Die Rolle der Justizbehörde von Guangzhou bei der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden

(Minghui.org) Seit Juli 1999 hält sich die Justizbehörde Guangzhou in der Hauptstadt der Provinz Guangdong sehr genau an die Verfolgungspolitik der Kommunistischen Partei gegen Falun Dafa [1].

Anstatt als Regierungsstelle zu arbeiten, die das Gesetz umsetzt, hat sie die Befehle des Komitees für Politik und Recht [2] und des Büros 610 [3] ausgeführt. Falun-Dafa-Praktizierende wurden bis zur Stilllegung des Arbeitslagersystems im Jahr 2013 in diesen Einrichtungen verfolgt. Mindestens 332 Praktizierende wurden im Laufe der Jahre in den drei Arbeitslagern von Guangzhou festgehalten.

Die Justizbehörde gründete das Zentrum für Rechtserziehung Guangzhou (auch bekannt als Gehirnwäsche-Einrichtung Guangzhou und Drogenrehabilitationszentrum Huangpu) mit dem Ziel, Gehirnwäsche an Falun-Dafa-Praktizierenden durchzuführen und sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen. Mindestens 260 Praktizierende wurden dort festgehalten.

Viele der Praktizierenden, die in den Arbeitslagern oder in der Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten wurden, sind danach körperlich behindert, geistig desorientiert oder tot.

Li Xiaojin war Professorin an der Universität Guangzhou. Sie wurde Ende Juni 2002 verhaftet und in das Zentrum für Rechtserziehung Guangzhou gebracht. Sie starb am nächsten Tag unter ungeklärten Umständen – mit 30 Jahren.

Rao Zhuoyuan wurde am 6. Oktober 2001 verhaftet und in das erste Arbeitslager Guangzhou gebracht, wo er brutal gefoltert wurde. Er starb am 5. August 2002 im Alter von 34 Jahren.

Schaubild zur Rangordnung der beteiligten Institutionen

Zwangsarbeit

Die Kommunalverwaltung für „Umerziehung durch Arbeit Guangzhou“ arbeitet unter Aufsicht der Justizbehörde. Sie ist die wichtigste Einrichtung zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden in Guangzhou. Ihr erster politischer Kommissar war Parteisekretär der Justizbehörde. Dieser Verwaltung unterstanden die drei Arbeitslager in Guangzhou, in denen Falun-Dafa-Praktizierende verfolgt wurden: das Frauenarbeitslager Shantou, das erste Arbeitslager Guangzhou und das dritte Arbeitslager Guangzhou. Die letzten beiden waren für männliche Praktizierende bestimmt. Mindestens 332 Praktizierende wurden in den drei Arbeitslagern festgehalten. Unter ihnen befanden sich 163 Frauen. Die tatsächliche Anzahl könnte aufgrund der Geheimhaltung und fehlenden Nachvollziehbarkeit dieser Einrichtungen viel höher sein.

Alle in diesen Einrichtungen inhaftierte Praktizierende wurden einer Gehirnwäsche unterzogen. Die Wärter folterten die Praktizierenden, indem sie sie unter anderem zu einem Ball fesselten, sie aufhängten, sie zwangsernährten oder ihnen den Schlaf entzogen.

Folternachstellung: zu einem Ball gefesselt

Folternachstellung: Aufhängen mit zur Seite gestreckten Armen

„Zwangsernährung“ (2004) Ölgemälde aus der Kunstausstellung „Die Kunst von Zhen Shan Ren“ (Wahrhaftigkeit Güte Nachsicht)

Trotz der von diesen drei Zwangsarbeitslagern verhängten Informationssperre schildern zahlreiche Berichte auf Minghui.org die Brutalitäten in diesen Einrichtungen.

Intensive Gehirnwäsche

Das Zentrum für Rechtserziehung Guangzhou wurde am 3. April 2001 gegründet. Die offizielle Website der Justizbehörde von Guangzhou besagt, dass 2011 im Haushaltsplan 1.560.000 Yuan (umgerechnet etwa 200.000 EUR) zur „ Erweiterung des Zentrums für Rechtserziehung“ eingesetzt wurden. Im November 2012 erschien die Mitteilung, dass eine der Aufgaben des Büros darin bestehe, „Zentren zur Rechtserziehung zu verwalten“.

Lv Chunxia und Yu Ping sind zwei weibliche Praktizierende in Guangzhou. Sie wurden 2016 beziehungsweise 2018 in die Gehirnwäsche-Einrichtung Guangzhou gebracht. Auf der Grundlage der jüngsten chinesischen Vorschriften über die Offenlegung von Informationen erkundigten sich ihre Anwälte und Familien nach der Rechtsgrundlage des Zentrums. Sie wendeten sich an das Justizministerium der Provinz Guangdong, die Stadtverwaltung von Guangzhou und die Justizbehörde von Guangzhou. Die ersten beiden Einrichtungen antworteten, dass die Anfrage außerhalb ihrer Zuständigkeit liege, und verwiesen an die Justizbehörde von Guangzhou. Das Ersuchen der Anwälte an die Justizbehörde blieb unbeantwortet.

Informationen, die Minghui.org erhalten hat, deuten darauf hin, dass die Gehirnwäsche-Einrichtung Guangzhou fast alle Arten von Foltermethoden gegen Praktizierende in Arbeitslagern einsetzt. Aufgrund ihres außergerichtlichen und geheimen Charakters ist es sehr schwierig, genaue Informationen zu erhalten. Dennoch berichtete Minghui über mindestens 260 Praktizierende, die dort zur Gehirnwäsche festgehalten wurden.

Dass dort Praktizierende auf unbestimmte Zeit für körperliche und geistige Misshandlungen festgehalten werden können, ist ein hervorstechendes Merkmal der Gehirnwäsche-Einrichtung Guangzhou. Ein Beispiel ist Yu Ping, die im Oktober 2018 dorthin gebracht wurde. Um sie von ihrem Glauben abzubringen, log ein Beamter im Zentrum sie an. Er sagte, dass ihr Sohn wegen ihr festgehalten werde und dass er mit einer Gefängnisstrafe rechnen müsse, wenn sie weiterhin an ihrem Glauben festhalte.

Die 33-jährige Praktizierende Xie Yu wurde im Januar 2017 verhaftet und zu zwei Jahren Haft verurteilt. Kurz vor ihrer Entlassung am 25. Januar 2019 brachte die Polizei sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung Guangzhou, wo sie zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Berichtes noch festgehalten wird.

Frühere Berichte zur Gehirnwäsche-Einrichtung Guangzhou:

Guangdong Woman Taken Straight to Brainwashing Center After Serving Time for Not Renouncing Her Faith

How Practitioner Rao Zhuoyuan Was Tortured To Death

University of Guangzhou Teacher Ms. Li Xiaojin Tortured to Death in Brainwashing Class of Huangpu Drug Rehabilitation Center


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Dieses Komitee ist eine Behörde, die mit der Verfolgung von Falun Dafa beauftragt ist und dabei außerhalb des chinesischen Gesetzes agiert. Sie hat Niederlassungen auf allen Regierungsebenen.

[3] Das Büro 610 ist eine außerhalb des Gesetzes operierende staatliche Behörde, die die Aufgabe hat, Falun-Gong-Praktizierende zu verfolgen.