Mein Weg, Barmherzigkeit für andere herauszukultivieren

(Minghui.org) In diesem Jahr bin ich 77 Jahre alt geworden. Meinen Mann lernte ich kennen, als wir die Mittelschule besuchten. Später absolvierte er die Ausbildung in einer Berufsfachschule für Bauwesen und bekam daraufhin eine Stelle in der Verteidigungstechnik zugewiesen. Er wurde Reparaturtechniker an einem Flughafen in Südchina. Ich hingegen ging nach unserer gemeinsamen Schulzeit zur Oberschule und wurde an einer Universität aufgenommen. Nach meinem Abschluss wurde mir eine Lehrtätigkeit in einer ländlichen Gegend zugewiesen. Kurz danach ignorierte ich die Einwände meiner Verwandten und heiratete meinen Mann. Nachdem wir sieben Jahre lang getrennt gelebt hatten, konnten wir endlich zusammen sein und unser Leben als Familie beginnen.

Da unsere Arbeitsumfelder so unterschiedlich waren, hatten wir im Alltag nicht viel, worüber wir reden konnten. Wir waren uns auch oft uneinig und trugen dann sowohl verbal als auch körperlich unsere Konflikte aus. Irgendwann wurde es so schlimm, dass ich zum See hinunterlief, um mir dort das Leben zu nehmen. Doch als ich an meine Eltern dachte, die beide schon älter waren, und an meinen Sohn und meine Tochter, konnte ich mein Leben nicht beenden. Ich konnte die Situation nur ertragen – der Familie zuliebe. Aber meine Wut und meine Anspannung führten dazu, dass ich viele Krankheiten hatte.

Beginn meiner Kultivierung im Falun Dafa

Ende Februar 1996 bereitete ich mich gemeinsam mit meinen Kollegen auf unseren Unterricht vor. Zu diesem Zeitpunkt war ich zuvor sechs Monate lang krankgeschrieben gewesen. In der Mittagspause kam ein junger Lehrer auf mich zu und sagte: „Wir gehen jetzt in die Bibliothek, um Falun Dafa zu praktizieren. Dieser Raum hier ist doch so kalt. Warum kommst du nicht mit uns?“ Also schleppte ich mich auf meinen schweren Beinen in die Bibliothek im vierten Stock.

Als die beruhigende Musik begann, tat ich es den anderen gleich und begann mit den Übungen. Ich spürte sofort, dass Falun Dafa wirklich gut war. Bei der zweiten Übung konnte ich folgende Szene sehen: Ich stieg einen hohen Berg hinauf. Als ich oben ankam, saßen Gruppen von Menschen in traditioneller chinesischer Kleidung unter einem Pavillon. Der Ort war erhebend und gab mir das Gefühl, entspannt und glücklich zu sein.

Nachdem ich die Übungen beendet hatte, blieb mir diese Vision erhalten. Ein Praktizierender gab mir das Buch Zhuan Falun (Hauptwerk im Falun Dafa). Als ich ins Büro zurückkam, konnte ich es kaum erwarten, mit dem Lesen zu beginnen. Ich schlug das Buch auf und als ich das Bild des barmherzigen Meisters sah, fühlte ich mich ihm sehr nahe. Nachdem ich alle neun Lektionen gelesen hatte, verstand ich viele Dinge, die ich schon immer hatte wissen wollen.

Einige Tage später erhielt ich ein großes Bild vom Meister und bereitete unverzüglich alles dafür vor, um es an die Wand zu hängen. Aber mein Mann war damit nicht einverstanden, also legte ich das Bild einfach flach auf einen Schrank. Als ich den Schrank öffnete, war es, als ob ein Windstoß das Bild ergriffen hätte und es schwebte nach unten. Ich dachte bei mir: „Im Haus gibt es keinen Wind. Wie konnte es denn nach unten geweht werden?“ Das war so erstaunlich, dass ich dachte, der Meister müsse etwas Besonderes sein. Ich verstand, dass das Bild nicht dort hingetan werden durfte, weil es sonst staubig werden würde. Also fragte ich meinen Mann: „Warum lässt du mich das Bild nicht an die Wand hängen?“ Er antwortete: „Du kannst es im Wohnzimmer aufhängen.“

