Nicht die anderen verändern wollen sondern sich selbst

(Minghui.org) Ich bin eine junge Dafa-Jüngerin. Die Praktizierenden um mich sind alle Frauen der älteren Generation. Als ich noch klein war, hatte ich den Gedanken, dass ich das Fa nicht tiefgehend gelernt hatte und nicht viel verstand. Deshalb habe ich mir unbewusst die Gewohnheit angeeignet, auf „die Großen“ zu hören. Aber in einer bestimmten Periode meiner Kultivierung konnte ich stets sehen, dass die Worte und Taten einiger Praktizierenden nicht dem Maßstab des Fa entsprachen. Manches war sogar ganz falsch.

Ein Phänomen war, dass sie oft auf die Mängel der anderen hinwiesen und zu ihnen sagten: „Du solltest …“ oder: „Sie sollten …“. Manchmal war es sogar ein Vorwurf. Dadurch wurde ich nach und nach unzufrieden und geriet in Opposition. In Gedanken beklagte ich mich häufig: Warum verhält sich diese Praktizierende stets so weit weg vom Fa? Warum sucht sie ständig nach den Lücken der anderen? Sie kultivierte nur die anderen und nicht sich selbst. Warum schaute sie nicht einmal, wie weit sie sich selbst vom Fa entfernt hatte? Mit der Zeit schaute ich auch mit denselben Gedanken stets nach den Lücken der anderen. Ich wollte, dass die anderen sich veränderten, ohne mich zu fragen, ob mein erster Gedanke aufrichtig oder nur eine Anhaftung war.

Nachdem ich auf diese Weise über zwei Jahre lang einen Umweg gemacht hatte, wurde mir allmählich klar, dass mir mein Denkmuster eigentlich von den alten Mächten aufgedrängt worden war. In den letzten Tagen habe ich ein Jingwen gelesen. 

Darin sagt der Meister:

„Ich habe euch etwas erklärt, ich sagte: Was ist ein Buddha? Tathagata ist eine Anrede von den Menschen der Welt für diejenigen, die mit den wahren Grundsätzen, dem Wunsch entsprechend, gekommen sind, während die wahren Buddhas die Beschützer des Kosmos sind und die Verantwortung für alle orthodoxen Faktoren im Kosmos tragen. Aber in dieser Sache haben sie die Position ihrer Xinxing, nachdem sie vom Fa abgewichen sind, voll gezeigt, ihre unreine Seite wurde völlig offengelegt. Deswegen gab es bei manchen Sachen sehr viele Störungen, die nicht auftreten sollten, das ist der Manifestation der Xinxing unserer Schüler während der heutigen persönlichen Kultivierung äußerst ähnlich.“ (Der Vortrag von Meister Li Hongzhi auf der Falun-Dafa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch im Westen der USA, 21.10.2000)

Der Meister sagt:

„Das ist der Manifestation der Xinxing unserer Schüler während der heutigen persönlichen Kultivierung äußerst ähnlich.“ (ebd.)

Bei diesem Satz fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Was ich auf meiner Ebene persönlich erkannt habe, ist, dass die alten Mächte den Gedanken, die anderen statt sich selbst verändern zu wollen, den Praktizierenden Schicht für Schicht aufdrängen. Dadurch prüfen sie die Menschen, die ihrer Meinung nach nicht bleiben können und sortieren sie aus. Das heißt, sie zerstören Schüler und Lebewesen.

Daher müssen wir, wenn wir den Gedanken haben, die anderen seien nicht gut, unbedingt wachsam sein. Vielleicht wird man dabei selbst von fremden Informationen gesteuert.

Dieser Gedanke – die anderen zu verändern – sieht auf der Oberfläche so aus, dass man gut zu den anderen ist. Es scheint so, als würde man den anderen dazu verhelfen, den Maßstab des Fa zu erreichen. In Wirklichkeit führt es einfach nur dazu, dass Hass entsteht. Daraufhin entwickelt sich das Böse. Anders ausgedrückt hat man den Maßstab der Selbstlosigkeit nicht erreicht, infolgedessen kann man die Fehler der anderen nicht dulden. Man kann auch nicht dulden, dass die anderen ihre Fehler nicht korrigieren. Mit der Zeit wird man die anderen sogar diskriminieren. Der Hass nimmt so heftig zu, dass man die anderen mit bösen Worten verletzt.

