Frau wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vier Jahre inhaftiert (Stadt Changchun)

(Minghui.org) Eine 53-jährige Einwohnerin der Stadt Changchun, Provinz Jilin wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu vier Jahren Haft verurteilt. Ihre Haftzeit lief am 24. Oktober 2020 ab. Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels ist unklar, ob sie wie vorgesehen freigelassen wurde.

Li Guiying wurde am 25. Oktober 2016 von Beamten in Zivil verhaftet, die ihre Quote von verhafteten Falun-Dafa-Praktizierenden erfüllen mussten. Am 13. Juli 2017 verurteilte man sie zu vier Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Jilin. Dort wurde sie gefoltert, weil sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte.

Li trat in einen Hungerstreik und protestierte damit gegen die Verfolgung. Deshalb wurden ihr jegliche Familienbesuche gestrichen. Am 18. Dezember 2017 wurde Li von drei Strafgefangenen geschlagen und beschimpft. Sie erlitt mehrere Blutergüsse an ihren Armen.

Li musste sich oft Videos ansehen, in denen Falun Dafa verleumdet wurde. Am 9. Februar 2019 versuchten dieselben drei Strafgefangenen, sie in die erste Reihe zu zerren, damit sie sich von dort aus das Video ansehen sollte. Als Li Widerstand leistete, ließ eine Strafgefangene sie los, sodass Li mit dem Kopf gegen die Wand schlug.

Durch die körperlichen und seelischen Qualen bekam Li Kopfschmerzen und hohen Blutdruck. Ihr war schwindlig. Die Insassinnen vertuschten die Misshandlungen. Sie logen, indem sie sagten, dass Li sich geweigert habe, ihre Blutdruckmedikamente einzunehmen. Der Wärter Gao Yang drohte Li, sie ins Krankenhaus zu bringen, sollte sie sich weigern, die Tabletten einzunehmen. Er befahl den anderen Häftlingen, sie zwangszuernähren.

Im Jahr 2017 brachte man Li ins Gefängnis. Da sie an ihrem Glauben festhielt, musste sie im Gefängnis mehr als zwei Jahre lang jeden Tag auf einer kleinen Bank sitzen. Das Sitzen dauerte schlimmstenfalls bis zu 18 Stunden am Stück. Infolge der Folter wurde Li im September 2019 lahm und brauchte beim Gehen Hilfe. Als sie sich widersetzte, auf der Bank zu sitzen, wurde sie wegen „Ungehorsams“ einen Monat lang in einen kleinen Raum gesperrt.

Nach der Isolationshaft litt Li an Herzproblemen. Ihre Herzfrequenz lag bei über 130 Schlägen pro Minute, sodass sie im November ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

Vergangene Festnahmen und Folter

Li hatte bei der Akademie für Landwirtschaftswissenschaften gearbeitet. Vor ihrer letzten Haftstrafe wurde sie im August 2009 verhaftet und 18 Monate lang in einem Zwangsarbeitslager festgehalten. Im September 2012 wurde sie zum zweiten Mal verhaftet und für mehr als vier Monate in einer Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt, um dort „umerzogen“ zu werden. An beiden Orten wurde sie gefoltert.

Im Arbeitslager in Heizuizi gefoltert

Li verteilte am Abend des 16. August 2009 in einem Dorf Informationsmaterialien über Falun Dafa. Ihr Sohn, der kein Praktizierender ist, aber oft half, die Fakten über Falun Dafa zu verbreiten, wurde am Abend verhaftet und sein Motorrad beschlagnahmt.

Li wurde am nächsten Tag verhaftet und ihre Wohnung durchsucht. Im Polizeiwagen wurde sie von den Beamten geschlagen, als sie versuchte, ihnen die Fakten über Falun Dafa zu erklären.

Bei dem Verhör auf dem Polizeirevier beantwortete Li keine Fragen, sondern sagte nur: „Falun Dafa wird weltweit in über 100 Ländern praktiziert. Die Welt braucht Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht.“ Am folgenden Tag brachte man sie in das Untersuchungsgefängnis in Weizigou. 

Am 2. September 2009 brachte man sie in das Zwangsarbeitslager Heizuizi, wo sie anderthalb Jahre lang festgehalten wurde. Dort wurde sie 40 Tage lang in der Abteilung Nr. 4 körperlich und seelisch misshandelt. Jeden Tag musste sie unbezahlte Arbeit verrichten und zwei Überläuferinnen (ehemalige Praktizierende, die unter Druck ihren Glauben aufgegeben hatten) zuhören, die Artikel vorlasen, in denen Falun Dafa verleumdet wurde. Wenn sie nicht gerade Schwerstarbeit verrichtete, verleumdeten mehrere Überläuferinnen Falun Dafa vor ihr und versuchten, sie „umzuerziehen“. Einmal zwangen sie Li, eineinhalb Tage lang mit dem Gesicht gegen die Wand gedrückt zu stehen. Der Grund: Li hatte zuvor nicht preisgegeben, woher sie ihren Computer und Drucker hatte.

