[Fa-Konferenz in Kanada] Wiedergeboren und ein Dafa-Schüler in der Zeit der Fa-Berichtigung geworden

Vorgetragen auf der Fa-Konferenz in Kanada 2019

(Minghui.org) Ich grüße euch alle. Ich bin ein 25-jähriger Praktizierender, der im Jahr 1996 begonnen hat, Falun Dafa zu praktizieren. Jedoch erst in diesem Jahr lernte ich, mich wirklich zu kultivieren.

Anschauungen beseitigen

Seit meiner Kindheit behandelte ich die Kultivierung immer mit einer passiven und pessimistischen Einstellung. Nachdem ich letztes Jahr dem Live-Chat Projekt für Shen Yun beigetreten war, begann sich diese Einstellung zu ändern. Damit ich ein reines Herz bewahren konnte, wenn ich mit Kunden online zu tun hatte, musste ich mich selbst zuerst reinigen und mit mir selbst streng sein. Denn unsere Taten und unser Herz werden die Kunden, mit denen wir sprechen, direkt beeinflussen.

Wenn ich ausgelassen oder ungeduldig war oder wenn sich meine Xinxing [1] in einem schlechten Zustand befand, waren die Reaktionen der Kunden wie ein Spiegel: Sie spiegelten in jenem Moment den Zustand meiner Xinxing wider. Noch schlimmer war es, wenn ich einen Verkauf abschloss und sich dann meine Xinxing in einem schlechten Zustand befand: Dann begegneten mir nämlich Störungen. Zum Beispiel wurde plötzlich meine Internetverbindung unterbrochen und ich verlor die Möglichkeit, Tickets an die Kunden zu verkaufen. Aber wenn ich meine Xinxing erhöhte und mein Herz ruhig war, gab es während meiner Schicht mehr Kunden, die sich informierten oder Tickets kauften.

Während ich diese Arbeit tat, steigerte ich mein Fa-Lernen, las mehr Minghui-Artikel und ermahnte mich selbst fortwährend, mein Herz reinzuhalten. Auf diese Weise konnte ich innere Bedeutungen des Fa sehen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Das war eine fantastische Erfahrung. Sätze im Zhuan Falun, die ich schon unzählige Male gelesen hatte und die mir so vertraut waren, fühlten sich plötzlich ganz neu an, da mir der Meister fortwährend höhere Bedeutungen des Fa offenbarte.

Nachdem ich die tieferen Bedeutungen gesehen hatte, ließ ich durch sie mein Handeln anleiten und lernte mit der Zeit, wie man nach innen schaut. Zu Beginn ließ ich immer nur eine Anhaftung los. Als ich jedoch lernte, einen tieferen Blick auf die Anschauungen, die sich hinter den Anhaftungen verbargen, zu werfen, konnte ich mehrere von ihnen auf einmal beseitigen.

Nach und nach begann ich, Schwierigkeiten zu überwinden, denen ich zuvor noch nie begegnet war. Manche Schwierigkeiten hatte ich vorher mehrmals nicht überwunden und durchlebte schwere Zeiten. Aber jedes Mal bekam ich neue Verständnisse des Fa. Mit der Zeit erkannte ich, dass die Schwierigkeiten beseitigt werden und alles wieder hell wird, solange ich meine Gedanken gegen die Anschauungen richte, mich gemäß dem Maßstab eines Kultivierenden verhalte und mein Herz aufrichtig ist.

Mich auf meinem Kultivierungsweg verbessern

Ich erfuhr die Begeisterung und die Freude, in der Kultivierung voranzukommen. So hatte ich den Willen, es in meiner Kultivierung Schritt für Schritt besser zu machen, anstatt in einem passiven und negativen Zustand zu bleiben. Es war schwierig und die Störungen waren riesig.

Fleißige Praktizierenden wissen, wie es ist: Wenn man mit den grundlegenden Anforderungen an einen Praktizierenden Schritt halten will, also pro Tag mindestens eine Lektion des Fa liest, die fünf Übungen praktiziert, aufrichtige Gedanken aussendet und Lebewesen errettet, wäre das unmöglich, wenn man nicht die Schlafenszeit begrenzt.

