Zweimalige Schikanen in einem Monat – Falun-Dafa-Praktizierender erneut im Visier der Polizeibehörden
(Minghui.org) Ein Bewohner der Stadt Shenmu in der Provinz Shaanxi wurde kürzlich erneut wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] schikaniert.
Weil Hu Zhonghou sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben, wurde er in den letzten zwei Jahrzehnten wiederholt festgenommen und inhaftiert. 2014 wurde er zwei Mal zu insgesamt über zwei Jahre Zwangsarbeit und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
Die Schikanen gehen weiter. Beamte des Polizeireviers Yingbinlu belästigten Hu im Juli 2020 zweimal in seiner Wohnung.
Erste Verhaftung und Inhaftierung in einem Zwangsarbeitslager
Hu litt früher an Bronchitis und Nierenerkrankungen, fühlte sich schwach und außer Atem, wenn er etwas Anstrengendes tun musste. Er stand unter enormem Stress, denn er fühlte sich nutzlos, weil er auf seine Frau angewiesen war, die für die Familie sorgen musste. 1998 fing er an, Falun Dafa zu praktizieren. Danach wurde er innerhalb von drei Monaten wieder gesund.
Als er wieder gesund war, widmete er sich seiner Arbeit. Er half unzählige Male bei der Reparatur der Brücken in seinem Dorf. Die Dorfbewohner sahen, wie Hu sich veränderte, und wussten dadurch, dass Falun Dafa gut ist. Hu erzählte den Menschen oft von den Vorteilen, die das Praktizieren von Falun Dafa mit sich bringt.
Als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begann, erzählte Hu den Menschen von Falun Dafa und forderte sie auf, nicht die von der KPCh verbreiteten Lügen zu glauben.
Anfang Oktober 2001 ging Hu zu einer Party in das Haus eines Dorfbewohners und sprach mit Parteimitgliedern über Falun Dafa. Einige Tage später, am 8. Oktober, brachte ein Mann, der Hu an diesem Tag über Falun Dafa hatte sprechen hören, einen Fremden in das Dorf. Die beiden baten Hu um Literatur zu Falun Dafa. Der Fremde ging dann weg.
Der Dorfsekretär und zwei Polizeibeamte kamen kurz danach zurück und fragten Hu, woher er die Broschüren habe. Er weigerte sich zu antworten. Bald darauf trafen zwei Polizeifahrzeuge ein und mehrere Beamte drangen in Hus Wohnung ein. Einer von ihnen packte Hu an den Haaren und riss ihm mehrere Büschel heraus. Andere Polizisten packten Hu an den Armen und stießen ihn aus der Metalltür hinaus, wobei seine Stirn am Scharnier verletzt wurde. Er blutete, doch trugen sie ihn in ihr Auto und fuhren zur örtlichen Polizeidienststelle.
Hu wurde mit Handschellen an einen Stuhl gefesselt und vom Polizeichef verhört, aber er weigerte sich preiszugeben, woher er die Materialien hatte.
Folternachstellung: Hände auf dem Rücken an einem Stuhl gefesselt
Da die Polizisten nichts von Hu erfahren konnten, fälschten sie eine Erklärung und hielten ihn fest, um seinen Daumenabdruck zu erhalten. In dieser Nacht wurde Hu ins Untersuchungsgefängnis Mengjiagou gebracht und seine Hände auf dem Rücken gefesselt. Die Handschellen waren aus dicken Metallplatten gefertigt und mit Schrauben und Bolzen gesichert. Zum Sichern oder Lösen der Handschellen wurde ein Schraubenschlüssel benötigt.
Die Handschellen waren so fest angelegt, dass Hu vor Schmerzen schweißgebadet war. Zwei Häftlinge drückten ihn zu Boden und ließen ihn weder sitzen noch ins Bett gehen. Hu ging daraufhin in den Hungerstreik, um gegen diese Behandlung zu protestieren. Am nächsten Morgen waren Hus Arme geschwollen und die Handschellen hatten sich in sein Fleisch eingeschnitten.