Im April des selben Jahres schaute ich mir das neuntägige Videoseminar des Meisters an. In diesen neun Tagen reinigte der Meister meinen Körper immer wieder, sodass ich mehrmals erbrechen musste. Danach fühlte ich mich leicht und frei von Krankheit. Ich beschloss, für die Übungen am frühen Morgen zum Übungsplatz in der Nähe meines Hauses zu gehen. Als ich am ersten Morgen aufstehen wollte, fühlte ich mich sehr schläfrig, sobald ich mich aufsetzte, also legte ich mich wieder hin. Doch plötzlich spürte ich ein sich drehendes goldenes Falun (Gebotsrad), was von meiner Brust bis zu meinem Kopf ging und mich wachrüttelte. Ich erkannte, dass der Meister mich so daran erinnerte aufzustehen und die Übungen zu machen. Also stand ich schnell auf, ging in den Park und praktizierte mit den anderen beiden Praktizierenden. Weil wir damals keine Fa-Lerngruppe hatten, beschloss ich, mein Haus zu öffnen und sie einzuladen, bei uns zu lesen. Unsere damals gegründete Fa-Lerngruppe besteht bis heute.

Eines Morgens nach den Übungen ging ich nach Hause, um zu kochen. Als ich mich in meinem Haus umsah, fühlte ich mich plötzlich traurig und begann zu weinen. Mir wurde klar, dass ich ein gütiges Herz herauskultiviert hatte. Als ich den Kühlschrank öffnete, sah ich das Hühnchen und den Fisch, die uns von der Arbeitsstelle meines Mannes geschenkt worden waren. Ich sah mich um und dachte: „Diese Wohnung hier ist die Wohnung meines Mannes. Und als meine Eltern krank waren, fuhr er sie ins Krankenhaus. Er kam immer, wenn er gerufen wurde. Sind das nicht alles Wohltaten, die mein Mann für mich und meine Familie erbracht hat? Warum denke ich dann immer, dass ich der Retter seiner Familie bin, und sehe nie seine guten Seiten?“ Ich erkannte, dass ich sehr egoistisch gewesen war und meinen Mann ungerecht behandelt hatte, und fühlte mich deshalb sehr schlecht.

Mit Tränen in den Augen ging ich zu ihm und sagte: „Es tut mir leid. Kannst du mir verzeihen?“ Ich sah, dass auch er weinte. Er erwiderte: „Sprich nicht von ,verzeihen’. Behandle mich einfach nicht mehr so.“ Ich war dem Meister so dankbar, denn durch das Praktizieren des Falun Dafa wurden meine verfestigten negativen Anschauungen beseitigt. Ich hatte Freundlichkeit und Barmherzigkeit herauskultiviert. So rettete das Dafa des Meisters mich und meine zerbrochene Familie. Auch war ich dabei Zeuge dessen geworden, was der Meister sagt:

„Unser Kultivierungsweg ist ein Weg, bei dem das Fa den Menschen veredelt. Das heißt, dass einige Zustände durch die Kultivierungsenergie und das Fa eintreten werden.“ (Zhuan Falun 2019, Online Version, Seite 339)

Einmal saß ich auf meinem Bett und las das Zhuan Falun, als meine dreijährige Enkelin begann, mit einem Holzstock gegen das Bett zu schlagen und dabei eine Menge Staub aufzuwirbeln. Als ich laut schrie, sie solle damit aufhören, schlug sie nur noch härter zu. Sofort dachte ich an die Worte des Meisters:

„Manche Leute werden wütend, wenn sie ihre Kinder erziehen, und stellen dabei die ganze Bude auf den Kopf. Wenn du deine Kinder erziehst, brauchst du doch nicht so zu sein. Du sollst dich wirklich nicht ärgern, sondern sie mit Vernunft erziehen, erst dann kannst du die Kinder wirklich gut erziehen. Wenn du noch nicht einmal mit diesen Kleinigkeiten locker umgehen kannst und dich darüber ärgerst, wie kannst du dann erwarten, dass deine Kultivierungsenergie wächst?“ (Zhuan Falun 2019, Online Version, Seite 471f)

Mit einem Lächeln sagte ich zu ihr: „Wenn wir so viel Staub in die Luft klopfen, werden wir husten müssen. Ich wollte nicht mit dir schimpfen.“ Es war, als ob das Kind mich verstand, und sofort warf es den Stock weg. Diese Situation war zwar nur eine Kleinigkeit, aber sie zeigt, dass Barmherzigkeit das Herz eines Menschen verändern kann.

