Die Geschichte von Shennong und dem Fest des Medizinkönigs

(Minghui.org) Die antike Gottheit Shennong ist in China wohlbekannt und gefeiert. Shennong erfand den Ackerbau und lehrte Menschen, wie sie Korn und verschiedene Heilkräuter anbauen konnten. Dadurch wurde er als Shennong (Gottheit des Ackerbaus), Wugushen (Gottheit der Fünf Korn- oder Getreidearten) und Gottheit der Heilkunst bezeichnet.

Shennong war einer der drei Herrscher, zu denen auch Suiren (Erfinder des Feuers) und Fuxi (Erfinder der Jagd, Fischerei und Domestizierung) gehörten. Diese drei Herrscher lebten vor dem Kaiser Huang (dem Gelben Kaiser), der etwa um 2600 v. Chr. herrschte. Shennong war auch als Yan-Kaiser bekannt. Die traditionellen Chinesen betrachten sich als Nachkommen der Yan- und Huang-Kaiser.

Abbildung von Shennong aus dem 18. Jahrhundert AD

Ackerbau und Kräuter

Gemäß Ban Gu, einem Historiker der Han-Dynastie, machte Shennong, indem er „dem Gesetz des Himmels folgte und Vorteile aus dem Land zog“, lei si (Prototyp des Pflügens) und lehrte die Menschen, Ackerbau zu betreiben. Er wendete die Technik auf wunderbare Weise für deren weite Benutzung an. Darum wurde er Shennong genannt (Gottheit des Ackerbaus).“

Jagen und Fischen allein konnten die damals wachsende Bevölkerung nicht ernähren. Außerdem wandten sich die Menschen allmählich von der Natur und deren göttlichem Ursprung ab, was dazu führte, dass sich das Umfeld verschlechterte und Krankheiten auftraten. Shennong verkostete hunderte Pflanzen und identifizierte fünf häufige Kulturpflanzen (später als die Fünf Getreide bekannt). Indem er Menschen zeigte, wie sie Werkzeuge zusammen mit Techniken für die Landbearbeitung einsetzen konnten, führte er den Ackerbau ein.

Laut Huangfu Mi und anderen Historikern wuchs Shennong am Jiang Fluss auf (daher hatte er den Beinamen Jiang), einem Nebenarm des Wei Flusses in der Nähe des Gelben Flusses. Anstatt zu töten, um an Nahrung heranzukommen, lehrte er Menschen den Anbau von Nutzpflanzen. Viele Menschen hatten tagtägliche Vorteile dadurch, wussten aber nicht, woher es stammte.

Außer Nutzpflanzen identifizierte Shennong auch 365 Kräuter. Von ihnen fördern 120 die Gesundheit, 120 erhöhen den Geist und 125 heilen Krankheiten. Dies wurde in dem Buch Shennong Ben Cao [Klassisches Werk der Wurzeln und Kräuter nach Shennong] dokumentiert. Zusammen mit Huangdi Neijing, Nanjing und Shanghan Zabing Lun [Abhandlung über durch Kälte entstandene Krankheiten] werden diese Vier in der chinesischen Medizin als die „Vier Klassiker“ betrachtet.

Die Entdeckung des Tees

Einmal, als er Kräuter im Landkreis Anren, in der heutigen Provinz Hunan verkostete, zog sich Shennong eine Vergiftung zu und hatte Kopfschmerzen und Schwindel. Er pflückte beiläufig Blätter von einem Baum neben einer Bergquelle als Nahrung. Zu seiner Überraschung linderten diese seine Beschwerden. Shennong nannte sie cha (Tee) und zeigte dann den Ortsansässigen, wie man ihn konsumiert.

Später, als er weitere Kräuter am Yunqiu Berg suchte, aß Shennong versehentlich Kummergras und starb. Die Menschen in den nahegelegenen Regionen waren in tiefer Trauer und errichteten zu seinem Gedenken Kaiser Yans Grabmal und den Shennong Tempel.

Fest des Medizinkönigs

Das Fest des Medizinkönigs ist eine Tradition, die in der späten Tang-Dynastie anfing (923 – 937 n.Chr.) und an dem Tag der Frühlingstagundnachtgleiche (Chunfen) im Landkreis Anren stattfindet. Als eine von den 24 Sonnenterminen im traditionellen chinesischen Kalender bezieht sich Chunfen auf den Tag im Frühling, wenn die Sonne direkt über dem Äquator steht. Das ist oft um den 21. März herum und ist der Zeitpunkt, an dem der Frühling beginnt.

Shennong suchte im Landkreis Anren immer mit acht Assistenten nach Kräutern. Er lehrte Ortsansässige auch Ackerbau und Kräuterheilkunde. Daher nannten die Menschen den Platz Xiangcaoping (Platz der freundlichen Kräuter) und errichteten Jiulongan (die Neun-Drachen-Eremitage) zu seinem Gedenken.

Diese Tradition wurde von späteren Generationen fortgeführt. Ortsansässige errichteten den Tempel des Medizinkönigs und eine Statue für Shennong. Im Frühjahr, drei Tage vor und nach der Tagundnachtgleiche (etwa eine ganze Woche), brachten die Menschen Nahrung, Kräutermedikamente und Früchte, um ihn zu verehren.

Dies entwickelte sich langsam zu einer großangelegten Feier und einem Handelsfest. Menschen kommen aus über 100 Landkreisen von mehr als 10 Provinzen zu dieser Feier für Heilkräuter, unterschiedliche Waren, Lebensmittel und Unterhaltungen in den Landkreis Anren.