Folterillustration: Hände mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt
Der Anführer der Häftlinge hatte Mitleid mit Hu und bat am nächsten Morgen, ihm die Handschellen abnehmen zu dürfen. Beamte mussten sie mit einem Schraubenschlüssel entfernen, da sie so fest zugeschraubt waren.
Schläge bei Nahrungsverweigerung
Drei Tage, nachdem Hu in den Hungerstreik getreten war, wollten Mitarbeiter des Gefängnisses vom Polizeirevier weitere Anweisungen. Der Polizeichef forderte sie auf, Hu zu schlagen. Drei Häftlinge zogen Hu die Hose aus und stellten ihn mit dem Gesicht zur Wand. Dann hielten zwei Häftlinge Hus Arme fest und ein anderer drückte gegen seinen Rücken. Ein Häftling schlug mit einem Schuh auf Hus Rücken, Gesäß und Oberschenkel. So machten sie es morgens und abends und wollten damit Hu zum Essen bewegen. Wenn er sich weigerte zu essen, wurde er geschlagen.
Hu setzte aus Protest den Hungerstreik fort. Später wurde er in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Yulin eingeliefert. Der Polizeibeamte, der Hu in das Gefängnis begleitete, bestand darauf, dass Hu aufgenommen und in die Abteilung eingewiesen wurde, die insbesondere Falun-Dafa-Praktizierende misshandelte.
Hu war bis Januar 2002 im Untersuchungsgefängnis in Yulin inhaftiert, dann wurde er in das Zwangsarbeitslager Zaozihe der Stadt Xianyang gebracht. Er wurde mehr als ein Jahr lang im Arbeitslager gefoltert, bevor er im Mai 2003 entlassen wurde.
Gehirnwäsche ohne Erfolg
Hu arbeitete am 23. Juni 2006 auf den Feldern, als Polizisten kamen und ihn verhafteten. Hu trug seine Regenstiefel und seine Arbeitskleidung, als er in Ketten gelegt wurde. Die Beamten brachten ihn in die Gehirnwäsche-Einrichtung im Touristengebiet Taohuashanzhuang in der Stadt Yulin.
Hu ließ sich nicht „umerziehen“. Er wurde 17 Tage später freigelassen.
Anbringen von Aufklebern führt zu Zwangsarbeitslager
Hu und der Praktizierende Zhang Guangtian brachten im März 2007 Aufkleber mit den Worten „Falun Dafa ist gut“ an den Telefonmasten in der Nähe der Polizeiwache an. Streifenpolizisten entdeckten die beiden Männer und nahmen Zhang fest. Hu konnte entkommen.
Einige Tage später kam Zhang Ying, der Leiter der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Shenmu, zu Hu nach Hause und verhaftete ihn. Zhang verhörte Hu auf der Polizeiwache und fragte ihn, woher er die Aufkleber habe. Hu weigerte sich zu antworten.
Zhang Guangtian und Hu wurden später zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt und in das Zwangsarbeitslager Zaozihe gebracht.
Beamte des Arbeitslagers versuchten zunächst, die Männer mit Lügen zu täuschen. Da ihre Täuschungen fehlschlugen, begannen die Beamten, sie zu foltern.
Zhang wurde aufgehängt und geschlagen. Nachdem ein Beamter ihm zwei Mal auf den Mund geschlagen hatte, fielen alle seine Zähne aus. Auch Hu wurde mehrere Male brutal geschlagen, woraufhin sich sein Gesundheitszustand verschlechterte. Er erholte sich erst, als er nach seiner Freilassung im Mai 2008 die Falun-Dafa-Übungen wieder machen konnte.