Nach Beginn der Verfolgung

Am 1. Dezember 2000 wollte ich nach Peking reisen, um Gerechtigkeit für den Meister und Dafa zu fordern. Als ich am Bahnhof ankam, um eine Fahrkarte zu kaufen, sah ich einen Polizisten und meine Beine begannen zu zittern. Ich hatte solche Angst, dass ich nicht einmal eine Fahrkarte kaufte, sondern direkt nach Hause ging. Danach konnte ich viele Nächte lang nicht mehr gut schlafen. Ich wälzte mich hin und her, als ich über die Folgen nachdachte, die eine Reise nach Peking hätte. Aber dann dachte ich: „Wenn der Meister mich nicht gerettet und Dafa mich nicht geführt hätte, wäre ich vielleicht bereits gestorben und meine perfekte Familie wäre auch nicht dieselbe. Alles, was ich habe, ist mir vom Meister gegeben worden. Jetzt, wo der Meister verleumdet und Dafa verfolgt wird, werden Menschen getäuscht und Praktizierende verfolgt. Und ich habe nicht einmal den Mut, mich zu äußern. Wie könnte ich dem Meister gegenübertreten?“ Also beschloss ich, doch nach Peking zu fahren.

Am Morgen des 5. Dezembers 2000 verbrannte ich Weihrauch für den Meister und sagte: „Meister, ich gehe nach Peking, um Dafa zu schützen. Bitte helfen Sie mir, meine Angst zu beseitigen.“ Und tatsächlich kaufte ich an diesem Tag in aller Ruhe mit einer anderen Praktizierenden Fahrkarten für den Zug nach Peking. Es waren nur noch zwei Zugfahrkarten mit Betten übrig.

Bevor ich am nächsten Tag das Haus verließ, sagte ich zu meinem Mann und meinem Sohn, dass ich nach Peking fahren würde, damit sie nicht nach mir suchten. Ich fügte hinzu, dass sie mich nicht umstimmen könnten. Daraufhin sagten sie nichts und ließen mich gehen.

Als wir in Peking ankamen, wollten die andere Praktizierende und ich direkt zum Platz des Himmlischen Friedens gehen. Doch auf dem Weg dorthin wurden wir verhaftet und auf eine Polizeistation gebracht.

Ich rezitierte das Fa des Meisters:

„Dafa den Körper nicht verlässt,Zhen Shan Ren im Herzen bewahren;In der Welt großer Arhat,Gottheiten und Gespenster voller Angst.“(Mächtige Tugend, 06.01.1996, in: Hong Yin I)

Als wir an der Polizeistation angekommen waren, wollte ich meinen Namen nicht nennen, also nannten sie mich „Spricht nicht B“. Ein junger Polizist brachte mich in eine Gefängniszelle und fragte mich, ob ich hungrig sei. Er bot mir sogar an, mir etwas Brot zu kaufen. Am nächsten Tag sagte er mir, bevor er seine Schicht beendete, dass ich die Übungen machen solle, wenn es nachts kalt sei. Danach erzählte er, er habe Bücher von Dafa zu Hause. Daraufhin wurde mir klar, dass der Meister es eingerichtet hatte, dass dieser Polizist mich beschützte.

Am Abend des zweiten Tages brachte man mich in eine Haftanstalt. Aber bevor ich abreiste, erzählte ich dem Polizeibeamten, der mich eskortierte, wie großartig Dafa ist. Darauf antwortete er: „Die Geschichte wird Zeuge sein.“ Als wir dann in der Haftanstalt angekommen waren, verhörte er mich und fragte: „Was machen Sie hier?“ Ich schilderte ihm, wie der Meister mich gerettet hatte und wie Dafa-Jünger Menschen erretten würden. Ich erzählte ihm, dass eine Praktik, die so großartig sei, nicht verboten werden sollte. Und dass ich nach Peking gekommen sei, um den guten Ruf meines Meisters und des Dafa wiederherzustellen. Er entgegnete: „Die Verfolgung war die Entscheidung von Jiang Zemin (ehemaliger Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas). Sie werden ihn nicht persönlich zu sehen bekommen.“

