Bedeutung eines angemessenen Verhaltens zwischen den Geschlechtern

(Minghui.org) Ein männlicher Praktizierender und eine weibliche Praktizierende in meiner Region arbeiteten lange Zeit als Zweierteam in einem Projekt zusammen und verteilten auch Informationsmaterialien über Falun Dafa. Als gegenseitige Bewunderung und romantische Gefühle zwischen ihnen auftraten, warnten Mitpraktizierende sie und tauschten mehrmals ihre Erfahrungen mit ihnen aus, aber ohne Erfolg.

Später hatten sie ein romantisches Verhältnis. Beide gestanden ihren Fehler ein. Trotz ihrer ausdrücklichen Bereitschaft, die Situation zu berichtigen, und trotz der Warnungen von Mitpraktizierenden arbeiteten sie jedoch weiterhin jeden Tag zusammen. Sie bestanden darauf, dass sie nichts Falsches täten.

Es gab mehr als nur ein paar Fälle, bei denen ein weiblicher und ein männlicher Praktizierender in Projekten in meiner Region zusammenarbeiteten. Bei vielen von ihnen kam es zu unangemessenen Vorkommnissen. Wenn die betroffenen Praktizierenden auf der Zusammenarbeit bestanden, um die Menschen effektiver zu retten, fingen Mitpraktizierende an, sich in ihrer Einschätzung unsicher zu werden.

Auch bei mir stellte ich fest, dass ich kein klares Verständnis über diese Angelegenheit hatte und es diesbezüglich in meiner Kultivierung noch Luft für Verbesserungen gab. Ich suchte geeignete Minghui-Artikel heraus und las sie nochmal. Dabei ist mir Folgendes klar geworden: Um die Situation zu berichtigen, müssen wir uns nach konkreten Verhaltensregeln richten und uns von der Anhaftung der sexuellen Lust befreien.

Der Meister sagte:

„Trägt hohes Ideal, beachtet Kleinigkeit.“ (Der Heilige, 17.11.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte)

Auch gewöhnliche Menschen glauben, dass man zwischen den Geschlechtern einen angemessenen Abstand einhalten sollte.

Wir leben und kultivieren uns in den Drei-Weltkreisen, die mit sexueller Lust und Emotionen gefüllt sind. Solange wir uns kultivieren, haben wir noch menschliche Anhaftungen. Der langandauernde Kontakt zwischen beiden Geschlechtern kann dazu führen, dass unsere menschlichen Emotionen ungehindert aufwallen. Wenn wir uns beim Kontakt mit dem anderen Geschlecht nicht nach einem hohen Maßstab fordern, lassen wir eine Lücke, die vom Bösen ausgenutzt werden kann.

Einige der oben erwähnten Praktizierenden sagten, dass das Verhältnis zwischen ihnen rein sei und nichts Unangemessenes passiere. Für mich ist diese Anschauung so unvernünftig wie die im Zhuan Falun beschriebene, bei der ein Mann mit einem Dafa-Buch auf die Straße ging und sich nicht fürchtete, von einem Auto angefahren zu werden.

Selbst wenn die Praktizierenden keine romantische Beziehung unterhalten, könnte der langanhaltende enge Kontakt allein schon zur Kritik unter den gewöhnlichen Menschen und zu Unfrieden in ihren Familien führen. Aus Sicht der gewöhnlichen Menschen ist es nicht normal, dass zwei Personen unterschiedlichen Geschlechts für lange Zeit auf engstem Raum zusammen sind. Ein solches Verhalten kann zu Misstrauen und Unfrieden in ihren Familien führen. Als Dafa-Praktizierende müssen wir uns nach einem höheren Maßstab richten. Unser Weg sollte ein Beispiel sein, dem die zukünftigen Menschen folgen können.

Der Meister sagt:

„Diese Haltung ist viel erhabener als die der Vorbilder unter den gewöhnlichen Menschen“ (Zhuan Falun 2019, Online-Version, Seite 70)

Als Dafa-Praktizierende sind unsere Maßstäbe viel höher als die der gewöhnlichen Menschen. Wie können wir uns auf die Ebene der heutigen degenerierten Gesellschaft begeben oder sogar noch tiefer? Wir können unser Verhalten nicht einfach damit entschuldigen, dass wir Aktivitäten für Dafa durchführen.

