Zwei Brüder verurteilt, weil sie die Polizei daran hinderten, die Wohnung ihrer Mutter zu durchsuchen
(Minghui.org) Zwei Brüder in der Stadt Weifang in der Provinz Shandong wurden ein Jahr nach ihrer Verhaftung im Geheimen zu Gefängnisstrafen verurteilt. Sie hatten versucht, die Polizei daran zu hindern, die Wohnung ihrer Mutter wegen ihres Praktizierens von Falun Dafa [1] zu durchsuchen.
Das Bezirksgericht Kuiwen verurteilte am 28. September 2020 Zhang Chao, einen 50-jährigen Falun-Dafa-Praktizierenden, zu vier Jahren Gefängnis. Sein Bruder Zhang Ping, der nicht Falun Dafa praktiziert, erhielt sechs Monate auf ein Jahr Bewährung.
Das Gericht setzte Zhang Chao eine Frist von zehn Tagen, einschließlich Feiertagen und Wochenenden, um gegen das Urteil Berufung einzulegen. Angesichts der achttägigen Feiertagspause (1.-8. Oktober), die das Mittherbstfest und den Jahrestag der Gründung des kommunistischen Regimes am 1. Oktober einschloss, vermutete Zhangs Familie, dass das Gericht ihn bewusst am 28. September verurteilt hatte, um ihn daran zu hindern, Berufung gegen das Urteil einlegen zu können.
Berichten zufolge hätten die Behörden Zhang Ping aufgefordert, zu versuchen, seinen Bruder davon zu überzeugen, die Berufung gegen das Urteil aufzugeben, da es wenig Aussicht auf Erfolg hätte.
Verhaftungen der Brüder
Am 31. Oktober 2019 wurde Wang Zhen, die Mutter der Brüder Zhang angezeigt, weil sie vor einem Krankenhaus mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde verhaftet. Die Polizei ging gegen 15:00 Uhr zu Wangs Wohnung, um sie zu durchsuchen. Zufällig besuchten die beiden Brüder ihre Mutter zur selben Zeit. Als sie die Polizisten sahen, versuchten die Brüder, sie daran zu hindern, die Wohnung zu durchsuchen, und forderten sie auf, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen.
Die Beamten riefen daraufhin die bewaffnete Polizei, die bald darauf mit drei Polizeiwagen kam. Zhang Ping wurde auf der Stelle verhaftet. Zhang Chao entkam, wurde dann aber am 2. November 2019 verhaftet. Die Brüder kamen in das städtische Untersuchungsgefängnis Weifang. Wang wurde am Abend des 31. Oktober aufgrund ihres Gesundheitszustands gegen Kaution freigelassen.
Die Bezirksstaatsanwaltschaft von Kuiwen genehmigte die Verhaftung von Zhang Chao am 6. Dezember 2019. Ihm wurde vorgeworfen, „die öffentliche Sicherheit gefährdet und den öffentlichen Dienst durch gefährliche Handlungen gestört zu haben“.
Gu Zhiyong von der Staatssicherheit und Cao Junyong von der Polizei von Kuiwen wurden für die Bearbeitung des Falles von Zhang Chao ausgezeichnet.
Anwaltliche Vertretung behindert
Zhang Chaos Familie beauftragte einen Anwalt zu seiner Vertretung. Die Behörden hielten den Anwalt und seine Familie über den Status seines Falles beständig im Dunkeln.
Um das chinesische Neujahrsfest Ende Januar 2020 ging Zhang Chaos Anwalt mehrmals zur Polizei, um seine Vollmacht einzureichen. Die Polizei nahm sie nicht an und forderte ihn auf, sie per Post zu schicken.
Als der Anwalt bei der Polizei nachfragte, wann sie vorhätten, Zhangs Fall der Staatsanwaltschaft vorzulegen, sagte die Polizei, dass sie nach dem chinesischen Neujahrsfest einige Informationen zur Verfügung stellen würden. Als der Anwalt nach dem chinesischen Neujahrsfest die Polizei anrief, ging niemand ans Telefon. Wahrscheinlich waren die Polizisten wegen des Lockdowns aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht mehr zur Arbeit zurückgekehrt.
Am 25. Februar 2020 erfuhr eine Quelle, dass die Polizei Zhangs Fall bereits bei der Staatsanwaltschaft eingereicht hatte, wahrscheinlich noch vor dem chinesischen Neujahrsfest. Der Anwalt erhielt nie eine Benachrichtigung.
Es hieß, dass die Bezirksstaatsanwaltschaft von Kuiwen den Fall von Zhang aufgrund unzureichender Beweise zweimal zurückgegeben habe. Die Polizei setzte den Staatsanwalt unter Druck, Zhang anzuklagen.
Der Anwalt erhielt am 20. Mai 2020 einen Anruf der Bezirksstaatsanwaltschaft mit dem Hinweis, dass Zhang am nächsten Morgen in einer Telefonkonferenz vorgeladen werden sollte. Der Anwalt nahm an der Anhörung teil. Er sagte, die Behörden hätten versucht, seinen Mandanten zu zwingen, sich schuldig zu bekennen, aber Zhang sei dem nicht nachgekommen.
Die Staatsanwaltschaft klagte Zhang Anfang Juni an und leitete seinen Fall an das Bezirksgericht von Kuiwen weiter.
Das Gericht informierte Zhangs Familie am 24. Juni und verlangte von seinem Anwalt, am 29. Juni vor Gericht zu erscheinen. Der Anwalt hatte sich nie mit Zhang treffen können, weil er von der Haftanstalt abgewiesen wurde und das Gericht bei der Behandlung von Zhangs Fall nicht mit der erforderlichen Transparenz vorging. Deshalb lehnte er es ab, an dem Gerichtstermin teilzunehmen.
Am 30. Juni teilte das Gericht Zhangs Familie mit, dass sein Prozess für den 28. Juli angesetzt sei, ohne weitere Informationen zu geben.
Beide Brüder wurden Ende September verurteilt. Die Einzelheiten des Falles von Zhang Ping sind nicht bekannt.
Frühere Verfolgung
Zhang Chao begann im Jahr 1995 im Alter von 25 Jahren mit dem Praktizieren von Falun Dafa. Er lebt nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und legte viele schlechte Gewohnheiten ab.
Als das kommunistische Regime im Juli 1999 die Verfolgung anordnete, ging Zhang nach Peking, um sich für seinen Glauben einzusetzen. Er wurde dafür verhaftet und geschlagen.
Im April 2000 wurde er zu einer Strafzeit im Zwangsarbeitslager Wangcun verurteilt (Haftdauer unbekannt). Er wurde ins Koma geschlagen und erlitt schwere Verbrennungen. Nachdem seine Haft zur medizinischen Behandlung ausgesetzt worden war, schikanierte ihn die Polizei weiterhin.
Während des Internationalen Drachenfestivals in Weifang wurde Zhang am 27. April 2006 erneut verhaftet. Sein Minivan im Wert von über 20.000 Yuan (ca. 2.600 Euro) wurde beschlagnahmt.
Seine nächste Verhaftung erfolgte am 18. Januar 2008. Die Polizei erpresste 3.000 Yuan (ca. 400 Euro) von seiner Familie und beschlagnahmte sein Auto im Wert von 30.000 Yuan (ca. 4.000 Euro). Als sein Bruder Zhang Ping seine Verbindungen nutzte, um die Polizei zu fragen, warum sie Zhao Chao verhaftet habe, sagte ein Beamter: „Wir besorgen uns nur etwas Taschengeld für das chinesische Neujahrsfest.“
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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