Mein Ego – wie die Schalen einer Zwiebel wurde es entfernt
(Minghui.org) Als ich eines Tages in meiner Fa-Lerngruppe ankam, war nur ein Praktizierender dort. Da ich das etwas seltsam fand, fragte ich den Hausbesitzer, Herrn Chen, der auch der Verantwortliche der Fa-Lerngruppe war, ob noch andere Leute kommen würden.
„Diese Fa-Lerngruppe wurde abgesagt“, antwortete er.
Ich war überrascht und fragte schnell: „Wer hat denn gesagt, dass sie abgesagt werden soll?“– „Du“, antwortete er. Ich war irritiert und fragte ihn: „Wann habe ich das gesagt?“
„Bist nicht du es gewesen, der gesagt hat, dass sie nicht mehr sicher ist, weil immer mehr Menschen hierherkommen, um das Fa zu lernen?“, forderte er mich heraus.
„Aber ich habe dich nicht gebeten, die Gruppe abzusagen. Ich dachte, dass es an einem Ort, an dem Informationsmaterialien aufbewahrt werden, nicht zu viele Leute geben sollte. Wie du weißt, müssen wir auf die Sicherheit achten“, erklärte ich.
„Wie könnte ich entscheiden, wer hierbleiben und wen ich wegschicken soll? Also habe ich ihnen einfach abgesagt“, sagte er. Damit beendete er unser Gespräch.
In der Woche zuvor, nachdem wir mit dem Lesen fertig waren, holte jemand sein Handy hervor und zeigte uns Fotos von jungen Praktizierenden, die die Übungen machten. Wir lobten die jungen Leute auf den Fotos und gaben das Telefon weiter. Erst auf dem Heimweg wurde mir klar, dass etwas nicht in Ordnung war. Wie konnte jemand sein Handy zur Fa-Lerngruppe mitnehmen? Außerdem wusste vorher niemand, dass er es mitbringen würde. Der Meister hat uns gesagt, dass ein Handy, egal ob es eingeschaltet ist oder nicht, ein Abhörgerät ist. Ein Telefon beim Fa-Lernen dabeizuhaben, ist zu unsicher. Dann sprach ich über die Veränderungen, die sich seit dem vergangenen Jahr in unserer Fa-Lerngruppe vollzogen hatten, und schlug vor, die große Gruppe in kleinere Gruppen aufzuteilen. Nur noch Frau Liu und Herr Chen blieben in unserer Gruppe.
Nachdem Herr Chen mich eingeladen hatte, das Fa mit ihnen zu lernen, schlossen sich immer mehr Praktizierende unserer Gruppe an. Jedoch kamen und gingen sie, wie sie wollten. Wenn wir gewusst hätten, dass es so kommen würde, hätten wir uns damals nicht die Mühe gemacht, die Praktizierenden in andere Gruppen zu versetzen. Alle diese Änderungen wurden zur Sicherheit unserer Fa-Lerngruppe vorgenommen.
Ich musste an diesem Tag etwas früher gehen. Aber ich hatte nicht erwartet, dass meine Worte Herrn Chen nach meiner Abreise dazu bringen würden, die Fa-Lerngruppe sofort abzusagen.
Als ich erfahren hatte, was passiert war, bekam ich Kopf- und Herzschmerzen. Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas falsch gemacht hatte. Außerdem hatte ich den Eindruck, Frau Liu im Stich gelassen zu haben. Es tat mir leid, dass sie niemanden zum Fa-Lernen fand. Ich hatte auch das Gefühl, dass sich die Kluft zwischen Herrn Chen und mir vergrößert hatte.
Schnell fragte ich ihn: „Was ist mit Frau Liu?“
„Sie lernt das Fa mit Frau Ye. Es ist gut, dass sie zusammen lernen“, antwortete er.
„Ich muss sie finden und mich entschuldigen“, meinte ich.
„Du musst sie nicht sehen“, antwortete er. „Es ist nicht gut für dich, wenn du überall herumläufst.“
Ich war schockiert über seine Worte und antwortete: „Aber das habe ich nie getan.“
Da ich wusste, dass er zu Frau Lius Haus gehen würde, um das Fa zu lernen, dachte ich, er könne Angst haben, dass ich sie durch mein Erscheinen beeinflussen würde. Als ich ihn fragte, wie ich ihn kontaktieren soll, wenn ich ihn brauchte, schlug er vor den Kontakt über Frau Ye herzustellen. Als ich das hörte, fühlte ich mich wie festgefahren und konnte in dieser Angelegenheit keinen Durchbruch erzielen.
Ein Xinxing-Problem
Ich war überrascht, dass ich mich in dieser Situation befand. Der Meister fordert uns auf, nach innen zu schauen, wenn wir in einen Konflikt geraten. Ich spürte, dass ich ein Xinxing-Problem haben musste. Als ich mich beruhigt hatte und nach innen schaute, vollzog ich noch einmal sorgfältig nach, was vor zwei Wochen gesagt wurde. Mir wurde klar, dass mein Tonfall aggressiv gewesen war.
Ich sah deutlich, wie ich mit meiner Rede aufgetrumpft hatte und wie nachtragend ich gewesen war. Ich hatte nicht auf meine Worte geachtet und mich nicht um die Gefühle anderer gekümmert.
