Frau stirbt unter verdächtigen Umständen im Gefängniskrankenhaus – Behörden weigern sich, den Leichnam freizugeben

(Minghui.org) Eine Frau war wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] inhaftiert worden. Sie wurde ohne Zustimmung ihrer Familie operiert. Nach der Operation lag sie im Koma. Die Polizei entfernte die Geräte zu ihrer Lebenserhaltung, als ihre Familie nicht da war. Kurz danach starb sie. Die Behörden beschlagnahmten Li Changfangs Leichnam und weigerten sich, sie ihrer Familie zurückzugeben.

Festnahme und Verurteilung

Li, eine Bäuerin aus der Stadt Linyi in der Provinz Shandong, war am 23. Oktober 2018 verhaftet worden. Polizei kletterten über den Zaun und brachen in ihr Haus ein.

Li Changfang

Beamte der Polizei des Bezirks Yinan und der Stadtpolizei Yiwen beschlagnahmten mehrere Gegenstände aus dem Besitz der Familie. Darunter den Computer ihres Mannes, ihr Mobiltelefon und das Elektroauto ihres Sohnes.

Am 27. März 2019 wurde Li zu zweieinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (1.300 Euro) verurteilt. Sie legte Berufung ein, wurde aber am 24. Mai 2019 darüber informiert, dass das Urteil aufrechterhalten bleibt.

Krankenhausaufenthalt

Lis Familie bekam am 5. Juli 2019 gegen 21.00 Uhr die Nachricht, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Da ihr Mann, Wang Xijie, außerhalb der Stadt arbeitete und nicht so rasch zurückkehren konnte, bat er die Tochter Wang Xiaojiao und zwei Verwandte, ins Krankenhaus zu gehen, um sie zu besuchen.

Dort wimmelte es von Polizeibeamten. Sie verlangten, dass die Tochter die Einwilligungserklärung für die Operation unterschreibt.

Li Changfang war vor der Operation noch wach.

Als sie gerade dabei war, das Formular zu unterzeichnen, rief ihr Vater an, um sich über die Situation zu informieren. Sie erzählte ihrem Vater, dass der Arzt den Verdacht habe, dass Li eine Magen- oder Darmperforation habe, dies aber nicht bestätigen könne. Ihr Vater bat sie, das Formular nicht zu unterschreiben und auf ihn zu warten.

Als Herr Wang am 6. Juli gegen 2:50 Uhr morgens im Krankenhaus ankam, berichtete ihm seine Frau, dass sie seit einem halben Monat Bauchschmerzen habe. Die Schmerzen hätten im Magen begonnen und sich dann auf den Unterkörper ausgebreitet. Sie seien so stark geworden, dass sie nur noch etwas Wasser hätte trinken können. Eine Woche später brachte man Li ins Krankenhaus.

Herr Wang bemerkte auch, dass sie Prellungen an Rücken und Oberschenkeln hatte und fragte die Polizei, was passiert war. Sie weigerten sich, eine Erklärung abzugeben.

Er vermutete, dass sie durch unbekannte Medikamente vergiftet worden war, da sie gesagt hatte, sie sei mehrmals gezwungen worden, irgendeine Art von Medizin einzunehmen. Außerdem wurden ihr unbekannte Medikamente injiziert. Am Tag nach der Spritze hatte sie Schmerzen und ihre Haut war von der Taille abwärts rötlich und geschwollen und verfärbte sich dann violett.

Später fragte Wang einen Arzt nach Lis Zustand und man sagte ihm, es könne sich um eine Hautkrankheit oder eine Infektion handeln. Als er den Arzt weiter befragte, machte der Arzt widersprüchliche Aussagen.

Wang wollte Fotos machen, damit er andere Experten um Rat fragen konnte. Aber Lu Guoqiang, der Leiter des Untersuchungsgefängnisses der Stadt Linyi, hinderte ihn daran, mit der Begründung, dass Li eine Insassin sei. Lu weigerte sich auch, Li Haftentlassung zur medizinischen Behandlung zu gewähren.

