Ehemalige Lehrerin wegen ihres Glaubens zu Gefängnis verurteilt, ihre Mutter stirbt nach Polizeischikane

(Minghui.org) Eine 56-jährige ehemalige Lehrerin ist wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu vier Jahren Haft verurteilt und ins Gefängnis gebracht worden. Ihre Berufung wurde von einem örtlichen Berufungsgericht abgelehnt.

Zhao Chenyu ist aus der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan. Sie wurde am 27. August 2018 verhaftet, kurz nach einem Besuch bei ihrer Mutter. Die Mutter lebt in ihrer Heimatstadt Jinghong in der Autonomen Präfektur Xishuangbanna Dai, Provinz Yunnan.

Polizisten der Stadt Jinghong reisten über 480 Kilometer nach Kunming, um Zhao zu verhaften. Zusammen mit Polizisten in Kunming durchsuchten sie Zhaos Wohnung und beschlagnahmten viele ihrer persönlichen Gegenstände. Unter den Gegenständen waren ihre Falun-Dafa-Bücher, drei Computer, zwei Drucker, 17 Mobiltelefone, 43 Ladegeräte, 35 Handy-Akkus, 11 Kartenlesegeräte, 57 Flash-Laufwerke, 18 SD-Karten, einige Kleidungsstücke und Tausende von Yuan in bar.

Etwa zur gleichen Zeit durchsuchten andere Beamte in Jinghong die Wohnungen von Zhaos Mutter und Sohn. Zhaos Mutter Meng Yunying wurde 15 Tage lang eingesperrt und musste eine Geldstrafe von 1.000 Yuan (125 Euro) zahlen. Aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters wurde sie nicht von der Polizei interniert. Der psychische Druck durch die polizeilichen Schikanen forderte jedoch seinen Tribut von der älteren Frau. Sie fiel zu Hause hin und verletzte sich am Oberschenkelknochen. Im Krankenhaus verstarb sie am 16. November 2019.

Staatsanwaltschaft erhebt Anklage – zwei Gerichtsverhandlungen

Die Polizei in Jinghong legte Zhaos Fall der Staatsanwaltschaft des Landkreises Mengla vor. Ihr wurde vorgeworfen, in einem Wohngebiet Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt zu haben. Sie wurde deshalb beschuldigt, „die Strafverfolgung mit einer Sektenorganisation zu untergraben.“ Dies ist ein Standardvorwand, den die chinesischen Behörden benutzen, um Falun-Dafa-Praktizierende zu verleumden und einzusperren. Die Polizeibehörde stellte auch das von einer Überwachungskamera aufgenommene Filmmaterial einer Frau zur Verfügung, die Materialien verteilte, die sie für Zhao hielt.

Zhao wurde erstmals am 27. Februar 2019 vor dem Bezirksgericht von Mengla der Prozess gemacht. Der Richter vertagte die Anhörung, nachdem ihr Anwalt argumentiert hatte, es gebe nicht genügend Beweise für eine Anklage.

Während Zhaos zweiter Gerichtsanhörung am 26. Juli 2019 fügte der Staatsanwalt der Zeugenliste ein Dutzend Personen hinzu, darunter auch die Familienangehörigen von Zhao. Diese bestätigten, dass sie Falun Dafa praktiziert und dass sie Informationsmaterialien über Falun Dafa von ihr erhalten hätten. Der Staatsanwalt beschuldigte Zhao, eine Wiederholungstäterin zu sein, da sie zuvor bereits wegen des Praktizierens von Falun Dafa verurteilt worden war.

Zhaos Anwalt argumentierte, dass kein Gesetz in China Falun Dafa als kriminell bezeichne. Zhaos Praktizieren stelle kein Verbrechen dar. Auch ihr Besitz oder das Verteilen von Informationsmaterialien sei kein Verbrechen. Zhao habe niemandem geschadet und niemanden verletzt.

Zhao bestritt die gegen sie erhobenen Anschuldigungen und bestand darauf, dass sie nichts Falsches getan habe, nur weil sie Falun Dafa praktiziere und anderen davon erzählt habe.

Der Richter verurteilte sie zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 40.000 Yuan (5.110 Euro).

Zhao legte gegen das Urteil Berufung ein, aber das Mittlere Gericht bestätigte ihr Urteil am 25. März 2020. Sie ist nun im Frauengefängnis Nr. 2 der Provinz Yunnan inhaftiert.

Vor Zhaos letzter Tortur wurde sie 2006 zu drei Jahren Haft verurteilt, weil sie sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben. Ihr Arbeitgeber, die 30. Mittelschule der Stadt Kunming, entließ sie während ihrer Haftzeit. Ihr Mann, ein Polizeibeamter, ließ sich von ihr scheiden. Ihr Sohn wurde straffällig, weil ihm die Fürsorge seiner Mutter fehlte. Sein Großvater mütterlicherseits und sein Großvater väterlicherseits lebten in Angst. Beide starben, während seine Mutter im Gefängnis war.

Früherer Bericht:

Erneute Festnahme einer Lehrerin – weil sie Falun Dafa praktiziert


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.