Erneut verhaftet und gefoltert
Hu und mehrere andere Praktizierende wurden der Polizei gemeldet, als sie am 13. Mai 2011 in den Bezirk Shanxilin fuhren, um Informationsmaterialien über Falun Dafa zu verteilen. Hu wurde verhaftet, auf ein örtliches Polizeirevier gebracht und mit Handschellen an einen Metallstuhl gefesselt. Die Beamten leuchteten Hu mit grellem Licht in die Augen. Sie bedrohten ihn und sagten, dass er die Namen der anderen Praktizierenden preisgeben müsse. Als Hu sich weigerte, schockte die Polizei seine Beine, Arme, seinen Kopf und seine Ohren mit Elektrostäben.
Folternachstellung: Elektroschocks
Die Polizisten forderten Hu auf, die Praktizierenden auf dem Polizeicomputer zu identifizieren, aber er weigerte sich. Als sie ihm erneut befahlen zu antworten, erklärte Hu, dass sie die chinesische Verfassung verletzen würden, die das Recht eines chinesischen Bürgers auf Religions- und Meinungsfreiheit schütze.
Später brachte man Hu ins Untersuchungsgefängnis, wo er der Leitung die Fakten über die Verfolgung von Falun Dafa erklärte. Danach ließ man ihn in Ruhe.
Am 26. Juli 2011 holten Hus Angehörigen ihn ab und nahmen ihn mit nach Hause.
Zu drei Jahren Gefängnis verurteilt
Am 9. Juli 2014 kam es zu einer erneuten Festnahme, als Hu Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Jemand hatte ihn bei der Polizei angezeigt. Polizisten brachten ihn auf das Polizeirevier von Zhonglou und verhörten ihn. Die Beamten fabrizierten eine Erklärung, als er sich weigerte, Fragen zu beantworten. Hu weigerte sich jedoch, die Erklärung zu lesen oder zu unterzeichnen. Der Polizeichef wies daraufhin einen Beamten an, Hu festzuhalten, während ein anderer Beamter Hu mit einer Nadel in den Finger stach, um seinen Daumenabdruck zu nehmen.
Dorfvorsteher setzt sich für Hu ein, dennoch wird er verurteilt
Als Hu ins Untersuchungsgefängnis gebracht werden sollte, rief der Dorfvorsteher die Polizei an und erklärte, dass Hu ein guter Mensch sei, und bat um seine Freilassung.
Im Dezember 2014 verurteilte das Stadtgericht Shenmu Hu zu drei Jahren Gefängnis. Er legte gegen das Urteil Berufung ein und beauftragte den Rechtsanwalt Yu Wensheng, ihn zu vertreten.
Während des Prozesses argumentierte Rechtsanwalt Yu, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiere und dass sein Mandant niemals wegen seines Glaubens hätte verfolgt werden dürfen. Der Anwalt wies auch darauf hin, dass Polizei- und Justizbeamte gegen rechtliche Verfahren verstoßen hätten, und beantragte den Freispruch von Hu. Der Richter verurteilte ihn dennoch.
Hu wurde ins Gefängnis von Weinan gebracht. Obwohl er gefoltert wurde, blieb Hu standhaft in seinem Glauben. Am 9. Juli 2017 wurde er freigelassen.
Hus Gesundheitszustand verschlechterte sich nach jeder Festnahme und Inhaftierung. Doch jedes Mal konnte er sich erholen, als er wieder zu Hause war und die Falun-Dafa-Übungen machte.
Erneut belästigt
Am 10. Juli 2020 war Hu zu Hause, als Beamte des Polizeireviers Yingbinlu auftauchten und sich die Bücher ansehen wollten, die er gerade las. Als er sich weigerte zu kooperieren, riefen sie vier weitere Polizeibeamte herbei.
Hu leistete weiterhin Widerstand. Seine 90-jährige Mutter und seine junge Enkelin waren durch die Polizei verängstigt.
Die Beamten desselben Polizeireviers kamen am 24. Juli noch einmal.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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