Später fragte er mich, ob ich Geld hätte. Ich antwortete: „Ich habe über tausend Yuan [130 Euro] mitgebracht, aber es wurde alles beschlagnahmt, als ich ankam.“ Dann fragte er: „Hat man Ihnen eine Quittung gegeben?“ Als ich verneinte, sagte er: „Ich werde nachsehen.“ Ich bedankte mich bei ihm. Damals dachte ich: „Wenn es mein Geld ist, werde ich es nicht verlieren. Der Meister passt für mich darauf auf.“

Als ich in der Haftanstalt angekommen war, hatte ich den Gedanken, mir nichts anzusehen und nichts anzuhören. Also ignorierte ich den Fernseher und saß einfach mit geschlossenen Augen da und rezitierte das Fa des Meisters. Als ich den ersten Satz des Lunyu aufsagte, war mein Verstand plötzlich leer. Als ich dann die erste Zeile von „Das Herz muss aufrichtig sein“ rezitierte, konnte ich mich nicht mehr an die nächste Zeile erinnern. Als ich versuchte, das Hong Yin zu rezitierten, konnte ich mich an kein einziges Wort erinnern. Mir wurde sofort klar, dass das auf eine schwache Geisthaltung zurückzuführen war.

Sagt uns der Meister nicht:

„Dein Hauptbewusstsein muss stark sein“(Zhuan Falun 2019, Online Version, Seite 302)

und

„Das Herz muss aufrichtig sein“(ebenda, Seite 303)

Ich durfte nicht in diesem Zustand bleiben.

Als ich nachts im Bett lag, dachte ich darüber nach, was ich in den vergangenen Tagen falsch gemacht hatte und wie ich mich ändern sollte. In diesem Moment erschien vor meinen Augen ein ein Meter großer Schädel.

Der Meister sagt:

„Du hast AngstEs packt dichSobald Gedanken aufrichtigBöses zerbrichtKultivierenderDas Fa hegenAufrichtige Gedanken aussendenMorsche Gespenster zersprungenGottheiten in der WeltDas Fa bestätigen“(Was zu fürchten, 29.02.2004, in: Hong Yin II)

Ich wusste, dass der Meister das Böse beseitigte, weil ich nach innen schaute.

Eines Tages wollte die Anführerin der Häftlinge meinen Namen wissen. Ich antwortete: „,Spricht nicht B’.“ Daraufhin fragte sie mich nach meinem richtigen Namen und ich entgegnete: „Wozu soll das gut sein? Namen dienen nur dazu, dich und mich von anderen zu unterscheiden. Und jeder hier weiß, dass ich ‚Spricht nicht B‘ bin.“ Daraufhin meinte sie: „Du bist eine Lehrerin.“ Sie zeigte auf eine Praktizierende mit Wunden im ganzen Gesicht und fuhr fort: „Sieh dir an, wie ich sie geschlagen habe. Ich bin sehr gut darin, Menschen zu schlagen. Wenn du mir nicht deinen richtigen Namen sagst, schlage ich auch dich.“ Doch ich blieb ruhig und antwortete: „Kind, wenn sie dich freilassen und deine Strafe reduzieren, wenn du mich schlägst, dann kannst du mich schlagen. Ich werde dich nicht dafür hassen.“ Sofort legte sie ihren Arm um mich und meinte: „Ich werde dich nicht schlagen. Du bist fast so alt wie meine Großmutter. Ich werde dich nicht schlagen.“

Der Meister sagt uns im Fa:

„Ich sage häufig, wenn ein Mensch voll und ganz dem Wohl der anderen Menschen dient und nicht die geringsten eigenen Absichten und Einstellungen hat, die Worte, die aus ihm kommen, können den anderen Tränen in die Augen treiben.“ (Klar und wach, 13.06.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

