während mein Mitpraktizierender jeden Tag das Fa las, lernte ich es weiter auswendig. Das Fa-Lernen war die Garantie dafür, dass wir in der kurzen Zeit die Plakate aufhängen und so unseren Auftrag erfolgreich durchführen konnten.

Wie ein Wunder: 73 Plakate an einem Tag

Der Bundesstaat Wisconsin liegt in der Mitte der USA, nicht weit entfernt von der Großstadt Chicago. Die Hauptstadt von Wisconsin ist Madison mit ca. 250.000 Einwohnern. Madison war in diesem Jahr die wichtigste Stadt für die Promotion von Shen Yun. In der größten Stadt Milwaukee gastiert Shen Yun bereits seit einigen Jahren. In Wisconsin leben insgesamt nur sieben Falun-Dafa-Praktizierende und vier davon in Madison, inklusive Koordinatorin B. Mit dem barmherzigen Segen des Meisters haben die lokalen Praktizierenden unzählige Wunder geschaffen.

Mit der Koordinatorin B hatten wir schon vor unserer Abreise mehrmals Gedanken und Erfahrungen geteilt. Nach unserer Ankunft vertieften wir unsere Gespräche dazu. So konnten wir die dortige Situation gut verstehen. Wir trafen die Praktizierende, die ihre wundersamen Erlebnisse in einem Erfahrungsbericht auf der Fa-Konferenz vorgetragen hatte. Ich fühlte mich hier ganz vertraut, so als ob ich in die Heimat zurückgekommen wäre.

Im Bundesstaat Wisconsin ist die Landwirtschaft der stärkste Produktionszweig. Die Bevölkerung ist sehr traditionell, orthodox und wohlhabend. Dort findet man schöne Berge und Städte mit klassischer Architektur. Die Menschen dort sind sanftmütig, zivilisiert, bodenständig und freundlich. Die ortsansässigen Praktizierenden haben mit denen der gesamten USA gut kooperiert und den dortigen Markt geöffnet.

Wir waren vom 1. bis zum 25. April dort und haben mehr als 20 Städte und Gemeinden besucht und 2.500 Plakate in allen Größen aufgehängt. Unsere Zusammenarbeit war gut und harmonisch. Jeder setzte seine Fähigkeiten ein. Ich war hauptsächlich für die großen Plakate zuständig, F für die kleineren. Besonders in der letzten Woche besuchte er hauptsächlich die Einkaufzentren und die Fachgeschäfte der großen Marken. Mit der barmherzigen Unterstützung des Meisters durchbrachen wir immer wieder den Tagesrekord für die großen Plakate. Zum Schluss waren es 73 Plakate, die wir an einem Tag aufhängten.

Jeden Sonntag trafen wir uns bei der Koordinatorin B und tauschten uns gemeinsam darüber aus, wie wir vom Fa her betrachtet die Promotion für Shen Yun unter Berücksichtigung der lokalen Besonderheiten technisch verbessern konnten. Alle sprachen sehr offen und ehrlich miteinander und bekamen auf diese Weise viele gute Anregungen.

Der Maßstab und die Einstellung

Nachdem wir unsere Plakatwerbeaktion erfolgreich abgeschlossen hatten und nach Toronto zurückgekehrt waren, musste ich immer wieder an diese Sache denken. Es waren noch zehn Tage bis zur Aufführung und der Ticketverkauf lag bei ungefähr 60%. Also nicht ideal. Da unsere Abreise sehr eilig gewesen war, hatten wir es nicht mehr geschafft, mit den lokalen Praktizierenden direkt über unsere Arbeit zu sprechen, wie ich es ursprünglich zugesagt hatte. Da es mein Wunsch war, uns gegenseitig zu ermutigen, tauschten wir uns über unsere Erfahrungen über E-Mail aus.

Ich hängte zwei Dateien an meine E-Mail: eine über die Anforderungen für das Aufhängen von Plakaten und die andere ein Erfahrungsbericht über das Plakate-Aufhängen in Autohäusern. Die Anforderungen waren von den Hauptbeteiligten unseres Teams bereits vor zwei Jahren festgelegt worden. Sie reflektieren unser Verständnis vom Fa her und unsere Einstellung zu dieser Aufgabe. Sie erklären die Wirkung der großen Plakate und warum wir selbst die Plakate aufhängen und nicht nur abgeben sollen und wie das konkret umzusetzen ist. Dazu kommt noch, in welchen Geschäften wir nicht werben dürfen und was zu verbessern ist. Diese Anforderungen wurden mehrfach durch Erfahrungen in der Praxis verbessert. In der östlichen Region Kanadas waren sie von allen akzeptiert und wurden in vielen anderen Regionen als Referenz genutzt.

Während ich diesen Erfahrungsbericht schrieb, erkannte ich, dass dabei jeder Beteiligte seinen eigenen Kultivierungsprozess durchmachte. Alle trugen etwas positiv zum Gelingen bei. Es sollte jedem in unserem Team erlaubt sein, den eigenen Weg zu gehen, verschiedene Zustände und Arbeitsweisen zu haben und auch einmal die Plakate abzugeben. Hätte ich dies früher erkannt, wären mir viele Reibereien erspart geblieben.

