81-jähriger kranker Mann stirbt zwei Monate nach seiner Entlassung – er war wegen seines Glaubens inhaftiert gewesen

(Minghui.org) Ein 81-jähriger Mann starb zwei Monate, nachdem er aus der Haft entlassen worden war. Er war wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] inhaftiert gewesen.

Zhu Zhihe, ein Einwohner von Chongqing, wurde Anfang Februar 2018 verhaftet, nachdem jemand ihn wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt hatte. Die Polizei beschuldigte ihn, „einen deutlichen Schaden für die Gesellschaft“ verursacht zu haben, weil er Materialien mit Bezug zu Falun Dafa zu Hause hatte, und legte seinen Fall der Bezirksstaatsanwaltschaft Jiangbei vor.

Nachdem zwei Bezirksstaatsanwaltschaft – die von Jiangbei und die von Changshou – Zhus Fall zweimal wegen unzureichender Beweise zurückgewiesen hatten, setzte die Polizei den Staatsanwalt von Jiangbei unter Druck, ihn anzuklagen.

Am 10. Oktober 2019 fand der Prozess gegen Zhu vor dem Bezirksgericht Jiangbei statt. Nach seiner Rückkehr nach Hause wurde Zhu krank und war mehrere Tage lang bettlägerig. Sein Gehör verschlechterte sich drastisch und seine Sprache wurde undeutlich.

Die Polizei kam am 7. Dezember 2019 wieder zu seiner Wohnung und versuchte, ihn zu einer weiteren Anhörung vor das Bezirksgericht Jiangbei zu bringen. Zhu und seine Familie weigerten sich, dem nachzukommen. Der Polizeibeamte Che Yao drohte ihm: „Wenn Sie gegen die [Verfolgung] protestieren wollen, können Sie das machen und mich auch verklagen.“

Drei Tage später kehrte Che mit drei weiteren Beamten zurück und verhaftete Zhu.

Zhu kam an diesem Tag gegen 22:00 Uhr wieder nach Hause. Er erzählte seiner Familie, dass er zu 1,5 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (390 Euro) verurteilt worden war. Der Richter erlaubte ihm, die Haftzeit außerhalb des Gefängnisses zu verbringen.

Anfang März 2020 erkrankte Zhu schwer und wurde zwei Wochen lang im Krankenhaus behandelt, davon eine Woche auf der Intensivstation.

Bevor Zhu sich vollständig erholt hatte, brachte der Beamte Che ihn am 7. Mai 2020 zum Bezirksgericht Jiangbei. Zhus Familie erfuhr am nächsten Tag, dass der Richter seine Entscheidung revidiert und angeordnet hatte, dass Zhu seine Zeit im Gefängnis von Yongchuan absitzen sollte.

Als Zhu am 6. September 2020 entlassen wurde, litt er unter schwerem Gedächtnisverlust. Er tat immer wieder das Gleiche und seine Sprache war noch undeutlicher und ganz unorganisiert.

Währenddessen setzten die Behörden seine Rente aus, mit der Begründung, dass Falun-Dafa-Praktizierende, die wegen ihres Glaubens inhaftiert sind, keinen Anspruch auf Rentenleistungen haben.

In den nächsten zwei Monaten kamen die Polizisten und die Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees immer wieder vorbei, um Zhu zu schikanieren. Der psychische Druck führte dazu, dass sich sein Gesundheitszustand weiter verschlechterte. Er verstarb am 11. November 2020 im Alter von 81 Jahren.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.