Brutale Folter – erhebliche Verletzungen bei zwei Falun-Dafa-Praktizierenden im Arbeitslager

(Minghui.org) Am 29. Oktober 2020 standen drei Falun-Dafa-Praktizierende vor dem Kreisgericht Gaoyang. Sie wurden per Videokonferenz angehört. Die drei Frauen aus der Stadt Baoding in der Provinz Hebei waren angeklagt worden, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa [1] nicht aufgeben wollten. Einzelheiten zur Anhörung der Praktizierenden werden zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts ermittelt.

Am 4. März 2020 waren Chen Xiumei und Guo Zhiping festgenommen, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatten. Seitdem sind sie in der Haftanstalt Baoding inhaftiert.

Vor ihrer jüngsten Festnahme war Chen viermal für insgesamt sechs Jahre in einem Zwangsarbeitslager inhaftiert; Guo einmal für ein Jahr. Die Behörden warfen ihnen das Praktizieren von Falun Dafa vor. Es folgen weitere Einzelheiten zu ihren Berichten.

Chen Xiumeis Leiden

Früher hatte die 63-jährige Chen in der Baumwollfabrik Baoding gearbeitet. Sie litt unter Muskelschwund, Erschöpfungszuständen, hatte Magenschmerzen, eine Blinddarmentzündung und Heuschnupfen. Diese Leiden verschwanden, als Chen 1996 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begann. Seitdem setzte sie alles daran, ein besserer Mensch zu werden. Sie wurde von der Familie und auch am Arbeitsplatz sehr geschätzt. Beispielsweise waren in dem Wohnblock, in dem Chen lebt, oft die Abwasserleitung verstopft. Dann setzte sie sich dafür ein, dass eine Kanalreinigungsfirma beauftragt wurde, für die sie die Kosten selbst übernahm.

Chen Xiumei

Zähne bei Zwangsernährung ausgeschlagen und unbekannte Medikamente gespritzt

Am 4. Februar 2002 wurde Chen von einem Zivilpolizisten verhaftet. Sie trat in Hungerstreik, um gegen die willkürliche Inhaftierung zu protestieren. Deshalb wurde sie von Beamten zwangsernährt. Dabei schlugen ihr die Polizisten zwei Zähne aus.

Am 14. Mai 2002 lieferte die Polizei Chen ohne rechtmäßiges Verfahren für drei Jahre in das Zwangsarbeitslager Baoding ein. Weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben und sich nicht an die Regeln im Arbeitslager hielt, musste die Praktizierende auf dem Flur schlafen, wo es von Moskitos wimmelte.

Später brachten die Zuständigen Chen in die Gehirnwäsche-Einrichtung Zhuozhou. Sie trat in Hungerstreik und protestierte gegen die Misshandlungen. Sieben Tage nach Beginn des Hungerstreiks wurde Chen mit stark gesalzener Milch zwangsernährt. Danach konnte sie kaum atmen und hatte starke Schmerzen.

Die Wärter fesselten die Praktizierende zudem auf einem Bett und spritzten ihr unbekannte Medikamente. Die Wärter, die über keine medizinische Ausbildung verfügten, stachen ihr wahllos Nadeln in Arme und Beine. Als Folge bildeten sich blaue Flecken. Als sich Chen wehrte, wurde sie geschlagen. Gegen Ende ihres Aufenthalts in der Gehirnwäsche-Einrichtung war Chens Körper mit Wunden übersät und sie war abgemagert.

Dann veranlassten die Behörden, dass Chen in die Frauenhaftanstalt in der Provinz Hebei verlegt wurde. Auch dort spritzte man ihr unbekannte Medikamente. Man fesselt sie mit Handschellen ans Bett und führte ihr mehrmals Nahrung zu. Die gewaltsame Prozedur führte zu starken Blutungen aus Mund und Nase. Ein Wärter riss Chen ein Haarbüschel heraus, ein anderer schlug ihr einen Zahn aus. Um Chen am Schreien zu hindern, klebten ihr die Wärter den Mund zu.

Erst als Chen im Sterben lag, wurde sie am 19. Januar 2004 freigelassen. Sie war derart verletzt und abgemagert, dass ihre Familie sie nur schwer erkennen konnte. Chen schien nicht zurechnungsfähig zu sein. Sie konnte nicht sprechen und erkannte ihre Angehörigen nicht. Sie war auch nicht in der Lage, selbständig zu essen.