Außerdem zeigte ich mit dem Finger auf andere Praktizierende, weil sie der Sicherheit nicht genügend Aufmerksamkeit schenkten. Zudem beschuldigte ich Herrn Chen, dass er das Problem nicht ernst genug behandelte, was seine Gefühle verletzte. Das bedauerte ich jetzt sehr. Wir kultivieren Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Wo war meine Güte, geschweige denn die Nachsicht? Es war meine Schuld, dass ich in dieser Situation war. Die anderen Praktizierenden taten mir wirklich leid.
Viele Fälle, in denen Praktizierende von der Kommunistischen Partei Chinas verfolgt wurden, waren darauf zurückzuführen, dass sie der Sicherheit nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt hatten.
Wir haben aus diesen Fällen ernsthafte Lehren gezogen, aber die Praktizierenden übersehen Sicherheitsprobleme trotzdem immer noch recht häufig. Die Sicherheit zu beachten, ist eine wichtige Sache, die vom Meister verlangt wird. Ich habe die Bedeutung dieses Themas betont, aber mein Tonfall war aggressiv, überlegen und voller Beschwerde. Ich hatte mit meinen Worten nicht auf die Gefühle anderer Menschen oder auf eine effektive Kommunikation geachtet. Stattdessen gab ich immer wieder anderen Praktizierenden die Schuld, was sie dazu veranlasste, sich über mich zu ärgern.
Wenn ich an die letzten Jahrzehnte zurückdenke, lebte ich die Kultur der Kommunistischen Partei. Weil diese Kultur mich schlecht gemacht hatte und ich schon lange im Berufsleben stand, war ich es gewohnt, mein eigener Chef zu sein. Ich hatte ein starkes Ego entwickelt und wollte bei Streit nicht nachgeben.
Als ich in einen Konflikt geriet, wollte ich mich zuerst selbst schützen, was natürlich egoistisch ist. Ich fand in mir auch hässliche Charakterzüge wie Neid, Konkurrenzgeist, sich über andere beschweren oder sie zu kritisieren, Angeberei und schlechtes Benehmen.
Mit so einem starken Ego war ich weit davon entfernt, auf andere Rücksicht zu nehmen. Kein Wunder, dass ich Schwierigkeiten hatte, gütig zu anderen zu sein.
Oberflächlich schien es so zu sein, als wäre ich wirklich besorgt über die Materialproduktionsstätte und die Sicherheit der Praktizierenden, aber tief im Inneren hatte ich auch Angst, dass, wenn diesem Standort etwas Schlimmes zustößt, es mich treffen würde. Mein Motiv war unrein. Ich achtete nur auf mich selbst. Kein Wunder, dass andere Praktizierende meine Worte nicht mochten.
Wir alle wissen, dass man bei der Kultivierung das Ego loslassen muss, so dass Güte entsteht und man sich so zu einem selbstlosen Wesen kultiviert. Aber in meinem Fall hatte mein Ego meine Kultivierung gestört.
Der Meister nutzt alle möglichen Methoden, um meine Anhaftungen aufzudecken. Obwohl ich die Hinweise des Meisters nicht immer verstand, konnte ich unter der Anleitung des Dafa allmählich lernen, nach innen zu schauen und dort die Ursache meiner Probleme zu finden.
Mein Ego war wie die Schalen einer Zwiebel – Schicht für Schicht wurde es beseitigt. Es war ein sehr schmerzhafter Kultivierungsprozess.
Manchmal beneidete ich diejenigen, die weniger Anhaftungen hatten als ich, da gerade meine zahlreichen Anhaftungen so viele Schwierigkeiten erzeugten. Das erforderte auch vom Meister mehr Mühe. Aber ich bin davon überzeugt, dass, ganz gleich wie schwer die Kultivierung ist:
„Der Meister ist da, das Fa ist da, Angst wovor?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Konferenz in Sydney, 1996)
Unter dem starken Schutz des Meisters und unter der Anleitung des Dafa bin ich von jemandem, der sich nicht klar über die Kultivierung war, zu jemandem geworden, der weiß, wie man sich auf dem Weg des Altruismus kultivieren kann. Wenn sich die Anhaftungen bemerkbar machten, war ich entschlossen, sie zu beseitigen, anstatt sie ungehindert durchgehen zu lassen.
Mithilfe des Meisters traf ich mich mit Herrn Chen in Frau Lius Wohnung. Nachdem wir zusammen gelesen hatten, sprach ich offen über meine Gefühle. Herr Chen zeigte auch seine Anhaftungen auf. Zum Beispiel hatte er sein Gesicht wahren wollen, er neige zu Selbstschutz und Angst und sei nicht tolerant genug, sagte er.
Mit einer anderen Haltung organisierte Herr Chen erneut die Fa-Lerngruppe. Jetzt können wir in einer harmonischen und freundlichen Atmosphäre über unsere Verständnisse austauschen und unsere Xinxing immer weiter erhöhen.
Ich möchte dem Meister für seine barmherzige Errettung danken. Wir werden diese heilige Gelegenheit schätzen, weiter nach innen schauen, uns gemeinsam fleißig kultivieren und der Barmherzigkeit des Meisters durch unsere Taten gerecht werden.
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