Das Fa ohne ein Trachten lernen

(Minghui.org) Zuerst möchte ich feststellen, dass ich nicht versuche, zwischen dem Fa-Lernen und einer Anhaftung einen ursächlichen Zusammenhang herzustellen. Ich teile nur mein Verständnis zu diesem Thema mit, um uns zu helfen, uns wirklich und noch fleißiger zu kultivieren.

Ich denke nicht, dass das Fa-Lernen eine Anhaftung ist, denke aber, dass Fa-Lernen mit Trachten eine Anhaftung ist. Von der Form des Fa-Lernens besessen zu sein, ist also auch eine Anhaftung.

Meister Li hat gesagt, dass jeder Falun-Dafa-Praktizierende die drei Dinge gut machen muss. Das Wichtigste der drei Dinge ist das Fa-Lernen – die grundlegendste Anforderung für einen Praktizierenden und die Grundlage für die Vollendung. Seine Wichtigkeit aus sich heraus ist offenkundig und unbezweifelbar. Daher hat uns der Meister immer direkt oder indirekt barmherzig ermahnt, das Fa mehr zu lernen.

Das Ritual des Fa-Lernens genießen

Über eine lange Zeit habe ich hinsichtlich des Fa-Lernens verschiedene Dinge bei Praktizierenden bemerkt. Ich bin nicht hier, um auf irgendjemanden mit dem Finger zu zeigen oder darum zu kämpfen, was richtig ist oder nicht. Ich möchte einfach nur mitteilen, was ich beobachtet habe, so dass wir uns gemeinsam erhöhen können.

Eine unserer Praktizierenden am Ort lässt unsere Gruppe in ihrer Wohnung miteinander das Fa lernen. Jedes Mal wenn wir zu ihr kommen, heißt sie uns begeistert willkommen. Sie sagte, sie schätze es, das Fa zu lernen und Praktizierende zu Besuch zu haben. Ich bewunderte wirklich ihre Begeisterung für das Fa-Lernen. Ganz gleich unter welchen Umständen, war sie solange sie das Fa lernte voller Energie. Ich glaubte, sie sei eine gewissenhafte und wahre Kultivierende, die auf den Meister hörte.

Doch ihre Situation in den letzten paar Jahren verwirrte mich: Sie begegnete einer Schwierigkeit nach der anderen. Kultivierung schien sie zu erschöpfen und manchmal war sie verloren und verwirrt. Sie wusste nicht mehr, wie man sich kultiviert und hatte nicht mehr das Gefühl, sich zu erhöhen. Während des Fa-Lernens fühlte sie sich aber immer noch voller Energie – es schien einfach so, dass sie wieder zu einer alltäglichen Person wurde, sobald sie das Zhuan Falun weglegte und die Praktizierenden weggingen. Sie steckte lange Zeit in diesem Zustand fest und konnte ihn einfach nicht durchbrechen.

Mehrmals tauschten wir uns in unserer Gruppe über ihren Zustand aus. Sie hatte jedes Mal eine Menge dazu zu sagen und zeigte, dass sie die Fa-Prinzipien gut verstand. Manchmal erzählte sie uns, dass ihr der Meister, bei dem was wir eben gelesen hatten, Hinweise gegeben hatte. Wenn sie aber in gewisse Dinge involviert war, zeigten sich alle ihre Anhaftungen und sie konnte die Dinge nicht angemessen behandeln.

Bei ihrer alltäglichen Kultivierung, konnte sie Dinge nicht von sich aus, wie eine Praktizierende behandeln und benötigte Hilfe von anderen Praktizierenden, die dafür eine Menge Zeit und Energie aufbringen mussten. Nach langer Zeit machten sich die Praktizierenden in unserer Gruppe auch Sorgen um ihre Situation und zeigten ihr ihre Anhaftungen auf. Wir schauten alle nach innen, doch ihre Probleme gingen dennoch nicht weg. Was war da bloß los?

Jeder Praktizierende kennt dieses Prinzip, das uns der Meister lehrte: „Ohne Trachten kommt es von selbst.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Sydney, 1996). Heute bekam ich ein neues Verständnis dessen. Es gibt viele Gründe für diese Praktizierende, wiederholt Probleme zu haben, der wahre Grund aber schien mit ihrer Anhaftung an das Fa-Lernen zusammenzuhängen. Warum wäre sie sonst so erpicht auf das Fa-Lernen in der Gruppe? Warum stützte sie sich so sehr auf die Formalität des Fa-Lernens und die Hilfe von anderen Praktizierenden?

