Neun Praktizierende wegen des Lesens von Falun-Dafa-Schriften vor Gericht

(Minghui.org) Neun Bewohner des Kreises Qishan in der Provinz Shaanxi erschienen am 18. August 2020 vor Gericht, weil sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] angeklagt wurden.

Festnahmen und Inhaftierung

Die Frauen Wang Ruiqin, Cao Luxia, Hui Hui, Li Huiqin, Xu Mingxia, Ya Lan sowie die Männer Jiao Binglan und Shao Qihu wurden am 10. Juli 2019 verhaftet, als sie gemeinsam die Schriften des Falun Dafa lasen.

Der neunte Praktizierende, Shen Hongqi, wurde am 22. Juli 2019 verhaftet.

Die Frauen Wang Ruiqin, Cao Luxia, Hui Hui, Li Huiqin und Herr Shao Qihu wurden später gegen Kaution freigelassen.

Die anderen vier Praktizierenden, nämlich Xu Mingxia, Jiao Binglan, Ya Lan und Shen Hongqi, wurden in das Untersuchungsgefängnis des Kreises Qishan überführt. Dort werden sie seitdem festgehalten; Familienbesuche sind nicht erlaubt.

Gerichtsverhandlung

Während der Verhandlung vor dem Kreisgericht von Qishan am 18. August wurden nur Herr Shen und Frau Xu von ihren Anwälten vertreten, die für sie auf nicht schuldig plädierten. Jiao agierte als sein eigener Anwalt. Es ist nicht klar, ob die anderen Praktizierenden durch gerichtlich bestellte Anwälte vertreten waren.

Im Gegensatz zu vielen anderen Gerichtsverhandlungen, bei denen die Familien der Praktizierenden nicht teilnehmen durften, erlaubte der Richter jedem Familienmitglied der Praktizierenden, das an diesem Tag kam, den Gerichtssaal zu betreten.

Als Shen und drei weitere Angehörige aus dem Untersuchungsgefängnis gebracht wurden, trugen sie Handschellen und Fußfesseln. Auf Antrag von Shens Anwalt entfernten die Gerichtsdiener die Fesseln und Handschellen.

Shens Anwalt argumentierte, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiere. Er wies auch darauf hin, dass Falun Dafa in der ganzen Welt verbreitet und hochgeschätzt und nur in China verfolgt werde. Während er sprach, versuchte der Staatsanwalt zweimal, ihn zu unterbrechen. Der Anwalt ließ sich nicht abschrecken und verlas seine Verteidigungsrede zu Ende.

Shen fügte hinzu, dass der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei, Jiang Zemin, Falun Dafa während eines Interviews mit der französischen Zeitung Le Figaro im Jahr 1999 verleumdet habe. Die Tageszeitung des Volkes, das Sprachrohr des kommunistischen Regimes, habe darüber berichtet und auch einen Folgebericht über das Interview veröffentlicht. Diese beiden Berichte seien von den chinesischen Richtern oft als rechtliche Grundlage angeführt worden, um Falun Dafa als Sekte zu bezeichnen. Bei den Berichten handele es sich allerdings nicht um Gesetze; sie hätten keine bindende Wirkung.

Weiter betonte er, dass es im Rahmen der Religionsfreiheit der Praktizierenden liege, Falun-Dafa-Bücher zu lesen und zu besitzen. Diese Tatsache sei bestätigt durch die Aufhebung des Verbots von Falun-Dafa-Büchern im Jahr 2011 durch das staatliche Hauptamt für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen.

Xus Anwalt brachte zudem vor, dass das Praktizieren von Falun Dafa und das Befolgen der Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ durch seine Mandantin der Gesellschaft nur Vorteile bringen könne und dass die Praktizierenden nicht dafür verfolgt werden sollten, dass sie versuchten, gute Menschen zu sein.

Auch Xus Tochter verteidigte vor Gericht die Unschuld ihrer Mutter. Sie erzählte, wie sich Xus Gesundheitszustand nach Beginn des Praktizierens von Falun Dafa verbesserte und wie sie die Prinzipien von Falun Dafa anwandte, um sie und ihren Bruder zu lehren, bessere Menschen zu werden.

Xu schien während der Anhörung sehr müde zu sein. Sie erzählte dem Anwalt, dass sie nachts nur schwer einschlafen könne und dass sie sich erschöpft fühle und beim Gehen nicht das Gleichgewicht halten könne.

Jiao bestritt die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Er sagte, er wolle nur ein guter Mensch sein, indem er Falun Dafa praktiziere, und habe gegen kein Gesetz verstoßen. Er forderte einen Freispruch.

Frühere Berichte:

Acht Bewohner Sichuans stehen vor Anklage – sie hatten gemeinsam in Falun-Dafa-Bücher gelesen

Neun Einwohner von Shaanxi sollen wegen ihres Glaubens vor Gericht


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.