Aus Japan: Sich auch in kleinen Dingen kultivieren

(Minghui.org)

Der Meister sagt:

„Kultivierung, was heißt lückenlos? Es gibt keine Kleinigkeiten.“ (Fa-Erklärung auf der Fa Konferenz im Westen der USA 2015, 16.10.2015)

Darüber ist mir klar geworden: Wenn mich etwas stört, ist es egal, wie unbedeutend es ist. Dahinter steht eine Anhaftung. Ich mache mir Sorgen, dass ich nicht bemerke, dass da eine Anhaftung ist, und dann die Gelegenheit verpasse, sie zu beseitigen. Wenn ich sie also entdeckt habe, warum sie nicht sofort beseitigen?

Bei der täglichen, sorgfältigen Kultivierung meines Bewusstseins habe ich festgestellt, dass ich den Test bestehen werde, wenn ich in dem Moment, in dem sich eine Anhaftung zeigt, ihre Beseitigung nicht verzögere oder vermeide. Bei der Kultivierung im Falun Dafa wird Karma beseitigt. Wenn mein Karma beseitigt ist, schränken mich die kosmischen Eigenschaften weniger ein und ich gewinne weiteres Vertrauen in Dafa. Weil ich zudem menschliche Anhaftungen beseitige, verändert sich auch alles andere um mich herum zum Besseren. Ich bin tatsächlich in der Lage, die Schönheit der Kultivierung zu erkennen, was dann mein Vertrauen noch weiter stärkt.

Anhaftungen auf der Arbeit erkennen und beseitigen

Eine Arbeitskollegin bat mich einmal darum, ein Betriebshandbuch zu erstellen. Nachdem ich es fertiggestellt hatte, gab ich es ihr zur Überprüfung. Sie war nicht zufrieden mit meiner Arbeit und schlug ein erneutes Treffen vor zwecks einer weiteren Abstimmung. Im darauffolgenden Treffen besprachen wir, wie wir das Handbuch noch genauer ausarbeiten könnten. Japaner sind bei ihrer Arbeit sehr genau und gewissenhaft. Meine Kollegin merkte an, dass meine Arbeit fehlerfrei geschrieben sei, es jedoch nicht so klar formuliert sei, wie es hätte sein können.

Sie erwartete, dass ich einige Abschnitte des Handbuchs in Form einer Tabelle darstellte. Ich hatte noch nie zuvor eine Tabelle erstellt und keine Ahnung, wie man das macht. Als sie ihre Erwartung zur Sprache brachte, kamen meine menschlichen Anhaftungen sofort zum Vorschein: „Es ist so mühsam mit Tabellen zu arbeiten und ich weiß nicht, wie man das macht. Dieses Handbuch muss in Textform sein, wenn man es benutzen will. Warum forderst du mich auf, es noch einmal in Form einer Tabelle zu machen?“ Als diese Anhaftung auftauchte, erwischte ich sie sofort.

Erst kurz zuvor hatte ich damit begonnen, strenger mit mir selbst zu sein, was das Erkennen meiner Anhaftungen betraf. Wie klein eine Anhaftung auch erscheinen mag, muss ich mich noch gründlicher kultivieren. Alles, was mein Herz beunruhigt, werde ich beachten und beseitigen. 

Zurück zum Handbuch: Ich hatte den Eindruck, dass die Änderungen sehr viel unnötige Arbeit von mir erforderten. Mein Gedanke dazu war, dass ich nicht bereit war, das Handbuch erneut zu überarbeiten, wenn es auch so verwendet werden konnte. Hegte ich die Anhaftung, mich nicht verändern zu wollen? Sofort korrigierte ich diese Gesinnung und sagte mir: „Das ist eine Prüfung für mich. Meine Kollegin ist ein guter Partner, der mir hilft, diese Anhaftung zu beseitigen. Ich muss es ernst nehmen.“ Mit diesem Verständnis verschwand der störende Gedanke sofort. Ich erkannte, dass dies eine menschliche Anhaftung war, die sich nicht verändern wollte. Schließlich besprachen meine Kollegin und ich die von ihr gewünschten Änderungen, die ich sorgfältig niederschrieb.