In den letzten Jahren war ich immer schläfrig und es schien, als könnte ich nie genügend Schlaf bekommen. Ich sagte mir immer, dass ich alle diese Dinge erledigen würde, bevor ich schlafen ging –, aber am nächsten Tag wiederholte sich die Situation. Jeden Tag nach Mitternacht fühlte ich mich extrem müde und hatte nicht alle Dinge erledigt. Zudem wurde ich viele Jahre lang in meinen Träumen gestört.

Ausgelassen wie ich war, hatte ich jede Nacht lebhafte Träume, wie ich auf meinem Rücken Gepäck trug und die Welt bereiste. Es fühlte sich mühselig und strapaziös an. Wenn ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich noch müder als vor dem Zu-Bett-Gehen. Während des Schlafens konnte ich mich nicht erholen. Aufgrund dieses Zustandes konnte ich nicht früh aufstehen und war sehr besorgt.

Der Meister sagt:

„Habt ihr nicht darüber nachgedacht, dass die Kultivierung die beste Erholung ist? Sie kann die Erholung ermöglichen, die du auch durchs Schlafen nicht bekommen kannst, niemand sagt: Ich habe die Übungen gemacht und fühle mich so müde, dass ich heute nichts mehr machen kann. Er kann nur sagen: Ich habe die Übungen gemacht, so dass ich mich am ganzen Körper leicht fühle; auch wenn ich die ganze Nacht nicht geschlafen habe bin ich nicht müde und habe Kraft am ganzen Körper. Nach der ganztägigen Arbeit bin ich immer noch sehr fit, nicht wahr?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, 29. - 30.03.1998 in New York, USA)

Ich begann mich zu fragen, warum mein Gesicht morgens blass aussah, obwohl ich die Übungen praktizierte. Nach einigem Nachdenken schlussfolgerte ich, dass es ein Resultat von dämonischen Störungen war.

Um die Störungen zu beseitigen, musste ich meine Xinxing erhöhen. Ich mühte mich eine Zeitlang ab, konnte aber trotzdem meine Xinxing nicht erhöhen und manche meiner Anhaftungen nicht beseitigen. Ich erkannte, dass dies deshalb so war, weil ich mich seit meiner Kindheit bei der Kultivierung von meiner Familie hatte anleiten lassen. Da ich nun auf mich selbst gestellt war, blockierte mich meine Passivität und hinderte mich daran, in der Kultivierung voranzukommen.

Mich erneut von Anfang an kultivieren

Ich begann zu lernen, wie man sich von Anfang an kultiviert. Wenn ich die Übungen machte, beurteilte ich jede Bewegung anhand des Buches „Falun Gong – Der Weg zur Vollendung“ und sah mir wiederholt das Übungsvideo des Meisters an, um die Details jeder Bewegung zu beobachten. Ich erkannte, dass manche der Bewegungen, die ich von meiner Familie gelernt hatte, nicht präzise waren. Ich schaute in den Spiegel und korrigierte meine Bewegungen. Ich verstand, dass man an den Übungen dranbleiben muss, um einen göttlichen Körper zu erreichen.

Um mich in meiner Kultivierung zu verbessern, las ich alle die Dinge nach, die während jeder einzelnen Übung entwickelt werden. Vor jeder Übung hörte ich den Worten des Meisters genau zu. Zum Beispiel sagt der Meister am Anfang der fünften Übung: „Si Jing Fei Ding” („Man sinkt langsam in die Ruhe“) (Li Hongzhi, Falun Gong – Der Weg zur Vollendung, Seite 108). Und nach den ersten 30 Minuten sagt der Meister: „Shen Du Ru Ding” („Man geht tief in die Stille.“) (ebenda, Seite 115)

Ich erkannte zum ersten Mal, dass die ersten 30 Minuten der Meditationsübung in einem Zustand der Ruhe (Jing) gemacht werden sollten, aber nicht im Zustand einer tiefen Stille (Ding); erst die letzten 30 Minuten erfordern, dass man in tiefe Stille eintritt. Ich fühlte mich beschämt. Obwohl ich das Fa erhalten hatte, als ich zwei Jahre alt war, war dies das erste Mal, dass ich mich ernsthaft und aktiv als einen Praktizierenden betrachtete und ernsthaft mit der Kultivierung auseinandersetzte.