In der letzten Zeit überdachte ich noch einmal die Auseinandersetzungen mit dem Praktizierenden F in unserer angemieteten Wohnung und schaute nach innen, um meine Anhaftungen zu finden. Früher hatte ich immer gedacht, dass er nicht sehr gut darin sei, die Plakate an den Kunden zu bringen, und dass er sie meistens nur abgegeben habe. Deshalb schaute ich auf ihn herab. Als ich nach innen schaute, entdeckte ich, dass ich die Verdienste anderer für mich in Anspruch nahm und arrogant und neidisch war. Nachdem ich diese Anhaftungen beseitigt hatte, konnte ich die Vorzüge von F sehen. Vor kurzem habe ich beim Fa-Lernen verstanden, was „Parteikultur“ und „ins Extrem gehen“ bedeuten. Seitdem bin ich ausgeglichen, wenn ich Plakate verteile. Ich achte mehr drauf, ob meine Gedanken und Handlungen den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht entsprechen. Wenn ich etwas nicht gut gemacht habe, ermahne ich mich selbst, es beim nächsten Mal besser zu machen.

Im Folgenden erzähle ich, was ich bei der Plakatverteilung in Wisconsin erlebt habe:

An jenem Tag war ich in einem Einkaufszentrum. In einem Schreibwarengeschäft hingen am Eingang auf der einen Seite viele Plakate und auch Werbung. Manches davon war sogar von Hand gemalt. Dagegen war das große Schaufenster vorne blitzblank und frei von Plakaten. Ich fand, das Plakat von Shen Yun sollte genau hier platziert werden! Also erklärte ich einem Mitarbeiter den Zweck unseres Besuches. Er zeigte auf zwei Frauen, die gerade miteinander im Gespräch waren und sagte: „Das sind die Geschäftsführinnen.“

Mit einem Lächeln ging ich hin und wartete in der Nähe. Nach einer Weile grüßte mich eine der beiden und ich erwiderte den Gruß. Dann zeigte ich ihr das große Shen-Yun-Plakat und sagte: „Ich würde diese Plakate gern an dem vorderen Schaufenster anbringen. Darf ich?“ Sie ging mit mir zum Eingang und sagte: „Schauen Sie mal. Normalerweise lassen wir die Plakate an dieser Seite aufhängen.“ Lächelnd fragte ich nochmals: „Ich würde sie gerne im vorderen Schaufenster aufhängen.“ Woraufhin sie sagte: „Warum möchten Sie etwas extra und beharren darauf?“ So fing ich an zu erklären:

„Shen Yun ist es eine kunstvolle Reise durch die traditionelle Kultur. Übersetzt heißt Shen Yun ‚die Schönheit tanzender göttlicher Wesen‘. Das erste Tanzstück zeigt, wie die Gottheiten dem Schöpfer folgend von ihren Himmelreichen in die Menschenwelt kamen und die chinesische Kultur erschufen.“ Dann erklärte ich ihr noch, wer der Veranstalter ist, was Falun Dafa ist und dass die Kommunistische Partei Chinas Falun Dafa grausam verfolgt und Praktizierende wegen ihrer Organe und für Profit töten lässt. Ich erzählte ihr, dass ich von Kanada mit dem eigenen Auto hierhergekommen sei und alles selbst finanziert hätte und freiwillig hier bei der Promotion von Shen Yun helfen würde, weil ich ein Fan von Shen Yun bin und Shen Yun eine große Bedeutung hat.

Sie zeigte Verständnis und erzählte, dass sie zwei adoptierte chinesische Enkeltöchter habe. Sie meinte, dass ihre Enkeltöchter bestimmt gerne zur Shen-Yun-Aufführung nach Madison fahren würden. Dann fragte sie mich, wann ich nach Kanada gekommen und warum mein English so gut sei. Ich antwortete, dass ich 2014 nach Kanada gekommen sei und in China eine gute Ausbildung an einer Universität genossen hätte. „Ich war früher Architekt“, erklärte ich. „Weil ich Falun Dafa praktiziere und der Verfolgung entkommen wollte, bin ich ins Ausland geflüchtet.“ Sie fragte mich, ob ich verfolgt worden sei. Und ich antwortete: „Für lange Zeit wurde mir nachgestellt. Die Kommunistische Partei ist bösartig.“ – „Das ist sehr schlimm“, meinte sie und bedankte sich, dass ich ihr die Hintergründe dargelegt hatte. Dann erlaubte sie mir, die großen Shen-Yun-Plakate im vorderen Schaufenster aufzuhängen. Die Plakate strahlten im Schaufenster und halfen, noch mehr Lebewesen zu erretten. Ich bedankte mich bei unserem barmherzigen Meister.

Durch solche wertvollen Erlebnisse lernte ich, jede Schicksalsverbindung zu schätzen. Es ist meine Mission, die Plakate an guten Plätzen anzubringen, denn der Meister hat mir die Fähigkeit dafür gegeben. Wenn die Aufgabe kommt, bemühe ich mich, mit den anderen Praktizierenden zu kooperieren und alles gut zu koordinieren. Wenn es mit der Kooperation nichts wird, arbeite ich allein. Ich werde nicht mehr nach großem Erfolg und Verdiensten streben und den Eigensinn beseitigen, spektakuläre Dinge machen und schnelle Erfolge erzielen zu wollen. Stattdessen möchte ich mit mehr Sanftmut und Vernunft meine Aufgabe erfüllen, mich noch besser kultivieren und so mein Gelöbnis einlösen.