Unser Körper ist nicht unser wahres Selbst

(Minghui.org) In der Kultivierung haben viele schwierige Pässe mit uns selbst zu tun. Wenn wir versuchen, unser Ego zu beseitigen, geraten wir oft in Schwierigkeiten, weil es uns nicht gelingt, die Dinge vom Fa her zu betrachten. Wenn wir aus den Schwierigkeiten herausspringen und über das menschliche Leben hinausgehen, dann ist es eigentlich sehr einfach, das Ego zu beseitigen.

Viele Pässe, die wir nicht bestehen können, sind die Darstellung unseres Egos. Zum Beispiel sagen oder denken wir: „Jemand hat mich mit seinen Worten geärgert.“, „Wer hat meine Sachen weggenommen, ohne mich darüber zu informieren?“, „Wer hat hinter meinem Rücken schlecht über mich geredet?“, „Ich möchte diese Sache so oder so machen.“ Es scheint, als ob wir unser Ansehen, den persönlichen Gewinn, Gefühle und Sentimentalitäten nicht loslassen könnten. In der Tat liegt es aber daran, dass wir nicht auf unser Ego verzichten können. Wenn wir genau hinschauen, sehen wir, dass alle diese Gedanken die Worte „ich“ oder „mein“ beinhalten.

Was dieses „Ich“ wünscht und anstrebt, ist eigentlich nicht aus anderen Räumen, sondern es sind alles Dinge in unserem Raum, wo sich unser physischer Körper befindet. Mit anderen Worten, das Ego wünscht sich Dinge in dieser Dimension, sei es Ansehen, Wertschätzung, Reichtum und Weiteres. Das beinhaltet auch solche Dinge, die der physische Körper essen oder genießen will.

Der Meister lehrt uns:

„Der Mensch hat einen materiellen Körper; aus diesem allein lässt sich allerdings noch kein vollständiger Mensch bilden. Um einen vollständigen und selbstständigen Menschen mit eigenem Charakter zu bilden, gehören noch die Temperamente, das Naturell, die Eigenschaften und die Urgeiste dazu.“ (Zhuan Falun 2019, Online Version, S. 18).

Wir alle wissen, dass nur der Haupt-Urgeist unser wahres Selbst ist. Alle anderen Aspekte – die Temperamente, das Naturell und die Eigenschaften – sind nicht unserer wahres Selbst. Wenn wir uns ärgern oder unzufrieden sind, beherrscht uns nicht der Haupt-Urgeist, sondern wir sind in eine Illusion versunken. Es ist so ähnlich, wie sich einen Film anzuschauen: Wenn der Hauptdarsteller im Film ungerecht behandelt wird, ärgern wir uns ebenfalls darüber; wir fühlen uns in den Film hineingezogen. Aber der menschliche Körper ist nicht unser wahres Selbst. Dieser Körper dient nur als ein Werkzeug, damit wir unter den gewöhnlichen Menschen leben und das Bewusstsein der Lebewesen wachrütteln und erretten können. Aber die Empfindungen dieses Werkzeuges sind nicht die Gefühle unseres wahren Selbst.

Essen und Schlafen dienen zur Wartung dieses Werkzeugs, damit es normal funktionieren kann. Alle anderen Sehnsüchte, wie der Appetit nach bestimmten Lebensmitteln, sind Wünsche des Werkzeugs. Es ist genauso wie ein Schraubenschlüssel, der an einem kühlen und trockenen Ort bleiben möchte – ohne direkte Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit. Noch besser wäre es, wenn jemand den Schraubenschlüssel mit Öl einschmieren würde. Je teurer die Marke und die Qualität, desto besser. Noch besser wäre es, wenn man ihn in ein Stück Stoff einwickeln würde, und zwar am besten mit einem Tuch von guter Qualität.

Es scheint, dass der Schlüssel unendlich viele Sehnsüchte und Wünsche hat. Er möchte etwas Schönes, und dann etwas noch Schöneres. Alle diese Gedanken stammen von dem Werkzeug. Unserer Körper verhält sich ebenso, er will keine Leiden ertragen und es bequem haben. Dafür kämpft und streitet er.

Wenn unser Haupt-Urgeist diese Anforderungen durchgehen lässt, dann ist es dasselbe, wie wenn wir den Schraubenschlüssel mit dem besten Öl einschmieren und ihn mit einem hochwertigen Stoff umwickeln. Ist das ein normaler Zustand? Es genügt, wenn wir den Schlüssel in einem guten Zustand erhalten. Das Streben nach dem Glück der gewöhnlichen Menschen ist eigentlich nicht etwas, was unser Haupt-Urgeist wünscht.

Wenn wir aus der Perspektive des Zuschauers und des Benutzers das Werkzeug betrachten und das Gefühl des Werkzeugs nicht als unser eigenes Gefühl wahrnehmen, dann sind wir über die Ebene des Menschen hinausgegangen. Wenn wir die Sachen von einem objektiven Standpunkt aus betrachten, können wir die erworbenen Anschauungen und die von außen kommenden Störungen beseitigen.

Als ich das erkannt hatte, stellte ich fest, dass zum Beispiel das Streben nach Ansehen und persönlichem Gewinn, Gefühle und Sentimentalitäten sehr klein sind. Die schwierigen Pässe, wie zum Beispiel die seelischen Kränkungen, die ich zuvor erlebt hatte, sind alle unbedeutend geworden.

Wenn ich etwas Unpassendes geäußert habe, bitte ich um barmherzige Hinweise.