Unter einem Vorwand zur Polizeistation beordert, verhaftet und verurteilt

(Minghui.org) Gong Qinglin, ein 67-jähriger Bürger des Kreises Yilong in der Provinz Sichuan, erhielt am 7. März 2019 einen Anruf von der Polizei. Er wurde aufgefordert, auf die Polizeistation zu gehen, um einen Ausweis registrieren zu lassen. Da seine Familienangehörigen vermuteten, dass die Polizei versuchte, Gong wegen des Praktizierens von Falun Dafa [1] zu verfolgen, baten sie ihn, nicht zur Polizeiwache zu gehen. Gong ging trotzdem hin und wurde sofort verhaftet.

Die Polizei nahm ihm den Hausschlüssel ab und fuhr mit ihm zur Hausdurchsuchung in seine Wohnung. Die Beamten beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher, seinen Computer, seinen Drucker sowie 80.000 Yuan (10.400 Euro) in bar.

Mehrmals verhörten die Polizisten Gong und sagten, sie würden ihn freilassen, wenn er sich bereit erkläre, Informationen über sechs bis acht andere Falun-Dafa-Praktizierende zu liefern. Er weigerte sich und wurde in Gewahrsam gehalten.

Später legte die Polizei seinen Fall der Staatsanwaltschaft vor und beschuldigte ihn, „eine Sektenorganisation zu benutzen, um den Gesetzesvollzug zu untergraben“ [2]. Die bei ihm beschlagnahmten Gegenstände wurden als Beweismittel der Anklage aufgenommen.

Aus Sorge um seine Situation beauftragte Gongs Familie einen Anwalt, der ihn vertreten sollte. Als der Anwalt zur Staatsanwaltschaft von Yilong ging, um seine Falldokumente zu prüfen, sagte der dortige Mitarbeiter, dass jemand anderes die Dokumente ausgeliehen habe und dass er keine elektronische Akte zur Verfügung habe.

Als der Anwalt zur Aufsichtsbehörde der Staatsanwaltschaft ging, um eine Beschwerde über das Personal einzureichen, das ihn an der Durchsicht der Falldokumente hinderte, dauerte es mehr als eine Stunde, bis die Aufsichtsbehörde bereit war, seine Beschwerde anzunehmen.

Gong wurde am 20. Oktober 2020 vor Gericht gestellt und zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.