Gegen 5 Uhr morgens sprach Wang mit dem behandelnden Arzt über den Zustand seiner Frau. Der Arzt meinte, sie könnten nur durch Öffnen des Magen-Darm-Traktes feststellen, ob sie eine Perforation habe. Auch sagte er, dass keine Röntgenaufnahmen oder irgendein anderes Krankenhaus im Land ihren Zustand diagnostizieren könne, ohne sie zu öffnen.

Als Wang fragte, ob es noch eine andere Möglichkeit gäbe, sagte der Arzt, dass sie Lis Zustand noch eine Woche lang ohne Operation beobachten könnten und schauen, ob sie sich erholt.

Zhang Xiuxia, der Wärter des Gefängnisses, schien verärgert zu sein, nachdem er herausgefunden hatte, dass der Arzt Li nicht operieren würde. Zhang bestand darauf, dass die Operation durchgeführt wird.

Als Wang seine Frau erneut besuchen wollte, durfte er den Raum nicht mehr betreten.

Operation ohne Zustimmung der Familie

Einige Stunden später gegen 11 Uhr morgens, bat der Arzt Herrn Wang, die Einverständniserklärung zur Operation zu unterschreiben. Er erklärte, dass sich ihr Zustand verschlechtert habe und dass sie ohne Operation keine Chance habe, zu überleben.

Wang unterzeichnete das Formular schließlich, nachdem er vom Arzt und den Gefängniswärtern bedroht worden war.

Danach konnte Wang seine Frau sprechen. Sie sagte ihm, dass sie sich jetzt nach der Infusion besser fühle. Wang bemerkte auch, dass die blauen Flecken auf ihrem Körper verschwunden waren.

Vor der Operation erhielt Li auch Besuch ihrer 82-jährigen Mutter und ihrer über 80-jährigen Tante.

Gegen 15.30 Uhr wurde sie in den Operationssaal gerollt und nach der Operation gegen 19.00 Uhr direkt auf die Intensivstation gebracht.

Folgen der Operation

Der Arzt sagte, dass Li am nächsten Morgen das Bewusstsein wiedererlangen würde. Er verwies auf die Gefahr, dass die Wunde in vier bis fünf Tagen eine Infektion haben könnte. Er wies die Familie auch an, nach Hause zurückzukehren.

Doch kaum waren sie zuhause angekommen, da rief der Arzt Lis Sohn, Wang Xiaofei, an und bat ihn, ins Krankenhaus zurückzukehren. Bei seiner Ankunft wurde er gebeten, viele Formulare zu unterschreiben, darunter eine Mitteilung über einen kritischen Zustand und eine Medikamentenliste.

Am nächsten Morgen gegen 8.00 Uhr (am 7. Juli) erhielt der Sohn erneut einen Anruf, wobei ihm mitgeteilt wurde, dass Lis Niere eine Infektion habe und sie an ein Dialysegerät angeschlossen werden müsse. Der Arzt sagte, ihr Zustand sei sehr kritisch.

In der Zwischenzeit erlaubten die Behörden nur einem Mitglied der Familie, sie einmal täglich zu besuchen.

Als der ältere Wang seine Frau an diesem Tag besuchte, bemerkte er, dass ihr Körper von der Brust abwärts in ein weißes Tuch gewickelt war. Die Polizei weigerte sich, ihn das Tuch anheben zu lassen, um einen Blick darauf zu werfen. Er sah auch, dass ihr Körper geschwollen war. Eine Krankenschwester behauptete, dass dies daran liege, dass Li keinen Urin ausscheiden könne.

Die Familie bemerkte auch, dass Lis Augen seit der Operation zugeklebt worden waren, dies wurde bis zu ihrem Tod nicht entfernt.

Am 8. Juli sagten die Ärzte, dass Li auch ein Leberproblem und eine innere Vergiftung habe, die die anderen Organe beeinträchtige.

Am 9. Juli sagte ein Arzt, dass sie festgestellt hätten, dass Li bereits eine Infektion gehabt habe, bevor sie ins Krankenhaus gebracht wurde. Er fügte noch hinzu, dass die Milchsäure zehnmal so hoch sei wie der normale Wert. Dies deute normalerweise auf eine Herzinsuffizienz, eine schwere Infektion oder einen Schock hin.

Am 10. Juli bat der Gefängnisdirektor, Ding Chunling, die Familie, ins Krankenhaus zu kommen. Als sie eintrafen, sahen sie viele Polizisten und Beamte in Zivil im Krankenhaus.