Oder es entsteht im Herzen Überdruss und man beklagt sich heimlich, auch wenn es an der Oberfläche nicht ans Licht dringt. Das verstößt gegen das Prinzip „Ren“ (Nachsicht). Und von „Shan“ (Güte) kann man dann auch nicht sprechen. Man benutzt als Ausrede, dass es gut für die anderen ist und dass die anderen sich dadurch erhöhen können, um die eigenen Lücken nicht wegzukultivieren. Während gegenseitiger Schuldzuweisungen und der Absicht, die anderen zu verändern, entsteht unbewusst die innere Haltung, dass man nicht gut zu den anderen sein will, sodass man sie mit Absicht verletzt und angreift. Und daraus erwächst fast so etwas wie ein Rachegefühl. Es bildet sich ein Netz des Hasses, und zwar ohne Selbsterkenntnis. Letztendlich führt es dazu, dass man auf Distanz geht. Daraus folgt eine verworrene Situation. Schließlich verursacht es für die Praktizierenden unmerklich noch größere dämonische Schwierigkeiten. Aber dann sagt man: „Ich habe mir doch solche Mühe gegeben!“

Außerdem betrachten die Praktizierenden, denen geholfen wurde, die Hilfe von allen als selbstverständlich. Wenn die anderen nicht dem Fa entsprechen, oder bereit sind, ihnen einen Bärendienst zu erweisen, entsteht bei ihnen Groll. Das unterscheidet sich dann vollkommen von dem, was unsere Vorfahren sagten: „Eine Person hat einen Tropfen Wasser geschenkt bekommen; sie wird es zehnfach vergelten.“ So wird es den Schülern aber nicht klar, obwohl sie empfinden, dass die Umgebung irgendwie nicht richtig ist. Das ist der geistige Zustand entarteter Lebewesen. Obwohl man empfindet, dass die Umgebung nicht richtig ist, möchte aber niemand mit den Konflikten in Berührung kommen.

Der Meister sagt:

„Eine Gottheit ist herunter gekommen, um Menschen zu erlösen, und die Menschen haben die Gottheit ans Kreuz geschlagen. Wie groß ist doch die Sünde der Menschen! Bis zum heutigen Tag bezahlen sie das noch immer ab. Doch wurde das nicht nur von den Menschen getan, sondern das wurde von der Verdorbenheit der noch höheren Lebewesen verursacht. Bei all dem wagen sie nicht zu sagen, daß bei ihnen selbst etwas nicht mehr stimmt. Denn alles entartet, so daß sie vom Fa abgewichen sind. So ist es erst allmählich geworden. In der Geschichte hat kein Lebewesen aus irgendeiner Ebene gewagt, dies anzutasten. Alles wird von kreuz- und querliegenden und sehr kompliziert gewordenen Faktoren bestimmt. Alle diese unreinen Dinge müssen beseitigt werden, ausnahmslos beseitigt werden!“ (Erklärung des Fa durch Meister Li Hongzhi bei der Great-Lakes-Konferenz in Nordamerika, 09.12.2000)

Auf meiner persönlichen Ebene habe ich erkannt, dass das Entarten der alten Mächte sich in den Schülern einprägt: Man spürt, dass die Konflikte in der Umgebung verwickelt sind. Man kann und möchte sie auch nicht antasten. Eigentlich stecken dahinter noch tiefere Faktoren; es sind nicht nur einige wenige Konflikte auf der Oberfläche der Menschen. Natürlich müssen alle unreinen Faktoren bereinigt werden. Erst wenn alle nach innen schauen können und das Fa wirklich aus dem Fa erkennen und aktiv veredeln würden, kann sich die Umgebung ändern. Jede Person ist dafür verantwortlich, so zu handeln.

Die Frage ist nicht, wie die Praktizierenden in dämonischen Schwierigkeiten oder wie die Praktizierenden, deren Verhalten nicht dem Fa entspricht, den Maßstab des Fa erreichen. Sondern man soll seine eignen Gedanken, jedes Wort und jedes Verhalten filtern und prüfen, ob sie dem Fa entsprechen. Wenn sie dem Fa entsprechen, wenn man nach innen schaut und die anderen mit guter Absicht ermahnt, dann kann man es machen und sagen. Wenn es nicht dem Fa entspricht, man nach außen schaut und die anderen kultivieren möchte, dann soll man es nicht machen.

Ob man auf die Worte des Meisters hört, zeigt auch, ob man an den Meister und das Fa glaubt. Es gibt eine Art Verhalten, das zeigt, dass man nicht auf den Meister hört und nicht an ihn glaubt. Nämlich wenn die Schüler immer wieder die anderen auffordern, den Maßstab des Fa zu erreichen, den sie selbst für richtig halten. Aber sie glauben nicht daran, dass Dafa harmonisierend und unzerstörbar ist und es richtig stellen kann. Dafa kann die schlechten Dinge in gute verwandeln. Nicht auf das Wort des Meisters hören, nicht nach innen schauen, sich selbst nicht kultivieren und die anderen nicht mit guter Absicht ermahnen können – ich finde, dass das von den alten Mächten aufgedrängt ist, wenn man nämlich in seiner Kultivierung dem Fa nicht entspricht.

Das Obige sind meine persönlichen Erkenntnisse. Aber es kommt mir so vor, als hätte ich immer noch nach außen geschaut. Vielleicht habe ich es auch aus dem Kontext gerissen und das Fa erklärt. Wenn etwas nicht richtig sein sollte, bitte ich meine Mitpraktizierenden um barmherzige Korrektur.