Jetzt habe ich ein tieferes Verständnis zu dem Fa des Meisters in der Fa-Erklärung in Los Angeles City:

„Als ich von der Störung der alten Mächte gesprochen habe, habt ihr einmal darüber nachgedacht? Auch das sind solche zerrenden Faktoren! Was halten die alten Mächte und der alte Kosmos für das Wichtigste? Es ist eben die Erotik, der unanständige Umgang zwischen Mann und Frau, sie halten das für das Wichtigste.“ (Fa-Erklärung in Los Angeles City, 25.02.2006)

„Das heißt also, dass sie diese Sache für sehr wichtig halten. Wenn jemand dann in dieser Hinsicht die Verbote gebrochen hat, oder wenn man es in dieser Hinsicht nicht gut gemacht hat, dann werden dir die alten Mächte und alle Gottheiten des Kosmos keinen Schutz mehr geben, außerdem werden sie dich nach unten drücken.“ (ebenda)

„Ist dir klar, dass sie das eben so gemacht haben? Manche haben abwegige Erkenntnisse. Glaubt ihr, dass sie wirklich von Herzen dem Bösen entgegengehen wollen? Das hat alles seine Gründe.“ (ebenda)

Einige Mitpraktizierende zeigten diesen Praktizierenden die Worte des Meister auf, bei großen Angelegenheiten den Richtlinien von Minghui zu folgen. In vielen Minghui-Artikeln werde die Ernsthaftigkeit dieser Angelegenheit betont. Die betroffenen Praktizierenden argumentierten jedoch: „Das Fa hat viele verschiedene Ebenen. Minghui-Artikel dienen dem Austausch von Praktizierenden, die ihre persönlichen Verständnisse teilen. Sie sind nicht das Fa. Jeder befindet sich auf seiner individuellen Ebene. Wo im Fa wird gesagt, dass wir nicht als Zweierteam alleine zusammenarbeiten sollen?“

Mein Gedanke dazu ist: Wenn der Meister für jedes Detail in unserer Kultivierung Anleitungen hinterlassen hätte, dann wäre für uns nichts mehr zum Kultivieren übrig.

Schicklichkeit war früher ein wichtiger Teil der traditionellen chinesischen Kultur. Die Regeln der Schicklichkeit zu beachten, war die Grundlage dafür, ein edler Mensch in der Gesellschaft zu sein  und Harmonie in der Gesellschaft aufrecht zu erhalten. Zum Beispiel sollten sich Männer und Frauen nichts direkt übergeben, sondern dafür einen Gegenstand benutzen. Das diente dazu, möglichen körperlichen Kontakt zu vermeiden.

In anderen Lehren wird verlangt, dass Männer und Frauen nicht im selben Zimmer schlafen oder am selben Tisch sitzen sollten, damit der nötige Abstand zwischen den zwei Geschlechtern gewahrt wird. Diese Konventionen können in der Gesellschaft zu einem angemessenen Bewusstsein für Ehre und Schamgefühl führen.

Leider richten sich heutzutage nur wenige Menschen – und sogar nur einige Praktizierende – nach diesen Anstandsregeln. Einige Praktizierende halten es für akzeptabel und einige sind sogar stolz auf ihr Verhalten, solange sie nicht so weit gegangen sind und Geschlechtsverkehr miteinander hatten. Warum denken die Menschen so? Weil sich solche Anschauungen nach dem Abrutschen der Moral der Gesellschaft dahingehend entwickelt haben.

Doch obgleich sich die Zeiten geändert haben, haben sich die Traditionen und Regeln nicht geändert, die vom Göttlichen an die Menschen überliefert wurden. Aufrichtige Menschen mit einem starken Ehrgefühl und Bewusstsein für Schicklichkeit legen großen Wert auf traditionelle Werte und halten einen angemessenen Abstand zwischen Männern und Frauen. Übermäßiger oder unangemessener persönlicher Kontakt zwischen Mann und Frau verstößt gegen die Ethik, die von den Gottheiten an die Menschheit überliefert wurde, und führt zwangsläufig zu sexueller Lust und unangemessenen Emotionen. Schließlich führt es zu abweichenden Verhaltensweisen, hervorgerufen vom Erotikdämon.

Sich nach den Traditionen zu richten, kann die Stabilität der Familie und der Gesellschaft sicherstellen. Auf der anderen Seite führt das Ignorieren oder Auf-die-leichte-Schulter-nehmen der Traditionen zu zerbrochenen Familienwerten und Instabilität in der Gesellschaft. Wenn wir uns als Falun-Dafa-Praktizierende in dieser Hinsicht nicht richtig verhalten, wird es unsere Bemühung, Lebewesen zu retten, negativ beeinflussen und weniger kraftvoll und effizient sein.

Bei verheirateten Ehepaaren

Eine andere beachtenswerte Tradition ist, dass auch ein verheiratetes Ehepaar in der Öffentlichkeit einen angemessenen Abstand wahren sollte. In einer öffentlichen Umgebung sollten sie Gegenstände einander nicht direkt übergeben. Zum Beispiel, wenn ein Getränk in einem Gefäß übergeben wird, sollte der Mann den oberen Teil des Griffes anfassen und die Frau den unteren Teil, damit sich ihre Hände nicht berühren.

Meine Frau und ich sind beide Praktizierende. Manchmal hielten wir in der Öffentlichkeit Händchen, ohne es überhaupt zu bemerken. In den Augen der gewöhnlichen Menschen wird das für normal gehalten. Als ich aber einen Schritt zurückging und ernsthaft darüber nachdachte, wurde mir klar, dass ein solches Verhalten beim Betrachter ein Feld mit menschlichen Emotionen und sogar Erotik erzeugt – und ein solches Feld ist meiner Meinung nach nicht aufrichtig.