60-Jähriger nach sechs Jahren Haft zu weiteren vier Jahren verurteilt – weil er an Falun Dafa glaubt

(Minghui.org) Ein Einwohner der Stadt Guangzhou in der Provinz Guangdong ist wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Wu Jianming

Wu Jianming, 60, wurde am 7. November 2018 an seinem Arbeitsplatz in der Stadt Guangzhou, Provinz Guangdong verhaftet. Die Polizei verdächtigte ihn, seine Telefone als Hotspot zu benutzen, um Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa zu verbreiten. Sie hatte ihn mehr als ein Jahr lang überwacht, bevor man ihn festnahm.

Die Polizisten fanden zwar keine Beweise für die Hotspots in seiner Wohnung, behielten ihn jedoch wegen des Besitzes von Falun-Dafa-Büchern und -Materialien in Haft.

Die Bezirksstaatsanwaltschaft Yuexiu genehmigte Wus Verhaftung am 14. Dezember 2018 und klagte ihn am 29. Mai 2019 „wegen der Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“ [2] an.

Zu den Beweisen der Anklage gegen ihn gehörten Geldscheine mit aufgedruckten Informationen über Falun Dafa, zwei Laptops, ein Tablet-Computer und Dateien auf seinem Mobiltelefon.

Am 30. August 2019 plädierte sein Anwalt vor dem Bezirksgericht von Liwan auf „nicht schuldig“. Er brachte als Argument vor, dass es in China kein Gesetz gebe, das das Praktizieren von Falun Dafa als Straftat bezeichne. Zudem würden die vorgelegten Beweise nicht aufzeigen, wie Wu den Gesetzesvollzug unterminiert haben sollte. Allein dadurch, dass er Banknoten und auf seinen elektronischen Geräten Dateien mit Informationen über Falun Dafa habe, verstoße er nicht gegen ein Gesetz und schade niemandem.

Der Anwalt betonte, dass das einzige Opfer in diesem Fall Wu sei, der wegen seines Glaubens willkürlich verhaftet und inhaftiert worden sei. Er verlangte seinen Freispruch.

Der Richter verhängte am 26. Dezember 2019 über ihn eine vierjährige Gefängnisstrafe mit einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro). Wu hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Da er seinen Glauben nicht aufgab, dem er die Heilung seiner Magen- und Hautprobleme zuschreibt, wurde Wu schon mehrmals verhaftet. Insgesamt verbrachte er sechs Jahre hinter Schloss und Riegel. In den Untersuchungsgefängnissen, Arbeitslagern und Gefängnissen, in denen er inhaftiert war, war er verschiedenen Formen der Folter ausgesetzt. Seine Frau ließ sich 2005 aufgrund der Verfolgung von ihm scheiden.

Frühere Berichte:

Ihm droht Anklage wegen Verdacht, Kalender mit Informationen über Falun Dafa herzustellen

Am Arbeitsplatz verhaftet – der Grund ist nicht bekannt


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.