Handgelenke eitern wegen Handschellen – fast zu Tode geprügelt

Am 7. März 2007 wurde Chen von Agenten des Sicherheitsbüros Xinshi festgenommen. Am nächsten Tag brachte man sie für ein Jahr ins Zwangsarbeitslager Baoding.

Chen weigerte sich, eine Gefängnisuniform zu tragen. Sie ließ sich auch nicht fotografieren. Die Wärter legten sie auf ein Bett und fesselten ihre Hände und Beine mit Handschellen an das Bettgestell, sodass ihre Glieder maximal gestreckt waren. Acht Tage später eiterten ihre Handgelenke, weil die Handschellen ihr ins Fleisch schnitten. Die Hände waren geschwollen.

Während Chen mit Handschellen ans Bett gefesselt war, befahlen die Wärter zwei Gefangenen, die Praktizierende zu schlagen und ihr mit schweren Lederstiefeln gegen das Schienbein zu treten. Für lange Zeit war Chen verkrüppelt. Unter der ständigen Folter verschlechterte sich ihr Zustand. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, ihr wurde schwindlig und sie konnte sich nicht konzentrieren.

Als Chen freigelassen wurde, war sie dem Tod nahe.

Sexuell missbraucht und geschlagen

Beamte der Polizeistation Jingxiu verhafteten Chen am 8. Januar 2009 erneut. Eine Woche später, am 15. Januar, brachten sie sie ins Frauenzwangsarbeitslager der Provinz Hebei. Der Abteilungsleiter Liu Ziwei veranlasste die Gefangenen, Chen komplett zu entkleiden. Sie kniffen ihr in die Brustwarzen und führten eine Haarbürste in die Vagina ein, die sie heftig drehten. Der Boden war mit Chens Blut bedeckt.

Als Liu eines Tages bemerkte, dass Chen die Falun-Dafa-Übungen machte, schleifte er sie in sein Büro und schlug sie mit einem Schlagstock. Liu und ein Wärter fesselten sie mit Handschellen an ein Rohr. Dann öffneten sie das Fenster und ließen eiskalte Luft herein. Chen trug nur ein dünnes Hemd. Sie musste lange Zeit stehen und durfte nicht zur Toilette.

Bei einem Zwischenfall packte Liu mit einer Gefangenen Chen an den Haaren und zog sie aus dem oberen Doppelstockbett. Sie schleppten sie in einen Lagerraum, verschlossen die Tür und stopften ihr eine Socke in den Mund. Abwechselnd schlugen und traten sie die Praktizierende, zerkratzten ihr das Gesicht und schlugen ihren Kopf gegen die Wand. Als Liu müde wurde, hörten sie auf.

Von Februar bis März 2009 fesselte Liu Chens Hände mit Handschellen an das obere Doppelstockbett. Manchmal fesselte er eine Hand an das untere Bett, sodass Chen weder sitzen noch gerade stehen konnte. Nur wenn sie aß oder zur Toilette musste, wurde sie losgebunden. Durch diese Prozedur verkrampften sich Chens Arme und wurden steif. Sie konnte sich auch nicht mehr hinhocken, wenn sie zur Toilette musste. Der linke Arm war deformiert. Einen Monat nach der Folter bildete sich ein Knoten im Bein.

Folternachstellung: Aufhängt

Bei einem anderen Vorfall forderte ein Wärter von einer Gefangenen, Chens Gesicht zu zerkratzen, bis ihre Haut verletzt und das Gesicht geschwollen und entstellt war.

Nach einem Jahr im Zwangsarbeitslager verlängerten die Behörden Chens Haftzeit willkürlich um zwei Wochen. Am 23. Januar 2010 kam sie endlich frei.

Zwangsarbeit und Elektroschocks

Am 10. September 2012 brachten Polizisten der Gemeinde Xiantai die Praktizierende drei Tage nach ihrer Festnahme in das Frauenzwangsarbeitslager Hebei. Der stellvertretende Polizeidirektor schlug ihr während einer körperlichen Untersuchung wiederholt ins Gesicht. Eine Woche lang sperrte man Chen in Isolationshaft – mit wenig Nahrung und fast ohne Wasser. Danach musste sie in einer Zelle Zwangsarbeit verrichten.