Nach dem Treffen sagte ich mir, dass ich dieses Projekt ohne negative Gedanken zu Ende bringen könne. Danach war ich voller Weisheit, wie man eine Tabelle zeichnet und welche Schlüsselwörter dabei verwendet werden sollten – sie flogen mir alle zu. Ich wusste, dass Meister Li mir half, solange ich rechtschaffene Gedanken hatte. In weniger als zehn Minuten war ich in der Lage, die notwendigen Skizzen anzufertigen!

Schließlich korrigierte ich das gesamte Betriebshandbuch entsprechend allen Anforderungen und sandte es meiner Kollegin zu. Zu meinem Erstaunen teilte sie mir mit, dass das Handbuch genau so war, wie sie es sich vorgestellt hatte. Das war etwas, das ich mir vorher nicht hatte vorstellen können. In der Vergangenheit hatten meine menschlichen Anschauungen nicht nur die Verbesserung meiner Kultivierung gehemmt, sondern auch meine alltägliche Arbeit beeinträchtigt.

Hätte ich mein Denken nicht geändert, hätte ich am Ende keine so gute Arbeit leisten können, sondern lediglich den minimalen Standard erreicht. Als ich mit der Kultivierung im Falun Dafa begann, war mir nicht bewusst, dass mir durch die Kultivierung meines Charakters und der Beseitigung meiner Anhaftungen so viel Gutes zuteil werden würde. Ich bin wirklich ergriffen von der allmächtigen Kraft des Dafa. Selbst die scheinbar kleinste Sache, der ich im Alltag begegnet bin, hat zu wunderbaren Veränderungen in meiner Kultivierung geführt.

Die Anhaftung beseitigen, sich von Lärm gestört zu fühlen

Als ich eines Abends in meinem Zimmer das Fa auswendig lernte, betrat mein Bruder das Nebenzimmer und schaltete sein Telefon für einen Videoanruf auf den Lautsprecher um. Ich konnte den Ton aus dem Video deutlich hören. Ich wollte in einem friedvollen Zustand das Fa auswendig lernen, schaffte es aber schlichtweg nicht, mich nicht von dem Lärm bewegen zu lassen. Ich wurde unzufrieden, weil mir das Geräusch des Videos zu laut war. Wäre das früher passiert, hätte ich meinen Bruder sofort kritisiert und ihn gebeten, das Video auszuschalten. In diesem Moment aber änderte sich mein Gedanke. Ich fragte mich, warum ich durch dieses Geräusch gestört wurde.

Der Meister sagte:

„Weil die Drei-Weltkreise sich umgekehrt verhalten, lassen sich die menschlichen Grundsätze im Vergleich zu den rechtschaffenen Fa-Grundsätzen des Kosmos auch umgekehrt erkennen.“ (Dafa ist harmonisierend, 30.07.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Ich dachte, dass nur ein gewöhnlicher Mensch dieses Geräusch als Lärm wahrnehmen und sich belästigt fühlen würde. Dann korrigierte ich mein Denken und sagte mir, dass dieses Geräusch überhaupt nicht störend sei.

Tatsächlich fühlte ich mich nach und nach nicht mehr durch den Lärm gestört. Zwanzig Minuten später kam mein Bruder an meinem Zimmer vorbei. Als ich mit ihm sprach, achtete ich darauf, dass ich ihm keinen Vorwurf machte. Ich dankte ihm innerlich dafür, dass er mir geholfen hatte, eine weitere Prüfung bestanden zu haben.

Ich weiß, dass meine Kultivierungsumgebung hier im Ausland im Vergleich zu meinen Mitpraktizierenden in China wirklich sehr entspannt ist. Falun-Dafa-Praktizierende in China befinden sich in Haft und werden verfolgt; zu jeder Zeit stehen sie vor der Prüfung von Leben und Tod. Dennoch glaube ich, dass die Anforderungen an die Kultivierung wegen der unterschiedlichen Kultivierungsumgebungen nicht anders sind. Folglich muss ich jederzeit die höchsten Anforderungen an mich selbst stellen und diese streng einhalten.

Bei jeder Erhöhung der Ebene meiner Kultivierung spüre ich tief im Herzen die mitfühlende Fürsorge und die Aufforderungen des Meisters zum stetigen Vorankommen. Ich kann die Veränderungen spüren, die sich in mir vollziehen, nachdem ich mich wirklich kultiviert habe. Das hat meinen Glauben an den Meister und Dafa immer weiter gestärkt.