Die Polizei versuchte, die Familie zu zwingen, die Entlassungspapiere zu unterschreiben, aber sie weigerten sich. Ihr Sohn wurde geschlagen, als er auf die Toilette ging. Die Polizei behauptete jedoch, er habe den Streit begonnen.

Es gelang ihm, zu entkommen und Hilfe zu rufen: „Meine Mutter liegt wegen der Polizei im Koma, und jetzt schlagen sie mich!“ Er erzählte anderen Patienten, dass seine Mutter wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde und dass sie wegen einer Blinddarmentzündung operiert und danach auf die Intensivstation verlegt wurde. Er erzählte auch allen, dass sie nun gezwungen würden, seine Mutter aus dem Krankenhaus zu holen, obwohl sie sich noch nicht erholt hätte.

Der Gefängnisdirektor Ding erklärte Lis Mann, dass das Gericht einer Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung zugestimmt habe und dass er sie mit nach Hause nehmen könne, sobald er das Entlassungsformular unterschrieben habe.

Wang sagte zu Ding: „Bei meinem ersten Antrag haben sie die Haftaussetzung abgelehnt. Jetzt, wo meine Frau im Sterben liegt, versuchen Sie, die Verantwortung von sich zu weisen. Ich werde kein Formular unterschreiben. Ich will nur, dass meine Frau gesund wird.“

Polizeiliche Übergriffe und Schikanen

Als Lis Sohn seine Mutter am 10. Juli um 14.30 Uhr besuchte und versuchte, ein Foto von ihr zu machen, wurde er von den Gefängnismitarbeitern abgehalten. Dann erzählte Ding seinem Vater, dass sein Sohn die Polizei angegriffen habe.

Wang bat die Beamten, die behaupteten, von seinem Sohn angegriffen worden zu sein, um ihre Ausweise. Sie antworteten unhöflich, dass sie diese nicht dabei hätten und kehrten auf die Intensivstation zurück.

Kurz darauf verhaftete die Polizei Herrn Wang, seinen Sohn, seine Tochter und zwei weitere Verwandte und brachte sie auf die Polizeiwache von Dongguan. Sie wurden verhört und gezwungen, eine Erklärung zu unterzeichnen. Darin sollten sie garantieren, dass sie den Behörden keinen Ärger machen würden. Die Beamten bedrohten die Familie: „Wir werden Wang freilassen, wenn Sie kooperieren. Das hängt von Ihrer Einstellung ab.“

Während alle um Mitternacht freigelassen wurden, wurde Lis Sohn über Nacht festgehalten und erst am 11. Juli freigelassen.

Am 12. Juli um 14.30 Uhr besuchte Wang seine Frau und sagte ihren Namen. Li schien kurzatmig zu sein. Er sprach sie wiederholt an. Sie drehte den Kopf ein wenig. Als er nochmals ihren Namen sagte, bewegte sie den Kopf wieder ein wenig und Tränen bedeckten ihr Gesicht.

Wang war aufgeregt und sagte dem Arzt, dass sie Gefühle zeige. Aber der Arzt sagte, dass ihre Bewegungen von der Maschine gesteuert würden und es nicht ihr eigenes Bewusstsein sei.

Das Krankenhaus rief die Angehörigen gegen sechs Uhr nachmittags an, weniger als vier Stunden, nachdem sie das Krankenhaus verlassen hatten. Man erklärte ihnen, dass sie sterben würde und wiederbelebt werden müsse. Die Familie eilte zum Krankenhaus, nur um wieder viele Polizeibeamte anzutreffen, auch im Zimmer der Intensivstation. Der Wagen des Bestattungsinstituts wartete ebenfalls.

Als die Familie den Raum betrat, stellte sie fest, dass der Sauerstoffschlauch entfernt worden war und auch die Herzkompressionsmaschine angehalten hatte. Ein Arzt versuchte gerade, die Maschine wieder in Gang zu setzen, als die Familie eintraf. Sie wurden gebeten, die Intensivstation zu verlassen.

