„Null-Fälle-Kampagne“: Einzelheiten zu vier betroffenen Bürgern Sichuans

(Minghui.org) Vier Falun-Dafa-Praktizierende [1] im Alter von über 60 und 70 Jahren aus der Stadt Shifang (Provinz Sichuan) wurden im August und Oktober 2020 wegen ihres Glaubens schikaniert.

Die Schikanen, die Praktizierenden auferlegt werden, sind Bestandteil der „Null-Fälle-Kampagne“, die in den letzten Monaten in ganz China stattfindet. Bei diesen genau geplanten Schikanen nehmen die Behörden jeden Praktizierenden ins Visier, der auf der schwarzen Liste der Regierung steht, und weisen ihn an, seinem Glauben abzuschwören.

Nachstehend sind die Einzelheiten von vier Fällen aufgeführt, wo Praktizierende schikaniert wurden.

Liu Shengying

Die 74-jährige Liu Shengying wurde am 29. August 2020 verhaftet. Ein Gemüsehändler hatte sie angezeigt, weil sie ihm Banknoten mit aufgedruckten Informationen zu Falun Dafa [2] ausgehändigt hatte.

Kurz darauf traf der Polizist Liao Shiqiang ein. Er drückte Liu auf den Boden und legte ihr Handschellen an, bevor er sie auf die Polizeiwache brachte. Dort durchsuchten Polizisten ihre Tasche und beschlagnahmten sämtliche Banknoten im Wert von 880 Yuan (110 Euro).

Als eine Nachbarin von ihrer Verhaftung erfuhr, kam sie zum Polizeirevier und berichtete, sie habe gesehen, wie Liu Säcke mit Sachen nach Hause brachte. Sie habe den Verdacht, dass es sich um Falun-Dafa-Materialien handelte. Die Polizei durchsuchte daraufhin Lius Wohnung, aber es ist nicht klar, ob ihre persönlichen Gegenstände konfisziert wurden.

Lius Schwiegerenkel, der früher als Polizeibeamter auf dem Polizeirevier arbeitete, verlangte von ihr, eine Erklärung zu unterschreiben, mit der sie Falun Dafa abschwört. Er warnte, dass ihr eine Gefängnisstrafe oder sogar Folter drohen würde, wenn sie dies nicht täte. Sie bekam große Angst und unterschrieb die Erklärung gegen ihren Willen. Gegen Abend kam sie frei.

Zhou Min

Am 14. Oktober 2020 erhielt der Sohn von Zhou Min einen Anruf vom örtlichen Büro 610. Das Büro 610 ist eine über dem Gesetz stehende Sondereinheit der Polizei, die zur Verfolgung von Falun Dafa gegründet wurde. Der Anrufer forderte ihn auf, seiner 65-jährigen Mutter zu sagen, sie solle zu ihnen ins Büro kommen und eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa unterschreiben. Der Anrufer versprach, dass er seine Mutter von der Liste streichen würde, wenn sie die Erklärung unterschreibe. Zhous Sohn weigerte sich, dem nachzukommen und legte den Hörer auf.

Xu Kairong

Xu Kairong ist über 70 Jahre alt. Sie wurde am 26. Oktober 2020 zu Hause schikaniert, als sie gerade dabei war, Ohrlappenpilze anzubauen. Die Polizisten sagten zunächst, dass sie gekommen seien, um nachzusehen, wie es ihr geht. Dann warnte ein Beamter sie davor, herumzulaufen.

Xu wusste, dass er damit meinte, sie solle nicht hinausgehen, um mit Menschen über Falun Dafa zu sprechen. Sie antwortete: „Ich habe meine eigenen Füße, warum kann ich also nicht herumlaufen?“ Sie fuhr fort, dass das staatliche Hauptamt für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen das Verbot von Falun-Dafa-Büchern im Jahr 2011 aufgehoben habe und dass nichts Falsches daran sei, wenn sie Informationen über die Praxis verbreite.

Sie forderte die Polizisten eindringlich auf, sich nicht an der Verfolgung von Falun Dafa zu beteiligen, da sie für ihre Handlungen zur Rechenschaft gezogen würden. Als die Beamten Zweifel an ihrer Warnung äußerten, bat Xu sie, ihre Namen aufzuschreiben, damit sie in Zukunft Gerechtigkeit für sie erwirken könne. Die Beamten weigerten sich, ihre Identität preiszugeben, und wiederholten, dass sie nur gekommen seien, um festzustellen, ob es ihr gut gehe. Dann gingen sie.

Wang Daguo

Der 72-jährige Wang Daguo wurde am 28. Oktober 2020 gegen 13:00 Uhr von drei Polizisten und drei Sozialarbeitern schikaniert.

Der Polizist Zhang Yong sagte, dass sie gekommen seien, um ihn zu besuchen. Außerdem würden sie eine Volkszählung durchführen. Ein anderer Polizist mit dem Nachnamen Zhou wollte ein Foto von Wang machen, aber er weigerte sich und sagte, die Polizei verletze seine Rechte.

Da die Polizisten darauf bestanden, Wang zu fotografieren, nahm Wang auch die beiden Beamten auf. Als er begann, sie über die Fakten von Falun Dafa aufzuklären, gingen sie weg.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Da Falun-Dafa-Praktizierende daran gehindert werden, normale Kanäle zu nutzen, um Gerechtigkeit für die Verfolgung ihres Glaubens zu erwirken, nutzen sie oft kreative Methoden, wie Botschaften auf Geldscheine zu drucken, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen.