Helsinki: Forum über Organraub durch Chinas Regime weckt großes Medieninteresse

(Minghui.org) Das Interesse in Helsinki für den Organraub an Gewissensgefangenen in China war enorm. Das zweistündige Seminar am 18. September 2019 musste um eine halbe Stunde verlängert werden, so lebhaft war die Diskussion. Danach standen Finnlands Reporter Schlange, um die Referenten zu interviewen.

Das Forum fand im General Post Office Building in Helsinki statt. Zu den Referenten gehörten der unabhängige Ermittler und Menschenrechtsanwalt David Matas, der führende Ermittler Ethan Gutmann, Enver Tohti, ein ehemaliger Chirurg aus Xinjiang in China und Dr. Marja Heinonen-Guzejev, eine Forscherin im Bereich des Gesundheitswesens an der Universität Helsinki. 

Enver Tohti hatte persönlich miterlebt, wie Ärzte einem lebenden Menschen ein Organ entnahmen.

Medizinische Forschungsergebnisse chinesischer Ärzte abgelehnt

Dr. Marja Heinonen-Guzejev sprach auf dem Seminar im Namen der finnischen Ärztevereinigung Physicians for Social Responsibility (LSV). Ziel dieser Vereinigung ist es, Gesundheit und Gleichstellung in Finnland und auf der ganzen Welt zu fördern. Sie erklärte, dass die ethischen Fragen im Zusammenhang mit der Organtransplantation in China die Aufmerksamkeit internationaler Wissenschaftskreise auf sich gezogen hätten.

Dr. Marja Heinonen-Guzejev spricht über ethische Fragen hinsichtlich der Organtransplantationen in China.

Dr. Heinonen-Guzejev erklärte, dass zwei wissenschaftliche Zeitschriften, Plus One und Transplantation, im August dieses Jahres 15 wissenschaftliche Arbeiten aus China gelöscht hätten. Die Forscher konnten die Herkunft der in ihrer Forschung verwendeten Organe nicht erklären.

Nach Angaben des British Medical Journal konnten die chinesischen Autoren von über 400 wissenschaftlichen Arbeiten die Herkunft der menschlichen Organe nicht erklären, die in 92 Prozent ihrer medizinischen Fälle verwendet wurden.

Dr. Heinonen-Guzejev sagte, dass Spanien, Israel, Italien, Norwegen und Taiwan ihren Bürgern verboten hätten, für eine Organtransplantation nach China zu reisen.

Organe von lebenden Menschen

Dr. Enver Tohti ist ein ehemaliger uigurischer Chirurg aus China, der heute in London lebt. Er sagte, dass das chinesische Regime etwa eine Million uigurische Gefangene als lebende „Organspender“ behandelt habe, genauso wie Falun-Dafa-Praktizierende [1].

Er berichtete, dass Patienten in China nur eine Woche auf ein passendes Organ warten müssten. Er zeigte ein Foto von einer speziellen Fahrspur auf einem Flughafen in China. Diese wird für den Transport von Organen verwendet, die lebenden Menschen entnommen werden. Das Publikum war entsetzt zu hören, dass das Volkskrankenhaus des Bezirks Hunan einst Werbeanzeigen geschaltet hatte, in denen zwanzig Nierentransplantationen kostenlos angeboten wurden.

Enver Tohti ist ein ehemaliger Chirurg aus Xinjiang in China, der miterlebt hat, wie einem lebenden Menschen ein Organ entnommen wurde.

Gutmann sagte, dass in China jährlich etwa 60.000 bis 100.000 Organtransplantationen durchgeführt würden. Die Organe hierfür würden von Gefangenen aus Gewissensgründen stammen. Die Mehrheit der Opfer seien Falun-Dafa-Praktizierende.

Der Enthüllungs-Reporter Ethan Gutmann spricht über den Organraub durch das chinesische Regime.

Anschließend schlug der Menschenrechtsanwalt David Matas Maßnahmen vor, die Finnland gegen diese Gräueltaten ergreifen kann.

David Matas

Die Redner verwiesen auch auf das endgültige Urteil des China Tribunals. Das Tribunal hatte überwältigende Beweise von Zeugen, medizinischen Fachzeitschriften und unabhängigen Untersuchungen gesammelt. Am 17. Juni 2019 bestätigte es, dass das chinesische Regime Gefangene aus Gewissensgründen wegen ihrer Organe in großem Umfang töten lässt. Sir Geoffrey Nice, Kronanwalt, leitete den unabhängigen Gerichtshof. Er war als Staatsanwalt für den Internationalen Gerichtshof für das ehemalige Jugoslawien tätig gewesen.

Berichterstattung von großen Medien

Das Forum sorgte für eine lebhafte Diskussion mit dem Publikum, sodass das zweistündige Seminar um eine halbe Stunde verlängert wurde. Nach dem Seminar standen Reporter von großen Medien Schlange, um die Referenten zu interviewen.

Helsingin Sanomat, die einflussreichste Zeitung Finnlands, und HSL, eine schwedische Zeitung mit der größten Auflage in Finnland, berichteten am nächsten Tag über das Seminar auf der Titelseite. Sie zeigten, wie rasch sich die Zahl der Organtransplantationen in China erhöht hat, nachdem das kommunistische Regime 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte. Außerdem berichteten sie über den Entschluss des Europäischen Parlaments aus dem Jahr 2013, in der die Grausamkeit des Organraubs verurteilt wurde.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.