Danach fühlte es sich anders an, die Übungen zu praktizieren. Es wandelte sich von der Erfüllung einer Aufgabe zu einer Erfahrung grenzenloser Wunder. Ich fühlte, wie der Meister Guanding (Gießen der Energie in den Scheitel) durchführte, was mir eine unbeschreibliche Erfahrung des Wohlseins gab. Ich fühlte, wie sich das Falun in meinem Körper drehte, und spürte die Form des Falun, als ich das Falun drehte. Die wundervollste Erfahrung war, dass mein Geist leer war. Ich erlebte wirklich, was der Meister im Zhuan Falun beschreibt:

„Es wird vorkommen, dass du ein wunderschönes Gefühl hast, wenn du dich hinsetzt, so als ob du in einer Eierschale säßest, ein sehr angenehmes Gefühl, du weißt, dass du praktizierst, aber du hast das Gefühl, dass sich der ganze Körper nicht bewegen kann. All das muss bei unserem Kultivierungsweg vorkommen. Es gibt noch einen anderen Zustand: Beim langen Sitzen spürst du, dass deine Beine nicht mehr da sind, du kannst dich nicht mehr daran erinnern, wo deine Beine sind; dein Körper ist nicht mehr da, deine Arme sind nicht mehr da und deine Hände sind auch nicht mehr da, nur der Kopf bleibt noch übrig. Wenn du weiterpraktizierst, wirst du bemerken, dass der Kopf auch nicht mehr da ist; nur noch dein Denken, ein kleiner Gedanke weiß, dass du hier praktizierst.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 509)

Anstatt die Übungen ein oder zweimal im Jahr zu machen, mache ich nun die Übungen jeden Tag, weil ich wirklich fühle, dass das Praktizieren der Übungen eine solch übernatürliche und mysteriöse Erfahrung ist. Nun genieße ich es, die Übungen zu praktizieren, weil ich mich danach erfrischt und energiegeladen fühle. Wenn ich sie nicht praktiziere, fühlt sich mein Körper schwer, dösig und schläfrig an. Wenn ich die Übungen mache, fühle ich mich nicht mehr müde, auch wenn ich an mehreren Tagen wenig schlafe. Mein Herz ist dann auch ruhiger. Früher mochte ich die Übungen nicht und wollte sie nicht praktizieren. Nun bin ich enttäuscht, wenn ich sie versäume.

Eine Kunstausstellung organisieren

Im Mai dieses Jahres las ich auf der Minghui-Webseite einen Erfahrungsbericht zur Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages über die Internationale Kunstausstellung „Die Kunst von Zhen Shan Ren“ (Wahrhaftigkeit Güte Nachsicht). Sie wurde in einem kleinen Park in den USA veranstaltet. Ich dachte, dass ich das gleiche in Toronto machen könnte, also rief ich den Koordinator des Kunstausstellungs-Projektes an. Wir hatten noch nie zuvor miteinander über diese Aufgabe gesprochen. Aber überraschenderweise waren unsere Gedanken und Pläne fast identisch. Später habe ich so etwas öfter erlebt und glaubte allmählich, dass das ein Arrangement war.

Am Anfang hatte ich nur den Gedanken, eine Ausstellung zu machen. Aber der Koordinator hatte größere Pläne, er wollte ein langfristiges Projekt daraus machen. Um ihn zu unterstützen, kontaktierte ich noch andere Praktizierende. Da der Koordinator sehr beschäftigt war und viele andere Aufgaben hatte, musste ich die Koordination übernehmen.

Anhaftungen finden und loslassen

Unter den Besuchern, die sich unsere Kunstausstellung anschauten, traf ich oft auf gleichgültige Menschen.

