Nach acht Jahren Haft zu einer weiteren Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt (Provinz Ningxia)

(Minghui.org) Ein Bewohner des Landkreises Zhongning in der Provinz Ningxia wurde vor Kurzem ins Gefängnis in Shizuishan gebracht. Er war zu sechs Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden, weil er Falun Dafa [1] praktiziert.

Sun Jianfeng, 48, verteilte am 31. Dezember 2018 in einem Wohngebiet Informationsmaterialien über Falun Dafa, als ihn ein Sicherheitsbeamter sah und bei der Polizei meldete. Bald darauf trafen mehrere Beamte ein. Sie führten eine Leibesvisitation durch und durchsuchten danach auch seine Wohnung. Zwei seiner Falun-Dafa-Bücher wurden beschlagnahmt. Sun wurde dann ins Untersuchungsgefängnis des Landkreises Zhongning gebracht.

Mitte März 2019 übergab die Polizei seinen Fall der Staatsanwaltschaft des Bezirks Shapotou. Die Staatsanwaltschaft gab ihn zweimal zurück, bevor sie ihn akzeptierte und Ende Juli 2019 Anklage gegen ihn erhob.

Sun wurde am 7. Januar 2020 vom Bezirksgericht in Shapotou der Prozess gemacht und am 15. Januar zu sechs Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Er wurde zunächst in das Bildungszentrum zur Einlieferung in das Gefängnis in Ningxia gebracht. Weniger als einen Monat später verlegte man ihn ins Gefängnis in Shizuishan.

Verfolgungen in der Vergangenheit

Sun arbeitete früher im Kraftwerk der Eisenbahnbehörde in Lanzhou. Da er sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben, verhaftete die Polizei ihn in den vergangenen zwei Jahrzehnten wiederholt. Insgesamt verbrachte er 8,5 Jahre lang im Gefängnis.

Schon kurz nachdem die Verfolgung von Falun Dafa 1999 begonnen hatte, wurde er verhaftet und im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Zhongning gefoltert.

Als Sun sich im Oktober 2000 nach Peking begab, um für das Recht zu appellieren, Falun Dafa praktizieren zu dürfen, wurde er verhaftet. Er musste 1,5 Jahre in einem Arbeitslager Zwangsarbeit verrichten. Seine Haftzeit wurde sogar noch um sechs Monate verlängert.

Kurz nach seiner Freilassung verhaftete die Polizei ihn erneut – wegen des Anbringens von Plakaten über Falun Dafa. Es folgten weitere drei Jahre Zwangsarbeit ab 2002.

Nachdem Sun 2005 nach Hause zurückgekehrt war, ließ sein Arbeitgeber ihn fast zwei Jahre lang täglich überwachen, weil er sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben.

Die Behörden brachten ihn im Januar 2007 in die Gehirnwäsche-Einrichtung in Gongjiawan, wo er zwangsernährt und ihm unbekannte Medikamente verabreicht wurden. Einmal ließen sie ihn im Schnee frieren; ein anderes Mal sperrten sie ihn mehr als 50 Tage lang mit auf dem Rücken gefesselten Händen in Einzelhaft. Die Wärter hängten ihn einmal 72 Tage lang an den Handgelenken auf, wobei seine Füße kaum den Boden berührten.

Folterillustration: Aufhängen

Im März 2012 wurde Sun erneut verhaftet und zu 5,5 Jahren Haft verurteilt. Die Gefängniswärter schlugen und beschimpften ihn nach ihrem Belieben. Sie ließen ihn nicht schlafen und zwangen ihn, stundenlang auf einem kleinen Hocker zu sitzen, wobei er sich nicht bewegen durfte.

Als Sun im September 2017 entlassen wurde, hatte er nur noch zehn Zähne und konnte nichts mehr kauen. Seine Haare waren grau geworden. Er war abgemagert und hatte Verletzungen am Rücken.

Verwaltungsbeschwerde eingereicht

Sun reichte im Mai 2018 eine Verwaltungsbeschwerde beim Bezirksgericht Xingqing ein. Er verlangte, dass die Gefängnisbehörden von Yinchuan die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden einstellen sollten. Außerdem forderte er eine Entschädigung für seine Zahnverletzungen und sein Trauma. Er verlangte auch, dass die Gefängniswärter Hu Jianqiao, Lu Wei und Duan Mingliang zur Rechenschaft zogen, weil sie ihn gefoltert hatten.

Das Mittlere Gericht der Stadt Yinchuan hielt am 15. August 2018 eine Anhörung zu seinem Fall. Anstatt dass Sun Gerechtigkeit erfuhr, wurde er mehr als einen Monat später erneut festgenommen und 13 Tage lang inhaftiert.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.