In der folgenden Zeit kümmerte sie sich um mich. Neun Tage später brachte mich die zuständige Abteilung in Peking wieder zurück nach Changchun. Als wir die Haftanstalt verließen, fragte mich der eskortierende Beamte, ob ich Geld hätte. Ich antwortete ihm, dass mir alles abgenommen worden sei. Also ging er zu dem Wärter, der die Übergabe vorgenommen hatte, und forderte ihn auf, mir mein Geld auszuhändigen. Der Wärter verließ daraufhin den Raum, kam kurz darauf wieder zurück und sagte, dass es kein Geld mehr gebe. Aber der Beamte sagte: „Warten Sie und machen Sie sich keine Sorgen!“ Danach sprach er einen anderen Wärter an, damit der ihm dabei helfen sollte, das Geld zu finden. Es dauerte nicht lange und ich erhielt mein Geld zurück. Als wir die Haftanstalt schließlich verließen, drehte sich der eskortierende Beamte zu mir um und sagte: „Sie waren die Physiklehrerin meines Sohnes. Als mein Sohn sein Examen für die Oberschule schrieb, erreichte er in Physik 99 Punkte.“ Oberflächlich betrachtet hatte dieser Mensch mir geholfen, weil er mich kannte. Aber ich wusste, dass es eigentlich der Meister war, der mich beschützt hatte.

Die Anhaftung an Eigeninteresse wegkultivieren

Während des Kultivierungsprozesses gab der Meister mir Hinweise auf Dinge, die ich erkennen sollte. Er beschützte mich und ermutigte mich, vorwärts zu kommen. Nachdem ich 1997 pensioniert worden war, half ich zusammen mit einem Mitpraktizierenden einem Zeitschriftenverleger, Anzeigen für seine Zeitung zu bekommen. Bei dieser Arbeit kamen wir in eine Klinik, die von einem alten Arzt der klassischen chinesischen Medizin betrieben wurde. Die Frau des Eigentümers sagte: „So viele Zeitungsfirmen wollen Anzeigen für uns schalten, ich habe sie alle abgewiesen. Aber Sie beide sehen ehrlich aus, also lasse ich Sie die Anzeige machen.“

Als die Anzeige fertiggestellt war, gingen wir in die Klinik, um die Bezahlung dafür abzuholen. Die Frau des Eigentümers sagte: „Das Geld wurde bereits vom Werbetexter eingesammelt. Ich wollte es ihm nicht geben, aber er wäre sonst nicht gegangen. Ich konnte wirklich nichts tun, also gab ich ihm das Geld.“ Ich wandte mich an meine Mitpraktizierende und sagte: „Das Geld wurde von dem Werbetexter der Zeitschriftenfirma einkassiert. Das geschieht, um uns beiden zu helfen, unsere Anhaftungen an Eigeninteressen loszulassen.“

Der Meister sagt:

„Wir Kultivierende sollen uns aber erst recht nicht so verhalten. Als Kultivierende sollen wir den Dingen ihren natürlichen Lauf lassen. Was deins ist, wirst du nicht verlieren“ (Zhuan Falun 2019, Online Version, Seite 354)

Also beschlossen wir, auf die Bezahlung zu verzichten. Wir gingen zum Büro des Zeitschriftenverlegers und sagten zu der Managerin: „Wir sind Falun-Dafa-Praktizierende und wollen das Geld für diese Anzeige nicht mehr. Wenn wir Dafa nicht kultivieren würden, würden wir keinen Cent weniger akzeptieren als das, was uns zusteht. Sie wären dann verpflichtet, uns das Geld auszuzahlen.“

Durch den Verlust des Geldes konnten wir das Streben nach Reichtum und unsere Anhaftung an Eigeninteresse loslassen. Ein paar Tage später rief mich die Managerin an und sagte: „Die Bezahlung steht Ihnen zu. Ich werde sie für Sie zurückfordern.“ Aber ich erkannte, dass dies ein Versuch war, meinen Eigennutz wieder zu wecken. Also dankte ich ihr und sagte, dass ich das Geld nicht wolle. Ich hätte meine Xinxing in dieser Hinsicht erhöht und das sei besser als jeder Reichtum.

Die Anhaftung an Ruhm loslassen

Im März 1999 wollte ich in ländlichere Gebiete reisen, um den Menschen dort von Falun Dafa zu erzählen. Bevor ich mich auf den Weg machte, bat ich eine Mitpraktizierende, am Abend etwas früher zu mir nach Hause zu kommen, um dort an meiner Stelle alles für das gemeinsame Fa-Lernen in der Gruppe vorzubereiten.