Meine Familie ist in China wegen des Praktizierens von Falun Dafa brutal verfolgt worden. und es kostet mich eine Menge Energie, anderen davon zu erzählen und es zu beschreiben. Das ist etwas, was ich seit meinem sechsten Lebensjahr tief in meinem Herzen verborgen gehalten habe. Ich habe es gegenüber gewöhnlichen Menschen nie erwähnt und oft zu Hause geweint. Als ich älter wurde, musste ich es erwähnen, um die wahren Umstände zu erklären, aber im tiefsten Innern fühlte ich immer noch Schmerz und Betroffenheit. Wenn sich die Menschen gleichgültig gegenüber den empfindlichsten und zerbrechlichsten Teilen meines Lebens zeigten, war ich verärgert und sagte den Mitpraktizierenden, dass ich solche Menschen nicht mochte und dass ich sie schrecklich fand.

Nichts ist zufällig. Ich fragte mich, warum ich immer auf gleichgültige Menschen traf. Dann erinnerte ich mich an das, was der Meister sagt:

„Die Erscheinung resultiert aus dem eigenen Herzen “ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Sitzung von The Epoch Times, 17.10.2009)

Die Gleichgültigkeit der anderen Menschen war die Wirkung schlechter Substanzen in meinem eigenen Raumfeld.

Ich erkannte, dass ich den Eigensinn hatte, mich selbst zu schützen. Ich versuchte zu vermeiden, Dafa aus der Sicht der Ich-Perspektive zu erklären. Ich hatte Angst, dass ich von anderen die gleichen missbilligenden Blicke ernten würde wie in meiner Kindheit und dass mein Ego verletzt werden würde. Aus diesem Grund versuchte ich immer, die wahren Umstände aus der Perspektive einer dritten Person zu erklären, vermischt mit der eigenen Angst, der eigenen Gleichgültigkeit und Sorge – und nicht aus Barmherzigkeit. Ich spürte, dass diese Anhaftung, andere abzuweisen, um mich selbst zu schützen, sehr schwer abzulegen war. Es war fast eine Prüfung auf Leben und Tod.

In dem Ausstellungs-Projekt wurde diese Anhaftung schwer getroffen. Als einer der Koordinatoren erhielt ich eine Menge verschiedener Meinungen und Ratschläge von anderen Praktizierenden, wie zum Beispiel Beschwerden, negative Bemerkungen und Meinungen über mich als Person. Um Konflikte mit anderen Praktizierenden zu vermeiden, muss der Koordinator eines Projektes sich selbst loslassen, auf den Rat der anderen hören, sich in ihre Lage versetzen und versuchen, die Dinge aus ihrer Perspektive zu sehen. Als ich das erkannte, war ich niedergeschlagen und sagte einem Mitpraktizierenden, dass ich in meiner Kultivierung nicht Schritt halten könne.

Ich konnte nicht mehr ruhig bleiben und fühlte mich gestresst und traurig. Bevor ich die Koordination des Projektes übernommen hatte, hatte ich kein Problem damit, eine Stunde lang in der fünften Übung zu sitzen, auch wenn mein Rücken sehr schmerzte. Nun jedoch konnte ich nur noch 30 Minuten sitzen. Ein anderer Praktizierender sagte zu mir, dass das deshalb so sei, weil ich mir über mich selbst zu viele Sorgen machte. Aus Selbstsucht wäre ich mit meinen eigenen Gefühlen des Verletzt- und Unglücklich-Seins beschäftigt, aber wenn ich an andere denken würde, würden diese Gefühle mich nicht mehr kontrollieren.

Wenn ich auf Konflikte stieß, die ich hatte vermeiden wollen, kultivierte ich meinen Mund nicht gut und äußerte meine Ansichten anderen Praktizierenden gegenüber mit negativen und nachtragenden Bemerkungen. In diesen Konflikten erkannte ich, dass ich voller Groll war. Und so begann ich darüber nachzudenken, was der Grund dafür war.

