Drei Taifune im Nordosten Chinas – dort, wo die Verfolgung von Falun Dafa immer noch anhält

(Minghui.org) Drei Taifune trafen im September 2020 innerhalb von zwei Wochen den Nordosten Chinas. Betroffen sind unter anderem die Provinzen Heilongjiang, Liaoning und Jilin. Der erste Taifun mit Namen Bavi fegte durch die Stadt Jixi in der Provinz Heilongjiang. Er erreichte auf der Beaufort-Skala die Stufe 12 (höchste Stufe, über 118 Stundenkilometer), legte Bäume um und deckte Dächer ab.

Taifune, die als ausgewachsene tropische Wirbelstürme bekannt sind, treffen normalerweise häufig Südchina und Taiwan. Dieses Jahr gab es keine Taifune, die Taiwan direkt trafen, berichtete Radio France Internationale Anfang September. Taifun Bavi, der erste große Taifun, der seit 1949 Nordostchina heimsuchte, entstand in der Nähe der Philippinen, zog an Südkorea und Japan vorbei und richtete in Nordkorea große Schäden an.

„Hat ein Taifun Augen und weiß, wo er wüten will?“, fragte ein Netzbürger in den sozialen Medien.

Heftiger Schlag für die Landwirtschaft

Aus Videos, die von Einheimischen auf Twitter geteilt wurden (Twitter ist in China verboten, aber durch Software zur Umgehung von Firewalls zugänglich), ging hervor, dass Brücken zerstört, Straßen blockiert und Häuser durch Überschwemmungen unter Wasser gesetzt worden waren.

Noch schlimmer ist aber, dass der Sturm zu einem für die Landwirtschaft kritischen Zeitpunkt tobte. Der Sturm und die schweren Überschwemmungen machten die Ernten zunichte. Die Ernteerträge von Getreide, Obst und Gemüse werden dadurch in diesem Jahr viel geringer ausfallen.

Nach dem Taifun Bavi ist das Erntegut auf den Feldern niedergedrückt.

Taifun Haishen, der dritte nach Bavi und Maysak, war der erste Super-Taifun in diesem Jahr mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde.

Bei drei Taifunen in Folge sind selbst erfolgreiche Frühkulturen wie Mais schwer zu ernten, da der Mähdrescher nicht in das aufgeweichte Land einfahren kann. Der Mais verdirbt auf dem Feld und auch die Ernte von Feldfrüchten im Herbst ist nicht sicher.

Diese Katastrophe wird wahrscheinlich ganz China schaden. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums ist der Nordosten Chinas die wichtigste Quelle des Landes für Sojabohnen (41 Prozent der landesweiten Produktion), Mais (34 Prozent) und Japonica-Reis (30 - 50 Prozent).

Ursachen

Angesichts einer solch beispiellosen Katastrophe und anderer Katastrophen in China in diesem Jahr wie die Coronavirus-Pandemie, große Überschwemmungen, Dürre und Heuschreckenplagen fragen sich viele Menschen, was schief gelaufen sein könnte.

Früher glaubten die Chinesen, dass Katastrophen, die über die menschliche Welt hereinbrechen, vom Göttlichen herbeigeführt werden und mit den Wechselwirkungen zwischen Himmel und Menschheit zu tun haben.

Diese Auffassung ist in einer Reihe von altchinesischen Klassikern gut dokumentiert: Danach lösen Verstöße gegen den Weg des Himmels in der menschlichen Welt Katastrophen aus. Wenn Kaiser und Beamte in ihrer Herrschaft vom Gesetz des Himmels abweichen, ist die Folge, dass göttliche Katastrophen über die menschliche Welt hereinbrechen. Wenn sie es versäumen, Buße zu tun und sich zu bessern, brechen noch größere Katastrophen über die Menschheit herein und es kommt zu ungewöhnlichen Erscheinungen. Aus diesem Grund hatte für Beamte im alten China stets die Moral den Vorzug vor allem anderen in ihrer Regierungsführung, insbesondere dann, wenn Katastrophen auftraten.

Die Funktionäre der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) im modernen China sind jedoch dafür bekannt, dass sie oft die Moral missachten und sich über die Menschen stellen, denen sie eigentlich dienen sollten. Li Chuanliang, der ehemalige stellvertretende Bürgermeister von Jixi, floh deshalb Anfang des Jahres in die Vereinigten Staaten. Er erklärte, seine Heimatprovinz Heilongjiang sei vollständig von Korruption durchsetzt.