Weitere Anhaftungen hinter dem Fa-Lernen

Oft schätzen Praktizierende wie sie, das, was sie durch Fa-Lernen bekommen oder versuchen durch Fa-Lernen Lösungen für ihre Probleme zu finden. Schwierigkeiten durch Krankheitskarma oder Problem im alltäglichen Leben motivieren sie zum Fa-Lernen, die Übungen zu machen und aufrichtige Gedanken auszusenden. Wenn sie Hilfe von anderen Praktizierenden bekommen wollen, kommen sie zum Fa-Lernen in die Gruppe oder bitten andere Praktizierende zu helfen, aufrichtige Gedanken für sie auszusenden, obwohl sie die Möglichkeit haben, ihre Probleme selbst zu lösen.

Manche Praktizierende hofften, Dafa würde sich um ihre Kinder kümmern und zwangen daher ihre Kinder, sich zu kultivieren und am Fa-Lernen in der Gruppe teilzunehmen. Obwohl die Kinder kamen, waren die Resultate gegenteilig. Manche widersetzten sich und wollten nicht mehr mitmachen. Wie können wir jemanden zur Kultivierung zwingen? Nachdem wir unseren Kindern ein gutes Kultivierungsumfeld bereitet haben, sollten wir dem natürlichen Lauf folgen und sie auf natürliche Weise entscheiden lassen, ob sie sich von Herzen kultivieren wollen.

Oberflächlich gesehen scheinen die Handlungen dieser Praktizierenden nicht unbedingt falsch zu sein. Aber da sind eine Menge Anhaftungen und Rührseligkeit hinter ihnen verborgen. Wenn wir weiter suchen, finden wir noch mehr Anhaftungen.

Manche Praktizierende fürchten während der Fa-Berichtigung zurückzufallen und nicht zur Vollendung zu kommen. Das zeigt ihr Trachten nach Vollendung.

Manche Praktizierende lernen das Fa nicht wirklich. Für sie ist es nur eine Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. Manchmal können sie bei ihren persönlichen Problemen die Hilfe von anderen bekommen. Wenn sie ihre Freunde oder Verwandten um Hilfe bitten, müssen sie an Wege für eine Gegenleistung denken. Sie machen sich überhaupt über nichts Sorgen, wenn sie von Praktizierenden Hilfe erbitten, da Praktizierende doch alle gute Menschen sind.

Diese Art Verhalten ist ein starkes Zeichen von Rührseligkeit zwischen Praktizierenden und dafür, dass sie voneinander abhängig sind. Sie glauben nicht wirklich oder vollständig an Dafa.

Manche Praktizierende sind mit Dingen des alltäglichen Lebens beschäftigt und haben keine Zeit, die drei Dinge gut zu machen. So versuchen sie, so viel wie möglich zu tun. Fa-Lernen ist eine Sache, die sie zu tun bewältigen und Fa-Lernen zu Hause ist sicher und bequem. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie zu Hause irgendeiner Gefahr begegnen. Es ist aber vergleichsweise ganz anders, wenn sie weggehen und anderen Menschen die wahren Umstände erklären. Diese Mentalität zeigt klar, dass sie Angst haben und nach Bequemlichkeit trachten. Dafür gibt es viele Beispiele.

Wahrhaftiges Fa-Lernen

Warum können sich manche Praktizierende nicht wirklich kultivieren oder sich durch Fa-Lernen nicht erhöhen? Weil sie nur auf die Formalität des Fa-Lernens achten, aber nicht auf ihre Xinxing oder ihre Anhaftungen. Wenn man das Fa mit so vielen Anhaftungen lernt, wird sich dessen tiefere Bedeutung nicht zeigen. Wie viel können sie erkennen, wenn ihnen die Prinzipien nicht offenbar gemacht werden? Ohne das Tao zu erkennen, wie kann man sich da erhöhen und verbessern? Wenn sich einer nicht dem Fa entsprechend erhöhen kann, wird er einfach nur enden wie die alltäglichen Menschen und mit Problemen alltäglicher Menschen zu tun haben.