Als ich ein paar Tage später von meiner Reise zurückkehrte, hatte ich in der Nacht einen Traum. Ich träumte, es sei Erntezeit, und ich sah Berge von Kohl und Möhren. Es lagen auch haufenweise grüne Bohnen auf dem Boden. Ein großer Lastwagen fuhr unachtsam über sie hinweg. Es war schmerzhaft zuzusehen, wie die grünen Bohnen zerquetscht wurden. Aber als der Fahrer meinen verstörten Gesichtsausdruck sah, entschuldigte er sich nicht. Stattdessen sprach er noch unfreundlich mit mir. Als ich aufwachte, dachte ich: „Geht es hier nicht darum, gegen andere zu kämpfen und Intrigen zu schmieden? (Anmerkung des Übersetzers: Im Chinesischen sind die Zeichen für „grüne Bohne“ Dou Jiao homophon für einen Teil des Ausdrucks für „Kampf“ und „Intrige“, nämlich Gou Xin Dou Jiao)

Und außerdem haben Kohl und Möhren Wurzeln und gerade war die neue Schrift des Meisters „Entwurzeln“ (06.07.1998, in: Essentielles für weitere Fortschritte I) veröffentlicht worden. Ich fühlte, dass der Meister mir Andeutungen machte, aber ich wusste nicht, warum.

An diesem Morgen ging ich wie üblich zum Übungsplatz. Dort sagte jemand zu mir, ich solle für eine Besprechung in den Wachraum gehen. Kaum hatte ich die Eingangstür erreicht, fragte mich eine Praktizierende des Koordinationszentrums sehr ernsthaft: „Wo warst du gestern? Die Leute in deiner Gruppe haben überall nach dem Ort zum Fa-Lernen gesucht.“ Ich erwiderte: „Ich hatte doch darum gebeten, die Fa-Lerngruppe in jedem Falle abzuhalten.“ Aber sie schimpfte weiter mit mir. Und obwohl es mir ziemlich peinlich war, erkannte ich, dass das geschah, um mir zu helfen, meine Geltungssucht loszulassen. Ich hätte ihr dankbar sein sollen, aber stattdessen hatte ich das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden.

Zwei Tage später zeigte dieselbe Mitpraktizierende bei einem Treffen der Fa-Lerngruppen-Leiter auf mich und sagte allen, dass sie nicht so sein sollten wie ich. Ich dachte bei mir: „Die Situation gehört doch schon zur Vergangenheit. Warum redest du immer noch darüber?“

Einige Tage später gab es ein Treffen von über 20 Übungsplatz-Koordinatoren und Fa-Lerngruppen-Leitern. Und auch hier kritisierte mich dieselbe Mitpraktizierende erneut und wiederholte, was geschehen war. Der Egoismus in meinem Herzen und mein wahres Ich begannen miteinander zu streiten und am Ende fragte ich mich: „Warum wiederholt sie das immer wieder? Liegt es an meiner Geltungssucht und daran, dass ich mich ungerecht behandelt fühle? Mein Streben nach Ruhm ist so stark. Ich werde es von der Wurzel her beseitigen.“ Als ich ernsthaft nach innen schaute, stellte ich fest, dass ich den anderen Praktizierenden in meiner Gruppe nicht gesagt hatte, dass ich an diesem Tag nicht zu Hause sein würde. Das hatte Schwierigkeiten für das Fa-Lernen dieser Praktizierenden erzeugt. Es war meine Schuld gewesen.

Während des SARS-Ausbruchs im Jahr 2003 wurde ein Mitpraktizierender verhaftet, der Informationsmaterialien über die wahren Hintergründe der Verfolgung von Falun Dafa herstellte. Daraufhin hatten viele Praktizierende keinen Zugang zu Informationsmaterialien mehr. Was konnte also getan werden? Damals kauften ein anderer Mitpraktizierender und ich mehrere Computer und brachten sie zu einer weiteren Praktizierenden. Wir baten sie, uns beizubringen, wie man druckt. Und das zu lernen, dauerte einen ganzen Tag. Aber auch nachdem ich es zweimal durchgegangen war, wusste ich immer noch nicht, wie man Materialien druckt. Ich fragte mich, ob es vielleicht an meiner Angst läge und daran, dass meine Xinxing nicht hoch genug war.