Vom 7. bis 9. Juni 2010 führten Li und andere Praktizierende einen dreitägigen Sitzstreik durch, um gegen die Behandlung einer anderen Praktizierenden zu protestieren, die an ein Totenbett gefesselt worden war. Als Strafe erhielten alle Praktizierenden daraufhin eine Verlängerung ihrer Haftzeit, Li um 13 Tage.

Folternachstellung: Totenbett

Die Zwangsarbeit in der Haftanstalt umfasste die Herstellung von Exportprodukten. Da Li dabei giftigen Materialien ausgesetzt war, verschlechterte sich ihr Sehvermögen und sie bekam körperliche Probleme. Am 1. Februar 2011 erlitt sie aufgrund der Arbeitsbelastung einen Herzinfarkt.

Am 2. März 2011 hätte Li entlassen werden sollen. Stattdessen wurde sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung in Xinglongshan gebracht, weil sie das Buch Zhuan Falun, das Hauptwerk von Falun Dafa und Falun-Dafa-Vorträge in ihrem Besitz hatte. Bevor Li in die Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht wurde, war ihr Bruder von seinem Vorgesetzten bedroht und gezwungen worden, eine Vereinbarung zu unterzeichnen, dass sie zur Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht werden sollte.

In der Gehirnwäsche-Einrichtung versuchten drei Überläuferinnen, Li zum Verzicht auf Falun Dafa zu bewegen, was ihnen jedoch nicht gelang. Li unterschrieb zu Anfang nicht wie gefordert die „drei Erklärungen“ [2], sondern bestand auf ihrer bedingungslosen Freilassung. Am Ende wurde sie dann doch  gezwungen, eine Garantieerklärung zu unterzeichnen, die sie aber später jedoch für null und nichtig erklärte.

Am 15. April wurde Li entlassen. Als sie nach Hause zurückkehrte, stellte sie fest, dass ihr Computer und andere Materialien bezüglich Falun Dafa sowie 3.000 Yuan (ca. 375 Euro) Bargeld beschlagnahmt worden waren. Sie forderte bei den Beamten der Polizeiwache deren Rückgabe, wurde aber abgewiesen.

Li erlitt noch weiteren finanziellen Verlust. Als sie im Gefängnis war, stellte ihr Arbeitgeber ein Jahr lang die Zahlung ihres Gehaltes ein.

In der Gehirnwäsche-Einrichtung in Fenjin gefoltert

Im September 2012 wurde Li zum zweiten Mal verhaftet und 15 Tage im Untersuchungsgefängnis Weizigou festgehalten. Danach verlegte man sie zur „Umerziehung“ in die Gehirnwäsche-Einrichtung Fenjin.

Da sie sich der „Umerziehung“ widersetzte, stifteten die Wärter Überläuferinnen an, sich mit ihr zu „befassen“. Sie zeichneten einen Kreis auf den Boden und zwangen Li, jeden Tag von morgens bis abends darin zu stehen – vier Monate lang, bis die Gehirnwäsche-Einrichtung im Februar 2013 aufgelöst wurde.

Durch das lange Stehen schwollen Lis Beine von den Knien abwärts an. Ihr Rücken wurde steif und hart und verursachte heftige Schmerzen. Sie wurde auch häufig geohrfeigt. Einmal wurde sie so stark geohrfeigt, dass sie ihr Gehör verlor und sich ein Zahn löste. Sie durfte auch nicht duschen oder die Toilette benutzen.

Li wurde auch seelisch gefoltert. Die Überläuferinnen rissen Seiten aus ihren Falun-Dafa-Büchern heraus und steckten sie in ihre Unterwäsche.

Infolge dieser unaufhörlichen Qualen verlor Li ihr Sehvermögen, ihr Gehör und ihr Gedächtnis. Sie reagierte langsam. Ihre Hände zitterten so sehr, dass sie ihre Essstäbchen nicht mehr halten konnte. Sie litt an häufigem Wasserlassen, Schmerzen im unteren Rückenbereich, Lichtempfindlichkeit und allgemeiner Schwäche. Sie war einem seelischen Zusammenbruch nahe.

Nach ihrer Entlassung fiel es ihr schwer, ins Bett und aus dem Bett zu kommen. Sie hatte oft Schmerzen in der Brust. Sie fühlte sich sehr schwach und fiel oft hin. Ihre Schlaflosigkeit wurde schlimmer. Sie hatte bereits mit Anfang 40 graue Haare.

Für die Verfolgung von Li verantwortliche Personen

Gao Yang, Wärter, Frauengefängnis der Provin Jilin: +086-18504302264Zhan Weizhong, Chef der Polizeiwache Sijianfang: +086-15904406439Song Zhanlong, Dekan der Akademie für Landwirtschaftswissenschaften: +086-431- 87874222

Früherer Bericht:

Folterqualen: Zwei Jahre lang täglich 18 Stunden auf Mini-Hocker sitzen müssen


[1] Falun Dafa, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] 1. Reue für das Praktizieren von Falun Dafa erklären2. Falun Dafa abschwören3. Erklären, sich nie wieder anderen Praktizierenden anzuschließen oder nach Peking zu gehen und sich bei der Petitionsbehörde für Falun Dafa einzusetzen