Es gibt noch andere Berichte über grassierende Korruption in weiten Teilen Chinas. In der Provinz Liaoning zum Beispiel wurden 2016 bei den Wahlen des Provinzparteikomitees, des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses und des Nationalen Volkskongresses massive Bestechungs- und Betrugsfälle bekannt. Einige Kandidaten legten gefälschte Dokumente vor, um auf die Stimmzettel zu kommen, während andere wiederum die Leute bestachen, um Stimmen zu erhalten. Am Ende wurde gegen 955 Personen ermittelt. Unter ihnen wurden 45 gewählte Vertreter für den Nationalen Volkskongress für ungültig erklärt, 454 gewählte Provinzvertreter wurden des Amtes enthoben. Das sind lediglich die Berichte, die der Öffentlichkeit bekannt sind. 

Korruption ist nicht das einzige Verbrechen der KPCh-Beamten. In den letzten 21 Jahren folgten viele dem Befehl der Zentralregierung, Falun Dafa zu verfolgen – eine friedliche Meditationspraxis, die den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgt. Viele Beamte betrachten ihr Mitwirken an der Verfolgung als Mittel zur Abkürzung, um politisches Kapital zu sammeln und ihre politische Karriere voranzubringen. Als solche haben sie keine Mühen gescheut, unschuldige Falun-Dafa-Praktizierende festzunehmen und in Haftanstalten zu sperren.

Die drei Provinzen Heilongjiang, Jilin und Liaoning im Nordosten Chinas sind berüchtigt für die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden.

Das inzwischen geschlossene Arbeitslager Masanjia in der Provinz Liaoning beispielsweise diente dem Justizministerium als Modellarbeitslager für die Unterdrückung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Auch im Frauengefängnis Heilongjiang in der Provinz Heilongjiang wurden Praktizierende sehr brutal gefoltert. Dasselbe gilt für das Frauengefängnis Jilin in der Provinz Jilin, wo es zu beispiellosen Menschenrechtsverletzungen an Falun-Dafa-Praktizierenden kam.

Laut der Minghui-Website ist belegt, dass über 4.000 Falun-Dafa-Praktizierende während der Verfolgung ihr Leben verloren haben. Die tatsächliche Zahl liegt aufgrund der Schwierigkeiten, Informationen aus China zu erhalten, sehr viel höher. Die drei Provinzen im Nordosten Chinas liegen bei der Zahl der Todesfälle von Falun-Dafa-Praktizierenden unter den ersten vier Provinzen. Heilongjiang verzeichnet die meisten Todesfälle in ganz China (591), gefolgt von Liaoning (570) und Jilin auf Platz vier (498).

Menschenrechtsverletzungen gegen Falun-Dafa-Praktizierende

Als der Praktizierende Yu Songjiang in der Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan  in Jiansanjiang, Provinz Heilongjiang festgehalten wurde, sagte ihm ein Wärter: „Wir werden dich auf die gleiche Weise foltern, wie Spione behandelt werden, bis du seelisch zusammenbrichst.“

Folter-Nachstellung: Das Auge eines Praktizierenden wird während des Schlafentzuges offen gehalten.

In seiner Aussage schrieb Yu, dass der Wärter Jin Yianpeng Zahnstocher benutzte, um seine Augenlider offen zu halten, als er unter Schlafentzug gehalten wurde. Als die Zahnstocher herausrutschten und er unbewusst die Augen schloss, kam gerade der Wärter Sheng Shusen herein und sah es. „Wir werden dich heute Nacht nicht schlafen lassen!“, schrie er. Ein dritter Wärter, Mo Zhenshan, sagte dasselbe. Um Yu wach zu halten, spielten sie ihm laute Musik auf ihren Telefonen vor.

Mo sagte zu Yu: „Wenn du eine Erklärung [zum Verzicht auf Falun Dafa] aufsetzt, kannst du nach Hause gehen. Andernfalls kommst du ins Gefängnis.“ Durch die Folter verlor Yu in dieser Nacht dreimal das Bewusstsein. Trotzdem schlugen und traten die Wärter immer wieder.

Einem hohen Beamten in der Provinz Heilongjiang zufolge, der die oben genannten Wärter als „Abschaum“ bezeichnete, wissen die Beamten von den Folterungen der Praktizierenden. Sie lassen aber dennoch zu, dass die Folterungen fortgesetzt werden. Sheng sagte einmal zu einer praktizierenden Frau: „Wenn du deinen Glauben nicht aufgibst, werde ich dich nackt ausziehen und dich von ein paar starken Männern vergewaltigen lassen!“

Der Wärter Fu Yanchun gab direkt zu: „Ich bin eine Bestie, kein Mensch“ und: „Hier ist die Mafia!“

Trotz der rechtswidrigen Inhaftierung und brutalen Folter von Praktizierenden verbieten KPCh-Beamte den Anwälten oft, Praktizierende zu vertreten. Das ereignete sich zum Beispiel im März 2014 in Jiansanjiang in der Provinz Heilongjiang, als viele Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan gebracht wurden.