Ich entdeckte, dass meine Verhaltensweise genau das Gegenteil von dem war, was der Meister von uns verlangte. Der Meister hatte uns wiederholt gelehrt und angeleitet, die Rätsel enthüllt und uns geschult. Wir hatten geschworen, Dafa-Jünger zu werden und unsere Mission ist es, Lebewesen zu erretten. Darum dachte ich, dass die Wurzel des Grolls Egoismus ist – und das ist eine Eigenschaft des alten Kosmos. Damit man sich dem neuen Kosmos angleichen kann, muss man diesen Egoismus loslassen und aus der Perspektive der anderen Menschen denken; erst dann hat man keinen Groll mehr.

Übergang von der persönlichen Kultivierung zur Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung

Als ich das erkannt hatte, verstand ich, dass meine eigene Gleichgültigkeit aufgetaucht war, weil ich den Übergang von der persönlichen Kultivierung in die Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung nicht vollzogen hatte. Aufgrund meines Egoismus' – mit anderen Worten aus Gründen des Selbstschutzes – hatte ich das Erretten der Lebewesen als Ausrede verwendet, um während des Jüngsten Gerichtes nicht bestraft zu werden, anstatt wirklich Lebewesen zu erretten.

Dann hatte ich einen lebhaften Traum. Es war während der Eiszeit und es gab Stürme und heftige Winde. Meine Familie und ich gingen auf einer endlosen Brücke. Der Wind blies mich in die Luft. Wenn ich weggeblasen würde, würde ich sterben, aber meine Familie griff nach mir, ohne auf ihre eigene Sicherheit zu achten. Ich erkannte, dass die Eiszeit die Manifestation der Kälte in mir selbst war und dass mein Leben sich in einer gefährlichen Situation befand. Ich sah auch die Manifestation der Selbstlosigkeit: Als mein Leben in Gefahr war, konnte meine Familie sich selbst loslassen, um mich zu schützen.

Darum untersuchte ich noch einmal meinen Beweggrund, warum ich dieses Projekt machte. Mein Wille, mehr Lebewesen zu erretten, war mit egoistischen Gründen vermischt. Ich korrigierte meinen Zustand. Ich stand um ein Uhr früh auf, begann die fünfte Übung zu praktizieren und erlebte einen anderen Zustand der Ruhe als je zuvor. Ich fühlte mich sehr ruhig, und zum ersten Mal überwand ich das Gefühl von Schmerzen.

Das Empfinden von Schmerzen ist eine Anhaftung an das Gefühl. Ich war immer schmerzerfüllt gewesen, wenn meine Beine wehtaten. Dieses Mal fühlte es sich jedoch nicht schmerzhaft an, obwohl meine Beine immer noch wehtaten. Ich fühlte den Schmerz, aber er hatte keine Wirkung auf mich und ich war sehr ruhig.

Nach einer Stunde Meditation nahm ich die Beine nicht herunter, sondern sandte noch aufrichtige Gedanken aus. Nachdem ich meine Xinxing erhöht hatte, erlebte ich, dass ich Dinge erreichen konnte, die zuvor unmöglich gewesen waren. Natürlich wurde der Teil von mir, der sich fertig kultiviert hatte, sofort abgetrennt. Nachdem ich beinahe zwei Stunden lang im doppelten Lotussitz gesessen hatte, fühlte ich wieder Schmerzen und befürchtete, dass meine Beine brechen würden, so stand ich auf und ging zu Bett. Am nächsten Morgen, nach nur eineinhalb Stunden Schlaf, wachte ich wie üblich auf, um das Fa zu lernen und fühlte mich erstaunlicherweise ziemlich erfrischt.

Das Ego loslassen und Beziehungen verbessern

Eine weitere Veränderung bestand darin, dass ich fähig war, den Menschen um mich herum aktiv die wahren Umstände zu erklären. Ich hatte den Wunsch, sie zu erretten. Ich ging zu einer höheren Führungskraft an meinem Arbeitsplatz und erzählte ihr meine persönliche Geschichte. Ich fand es sehr schwer, meine Gefühle zu beherrschen und musste beinahe weinen. Ich fragte sie, ob ich in der Firma eine Präsentation durchführen könne, einen Film zeigen oder alle zu der Kunstausstellung bringen könnte. Die Managerin sah mich ernst an.

