Nach zwei Jahren Hungerstreik in Lebensgefahr – Behörden verbieten Familienbesuche

(Minghui.org) Nach einem zweijährigen Hungerstreik befindet sich der Falun-Dafa-Praktizierende Tong Mingyu in Lebensgefahr. Derzeit ist er im Gefängnis Fengtun in der Stadt Qiqihar, Provinz Heilongjiang eingesperrt.

Tongs Familie beantragte bereits wiederholt Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung, aber diese wurde jedes Mal abgelehnt. Im April 2019 bekam seine Familie das Besuchsrecht verweigert. Seine Angehörigen erhielten die Mitteilung, dass jeder Gefängniswärter, der den Besuch erlaube, von den Behörden auf Provinzebene zur Verantwortung gezogen würde.

Die Angehörigen vermuten, dass das Gefängnis sie daran hindern will, Tongs aktuelle Situation herauszufinden.

Verhaftung, Verurteilung und Hungerstreik

Tong ist 38 Jahre alt und kommt aus Harbin, Provinz Heilongjiang, arbeitete jedoch in Peking. Am 25. Juni 2017 wurde er in Peking wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa verhaftet. Im Untersuchungsgefängnis Changping trat er in einen Hungerstreik, um gegen die willkürliche Inhaftierung zu protestieren.

Am 2. Februar 2018 wurde Tong zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt und ins Gefängnis Taihe in Peking gebracht, wo man ihn einen Monat lang festhielt. Am 25. April 2018 kam er dann ins Gefängnis Tailai in Qiqihar, Provinz Heilongjiang. Im August 2018 brachte man ihn ins Gefängnis Fengtun.

Seine Eltern erhielten am 23. August 2018 einen Anruf vom dritten Krankenhaus, das an die Medizinische Universität in Qiqihar angeschlossen ist. Darin wurden sie aufgefordert, Milch- und Proteinpulver für ihn zu kaufen.

Die Eltern nahmen einen Zug und kamen am 27. August im Krankenhaus an, erhielten aber die Information, dass Tong nicht mehr da sei. Schließlich fanden sie ihren Sohn im Gefängnis. Sein Gesicht war sehr blass und er musst von zwei Personen gestützt werden. Er litt unter schwerer Anämie. Es war ein Schlauch in seine Nase eingeführt, über den man ihn zwangsernährte.

Die Wärter beendeten das Treffen nach wenigen Minuten. Sie lehnten abermals den Antrag der Eltern auf Haftaussetzung ab und begründeten dies damit, dass Tong sich noch im Hungerstreik befinde.

Seine Eltern konnten ihn am 17. September wieder besuchen und bemerkten, dass er immer noch sehr schwach war.

Am 15. Oktober durften seine Eltern ihn nicht besuchen; erst am 18. Dezember 2018 konnten sie ihn wiedersehen. Sie bemerkten, dass sein Gesicht zwar blass war, seine Lippen dagegen auffallend rot. Deshalb vermuteten sie, dass die Wärter ihm Lippenstift aufgetragen hatten, um die Symptome zu vertuschen. Seine Augen waren fest geschlossen, er reagierte nicht.

Als sie die Freilassung ihres Sohnes forderten, wurde ihnen erneut mitgeteilt, dass eine Haftaussetzung nicht erlaubt sei.

An der Verfolgung beteiligte Personen:

Li Ming, stellvertretender Leiter des Gefängnisses Qiqihar: +86-138-46284466, +86-138-2918598 (privat)Wang Li (Frau von Li Ming), Gefängniswärterin im Gefängnis Qiqihar: +86-130-09737748(Weitere Kontaktinformationen finden Sie im chinesischen Originaltext.)

Frühere Berichte:

Heilongjiang Man in Critical Condition After 1.5 Years of Hunger Strike to Protest Wrongful Detention and Prison SentenceMr. Tong Mingyu Sentenced to Three-and-a-Half-Years in PrisonTrotz massivem Gewichtsverlust keine Haftaussetzung für inhaftierte PraktizierendeKeine Haftaussetzung „weil er sich im Hungerstreik befindet“


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.