Einmal ließ ein Wärter Chen den ganzen Tag über bis Mitternacht stehen. Am nächsten Tag schockte er in einem geschlossenen Raum Chens Hände, Kopf und Gesicht mit einem Elektroschlagstock und prügelte dabei brutal auf sie ein.

20 Tage vor der Auflösung des Lagers weigerten sich die Behörden immer noch, Chen freizulassen; ein Wärter sagte: „Ohne dich werden wir arbeitslos sein.“

Nachdem Chen in Hungerstreik getreten war, hielten fünf Wärter sie auf einem Bett fest und führten gewaltsam einen Schlauch durch ihr Nasenloch ein, um sie zweimal täglich mit Maisbrei zu ernähren. Am 7. September 2013 wurde Chen freigelassen.

Administrativhaft

Am 22. Juni 2016 verhafteten Polizisten des Bezirks Xinshi die Praktizierende. Chen war danach zehn Tage in Polizeigewahrsam.

Guo Zhipings Leiden

Guo war früher Buchhalterin in der Stahlfabrik Baoding gewesen. Sie litt damals unter abnormalen Wachstum des Brustgewebes, Frauenbeschwerden, unregelmäßigem Herzschlag und Rückenschmerzen. Nachdem sie mit über 30 Jahren aufgehört hatte zu arbeiten, verschlechterte sich ihr Zustand weiter.

Im März 1999 lernte Guo Falun Dafa kennen. Am ersten Tag, als sie die Übungen machte, verschwand das Engegefühl in ihrer Brust, das auf das abnormale Gewebewachstum zurückzuführen war. Endlich hatte sie das Gefühl, wieder atmen zu können. Eine Woche später waren auch die gynäkologischen Symptome verschwunden.

Wiederholte Festnahmen und Inhaftierung

Am 13. Februar 2000 reiste Guo nach Peking, um Gerechtigkeit für Falun Dafa zu fordern. Polizisten nahmen sie fest und hielten sie 36 Tage in Gewahrsam.

Im November 2000 führte die Polizei eine Razzia in Guos Haus durch. Eine Woche später musste sie zur Polizeiwache gehen, wo sie zwei Tage lang festgehalten wurde.

Im März 2001 brachten Beamte der Polizeiwache Jiannan Guo in die Haftanstalt Baoding. Einen Monat lang war sie dort in Haft.

Im Dezember 2006 brachen Beamte der Polizei Jiannan in Guos Wohnung ein und durchsuchten sie. Willkürlich wurde die Praktizierende ein Jahr im Zwangsarbeitslager Baoding festgehalten.

Gehirnwäsche und Zwangsarbeit

Im Zwangsarbeitslager steckten die Wärter Guo in Isolationshaft. Sie durfte nicht schlafen und man unterzog sie einer Gehirnwäsche, damit sie auf ihren Glauben verzichtete. Täglich musste Guo schwer arbeiten. Man ließ sie Salben herstellen, Kuchenschachteln kleben und Lastwagen be- und entladen. Die übermäßige Belastung führte zu Herzrasen, Zittern und Kältegefühl.

Wu Junpings Leiden

Am 6. Juni 2020 wurde eine weitere Praktizierende aus Baoding, die über 70 Jahre alte Wu Junping, in ihrer Wohnung verhaftet. Mit einem Hungerstreik protestierte sie gegen die willkürliche Festnahme und Inhaftierung. Während des Gewahrsams wurde sie misshandelt. Als ihr Blutdruck plötzlich stark anstieg, ließen die Wärter der Haftanstalt sie nicht ärztlich untersuchen. Wu wurde gezwungen, tagsüber zu sitzen. Zum Ausruhen durfte sie sich nicht hinlegen.

Auch Wu stand am 20. Oktober vor Gericht. Einzelheiten zur Anhörung der Praktizierenden werden derzeit ermittelt.

Frühere Berichte:

Zwei Einwohner Hebeis müssen vor Gericht - wegen Verteilung von Informationsmaterialien

Frau Chen Xiumei viermal in Zwangsarbeitslager eingewiesen (Foto)

Frau Chen Xiumei wird derzeit im Frauenzwangsarbeitslager in der Provinz Hebei gefoltert (Foto)

[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.