Als die Familien der Praktizierenden, andere Praktizierende und Rechtsanwälte sich um ihre Freilassung bemühten, reagierten die Behörden mit Vergeltungsmaßnahmen darauf. Insbesondere wurden vier Anwälte, sieben weitere Praktizierende und mehrere Familienmitglieder verhaftet und gefoltert. Die Anwälte wurden später 15 Tage in Haft genommen, und gegen vier der sieben Praktizierenden wurde Anklage erhoben. Während dieser Fall die Aufmerksamkeit einiger ausländischer Nachrichtenmedien auf sich zog, bestritten Sprecher des chinesischen Außenministeriums die Existenz schwarzer Gefängnisse (inoffizielle Haftanstalten) wie der Gehirnwäsche-Einrichtung in Qinglongshan.

Diese Fälle sind keine Einzelfälle. In einigen Gebieten Nordostchinas wie der Stadt Dalian, Provinz Liaoning werden Regierungsangestellte auf ihre Beteiligung an der Unterdrückung von Falun Dafa hin untersucht. Es gibt auch Belohnungen für Durchschnittsbürger. Jeder, der einen Praktizierenden bei der Polizei anzeigt, kann bis zu 100.000 Yuan erhalten.

Folgen für die Täter

Falun-Dafa-Praktizierende streben danach, bessere Menschen zu werden, indem sie den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen. Wenn die Machthaber gesetzestreue Praktizierende verfolgen, weil sie an ihrem Glauben festhalten, kann das für die Täter schwerwiegende Folgen haben.

Yang Chunyue war Leiter des Büros 610 in Chifeng in der Inneren Mongolei. Seit Beginn der Verfolgung von Falun-Dafa wurden Tausende von Praktizierenden verhaftet und unter seiner Anweisung in Haftanstalten, Gehirnwäsche-Einrichtungen und Gefängnissen festgehalten.

Yang starb an Krebs und sein Sohn starb bei einem Autounfall.

Es gibt ähnliche Fälle. Im August 2005 verhaftete die Polizei von Sihe in der Stadt Fuxin, Provinz Liaoning 15 Praktizierende. Meng Qingyan, der Leiter einer örtlichen Polizeiwache, wurde für die Verhaftung ausgezeichnet. „Ich werde Falun Dafa bekämpfen, bis ich sterbe!“, rief er in einer Sitzung. In derselben Nacht starb er an einem Herzinfarkt.

Vier Beamte der Polizeiwache von Huadong, ebenfalls in der Stadt Fuxin, verhafteten die Praktizierende Yin Yingchun, als sie Transparente mit Botschaften über Falun Dafa aufhängte. Als sie ihr Haus plünderten, nahmen die Beamten alles mit, was sie konnten, sogar einige dekorative Blumen als „Beweismittel“. Dafür erhielt die Polizeiwache eine Team-Auszeichnung dritter Klasse. Kurze Zeit später musste dem Leiter der Polizeiwache ein Stent gesetzt werden. „Erzählt anderen nichts davon“, sagte der Leiter zu seiner Familie, „sonst werden die Leute sagen, ich hätte [für die Verfolgung von Falun Dafa] eine karmische Vergeltung erhalten.“

Liu Wanquan, der Leiter der Zhizhushan-Polizeiwache in Fuxin, schlug Huang Xiaojie, um ihn zu zwingen, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Er schlug auch Huangs Mutter, die Schwägerin und eine Cousine Huangs, weil sie Huang geholfen hatten. Außerdem zwang er sie zur Zahlung von Geldstrafen. Als Huang einer rechtswidrigen Verhaftung zu entgehen versuchte, befahl Liu den Beamten, ihn zu erschießen. Huang wurde in die linke Wade geschossen. Am Ende kam er für acht Jahre ins Gefängnis.

Zwei Jahre später wurde gegen Liu Wanquan wegen Korruption ermittelt und man verurteilte ihn zu einer Gefängnisstrafe von zwölf Jahren. Später wurde bekannt, dass bei ihm im Gefängnis Krebs diagnostiziert worden war.