Manche Praktizierende sind so: Wenn sie das Zhuan Falun in der Hand halten und darin lernen, vergessen sie ihre Anhaftungen und Probleme. Wenn sie zum Lernen kommen, andere Praktizierende treffen und gemeinsam das Fa lernen, fühlen sie sich voller Energie. Es ist die Manifestation der Großartigkeit und Kraft von Dafa und der mächtigen Tugend des Meisters. Es ist, wie der Meister sagte:

„Buddhas Licht strahlt weit; Schicklichkeit, Gerechtigkeit, harmonisch und klar.“(Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 209)

Als Praktizierende sollten wir unsere Dankbarkeit zeigen. Wir sollten nicht behaupten, wir hätten uns gut kultiviert. Wenn wir bei unserer Kultivierung plötzlich einer Schwierigkeit oder einer Prüfung begegnen, werden wir keine Zeit haben, unsere Dafa-Bücher zu nehmen oder mit anderen Praktizierenden zusammenzukommen. Unsere Kultivierung liegt an uns. Wie können wir nach irgendetwas von Dafa trachten oder auf andere Praktizierende zählen? Wie können wir uns mit solch einer Krücke kultivieren? Kultivieren wir uns dann wirklich? Kultivieren wir uns dann solide?

Der Meister hat über das Fa-Lernen gesagt:

„Wisst ihr, mit welcher inneren Haltung ihr erst die Fa-Prinzipien beim Fa-Lesen erkennen könnt? Darüber brauche ich nicht mehr viel zu sprechen, ihr wisst es alle. Wenn deine Augen das Fa lesen, aber deine Gedanken nicht beim Fa sind, überlege einmal, hast du dann nicht umsonst gelesen? Für wen hast du dann gelesen? Du hast doch nicht selbst gelernt. Habe ich euch etwa nicht gesagt, dass ich euch selbst die Kultivierungsenergie erhalten lasse? Aber wenn die Gedanken beim Fa-Lernen nicht beim Fa sind, für wen lernst du denn das Fa? Das ist ja keine Kritik. Ich will euch damit sagen, dass diese Situation sehr ernsthaft ist. Deshalb müsst ihr beim Fa-Lernen jeglichen Gedanken loslassen, ganz gleich, wie beschäftigt ihr auch sein mögt. Denkt überhaupt nicht an etwas anderes und lernt nur das Fa. Während du das Fa lernst, werden vielleicht alle Fragen, über die du nachdenkst, für dich gelöst, denn hinter jedem Wort befinden sich die Buddhas, Daos und Gottheiten. Wie kann es sein, dass sie nicht genau wissen, welches Problem du lösen möchtest und was du im Augenblick dringend erledigen musst? Werden sie es dir etwa nicht sagen? Aber da ist ein Punkt: du musst es schaffen, dass du das Fa lernst, ohne nach etwas zu trachten. Ihr seid euch alle schon längst darüber klar. Man darf das Fa nicht mit dem eigensinnigen Herzen lesen, ein Problem lösen zu wollen. Wenn du es einfach in aller Ruhe liest, werden die dadurch erzielten Effekte sicherlich sehr gut sein. Deshalb sollt ihr beim Fa-Lernen nicht so viel Wert auf die Form legen. Aber ihr müsst beim Lesen andere Gedanken beiseitelegen und richtig lernen. Die Gedanken sollen nicht abgelenkt werden. Sobald die Gedanken abgelenkt sind, hast du umsonst gelernt. Von einem anderen Blickwinkel her gesehen, wenn die Gedanken beim Fa-Lernen nicht beim Fa bleiben, handelt es sich nicht nur um eine äußerliche Form. In Wirklichkeit bedeutet es, dass der Lernende das Fa auch nicht respektiert. Wird sich das Fa dann noch zeigen? Von diesem Aspekt her gesehen denke ich, dass ihr alle anderen Gedanken beim Fa-Lernen loslassen sollt. Obwohl ihr beschäftigt seid, achtet darauf, dass ihr beim Fa-Lernen eure Gedanken ruhig haltet.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Florida in den USA, 29.12.2001)

Als wahre Kultivierende müssen wir auf den Meister hören und das Fa mehr lernen. Wir können jedoch nicht das Lesen des Fa, es auswendig zu lernen, es abzuschreiben, die Teilnahme am Fa-Lernen und dem Erfahrungsaustausch in der Gruppe als Hinweis darauf betrachten, dass wir uns gewissenhaft kultivieren. Wenn wir diese Formalitäten als Kultivierung betrachten, sind wir bereits abgewichen. In der Zeit der Fa-Berichtigung müssen Dafa-Jünger alle drei Dinge gut machen – das bedeutet in der Kultivierung und Fa-Berichtigung vorwärtszustreben.

Wenn wir das Fa lernen, sollten wir uns überprüfen, indem wir uns fragen, warum wir das Fa lernen und wie wir das Fa lernen sollten. Das sind keine belanglosen Fragen, sondern Schlüssel um festzustellen, ob wir uns tatsächlich kultivieren und zur Vollendung kommen können.

Nach meinem persönlichen Verständnis ist der Hauptgrund für all diese Anhaftungen hinter dem Fa-Lernen das Trachten nach Erleuchtung.