Nach dem Tod wurde der Leichnam beschlagnahmt

Nach Lis Tod erklärte Ding ihrer Tochter, dass sie als Tochter ein Leichentuch für ihre Mutter kaufen müsse und stieß sie weg. Die Tochter kaufte eines, doch dann erlaubte die Polizei ihr und ihrer Schwägerin nicht, sich Li zu nähern. Die Beamten verbaten ihnen auch zu weinen.

Das Untersuchungsgefängnis gab Wang eine Bescheinigung, in der stand, dass Li am 10. Juli entlassen worden war.

Als Lis Leichnam verlegt werden sollte, bat Wang die Behörden, eine Weile zu warten, da Lis Tante und ihr Onkel noch auf dem Weg zum Krankenhaus waren. Der Antrag wurde abgelehnt, und Lis Leichnam wurde von der Polizei und dem Personal des Bestattungsinstituts abgeholt.

Am 13. Juli trafen sich Lis Familie und der Anwalt mit Beamten des Untersuchungsgefängnisses. Liu Shidai, ein anderer Direktor, sagte, dass Li seit dem 10. Juli nicht mehr inhaftiert gewesen sei, und signalisierte, dass sie keine Verantwortung für ihren Tod übernehmen würden.

Der Anwalt bereitete einen Beschwerdebrief vor. Aber die örtliche Staatsanwaltschaft weigerte sich, ihn anzunehmen.

Später akzeptierte der Staatsanwalt ihre Beschwerde und erlaubte der Familie, sich die Überwachungsvideos von ihr in der Haftanstalt anzusehen, beschränkte aber die Anzahl der Zuschauer auf sechs Personen. Er erlaubte der Familie jedoch nicht, die Videos zwischen dem 30. Juni und dem 5. Juli, der Woche vor ihrer Einlieferung ins Krankenhaus, anzusehen.

Als die Familie am 2. August zur Staatsanwaltschaft ging, durfte sie keine Aufnahmen machen, obwohl die Behörden dem vorher zugestimmt hatten.

Der Staatsanwalt sagte, dass das Untersuchungsgefängnis während Lis Haft gegen keine Vorschriften verstoßen habe. Sie verlangten von ihrer Familie 300.000 Yuan (39.000 Euro) für die Behandlung und fügten hinzu, dass die Polizei beabsichtige, Lis Sohn für den Angriff auf die Beamten zur Verantwortung zu ziehen.

Am 22. August strahlten Regierungsbeamte der Gemeinde Yiwen ein Video aus, in dem sich Lis Familie weigerte, die Einwilligungserklärung für ihre Operation zu unterzeichnen. Sie behaupteten, dass Li nicht gestorben wäre, wenn sie nicht Falun Dafa praktiziert und ihre Familie das Formular rechtzeitig unterzeichnet hätte. Sie fügten hinzu, dass die Familie die Verantwortung tragen sollte.

In Lis Krankenakte, die vom Krankenhaus zur Verfügung gestellt wurde, stand auch, dass sie seit über zehn Jahren ein Magenproblem gehabt hatte, während ihre Familie das dementierte.

Die Regierungsbeamten erklärten ihrer Familie später, dass sie, wenn sie 40.000 Yuan (5.200 Euro) für die Einäscherung ihres Leichnams bezahlen würden, nicht für ihre medizinischen Kosten aufkommen müssten.

Wang sagte: „Wir können Ihnen die 40.000 Yuan zahlen, aber geben Sie uns ihren Leichnam zurück.“

„Das wird auf keinen Fall passieren“, erklärte der Beamte.

An der Verfolgung beteiligt:
Li Zongqiang, Präsident des Gerichts von Yinan: +86-539-3276110, +86-539-322100
Liu Shengchen, Arzt im Volkskrankenhaus Linyi: +86-135-83955413Yang Xiaofeng, Arzt im Volkskrankenhaus Linyi: +86-159-53959186(Weitere an der Verfolgung beteiligten Personen finden Sie im chinesischen Originalartikel.)

Frühere Berichte:

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Four Shandong Residents Sentenced to Prison for Seeking Justice for Fellow Practitioner Persecuted to Death for Her Faith

Vier Falun-Dafa-Praktizierende in Shandong wegen ihres Glaubens vor Gericht gestellt

34 Falun-Dafa-Praktizierende in Linyi, Provinz Shandong weiterhin eingesperrt


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.