Praktizierender nach wiederholten Verhaftungen erneut eingesperrt – seine Eltern in Not (Provinz Shaanxi)

(Minghui.org) Ein Bewohner des Landkreises Qishan in der Provinz Shaanxi wurde am 27. September 2020 wegen des Praktizierens von Falun Dafa [1] festgenommen und ohne Kontakt zur Außenwelt inhaftiert.

Durch seine Verhaftung gerät die Familie in Bedrängnis

Liu Hongshus Eltern sind beide über 80 Jahre alt und leben bei ihm. Sie waren anwesend, als Polizisten die Wohnung durchsuchten, und mussten verängstigt zuschauen, wie die Beamten Lius Falun-Dafa-Bücher und damit in Zusammenhang stehende Materialien beschlagnahmten.

Da Liu seine Eltern und seinen jüngeren Bruder, der ein chronisches Leiden hat, seit einigen Jahren unterstützt, brachte seine Verhaftung und seine Inhaftierung die Familie in große Bedrängnis. Seine Mutter verliert sehr schnell ihr Augenlicht und seinem Vater geht es schlecht, da er sich noch immer nicht von einer kürzlich erfolgten Operation erholt hat.

Liu ist um die 50 Jahre und begann 1999, Falun Dafa zu praktizieren. Nicht lange danach wurden seine Hirnverletzungen, die er 1989 nach einem Autounfall erlitten hatte, und andere Erkrankungen geheilt.

1999: Seit Beginn der Verfolgung im Visier der Polizei

Als die Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 begann, arbeitete er in einem Verlagshaus in der Provinz Xinjiang. Er wurde bald danach verhaftet, von seinem Arbeitgeber entlassen und in ein Arbeitslager gebracht, nachdem die örtliche Polizei ihn dabei entdeckt hatte, wie er Informationen über Falun Dafa verbreitete.

Liu reichte im Juli 2013 eine Beschwerde gegen die Behörden von Xinjiang ein, weil sie ihn verfolgt hatten. Das führte jedoch dazu, dass er wieder verhaftet wurde und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Zaoshu in der Stadt Hanzhong, Provinz Shaanxi gebracht wurde. Die Wärter versuchten, ihn unter Druck zu setzen, damit er seinen Glauben aufgab. Er ging in den Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren, und wurde dann freigelassen.

Liu verließ am 25. März 2014 die Stadt, um eine Arbeit zu finden. Während der Zeit, in der er nicht zu Hause war, schikanierten Polizisten seine Eltern und zwangen sie, die Liste der Gegenstände, die sie beschlagnahmt hatten, zu unterschreiben. Seine Eltern waren erschrocken und vor Angst wie erstarrt. Ein Elternteil erkrankte schwer und erholte sich lange Zeit nicht. Liu reichte eine Beschwerde gegen die Beamten ein, nachdem er von dem Vorfall gehört hatte. Aber die Behörden weigerten sich, diese anzunehmen.

2017: Aus dem Bus heraus verhaftet

Am 23. Oktober 2017 war Liu auf dem Weg in die Provinz Zhejiang zu einem Bewerbungsgespräch. Der Bus in dem Liu sich befand wurde im Landkreis Xixia in der Provinz Henan angehalten. Polizisten überprüften die Ausweise von mehr als 100 Fahrgästen. Anhand seines Ausweises stellten sie fest, dass er ein Falun-Dafa-Praktizierender war, denn diese Ausweise sind gekennzeichnet. Die Polizisten durchsuchten daraufhin sein Gepäck, legten ihm Handschellen an und brachten ihn über Nacht zur Polizeidienststelle des Landkreises Xixia. Auf dem Weg dorthin durfte er nicht zur Toilette gehen.

Als er im Polizeirevier des Bezirks Xixia ankam, wurde er von Polizisten einer Leibesvisitation unterzogen und geschlagen. Sie sperrten Liu ein und ließen ihn die ganze Nacht auf dem Boden sitzen. Zwei Beamte wurden angewiesen ihn zu beobachten. Im Rahmen des Verhörs am nächsten Tag, entnahmen die Beamten ihm gewaltsam Fingerabdrücke und eine Blutprobe. Am Nachmittag brachten sie ihn in eine Haftanstalt und zwangen ihn vorher zu einer körperlichen Untersuchung.

Hungerstreik und Zwangsernährung

Liu ging am Tag seiner Verhaftung in den Hungerstreik und wurde drei Tage später mit Gewalt ernährt. Sein Mund wurde dabei schwer verletzt und blutete. Erst dann beendeten die Beamten die Zwangsernährung.

Am 28. Oktober 2017 trafen Polizisten aus seiner Heimatstadt im Landkreis Qishan in Henan ein. Sie waren von der Polizei in Henan über seine Verhaftung informiert worden. Die Polizisten aus Qishan brachten ihn dorthin zurück und beschlagnahmten seine drei Falun-Dafa-Bücher, drei Handy-Speicherkarten und 1.000 Yuan (125 Euro) Bargeld, das er bei sich hatte.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.