Später brachte ich den Computer und den Drucker in die leere Wohnung der Schwester einer anderen Mitpraktizierenden. Aber als ihr Bruder das herausfand, bekam er Angst und wollte nicht, dass wir die Geräte dort ließen. Ich fragte mich, was ich tun könnte. Als ich nach Hause ging und meinem Mann davon erzählte, konnte ich es kaum glauben. Er sagte mir tatsächlich, ich solle sie zu uns nach Hause bringen. Jetzt konnte ich zu Hause Informationsmaterialien anfertigen. Dafür bin ich dem Meister sehr dankbar. So eröffnete ich eine kleine Druckerei für Informationsmaterialien.

Ein Herz für andere

Rückblickend auf diese Jahre, in denen ich den Menschen die wahren Umstände erklärte, kultivierte ich den Wunsch heraus, die Menschen zu erretten. Ich lasse keine Gelegenheit ungenutzt. Bei der Renovierung der Wohnung ließ ich keinen einzigen Arbeiter aus. Ich erklärte ihnen allen die Tatsachen. Danach sagten sie sich von der Kommunistischen Partei Chinas und den ihr angeschlossenen Organisationen los. Danach hörten einige mit dem Rauchen auf, andere hatten anschließend Glück. Sie alle waren sehr dankbar.

Als sich Leute die Wohnung nach der Renovierung anschauen wollten, ließ ich mir diese Gelegenheiten nicht entgehen. So kam einmal zum Beispiel der junge Mann, der über mir wohnt und im städtischen Büro für öffentliche Sicherheit angestellt ist, um sich die Renovierungsarbeiten anzusehen. Ich öffnete meine Tür und bat ihn herein. Als er sich umsah, sah er das Video mit den Neun Kommentaren über die Kommunistische Partei, das auf meinem Fernseher lief. Er riet mir, vorsichtig zu sein. Bevor er ging, erzählte ich ihm, dass ich seit über zwanzig Jahren Falun Dafa praktizieren würde. Er sagte: „In Ordnung, praktizieren Sie zu Hause und achten Sie auf Ihre Sicherheit.“ Ich bedankte mich für seine Fürsorge. Später half ich ihm, die Kommunistische Partei Chinas zu verlassen.

Als meine Nachbarin mit der Renovierung ihrer Wohnung fertig war, wohnte dort niemand mehr, also gab sie mir den Schlüssel. Als sie dann einzog, bereitete sie ihre erste Mahlzeit in meiner Wohnung zu. Wann immer sie später etwas Gutes zu Essen hatte, teilte sie es mit mir. Wenn sie aus der Stadt ging, gab sie mir immer den Schlüssel zu ihrer Wohnung. Sie meinte, dass sie nicht einmal ihren eigenen Geschwistern die Schlüssel anvertrauen könne, aber sie vertraue mir. Ich sagte ihr, sie solle dem Meister und Falun Dafa danken.

Wenn Pakete für meine Nachbarn ankamen, baten sie mich, sie abzuholen und für sie aufzubewahren, so viel Vertrauen hatten sie. Der Verwaltungsausschuss für Nachbarschaftsangelegenheiten gab mir Ende des Jahres eine Flasche Sojaöl und ein Couplet. Ich schrieb ihnen einen Dankesbrief und gab dem Verwalter 100 Yuan. (ca. 13 Euro) Ich sagte zu ihnen, sie sollten die folgenden Worte nicht vergessen: Falun Dafa ist gut. Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut. Ich half auch dem Sicherheitsbeamten des Gebäudes und dem Klempner, die KP Chinas zu verlassen. Kurz gesagt, ich half vielen Menschen in der Nachbarschaft, die Partei zu verlassen. Viele von ihnen wissen, dass ich Falun Dafa praktiziere. Ich weiß, dass Menschen mit Schicksalsverbindung darauf warten, dass ich sie errette.

Wenn ich die Dafa-Bücher konzentriert lese, weine ich manchmal unbewusst. Mehrere Male sah ich, wie sich die Zeichen im Zhuan Falun in alle möglichen Farben verwandelten. Ich sah auch die Worte des Lunyu in Farbe. Ich sah, wie sich die drei Zeichen von „Zhen Shan Ren“ drehten. Nachdem ich einmal in ländlichen Gegenden die Videos mit den Fa-Erklärungen des Meisters abgespielt hatte, erschien an jenem Abend ein großes Falun über meinem Kopf. Es drehte sich unaufhörlich zehn Minuten lang. Ich wusste, dass der Meister mich ermutigte.