Danach ging ich ihr aus dem Weg. Denn dies war das erste Mal, dass ich persönlich die wahren Umstände anhand meiner eigenen Erfahrungen und nicht anhand derjenigen meiner Familie erklärt hatte. Während der nächsten paar Tage fragte ich mich, ob ich etwas Falsches getan hatte. Oder hätte es vielleicht einen besseren Weg gegeben, sie über die wahren Umstände aufzuklären? Eine Zeitlang fühlte ich mich unbehaglich, wenn ich sie sah und vermied Augenkontakt mit ihr. Manchmal nahm ich aus Angst und Sorge sogar einen anderen Weg, wenn ich in mein Büro ging.

Unerwarteterweise rief mich die Managerin eine Woche später in ihr Büro. Sie war gerade aus den Ferien zurückgekommen und sagte mir, dass sie bereits das Personalbüro über meine Bitte informiert hätte. Sie wollte mir wirklich helfen, aber die Firma hatte die Regelung, dass alle religiösen Veranstaltungen in der Firma verboten waren. Ich hatte nicht erwartet, dass sie so schnell auf mich zurückkommen würde. An ihrem ersten Arbeitstag nach ihren Ferien musste sie an vielen Sitzungen teilnehmen, viele E-Mails waren zu bearbeiten und viele Dinge mussten erledigt werden. Jedoch hatte sie sich daran erinnert, mein Anliegen vorzubringen. Das hieß, dass ihr meine Bitte sehr viel bedeutete. Zudem wurde unsere Beziehung nicht eigenartig, wie ich es erwartet hatte. Vielmehr hatten wir danach viele private Gespräche und persönlichen Austausch.

Die Absichten anderer nicht missdeuten

Einmal bat mich eine jüngere Mitarbeiterin in der Firma, mit ihr einen Kaffee trinken zu gehen. Ich nutzte diese Gelegenheit und sagte ihr, dass Falun Dafa ähnlich wie Yoga ist und auch Meditation beinhaltet, aber dass es in China verfolgt wird. Ich fragte sie, ob sie eine Postkarten-Petition gegen die Verfolgung unterschreiben würde. Sie sagte, dass sie sie zuerst gerne lesen wolle. Ich legte die Postkarte auf ihren Schreibtisch, sie gab sie mir jedoch nicht zurück.

Nach einer Weile fühlte ich mich unwohl und sorgte mich darum, dass sie vermutlich dachte, ich hätte dies seit langer Zeit gezielt geplant und dass alles ein Komplott sei, nur damit sie die Karte unterschrieb. Ich sorgte mich, dass sie in dieser Weise über mich dachte und wir vermutlich nicht mehr befreundet sein würden. Unerwartet unterschrieb sie die Karte und gab sie mir zurück. In den nächsten paar Tagen bat sie mich immer wieder, mit ihr Kaffee zu trinken.

Danach lud ich einen Praktizierenden und eine andere Mitarbeiterin zum Essen ein, um die wahren Umstände zu erklären. Ich hatte Angst, dass die Mitarbeiterin merken würde, dass die Erklärung der wahren Umstände geplant war. Deshalb beschloss ich, nur über gewöhnliche Dinge zu sprechen und die Postkarte nicht zu erwähnen. Während des Essens zog der andere Praktizierende unerwartet eine Postkarte auf natürliche Weise hervor und erklärte ihr kurz den Hintergrund. Die Mitarbeiterin unterschrieb ohne zu zögern. Sie hatte keine Zweifel oder Bedenken – es war genau das Gegenteil von dem, wovor ich Angst gehabt hatte. Danach hielt sie auch keinen Abstand zu mir, sie sandte mir sogar eine Textnachricht um zu sagen, dass es sehr nett gewesen sei, mit mir zu sprechen.

Im tiefsten Innern spürte ich, dass der Meister wollte, dass ich aus dem Schatten der mangelnden Zuversicht und der persönlichen Kultivierung heraustrat. Und dass ich mich der Gruppe der Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung anschloss, um Lebewesen wirklich mit Barmherzigkeit zu erretten.


[1] Wesen des Herzens, Qualität des Herzens