Körperlicher, psychischer und sexueller Missbrauch – Kunstlehrerin traumatisiert

(Minghui.org) Ihre Eltern sind bereits über 70 Jahre alt und sollten eigentlich ihre „goldenen Jahre“ genießen, müssen sich jedoch um ihre erwachsene Tochter kümmern. Vor zehn Jahren wurde bei ihr eine schwere Geisteskrankheit diagnostiziert.

Die Last wiegt schwer: Huang Qian schüttet Speiseöl in den Abfluss, entsorgt Reissäcke und sagt, das Essen sei giftig. Das Schlimmste ist: Sie erkennt ihre eigenen Eltern nicht und murmelt immer vor sich hin: „Wo sind sie hin?“

Früher war Huang als Kunstlehrerin tätig, sie war jung, glücklich und aufgeschlossen. Doch während der Verfolgung von Falun Dafa [1] geriet sie ins Visier der Beamten. Sie wurde verhaftet und zweimal in Arbeitslager gebracht – in den Jahren 2000 und 2009. Dort wurde sie körperlich, psychiatrisch und sexuell misshandelt. Sie war danach so stark traumatisiert, dass sie psychisch krank wurde.

Erstes Zwangsarbeitslager

Huang arbeitete für die Huayang Vocational High School in der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan. Wie ihre Eltern machte es ihr Freude zu unterrichten. Durch Falun Dafa wurde sie verantwortungsbewusster sowohl ihrer Familie gegenüber als auch in ihrer Arbeit. Sie und ihre Eltern hatten eine enge, harmonische Beziehung.

Nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 fuhr die 26-Jährige nach Peking, um das Recht einzufordern, Falun Dafa zu praktizieren. Doch die Polizei hielt sie auf. Huang wurde festgenommen, verhaftet und erhielt eine Geldauflage.

Am 20. April 2000 ließ man sie frei. Doch in ihrem Haus wartete eine Gruppe Polizisten. Sie verkündeten ihr, dass sie in ein Arbeitslager gebracht werde, weil sie zweimal in Peking für Gerechtigkeit eingetreten war. Man brachte sie unverzüglich in das Zwangsarbeitslager Nanmusi, wo sie brutal gefoltert wurde.

Folterzeichnung: Mit gefesselten Händen aufgehängt und an einen Baum gekettet.

Viele der Falun-Dafa-Praktizierenden traten in einen Hungerstreik, um gegen die illegale Inhaftierung und brutale Behandlung zu protestieren. Am 20. Juni 2000 führten die Wärter alle Praktizierenden auf den Übungsplatz. Als sie begannen, die Übungen zu praktizieren oder die Lehre des Falun Dafa gemeinsam zu rezitieren, kamen der Beamte Li Ziqiang und sieben andere Wärter mit Elektroschlagstöcken. Grausam griffen sie die Praktizierenden an, die bereits seit über einem Monat im Hungerstreik waren.

Zhou Min, eine Praktizierende aus Deyang, wurde mit den Armen hinter dem Rücken an einen Baum gefesselt und geschlagen, bis sie das Bewusstsein verlor. Li und die Wärter fesselten auch Huang an einen Baum. Sie stopften ihr Socken in den Mund und schockten sie anschließend mit Elektroschlagstöcken.

Zweites Zwangsarbeitslager

Um einer weiteren Verfolgung zu entkommen, ging Huang 2004 nach Shenzhen in der Provinz Guangdong, wo sie als Innenarchitektin arbeitete. Sie mochte den neuen Ort sehr.

Nachdem sie am 5. März 2009 mit jemandem über Falun Dafa gesprochen hatte, folgte ihr ein Zivilbeamter. Er täuschte vor, an Falun Dafa interessiert zu sein. Huang gab ihm ein Amulett. Kurz darauf verhafteten Polizisten von Luogang die Praktizierende und durchsuchten sie. Sie fanden 21 Banknoten mit Botschaften über Falun Dafa sowie zwei Amulette.

Während einer 15-tägigen Haft im Untersuchungsgefängnis Xili klärte Huang dort über Falun Dafa und die Verfolgung auf. Sie kam dann für zwei Jahre ins Zwangsarbeitslager. 12 Tage verbrachte Huang im Hungerstreik. Sie weigerte sich, die Erklärungen zu unterzeichnen, mit denen sie auf Falun Dafa verzichten sollte. Am 24. März brachte man sie schließlich ins Frauenzwangsarbeitslager Sanshui.

Im diesem Zwangsarbeitslager erhielt Huang unbekannte Drogen und wurde sexuell missbraucht. Als ihre Eltern sie besuchten, bemerkten sie, dass etwas nicht stimmte. Die Wärter sagten immer wieder, dass Huang sich trotz der heißen Temperaturen weigere zu duschen. Sie sagten, dass sie behaupte, sie würde lieber schmutzig bleiben. Nach Angaben der Wärter nannte Huang einen bestimmten Polizisten als einen der Männer, der sie oft vergewaltigen würde.

Folternachstellung: Zwangsernährung

Schließlich weigerte sich Huang zu essen und zu trinken. Sie sagte, dass das Essen sie schwindlig und müde mache und sie sich dadurch unwohl fühle. Sie war sich bewusst, dass das Essen mit nervenschädigenden Medikamenten versetzt wurde. Daraufhin führten die Wärter eine brutale Zwangsernährung durch. Sie drohten Huang, sie solle lieber niemandem etwas von den Misshandlungen erzählen.

Die Tragödie geht weiter

Huangs Haftzeit wurde um zwei Monate verlängert. Ungeachtet dessen, dass das erlittene Trauma zu psychischen Erkrankungen geführt hatte, brachten die Behörden sie auch noch in die Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin. 

Als Huang später entlassen und wieder zu Hause war, ging der Albtraum für die Familie weiter: Huang schnitt sich die Haare ab und versuchte, so unattraktiv wie möglich zu erscheinen, damit kein Mann sie „mit bösen Augen“ ansah. Sie beklebte die Fenster mit Klebeband, um zu verhindern, dass „böse Menschen hereinkommen“. Außerdem hatte sich ihre höfliche, gutmütige Tochter in jemanden verwandelt, der die ganze Zeit unflätige Ausdrücke benutzte.

Das ist jetzt zehn Jahre her, die Tragödie jedoch noch nicht zu Ende. Jetzt behaupten die Behörden, dass Huang durch das Praktizieren von Falun Dafa psychisch krank geworden sei.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.